Deutsche Wertpapierservice Bank

Die Deutsche WertpapierService Bank AG (dwpbank) ist ein Wertpapierabwickler, der für den Genossenschafts- und Sparkassenbereich sowie weitere Geschäftsbanken tätig ist. Die dwpbank gilt als einer der größten Wertpapierabwickler Deutschlands. Die dwpbank ist kein Kreditinstitut im engerem Sinn, sondern erbringt als Transaktionsbank für ihre Mandanten nur Dienstleistungen im Bereich der Wertpapierabwicklung. Die dwpbank hat im ersten Halbjahr 2007 die Wertpapierabwicklung der Dresdner Bank übernommen, für die sie vorher bereits das Abwicklungssystem im Auftrag betrieb. Damit steht die dwpbank bezüglich der abgewickelten Transaktionen vor der International Transaction Services GmbH an der Spitze der deutschen Wertpapierabwickler. Die dwpbank verwaltet (inkl. Dresdner Bank) 7,591 Mio. Depots und hat 2005 35,1 Mio. Transaktionen abgewickelt. Der verwahrte Wertpapierbestand beträgt Ende 2005 960 Milliarden Euro.
Geschichte
Gegründet wurde das Haus am 4. August 2003 aus dem Zusammenschluss der Bank für Wertpapierservice und -systeme AG, Frankfurt (bws bank) und der WPS WertpapierService Bank AG, Düsseldorf (WPS Bank). Bei der Gründung waren die Gesellschaftsanteile auf den Westfälisch-Lippischen SGV, Münster mit 25 %, den Rheinischen SGV, Düsseldorf mit 25 %, der DZ Bank, Frankfurt mit 40 % und der WGZ-Bank, Düsseldorf mit 10 % verteilt. Damit war die Eigentümerstruktur paritätisch auf die Volksbanken- und Sparkassen-Gruppe aufgeteilt. Die Eigentümerstruktur ist jedoch für weitere Eigner offen gestaltet.
Gesellschafter
Seit dem 8. März 2007 ist die Gesellschafterstruktur wie folgt verteilt:
- 40,00000 % DZ Bank
- 10,00000 % WGZ Bank
- 20,00000 % RSGV
- 20,00000 % WLSGV
- 3,74501 % BayernLB
- 3,74499 % Helaba
- 2,51000 % HSH Nordbank
Filialen
Hauptsitz ist Frankfurt am Main. Mittlerweile unterhält die dwpbank Filialen an folgenden Orten:
Backoffice Service Center (BOSC)
Als weitere Aufgabe übernimmt die dwpbank in ihren BOSCs auf Wunsch, soweit möglich, die gesamten Wertpapier-Backoffice-Arbeiten verschiedener Mandanten. Insgesamt 67 Mandanten (2005: 52) nutzen mit 680.000 Depots (2005: 580.000) diesen Service. Mit dem BOSC in Hannover, für das Mitarbeiter der Nord/LB und der Sparkasse Hannover gewonnen werden konnten, sind aktuell 80.000 Depots hinzugekommen. Aktuell unterhält die dwpbank an vier Standorten BOSCs. Dies sind die Orte Troisdorf, Duisburg, Hannover und Herford.
Kunden
Die dwpbank betreut 426 Finanzinstitute aus allen drei Säulen der deutschen Kreditwirtschaft. Die größten Institute sind die WestLB, die Nord/LB, die Bremer und die Saarländische Landesbank sowie die Postbank. Als weiterer großer Kunde ist im ersten Halbjahr 2007 die Dresdner Bank AG hinzugekommen. Die dwpbank betreut zwei Zentralbanken mit 1255 angeschlossenen Kreditgenossenschaften, 373 Sparkassen, acht Landesbanken und 43 Privatbanken und sonstige Institute.
WP-Systeme
Neben dem dwpbank eigene Wertpapierabrechnungssystem WP2 unterhält die Bank weitere Abrechnungssysteme, die nach und nach auf das Zielsystem umgestellt werden. Die Abrechnungsprogramme WVS und BSV werden bis 2009 konsolidiert. Das System WP-Kette der Dresdner Bank wurde 2007 konsolidiert. Die Systeme der TxB WIS und EWS PLUS werden 2007 (EWS PLUS) und 2009 (WIS) auf WP2 umgestellt.
