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Euromünzen

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Die Euromünzen
Eurozone
Belgien Belgien
Deutschland Deutschland
Estland Estland
Finnland Finnland
Frankreich Frankreich
Griechenland Griechenland
Irland Irland
Italien Italien
Kroatien Kroatien
Lettland Lettland
Litauen Litauen
Luxemburg Luxemburg
Malta Malta
Niederlande Niederlande
Osterreich Österreich
Portugal Portugal
Slowakei Slowakei
Slowenien Slowenien
Spanien Spanien
Zypern Republik Zypern
Assoziierte Euronutzer
(mit eigenen Euromünzen)
Andorra Andorra
Monaco Monaco
San Marino San Marino
Vatikanstadt Vatikanstadt
Passive Euronutzer
(ohne eigene Euromünzen)
Kosovo Kosovo
Montenegro Montenegro
Zukünftige Eurostaaten
Bulgarien Bulgarien
Polen Polen
Rumänien Rumänien
Schweden Schweden
Tschechien Tschechien
Ungarn Ungarn
Ausstiegsklausel
Danemark Dänemark

Die Euromünzen sind die in derzeit 15 Ländern der Europäischen Union sowie den Nicht-EU-Staaten Monaco, San Marino und Vatikanstadt in Umlauf gebrachten Münzen der gemeinsamen europäischen Währung Euro.

Euromünzen wurden ab dem 1. Januar 2002 eingeführt. Das Prägejahr der Münzen kann aber bis 1999 zurückgehen, also dem Jahr, in dem die Währung offiziell als Buchgeld eingeführt wurde.

Ein Euro wird unterteilt in 100 Cent; es gibt acht Nennwerte für Münzen.

Beschreibung

Wert Durch-
messer
Dicke Gewicht Rändelung Material Ferromagnetisch
1 Cent 16,25 mm 1,67 mm 2,30 g glatt Stahl mit Kupfer-Ummantelung
(Fe, Cu)
ja
2 Cent 18,75 mm 1,67 mm 3,06 g glatt mit umlaufender Kerbe
5 Cent 21,25 mm 1,67 mm 3,92 g glatt
10 Cent 19,75 mm 1,93 mm 4,10 g grobe Riffelung (40 Riffel) Nordisches Gold
(Cu89 Al5 Zn5 Sn1)
nein
20 Cent 22,25 mm 2,14 mm 5,74 g spanische Blume (glatt mit 7 Einkerbungen)
50 Cent 24,25 mm 2,38 mm 7,80 g grobe Riffelung (50 Riffel)
1 Euro 23,25 mm 2,33 mm 7,50 g gebrochene Riffelung Ring: Messing-Ni
(Cu75 Zn20 Ni5)
Kern: Cu-Ni, Ni, Cu-Ni geschichtet (Duplex)
schwach
2 Euro 25,75 mm 2,20 mm 8,50 g feine Riffelung mit Schriftprägung Ring: Cu-Ni
Kern: Messing-Ni, Ni, Messing-Ni geschichtet

Gemeinsame Vorderseite

Datei:2002-issue Euro cent obverse.jpg
Makroaufnahme der Vorderseite der 1-Cent-Münze

Alle Euro-Staaten haben eine gemeinsame Vorderseite ihrer Münzen, die den Wert der Münze zeigt. Sie wurde vom belgischen Designer Luc Luycx entworfen. Auf der 1-, 2-, und 5-Cent-Münze ist Europa in Relation zur Welt dargestellt.

Auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen waren die einzelnen EU-Staaten (man beachte, dass die EU-Mitglieder, die nicht am Euro teilnehmen, ebenfalls dargestellt waren, wie z. B. Großbritannien) zu sehen. Schließlich zeigten die 1- und 2-Euro-Münzen ein zusammenhängendes Europa der 15 alten EU-Länder.

Alle Münzen zeigen auch noch 12 Sterne als Symbol Europas; dies hat nichts mit „12 Staaten“ zu tun, wie fälschlicherweise oft vermutet wird (siehe auch: Symbolik der Europaflagge).

