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Forum Deutscher Katholiken

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Das Forum Deutscher Katholiken ist ein eingetragener Verein nach bundesdeutschem Recht, der am 30. September 2000 in Fulda gegründet wurde. Es wurde von Prof. Dr. Hubert Gindert initiiert, der heute Vorsitzender und Sprecher des Forums ist.

Übersicht

Das Forum richtet sich nach Eigenangaben an engagierte Laien der römisch-katholischen Kirche, die sich zum „unverfälschten und unverkürzten“ Glauben bekennen, wie er im Katechismus der Katholischen Kirche zusammengefasst ist. Durch Kongresse und andere Veranstaltungen will das Forum „Menschen zusammenführen mit dem Ziel der Förderung des katholischen Glaubens nach der Lehre der Kirche“. Auf ihrer Webseite heißt es: „Wir sehen einen Neuanfang nicht in der Fortsetzung von Strukturdebatten und Satzungsdiskussionen, sondern in persönlicher Umkehr, in geistlicher Erneuerung, im Glaubensgehorsam und in der Loyalität gegenüber dem Hl. Vater und den mit ihm verbundenen Bischöfen.“. Durch ihr Logo vom Petersdom will sie ihre Verbundenheit zum Papst zum Ausdruck bringen.

Das Forum sieht sich als Zusammenschluss aus 42 bundesweiten Vereinen, Verbänden und Institutionen wie der Aktion Leben, Aktion Lebensrecht für Alle (Alfa), Arbeitskreis Theologie und Katechese, Bewegung „Rettet das Ungeborene Leben“, Christdemokraten für das Leben (CDL), Deutscher Orden, Deutsche Vereinigung für eine christliche Kultur (DVCK), Europäische Ärzteaktion (in deutschsprachigen Ländern), Fatima-Weltapostolat (Blaue Armee Mariens), die Gustav-Siewerth-Akademie, Gemeinschaft der Seligpreisungen, Gemeinschaft Emmanuel, Initiativkreise Katholischer Laien und Priester (in den Bistümern Augsburg, Bamberg, Dresden, Limburg, Mainz, Münster, Regensburg, Rottenburg, Trier und Speyer), Marianische Liga, Ordensbruderschaft Petrus und Paulus, Paneuropa-Union, Pro Conscientia, Pro Kirche, Stiftung „Ja zum Leben“, Theologische Sommerakademie Dießen, Totus Tuus (Medjugorje), Vaterhaus, Verantwortung für die Familie, das Walberberger Institut und den so genannten „Zusammenschluß papsttreuer Vereinigungen“ (Ltg. Reinhard Dörner). Einzelne Mitwirkende stehen auch anderen geistlichen Gemeinschaften oder dem Opus Dei nahe.

Wichtigste Veranstaltung des Forums ist der seit 2001 jährlich stattfindende Kongress „Freude am Glauben“, der von Alois Konstantin Prinz zu Löwenstein-Wertheim-Rosenberg geleitet wird. Die Kongresse fanden teils in Fulda, teils in Regensburg statt, wobei der Diözesanbischof und andere hohe geistliche Würdenträger der römisch-kathoilschen Kirche als Zelebranten oder Referenten mitwirkten. Beim Kongress von 2002 war Josef Kardinal Ratzinger, der heutige Papst Benedikt XVI. Zelebrant der Schlussmesse. Der Kongress von 2006 hatte circa 1800 Teilnehmer.

Zum Kuratorium gehören unter anderem die beiden Kurienkardinäle Paul Augustin Kardinal Mayer und Paul Josef Kardinal Cordes, Erzbischof Joachim Kardinal Meisner von Köln, Bischof Heinz-Josef Algermissen von Fulda, Bischof Gerhard Ludwig Müller von Regensburg, Edmund Dillinger, Peter Gauweiler, Norbert Geis, Manfred Christ, Otto von Habsburg, Leo-Ferdinand Graf Henckel von Donnersmarck, Hans Graf Huyn, Konrad Löw, Wolfgang Ockenfels, Bernd Posselt, Gloria von Thurn und Taxis, Aloysius Winter und Anton Ziegenaus sowie ehemals Leo Kardinal Scheffczyk.

Bemerkenswert ist das Engagement von Peter Gauweiler, der selbst bekennender Protestant ist, sowie von Konrad Löw. Das religiöse Engagement von letzterem hat sich bisher nämlich darauf beschränkt, die Religionsfreiheit der sog. Vereinigungskirche zu verteidigen, wozu er eigens Bücher im Selbstverlag herausgab. [1]

Kontroversen

2007 legte Alois Rhiel aufgrund der Teilnahme von Eva Herman als Gastrednerin an einem Kongress[2] seine Schirmherrschaft nieder[3]. Der Verein stellte sich im selben Jahr hinter Bischof Walter Mixa, der in einer umstrittenen Weise Position zum Thema Frau und Familie bezogen hatte. [4] [5] Kritisiert wurde der Verein von Dieter Graumann, Vizepräsident des Zentralrat der Juden: „Angesichts der hässlichen Häufung von kritikwürdigen Vorfällen – die wirren Vergleiche des Kölner Kardinals Joachim Meisner mit entarteter Kunst, die Ausfälle während der Israel-Reise der Bischofskonferenz sowie der Vorfall beim Forum Deutscher Katholiken“ erwarte man ein „klärendes Wort“. Auch die Mitgliedschaft des Politikwissenschaftlers Konrad Löw im Kuratorium des Kongresses stieß auf Proteste. [6]

Literatur

  • Peter Hertel: Glaubenswächter. Katholische Traditionalisten im deutschsprachigen Raum. Verlag Echter, 2000

Quellenbelege

  1. Vgl Konrad Löw: Von "Hexen" und Hexenjägern. Die Moonies und die Glaubensfreiheit, Baierbrunn 1994, ISBN 3-9803933-0-5
  2. Die Welt online vom 8. Oktober 2007.
  3. Fuldaer Zeitung: Rücktritt wegen Herman
  4. FAZ.net vom 26. Februar 2007.
  5. Spiegel Online: Gebärmaschinenstreit Konservative Katholiken führen bizarren Angriff gegen Beck
  6. Fuldaer Zeitung: Scharfe Kritik an Beifall für Herman