Vorstand
Der Vorstand wird von Herrn Dr. Ralf Gissel geleitet, der für das Ressort Unternehmenssteuerung zuständig ist. Ihn unterstützt als stellvertretender Vorstandsvorsitzender Dr. Sören Christensen, der das Ressort Informationstechnologie führt. Komplettiert wird der Vorstand durch Bernd Sperber, der das Ressort Wertpapierservice verantwortet und Karl-Martin im Brahm, verantwortliches Vorstandsmitglied für das Ressort Vertrieb.
Aufsichtsrat
Der Aufsichtsrat ist bei den externen Mitgliedern paritätisch mit Personen aus dem Volksbanken- und Sparkassenbereich besetzt. Der zwanzigköpfige Aufsichtsrat besteht aus den folgenden Mitgliedern:
Ulrich Topoll Vorsitzender des Aufsichtsrats Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Krefeld
Herbert Bayer Stellvertretender Vorsitzender des Aufsichtsrats Arbeitnehmervertreter, Bundesvorstand ver.di
Ralf Fleischer Verbandsgeschäftsführer des Rheinischen Sparkassen- und Giroverbandes
Michael Fraedrich Mitglied des Vorstands der WGZ BANK AG
Prof. Michael Ilg Verbandsgeschäftsführer des Westfälisch-Lippischen Sparkassen- und Giroverbandes
Wolfgang Köhler Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG
Karlheinz Moll Mitglied des Vorstands der WGZ BANK AG
Dr. Ralph Schmidt Mitglied des Vorstands der BayernLB
Josef Strauß Vorsitzender des Vorstands der Sparkasse Wittgenstein
Dietrich Voigtländer Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG
Frank Westhoff Mitglied des Vorstands der DZ BANK AG
Dieter Ahlers Arbeitnehmervertreter, dwpbank
Dietmar Beining Arbeitnehmervertreter, TxB
Marc Höttemann Arbeitnehmervertreter, dwpbank
Katharina Kniesche-Schubert Arbeitnehmervertreterin, TxB
Friedrich Mühlenbeck Arbeitnehmervertreter, dwpbank
Heinrich Schmidt Arbeitnehmervertreter, dwpbank
Heidi Stahl Arbeitnehmervertreterin, dwpbank
Sigrid Stenzel Arbeitnehmervertreterin, Bundesvorstand ver.di
Christoph Ulm Arbeitnehmervertreter, TxB/Deutscher Bankangestellten-Verband
weitere Transaktionsbanken
Der Konsolidierungsprozess verringert beständig die Anzahl der in Deutschland tätigen Transaktionsbanken. Folgende weitere Transaktionsbanken sind tätig:
- Xchanging Transaction Bank GmbH
- Commerzbank TransAction Banking
- LBBW
- Fimaseba Financial Markets Service Bank (Bayerische Hypo- und Vereinsbank (HVB AG))
- International Transaction Services (ITS) (HSBC Trinkaus & Burkhardt AG)
- Cortal Consors
- CCB Bank
Depot- und Transaktionsdaten
Verwaltete Wertpapierdepots 31. Dezember 2006 in Mio. | Transaktionen in Mio. | |
---|---|---|
dwpbank inkl. TxB | 8,827 | 48,41 |
Xchanging Transaction Bank GmbH | 3,400 | 29,00 |
Commerzbank TransAction Banking | 1,796 | 24,11 |
International Transaction Services GmbH (ITS) | 1,417 | 44,46 |
LBBW | 0,850 | 3,13 |
Fimaseba | 0,794 | 19,15 |
CortalConsors | 0,550 | 7,77 |
Ausblick
Die dwpbank und die TxB Transaktionsbank GmbH, die ihrerseits bereits aus der Fusion der LB Transaktionsbank GmbH und der PLUS BANK AG entstanden ist, arbeiten seit dem 1. Januar 2007 zusammen. Die Gesellschafter der TxB Transaktionsbank GmbH – die BayernLB und die Landesbank Hessen-Thüringen sowie die HSH Nordbank AG – kommen aus der Sparkassenorganisation. Ab dem 8. März 2007 ist die TxB als Tochter der dwpbank tätig. Im Zusammenhang mit dieser Fusion werden sich die Gesellschafter der TxB Transaktionsbank mit insgesamt zehn Prozent an der dwpbank AG beteiligen. Die hälftige Aufteilung zwischen dem genossenschaftlichen FinanzVerbund und der Sparkassen-Finanzgruppe bleibt erhalten.
Weblinks
Quellen
Mandantenmagazin »Transact!on« April 2008