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Giordano Bruno

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Giordano Bruno (*1548, †17. Februar 1600), italienischer Philosoph der Renaissance;


Leben


Nachdem er sich dem Vorwurf ketzerischer Äußerungen durch die Dominikaner, denen er sich zuvor angeschlossen hatte, 1576 durch Flucht entzog, lehrte Bruno 1580-81 in Toulouse Theologie. Dann folgte

er dem Ruf Heinrich III nach England; lehrte in Oxford. Nach

mehreren zeitweiligen Aufenthalten in Marburg, Wittenberg, Prag und Frankfurt kehrte er nach Venedig zurück. Dort wurde er 1592 von der Inquisition wegen (???) verhaftet. Als er nicht widerrief, wurde Bruno als Ketzer öffentlich in Rom auf dem Campo dei Fiori verbrannt. Seit dem 19. Jahrhundert erinnert dort eine Statue an das Martyrium Brunos. Sie ist der Gedankenfreiheit geweiht.


Lehre


Für Bruno stammte alles aus der Natur von der göttlichen Einheit von Materie und Dunkelheit ab. Zum einen trennte er Gott von der Welt und zum anderen tendierte er zu einem dazu entgegengesetzten Pantheismus. Bruno verband die These, dass Gott in allem innewohne, mit dem Glauben, dass die Realität der Vorstellung entspringt. Damit nahm er Gottfried Wilhelm Leibniz und Baruch Spinoza vorweg. Er stellte sich gegen das geozentrische Weltbild, nahm stattdessen an, dass die Welt und die Menschen ein einmaliger "Unfall" einer einzelnen lebenden "Welt-Substanz" seien und bekannte sich zur kopernikanischen Theorie. Darüber hinaus glaubte

Bruno, dass das Weltall unendlich ist.


Seine Lehren wurden von Thomas von Aquin, Averroes, Nikolaus Kopernikus, John Scotus Erigena, Marsilio Ficino, Nikolaus von Kues und der

Hermetischen Literatur beeinflußt.


Bruno beeinflusste u.a. Baruch Spinoza.


Veröffentlichungen


  • 1584, De l'infinito, universo e mondi (dt. Zwiegespräche vom unendlichen All und den Welten)
  • 1584, De la causa, principio e uno (dt. Von der Ursache, dem Prinzip und dem Einen).


Weblinks