Museum Wilnsdorf
Das Museum Wilnsdorf - neuer Artikel - in Planung
Das Museum in Wilnsdorf wurde 1993 eröffnet und besteht aus dem "Volkskundlichem Museum" sowie der "kulturgeschichtlichen Begegnungsstätte"
Geschichte der Entstehung
Anlässlich des 800-jährigen Bestehens des Ortes Wilnsdorf im Jahr 1985, wurde der Wunsch nach einem Festbuch laut. Während der Vorarbeiten und der Recherchen für das Festbuch reifte die Idee, ein Volkskundliches Museum einzurichten, um die Geschichte des Wilnsdorfer Raumes bewahren und für kommende Generationen erhalten zu können. Authentisches Wissen über das Leben und Arbeiten der Vorfahren sollte nicht verloren gehen.
Nach den Jubiläums-Feierlichkeiten begannen die Vorarbeiten für die Einrichtung eines Volkskundlichen Museums. Es folgten Jahre des Sammelns, des Restaurierens und des Aufbaus. Um eine detailgenaue Beschreibung vom Leben und Arbeiten unserer Vorfahren darstellen zu können, waren viele Helfer unterwegs, die zusammengetragen, restauriert, geordnet, inventarisiert, Konzeptionelles erarbeitet und anschließend umgesetzt, für Spendengelder gesorgt und dabei viel Freizeit geopfert haben.
Im Jahr 1989 beschloss der Rat der Gemeinde Wilnsdorf die Konstituierung einer Kulturgeschichtlichen Begegnungsstätte. Die Grundidee dabei war, eine Stätte zu errichten, in der „die Bürger nicht nur einander, sondern in der sie vor allem der Vergangenheit praktisch begegnen können". In einem ersten Schritt entstand in der neugegründeten Begegnungsstätte das Volkskundliche Museum.
1993 fand die festliche Eröffnung des Volkskundlichen Museums statt. Heute ist das Volkskundliche Museum schon längst sowohl räumlich als auch inhaltlich integrierter Bestandteil des kulturellen Angebotes.
Der Gemeindevertretung lag jedoch nicht nur die Darstellung der Geschichte der näheren Heimat am Herzen, sondern darüber hinaus auch die Schaffung eines Angebotes für die Bevölkerung, andere Völker, Kulturen und Zeitalter vor Ort kennen lernen zu können. Zur damaligen Zeit erhielt die Gemeinde Wilnsdorf die Gelegenheit, die „Sammlung Dr. Albrecht“ mit rund 7.000 Repliken von Objekten aus über 100 Museen aus aller Welt zu übernehmen. Diese Sammlung sollte die Ausgangsbasis für einen „kulturgeschichtlichen Lehrpfad“ bilden, der repräsentative Querschnitte möglichst vieler Kulturen und Zeitalter, von der Erdgeschichte bis zur Moderne, zum Inhalt hat.
Nach umfangreichen Vorarbeiten konnte 1998 ein entsprechendes Konzept vorgelegt und entschieden werden. Aus der Idee hervorgegangen ist eine „Reise durch die Zeit“, die nun von den Besuchern im Museum Wilnsdorf seit Oktober 2003 angetreten werden kann.

Das Museum
Die Sammlung zur Volkskunde umfasst alle Bereiche des alltäglichen Lebens in einem Zeitraum von rund 200 Jahren. Sie ist weitgehend auf den geographischen Raum des südlichen Siegerlandes mit seinen spezifischen Charakteristika beschränkt.
Es handelt sich um ein Gebiet mit weitgehend ländlicher Struktur, geprägt durch Nebenerwerbslandwirtschaft, Niederwaldwirtschaft (Haubergswesen) und Erzgewinnung bzw. -verarbeitung. Dementsprechend beinhaltet die Sammlung landwirtschaftliche Geräte, Werkzeuge der ortsansässigen Handwerker (z. B. Schuhmacher, Schneider und Tischler), Dinge des täglichen Gebrauchs und des häuslichen Alltags.
Der langen und traditionsreichen Geschichte des Siegerländer Bergbaus hat sich Günther Jung angenommen. Mit seiner umfangreichen Sammlung, die als Dauerleihgabe im Besitz des Museums ist, präsentiert er ein breites Spektrum an heimischen Mineralien, Werkzeugen, Geräten und Lampen, Dokumenten, historischen Fotografien und Gegenständen des alltäglichen Gebrauchs. Besonderes Highlight der Ausstellung ist das letzte Grubenlabor des Siegerlandes, das mit seinen Mess- und Analyseapparaten im Museum komplett wieder aufgebaut wurde.
Ein Naturkundliches Kabinett gibt in einer umfangreichen Sammlung Aufschluss über die Insekten und Pflanzen des Siegerlandes.
Die Kulturgeschichtliche Begegnungsstätte ermöglicht eine „Reise durch die Zeit“: Von der Erdgeschichte über die Steinzeiten und die antiken Hochkulturen bis ins Mittelalter und in die Neuzeit.
Wechselnde Sonderausstellungen vertiefen und erweitern das Spektrum.
Aktuelles
Sonderausstellung 2008: "Wie der Mensch die Welt entdeckte – Aufbruch zu neuen Welten"
Heinrich der Seefahrer, Christoph Kolumbus, Ferdinand Magellan und James Cook sind nur einige Namen, die jeder kennt. Ihnen und dem „Zeitalter der Entdeckungen“ mit der kartographischen Erfassung der Erde seit dem Mittelalter ist die Sonderausstellung gewidmet.
Die Schau zeigt Exponate aus den Magazinen des Museums, aber auch von namhaften Leihgebern, wie dem Wikingermuseum Haithabu, dem Landesmuseum Schloß Gottorf in Schleswig, dem Ausstellungszentrum für die Archäologie des Emslandes und engagierten Privatsammlern. Thematisch führt sie die im Jahr 2005 begonnene Ausstellungsreihe „Wie der Mensch die Welt entdeckte“ fort. In der aktuellen Sonderausstellung wird der geschichtliche Bogen weitergeschlagen. Er beginnt bei den Reisen der Wikinger im 9. und 10. Jahrhundert und endet mit der Entdeckung Australiens im 18. Jahrhundert. „Aufbruch zu neuen Welten“ setzt chronologisch ein und vermittelt auf zwei Ebenen die Gründe für die Entdeckungsreisen des Menschen.
Einer dieser Gründe entspricht dem bereits bekannten Motiv der Verbesserung der eigenen Lebensumstände durch Handel und Eroberung besonders die Wikinger sind hierfür ein gutes Beispiel. Auf der Suche nach immer neuen Handelswegen und günstigen Gelegenheiten für Land- und Beutegewinn „entdeckten“ sie fast nebenbei Grönland und fanden Wege von Skandinavien durch Russland bis ans Schwarze Meer. Aber auch ein anderes Motiv fand nun endgültig seinen Eingang in die Entdeckungsgeschichte – der Forschungs- drang des Menschen. Die Sonderausstellung stellt anschaulich dar, wie uns angeborene Neugier und menschliche Intelligenz seit dem ausgehenden Mittelalter zu den bedeutendsten geographischen Entdeckungen der Menschheitsgeschichte führten.
Zum Museumsfest am 01./02.06.2008 fand beim Museum ein Lager einer Wikingerkohorte große Beachtung. Es zeigte Leben, Handwerk und Handel der Wikinger.