Gemeinsame Vorderseite – Prägejahr 1999 bis 2006/2007:
Vorderseite der 1-Cent-Münze Vorderseite der 2-Cent-Münze Vorderseite der 5-Cent-Münze
Vorderseite der 10-Cent-Münze Vorderseite der 20-Cent-Münze Vorderseite der 50-Cent-Münze
Vorderseite der 1-Euro-Münze Vorderseite der 2-Euro-Münze

Neugestaltung der Münzen

Mit Einführung des Eurobargelds durch neue EU-Mitgliedstaaten, wie dies mit der Einführung des Euro am 1. Januar 2007 in Slowenien der Fall war, wurden die gemeinsamen Vorderseiten der Münzen einer Neugestaltung unterzogen.[1] Statt wie bisher die (alten) Mitgliedstaaten der Europäischen Union zeigen die revidierten Geldstücke den Kontinent Europa (inklusive Nicht-EU-Gebiete). Dabei entfällt auf den 10-, 20- und 50-Cent-Münzen der Zwischenraum zwischen den einzelnen Ländern, und auf den 1- und 2-Euro-Münzen wird ganz auf die Darstellung von Staatsgrenzen verzichtet. Die 1-, 2- und 5-Cent-Münzen wurden nicht geändert, obwohl auch auf ihnen die Lage der alten EU in der Welt abgebildet ist. Die meisten Euro-Länder begannen mit der Einführung der neuen Vorderseiten 2007, alle anderen folgen 2008.

Auch für die nationalen Rückseiten sind neue Gestaltungsrichtlinien vorgesehen. So soll künftig der Name des Herausgeberstaats erscheinen (wie schon jetzt teilweise der Fall). Auf eine Wiederholung der Wertangabe auf der nationalen Seite (wie heute auf den österreichischen Münzen) soll verzichtet werden, es sei denn, im entsprechenden Land wird ein anderes als das lateinische Alphabet verwendet. Neben Griechenland und der Republik Zypern könnte das in der Zukunft auch Bulgarien betreffen. Allerdings müssen die bisherigen Euro-Länder ihre bestehenden Abbildungen nicht vorzeitig überarbeiten, sondern erst bei einer eventuellen Neugestaltung. Finnland begann mit der Umsetzung der neuen Richtlinien 2007, Belgien folgte 2008.

Abgesehen von diesen Änderungen sollen Größe, Masse und andere technische Spezifikationen der Münzen unverändert bleiben, um den Übergang von alten zu neuen Münzen nicht zu erschweren.

Nachdem die ersten neuen Mitglieder der Eurozone mit der Einführung der revidierten Münzen begonnen haben, sollen Schritt für Schritt die schon jetzt Euro emittierenden Länder auf die neue Gestaltung umstellen. Die alten Münzen behalten ihren Wert und bleiben weiter im Umlauf.

Gemeinsame Vorderseite – Prägejahr ab 2007:
Neue 10-Cent-Münze Neue 20-Cent-Münze Neue 50-Cent-Münze
Neue 1-Euro-Münze Neue 2-Euro-Münze

Nationale Rückseite

Jedes Land, das am Euro teilnimmt, hat seine eigene Gestaltung der Rückseite. Diese reicht von der einfachen Abbildung des Staatsoberhaupts (zum Beispiel Belgien) bis zu einer unterschiedlichen Ausführung für jede einzelne Münze (zum Beispiel Österreich). Alle Münzen zeigen auf dieser Seite die Jahreszahl und die 12 Sterne der EU-Flagge.

Die nationalen Seiten finden sich in eigenen Artikeln:

Datei:Eurocent edges (2,10,20).jpg
Nahaufnahme der Kanten der 2c, 10c und 20c Münzen. Die unterschiedlichen Rändelungen sollen Blinden eine leichte Handhabung erlauben.

Obwohl nur 15 Staaten der EU an der Währungsunion beteiligt sind, gibt es 18 verschiedene Münzsätze. Monaco, San Marino und die Vatikanstadt sind keine EU-Mitglieder, befanden sich jedoch vor der Euroeinführung aufgrund von Währungsvereinbarungen in einer Währungsunion mit Frankreich bzw. Italien. Daher wurde es als notwendig erachtet, die Währungsvereinbarungen durch neue bilaterale Übereinkommen mit der Europäischen Union zu ersetzen, welches diesen Ländern das Recht einräumt, eigene Euromünzen zu prägen. Andorra, Montenegro und der Kosovo besitzen kein solches Abkommen zur Einführung von eigenen Euromünzen.

