Franz Josef Strauß
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Franz Josef Strauß (* 6. September 1915 in München; † 3. Oktober 1988 in Regensburg) war lange Jahre Bundesminister und von 1978 bis zu seinem Tode Bayerischer Ministerpräsident.
Leben
Franz Strauß wird 1915 in München als zweites Kind eines Metzgers geboren. Den zweiten Namen "Josef" nimmt er erst später auf Anraten seines politischen Ziehvaters Josef Müller ("Ochsensepp") an.
Nach dem Abitur 1935 beginnt Strauß ein Studium der Altphilologie, Germanistik, Geschichte und der Staatswissenschaft in München. 1939 wird er zur Wehrmacht einberufen, legt aber 1941 das Staatsexamen für das Höhere Lehramt ab. Seine schon begonnene Dissertation verbrannte 1944.
Strauß wird 1937 Mitglied des Nationalsozialistischen Kraftfahrerkorps (NSKK), und weltanschaulicher Referent beim NSKK-Sturm 23/M 6 in München, später ist er Mitglied im Nationalsozialistischen Deutschen Studentenbund (NSDStB).
1943 wird er nach Erfrierungen an der Ostfront als Oberleutnant Chef der Stabsbatterie und "Offizier für wehrgeistige Führung" (NSFO) einer Flakeinheit im Landkreis Schongau.
Bei Kriegsende gerät Strauß zunächst in Kriegsgefangenschaft, wird aber noch 1945 Mitarbeiter im Landratsamt Schongau. 1946 wird er selbst zum Landrat von Schongau gewählt.
Schon seit 1945 ist Strauß Mitglied der CSU. 1949 wird er deren Generalsekretär. 1952 wird er zunächst zum Stellvertretenden Vorsitzenden und am 18. März 1961 schließlich zum Landesvorsitzenden der CSU gewählt.
1948 wird er Mitglied im Wirtschaftsrat des Vereinigten Wirtschaftsgebietes in Frankfurt am Main. 1949 wird er in den Deutschen Bundestag gewählt. Hier wird sogleich Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
1953 wird er als Bundesminister für besondere Aufgaben in das Kabinett von Konrad Adenauer berufen. 1955 wird ihm das neugegründete Bundesministerium für Atomfragen, ein Vorläufer des heutigen Bundesministeriums für Bildung und Forschung, übertragen. 1956 wird er als Nachfolger von Theodor Blank zweiter Verteidigungsminister der Bundesrepublik Deutschland.
Im Zuge der Spiegel-Affäre 1962 fordert vor allem der Koalitionspartner FDP sein Ausscheiden aus dem Amt. Nach dem geschlossenen Rücktritt der FDP-Minister bildet Konrad Adenauer ein neues Kabinett; wieder mit der FDP, aber ohne Strauß. Sein Nachfolger wird im Januar 1963 der bisherige Ministerpräsident von Schleswig-Holstein Kai-Uwe von Hassel.
Strauß wird dann 1963 Vorsitzender der CSU-Landesgruppe im Deutschen Bundestag und damit auch Erster Stellvertretender Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion.
Im Kabinett der Großen Koalition unter Bundeskanzler Kurt Georg Kiesinger wird Strauß im Dezember 1966 Bundesminister der Finanzen. Er arbeitet während dieser Zeit eng mit dem Wirtschaftsminister Karl Schiller (SPD) zusammen. Schon bald erhalten beide die Spitznamen "Plisch und Plum" (nach Wilhelm Busch).
Nach dem Regierungswechsel 1969 muss Strauß sein Amt an Alexander Möller abgeben. 1978 scheidet Strauß aus dem Bundestag aus und wird als Nachfolger von Alfons Goppel zum Bayerischen Ministerpräsidenten gewählt.
1980 ist Strauß Kanzlerkandidat von CDU und CSU gegen den Bundeskanzler Helmut Schmidt. CDU und CSU unterliegen jedoch mit einem deutlich schlechteren Ergebnis als bei den Wahlen 1976.
Am 3. Oktober 1988 erliegt Strauß den Folgen eines Herzinfarktes.
Weblinks
Bundesminister für Atomfragen | Nachfolger: Siegfried Balke (CSU) |
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Vorgänger: Theodor Blank (CDU) |
Bundesminister der Verteidigung | Nachfolger: Kai-Uwe von Hassel (CDU) |
Vorgänger: Kurt Schmücker (CDU) |
Bundesminister der Finanzen | Nachfolger: Alexander Möller (SPD) |
Vorgänger: Alfons Goppel (CSU) |
Bayerischer Ministerpräsident | Nachfolger: Max Streibl (CSU) |