Zum Inhalt springen

Mahsun Kırmızıgül

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 10. Juli 2008 um 10:24 Uhr durch Arved (Diskussion | Beiträge) (Änderung 48209232 von 217.82.109.53 (Diskussion) wurde rückgängig gemacht.). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Mahsun Kırmızıgül mit bürgerlicher Namen Abdullah Bazencir 26. April 1969 in Bingöl ist ein sehr bekannter kurdischer Popmusiker in der Türkei. Seine Muttersprache ist Zazaisch, er beherrscht auch die kurdische Sprache.

Herkunft und Kindheit

Mahsuns Mutter hatte zweimal geheiratet. Mit 18 war seine Mutter Witwe und hatte drei Söhne. Ihr zweiter Ehemann und Vater von Mahsun war aus Bingöl. Kurze Zeit später trennten sich die Beiden und die schwangere Mutter zog mit ihren Kindern nach Diyarbakır.

Mahsuns Eltern mütterlicherseits und väterlicherseits sprechen zazaki, wie er es mehrmals in seinen Interviews kenntlich gemacht hat [1] [2] [3]. Er kam 1969 auf die Welt und erhielt den Namen Abdullah.

Diesen Namen behielt er jedoch nicht lange, denn sein Vater hatte für ihn einen Personalausweis mit seinem Wunschnamen Mahsun ausstellen lassen. Mahsun sah seinen Vater das erste Mal mit sechs Jahren. Die Vaterrolle übernahmen die älteren Brüder von denen der jüngste Mahmut sich sehr um ihn sorgte. Mahmut aber starb im Alter von 21 Jahren an einem elektrischen Schlag.

Mahsun fing in jungen Jahren an, sich für die Musik zu interessieren und sang auf vielen Veranstaltungen. Er nahm 1983 an einem Gesangswettbewerb in Diyarbakır teil und wurde erster. 1984 wurde er in Mersin wieder erster. Er nahm ein Demotape auf, dass schließlich bei dem Produzenten Mustafa Güneş vom Label Güneş Plak aus Istanbul landete. Dieser machte mit Mahsun einen Vertrag über vier Kassetten und änderte eigenmächtig Mahsuns Nachnamen in Kırmızıgül (dt: Rote Rose) um. Als ihm aber nach mehreren Alben kein Erfolg beschert sein sollte, trennten sich die Wege der beiden. Mahsun beschloss eine Musikerausbildung am Konservatorum der İTÜ zu beginnen.

Durchbruch

Den Durchbruch schaffte er jedoch erst mit seinem Album "Alem buysa", welches er im damals neu gegründeten Label Prestige-Müzik veröffentlichte. Zusammen mit seinen Musiker-Freunden Özcan Deniz und Haluk Levent macht er Prestige-Müzik bekannt, welches Jahre später jedoch Bankrott gehen sollte.

Höhepunkt seiner Karriere war sein 1998 veröffentlichtes und bis heute über 1.800.000-fach verkauftes Album Yıkılmadım. Es brachte ihm mehrere Auszeichnungen ein, unter anderem die Preise für das meist verkaufteste Album 1998, für das beste Lied 1998 "Yıkılmadim". Er wurde als bester Musiker seiner "Musikrichtung" gewählt und gewann so den Goldenen Schmetterling als bester türkischer Volksmusiker und anschließend noch einen Preis als bester türkischer Musiker im Arabesk/Fantasi.

Aktuelles

Sein letztes Album "Dinle" war mit etwa 260.000 verkauften Alben den Umständen entsprechend ein Erfolg, da es kaum mehr jemand in dieser Branche über die 500.000er Marke schafft.

Musikstil und Bedeutung

Er wird häufig der Arabeskmusik zugerechnet, lehnt diese Bezeichnung wie die meisten Künstler für seine Musik jedoch ab. Außerdem hat Mahsun Kırmızıgül die "Arabesk-Fantezi"-Musikrichtung in eine neue Richtung bewegt. Seiner Musikrichtung folgten viele neue Sänger u.a. Özcan Deniz und Alisan.

Unter den wichtigsten türkischen Musikern wird er auf Grund seines Musikstudiums sehr geschätzt, da er einer von wenigen ist, der Musik studiert und gleichzeitig seit über zehn Jahren so erfolgreich ist.

Filmdebüt

Im Herbst 2007 lief sein Debüt-Spielfilm "Beyaz Melek" (zu dt.: Weißer Engel) in den Kinos an. Er schrieb das Drehbuch, spielte eine der Hauptrollen und führte Regie. In dem Film kommen auch Szenen vor, wo in Mahsuns Muttersprache Zazaisch geredet wird.

Diskografie

Alben:

  • Alem Buysa Kral Sensin (1994)
  • 12'den Vuracağım (1995)
  • Sevdalıyım / Hemşerim (1996)
  • Nostalji (1997)
  • Yıkılmadım (1998)
  • Yoruldum (2000)
  • Yüzyılın Türküleri (2002)
  • Sarı Sarı / Başroldeyim (2004)
  • Dinle (2006)

Singles

  • Insan Hakları (1995)
  • Ülkem Ağlar (2001)

Quellenangaben

  1. Interview mit der türkischen Zeitung Hürriyet
  2. Interview mit dem Kurdishmagazin
  3. Interview mit der Hürriyet