Bargeldumlauf

Nennwert Umlaufmenge Anteil Umlaufwert Anteil am Wert
1 Cent 17423 Mio. 23 % 174 Mio. € 0,9 %
2 Cent 14267 Mio. 19 % 286 Mio. € 1,5 %
5 Cent 12281 Mio. 16 % 614 Mio. € 3,2 %
10 Cent 9882 Mio. 13 % 988 Mio. € 5,1 %
20 Cent 7823 Mio. 10 % 1565 Mio. € 8,1 %
50 Cent 4642 Mio. 6 % 2321 Mio. € 12,1 %
1 Euro 5701 Mio. 8 % 5701 Mio. € 29,6 %
2 Euro 3795 Mio. 5 % 7590 Mio. € 39,5 %
Insgesamt 75.814 Mio. 100 % 19.239 Mio. € 100 %

Nach Angaben der Europäischen Zentralbank waren Ende 2007 rund 76 Mrd. Euromünzen mit einem Gesamtwert gut 19 Mrd. Euro im Umlauf. Dabei ist die Umlaufmenge der einzelnen Münzen mit Ausnahme der 50-Cent-Münze um so höher, je niedriger ihr Nennwert ist. Beim Umlaufwert verhält es sich umgekehrt, die 2-Euro-Münze hat den größten Anteil am Umlaufwert der Euromünzen, die 1-Cent-Münze den geringsten. Im Vergleich zu den Eurobanknoten machen die Münzen nur 2,8 % des gesamten Bargeldumlaufs von 696 Mrd. Euro aus. Jedoch sind die Umlaufmengen der einzelnen Banknoten geringer. Nur die 50-Euro-Note ist häufiger als die 2-Euro-Münze, aber seltener als alle anderen Münzen.[2]

Mögliche zukünftige Euromünzen[3]

Bis auf das Vereinigte Königreich und Dänemark sind alle EU-Mitgliedsländer verpflichtet, den Euro nach der Erfüllung der Konvergenzkriterien einzuführen.

Land Entwurf Datum des WKM-II-Eintritts geplantes Datum der Einführung
(Bar-& Buchgeld)
Besonderheit
Andorra nein 1. Januar 2002 kein EU-Mitgliedsland,
benutzt spanische und französische Euromünzen,
seit Oktober 2004 Verhandlungen über ein Währungsabkommen mit der EU
Bulgarien nein 1. Januar 2012[4] bereits an DM bzw. Euro gekoppelt
Dänemark ja 1. Januar 1999 kein Termin durch Volksabstimmung Beitritt bis auf weiteres abgelehnt,
muss Euro nicht einführen

Dänische Krone ist jedoch bereits an Euro gekoppelt mit ± 2,25 % Schwankung
Erneutes Referendum für Ende 2008 angestrebt.[5]

Estland ja 28. Juni 2004 nicht vor 2012 bereits an DM bzw. Euro gekoppelt
Lettland ja 2. Mai 2005 nicht vor 2011 bereits an Euro gekoppelt mit ± 1 % Schwankung
Litauen ja 28. Juni 2004 nicht vor 2010 bereits an DM bzw. Euro gekoppelt
Polen nein nicht vor 2012
Rumänien nein nicht vor 2014[6]
Schweden nein kein Termin durch Volksabstimmung Beitritt verschoben,
WKM II absichtlich nicht erreicht,
ist jedoch verpflichtet Euro einzuführen
Slowakei ja 25. November 2005 1. Januar 2009
Tschechien nein voraus. 2012
Ungarn nein voraus. 2014
Vereinigtes Königreich nein offen Volksabstimmung über Beitritt in Vorbereitung,
muss Euro nicht einführen

Sondermünzen

Sammlermünzen

Datei:Germany Goldeuro 2007 Luebeck Wertseite IMG 2590.jpg
100-Euro-Sammlermünze aus Gold

Neben den in allen Teilnehmerländern als gesetzliches Zahlungsmittel gültigen Euro-Kursmünzen ist jedes an der Währungsunion teilnehmende Land berechtigt, Sammlermünzen herauszugeben. Diese Münzen sind nur im herausgebenden Land gesetzliches Zahlungsmittel.

Sammlermünzen unterscheiden sich im Nennwert sowie in mindestens zwei der drei Kriterien Dicke, Durchmesser und Farbe von den Kursmünzen. So gibt es z. B. in Frankreich Münzen zu ¼ € in Silber und Gold, in Österreich zu 5 € in Silber, 25 € in Silber und Niob (in unterschiedlichen Farben) und in Deutschland zu 10 € in Silber, 100 € und 200 € in Gold (siehe auch Gedenkmünzen der Bundesrepublik Deutschland).

Da Sammler- und Materialwert der Goldmünzen deren Nennwert deutlich übersteigen, spielen sie im Zahlungsverkehr keine Rolle. Auch die deutschen Silbermünzen, die zum Nennwert ausgegeben werden, kommen im Umlauf praktisch nicht vor.

2-Euro-Gedenkmünzen

Hauptartikel: 2-Euro-Gedenkmünzen
Gedenkmünze „Schleswig-Holstein“

Nach einer fast zweijährigen Eingewöhnungsphase der Bevölkerung an das neue Geld hat die Europäische Kommission am 30. September 2003 entschieden, 2-Euro-Gedenkmünzen zuzulassen (wobei es sich bei dem Nominal von 2 Euro nur um eine Empfehlung handelt).

Die Ausgabe solcher Münzen ist begrenzt möglich und kann pro Ausgabeland nur einmal jährlich erfolgen. 2-Euro-Gedenkmünzen unterscheiden sich von den regulären Kursmünzen nur dadurch, dass ihre nationale Rückseite durch eine spezielle Gedenkseite ersetzt wird. Alle weiteren Eigenschaften, wie Nennwert, Farbe, Metall, Dicke, Durchmesser und auch die gemeinsame Vorderseite bleiben erhalten.

Diese Gedenkmünzen sind in allen Euro-Teilnehmerländern Zahlungsmittel. Die Auflagen dieser Münzen sind festgelegt und können nicht, wie bei normalen Umlaufgeld, angepasst werden. Die erste Münze wurde von Griechenland anlässlich der Olympischen Spiele 2004 herausgegeben. Seitdem gibt es jährlich mehrere neue Gedenkmünzen.

Gemeinschafts-2-Euro-Gedenkmünze

Datei:Austria tratado de roma.gif
Die Gemeinschaftsausgabe der 2-Euro-Gedenkmünze, österreichische Version

Im März 2007 erschien eine Gemeinschaftsausgabe der 2-Euro-Gedenkmünzen zum 50. Jahrestag der Unterzeichnung der Römischen Verträge. Sie wurde von allen 13 den Euro emittierenden EU-Staaten (das heißt ohne Monaco, San Marino und der Vatikanstadt) ausgegeben. Die Münze ist in allen Ländern gleich gestaltet und unterscheidet sich nur durch den jeweiligen Landesnamen und die Sprache der Inschrift Römische Verträge – 50 Jahre. Auf ihr sind der Vertrag der sechs Begründer sowie der Ort der Unterzeichnung, der Campidoglio-Platz in Rom, zu sehen.

Die nächste gemeinsame 2-Euro-Gedenkmünze wird voraussichtlich im Jahr 2009 erscheinen, zum Thema 10 Jahre Euro.

Eurovorläufer, Mustermünzen und Testprägungen

Diese Prägungen sind keine offiziellen Zahlungsmittel und sind daher nicht als Münzen, sondern als Medaillen zu bezeichnen.

Die Mustermünzen und Testprägungen kommen in aller Regel nicht von der Zentralbank bzw. den nationalen Münzprägestätten. Vielmehr handelt es sich um Fantasien einzelner; das Design gibt daher auch nicht das mögliche Aussehen späterer offizieller Europrägungen dieser Länder wieder.

Mustermünzen und Testprägungen werden für praktisch alle EU-Länder, die den Euro noch nicht eingeführt haben, angeboten. In einigen Ländern, so auch in Deutschland, stehen diese Medaillen unter Umständen in einem Widerspruch zu gültigen Münzverordnungen.

(Es muss eine Abgrenzung zum Eurovorläufer stattfinden.)

Siehe auch

Literatur

  • Kurt Fischer, Helmut Kahnt, Hans L. Grabowski: Die Euro-Münzen, Gietl Verlag 2005, ISBN 3-924861-89-7
  • Euro-Katalog, Münzen und Banknoten 2005, Leuchtturm Albenverlag 2004, ISBN 3-00-012679-1
  • Gerhard Schön: Euro Münzkatalog 2006, Battenberg Verlag 2006, ISBN 3-86646-001-5

Quellen

  1. Pressemittelung des Europäischen Rates über die Neugestaltung der Euro-Münzen (PDF)
  2. EBZ Website; Banknoten & Münzen; Häufig gestellte Fragen; Aktuelle Daten zu den Euro-Banknoten und -Münzen
  3. Liste der Zieldaten mit Experteneinschätzungen
  4. Informationen zur Euro-Einführung in Bulgarien
  5. Informationen zum Beitritt Dänemarks zur Währungsunion
  6. Aktuelle Berichte zur Einführung des Euro in Rumänien
Commons: Euromünzen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien