Zum Inhalt springen

Merseburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 7. Juli 2008 um 19:30 Uhr durch UW (Diskussion | Beiträge) (Geschichte: Wikilink). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Sicht aus dem Schlossgarten auf das Schloss in Merseburg

Merseburg ist eine Stadt in Sachsen-Anhalt und Verwaltungssitz des Saalekreises, südlich von Halle (Saale). Innerhalb des Landes Sachsen-Anhalt bildet es zusammen mit Halle und Bitterfeld-Wolfen einen Ballungsraum, der wegen des vorherrschenden Industriezweiges auch „Chemiedreieck“ genannt wird. Gleichzeitig liegt Merseburg im länderübergreifenden Ballungsraum Leipzig-Halle. Unmittelbar an Merseburg grenzen die Chemiewerke Buna in Schkopau und Leuna.

Geographie

Merseburg liegt am östlichen Rand der Querfurter Platte überwiegend am linken Ufer der Saale, in die im Stadtgebiet die Geisel mündet. Die Stadt bildet das Tor zur schlösser- und burgenreichen Region des Saale-Unstrut-Tales. Nordöstlich grenzt Merseburg an die Saale-Elster-Aue, westlich an die Tagebaufolgelandschaft des Geiseltales.

Merseburg befindet sich exakt auf dem 12. Längengrad. Der Längengrad durchquert die Stadt auf der Linie Schlossgartensalon, Schlossgarten, Amtsvorschloss & Vorschloss des Merseburger Schlosses, Domplatz 2, Sitte-Galerie, Burgstraße 21, Roßmarkt, Herdergymnasium bis zum Saale-Radwanderweg am ESV-Sportplatz östlich der Merseburger Schwimmhalle.

Merseburg ist Sitz der Hochschule Merseburg (FH).

Nachbargemeinden

Angrenzende Gemeinden (im Uhrzeigersinn, von Norden beginnend) sind Schkopau, Friedensdorf, Kreypau, Leuna, Spergau, Beuna (Geiseltal) und Geusa.

Stadtgliederung

Zu Merseburg gehören die Orte Merseburg, Annemariental, Elisabethhöhe, Freiimfelde, Kötzschen, Meuschau, Neumarkt, Trebnitz und Werder.

Namensdeutung

Seit Thietmar von Merseburg bis in die Zeit des Renaissances wurde der Name der Stadt vom römischen Kriegsgott Mars abgeleitet, wonach der Ort von römischen Soldaten gegründet worden sein soll. Zu dieser Ansicht gehörte eine, heute nicht mehr vertretene Theorie, wonach die Schlacht im Teutoburger Wald im Tautenhainer Forst (zwischen Jena und Gera) stattgefunden haben soll.

Das erste Glied des Stadtnamens ist mehrdeutig. Zum Beispiel kommen in Frage: altsächsisch meri und germanisch mari für stehendes Gewässer, wässriges Gelände oder Sumpf. Ferner wäre auch die Reduktion eines germanischen Personennamen mit zwei Gliedern wie Merifrid, Merowig, Meriswid oder Meriswind oder die Kurzform Marso denkbar. Letztendlich ist auch der Name einer Stammesgruppe wie Marsi, Marsaki oder Marsingi nicht auszuschließen, denn Merseburg lag im Friesenfeld und die ursprüngliche Besiedlung durch Splittergruppen von der Nordseeküste ist durchaus möglich.

Die Deutung des Stadtnamens aus slawischen Sprachmitteln wie zum Beispiel Mezibor = Grenzland hat keine ausreichende Grundlage und wird von Sprachforschern abgelehnt.[1]

Geschichte

Bereits in vorgeschichtlicher Zeit ist eine erste Besiedlung im Bereich des heutigen Merseburg nachweisbar. Im Merseburger Museum finden sich Funde aus den Gräbern der Band- und Schnurkeramik, der Bronzezeit, der ausgehenden Hallstattzeit, der römischen Kaiserzeit, der Völkerwanderungszeit sowie von Siedlungen der Slawen.

Die erste urkundliche Erwähnung Merseburgs erfolgte in den Jahren 830/850 im Hersfelder Zehntverzeichnis als „mersiburc civitas“. Nach 919 wurde der Ort von König Heinrich I. zur Pfalz ausgebaut. Heinrich hatte die Tochter des Merseburger Grafen Erwin geheiratet, so dass der Ort in die Herrschaft des sächsischen Herrschaftshauses gelangte. Er verstärkte die Befestigungsanlagen auf dem Burgberg und ließ nach seinem Sieg gegen die Ungarn bei Riade den Speisesaal mit Fresken ausschmücken. Zugleich siedelte er als Verstärkung die sogenannte Merseburger Schar, die aus Freigelassenen bestand, bei der Burg an.

Im Jahr 955 gelobte König Otto I., nachdem er in der Schlacht auf dem Lechfeld die Ungarn endgültig geschlagen hatte, ein Bistum zu gründen. Daraufhin wurde von ihm und auf Betreiben der Synode von Ravenna 968 das Bistum Merseburg gegründet. Merseburg lag zuvor an der Grenze des Hassegaus.

Das Bistum wurde allerdings bereits 981 wieder aufgelöst und erst 1004 von Kaiser Heinrich II. erneut gegründet. Bis zur Reformationszeit sollte Merseburg nun Bischofssitz und ein bedeutendes religiöses Zentrum an der östlichen Grenze Deutschlands bleiben, nachdem das Gebiet zuvor zum Bistum Halberstadt gehört hatte. Das Bistum war zwar flächenmäßig eines der kleinsten deutschen Bistümer, umfasste jedoch wichtige Zentren wie die Stadt Leipzig, den Süden des heutigen Sachsen-Anhalt und Teile des heutigen Freistaates Sachsen. Am Ende des Mittelalters umfasste es als Mittelpunkt des Hochstiftes Merseburg rund 310 Pfarr- und Filialkirchen und war im Laufe der Jahre Residenz von 43 Bischöfen.

Ansicht von Merseburg mit Blick auf Dom und Schloss

1012 wurde erstmals ein Benediktinerkloster in Merseburg erwähnt. In den Jahren 1015 bis 1021 lässt Heinrich II., der Merseburg unter seinen Pfalzorten deutlich bevorzugte, hier den Dom St. Johannes der Täufer und Laurentius errichten, von diesem Bau ist heute noch die 1036 begonnene Krypta erhalten. Um 1280 wurde der Dom mit vielbeachteten Glasmalereien ausgestattet, die allerdings später verlorengingen und 1947-1960 von Charles Crodel in moderner Fortschreibung der mittelalterlichen Formensprache ersetzt wurden.

Im Jahr 1188 wird von Kaiser Friedrich I. Barbarossa im heutigen Vorort Neumarkt ein neuer Markt begründet, auch die Neumarktkriche wird erstmals bezeugt. Zu diesem Zeitpunkt existiert hier bereits die erste Saalebrücke. Inzwischen hat Merseburg als Handelsort bereits einen weitreichenden Einfluss, von welchem beispielsweise die Benennung des Brama Merseburska (Merseburger Tor) im 490 km entfernten westpreußischen Kulm zeugt. In den Jahren 1218/19 wird der Markt am linken Saaleufer durch eine Stadtmauer geschützt, die sich an die bereits befestigte Domfreiheit anschloss. 1289 wird erstmals eine bürgerliche Selbstverwaltung der Stadt erwähnt, auf dem Siegel einer Urkunde erscheint das Wappen der Stadt. 1323 zerstört der erste von sechs schweren Stadtbränden große Teile der Stadt.

1428 tritt Merseburg gemeinsam mit anderen Städten und gegen den Widerstand der Bischöfe der Hanse bei, der es bis mindestens 1604 angehören sollte. Um 1470 wird das dreiflügelige Schloss (den vierten Flügel bildet der Dom) im spätgotischen Stil neu errichtet. Bereits 1473 befindet sich in Merseburg die erste Druckerei.

Im 15. Jahrhundert lässt Bischof Thilo von Trotha (1466-1514) die dreiflügelige Schlossanlage neu gestalten. Bei der Leipziger Teilung im Jahr 1485 wird Leipzig dem Albertinischen Herzogtum Sachsen zugeschlagen.

Stadtansicht um 1650

Im Laufe der Reformationszeit und der beginnenden Bauernkriege verfassten die Merseburger Bürger und Bauern die 16 Merseburger Artikel, in welchen sie sich gegen die ständig neuen Dienste und Abgaben (Steuern für Wasser, Holz, Weideland, Acker, Abgabe von Kleinvieh, zahlreiche Bußgelder u.a.) wandten. Am 3. Mai 1525 muss Bischof Adolf von Anhalt-Zerbst aufgrund von Unruhen nach Leipzig fliehen. Am 8. Mai versuchen die Aufständischen, die Domfreiheit zu stürmen. Im Juni folgende Gerichtsverhandlungen führen dazu, dass am 10. Juni 1525 vier Bürger und vier Bauern auf dem Merseburger Markt geköpft werden.

In den Jahren 1510 und 1537 fanden am Dom nochmals größere Umbaumaßnahmen statt. Um 1543 begann in Merseburg die Reformation Spuren zu zeigen, 1545 predigt Martin Luther im Merseburger Dom. Nach dem Tod des letzten katholischen Bischofs im Jahr 1561 setzt sich dann auch in Merseburg die Reformation endgültig durch. Das Benediktinerkloster wird aufgelöst und teilweise abgerissen. Im Jahr 1575 wird auf Grundlage der alten Domschule das Domgymnasium Merseburg gegründet. Das Stiftsterritorium wurde säkularisiert und kam in den Besitz der Kurfürsten von Sachsen. Bis zum Beginn des 18. Jahrhunderts sollte es allerdings zur Verwaltung des Landes im Auftrage des Fürsten eine eigene Stiftsregierung behalten.

In den Jahren 1605-08 erfolgen tiefgreifende Um- und Erweiterungsbauten am Schloss.

Merseburg um 1700

Ab 1656 bis 1738 ist Merseburg Residenzstadt der Herzöge von Sachsen-Merseburg, diese Zeit ist mit reger Bautätigkeit und kulturellem Aufschwung für die Stadt verbunden. In der Folge fällt Merseburg wieder an Kursachsen, dem es bis 1815 angehört. Nach dem Wiener Kongress 1815 wird Merseburg bis 1945 zur Hauptstadt des preußischen Regierungsbezirkes Merseburg in der Provinz Sachsen. Der Provinzialständetag, das Parlament der Provinz Sachsen, tritt 1825 erstmals zusammen.

1832 werden die Vorstädte Altenburg und Neumarkt mit dem Dombezirk und der inneren Stadt zusammengeschlossen. Im Jahr 1841 werden in der Merseburger Domstiftsbibliothek die Merseburger Zaubersprüche entdeckt.

Im Jahr 1846 erfolgt der Bahnanschluss der Stadt an die Bahnlinie Halle-Naumburg.

1916/17 wird in Merseburg ein Ammoniakwerk errichtet, welches die Grundlage der späteren Leunawerke bilden soll. In den Jahren 1936/37 wird das Bunawerk errichtet.

1935 wird ein Militärflugplatz errichtet und eine Fliegergarnison stationiert. Außerdem wird ein Umgehungskanal mit einer Schleppzugschleuse gebaut. Dieser sollte die Schleusen Meuschau und Rischmühle ersetzen, wurde aber nie in Betrieb genommen.

Im Laufe des Zweiten Weltkrieges wurde Merseburg 20-mal bombardiert. Dabei wurde der Ostflügel des Schlosses sowie große Teile der Innenstadt fast vollständig zerstört und die Schleppzugschleuse beschädigt.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde Merseburg Kreisstadt des Landkreises Merseburg. 1954 wird die Technische Hochschule Leuna-Merseburg gebaut. Ab 1955 konzentriert sich der Wohnungsbau vor allem auf die Außenbezirke. Ab 1968 beginnt die „sozialistische Rekonstruktion“, der große Teile der Altstadt zum Opfer fallen. Erst die Wende 1989 sollte diesen Abriss stoppen. Im Jahr 1990 finden die ersten freien Kommunalwahlen seit 1945 statt und ein umfassendes Sanierungskonzept für die Altstadt wird bestätigt. Die Wende bedeutet auch das Aus für die NVA-Kaserne am westlichen Stadtrand. In ihr waren seit Mitte der 1980er Jahre einige hundert Bausoldaten untergebracht, die in den maroden Bunawerken und Leunawerken zu arbeiten hatten. Bis 1991 ist Merseburg noch Standort der 6. Jagdbomberdivision der Gruppe der Sowjetischen Streitkräfte in Deutschland. 1992 nimmt Merseburg erstmals an den Hansetagen der Neuzeit teil, im gleichen Jahr wird die Fachhochschule Merseburg gegründet sowie von den Gemeinden Merseburg, Beuna und Geusa die Verwaltungsgemeinschaft Merseburg gebildet. Ende März 1993 wird die Technische Hochschule Carl Schorlemmer aufgelöst und zu gleichen Teilen in die Fachhochschule Merseburg und die Uni Halle-Wittenberg, Außenstelle Merseburg, aufgeteilt.

Seit 1994 ist Merseburg Kreisstadt des Landkreises Merseburg-Querfurt, seit 1. Juli 2007 des neuen Landkreises Saalekreis. 1995 wurde Meuschau zu Merseburg eingemeindet. Zu einer Namensänderung kam es am 1. Januar 1998, als sich die Stadt von Merseburg (Saale) in Merseburg umbenannte.

Vom 13. bis 15. Juni 2008 fand in Merseburg zeitgleich mit den 40. Schlossfestspielen der 12. Sachsen-Anhalt-Tag unter dem Motto „Merseburg bezaubert“ statt. 250.000 Menschen besuchten während dieses Landesfestes die Stadt.

Die Merseburger Rabensage

Käfig mit dem Raben

Der Bischof Thilo von Trotha besaß einen goldenen Siegelring, ein Geschenk seines Freundes, des Bischofs von Naumburg. Eines Morgens ließ er ihn am offenen Fenster liegen und bemerkte nach kurzer Abwesenheit den Verlust des Ringes. In seinem Zorn bezichtigte er seinen langjährigen Diener des Diebstahls. Obwohl der Diener seine Unschuld beteuerte, ließ er ihn hinrichten. Noch nach dem Abschlagen des Kopfes sollen seine ausgestreckten Arme seine Unschuld beteuert haben. Als der Ring später in einem Rabennest gefunden wurde, ließ Thilo von Trotha als Mahnung, kein Urteil im Jähzorn zu fällen, im Schlosshof einen Vogelbauer errichten, in welchem seitdem ein Kolkrabe für den Diebstahl büßt. Zum steten Andenken führte der Bischof einen Raben mit einem Ring im Schnabel in seinem Wappen. Ein solcher Rabe wird auch heute noch in einem Käfig gehalten, die alte Sitte ist aber bei Tierschützern umstritten.

Seit Juni 2006 erfolgte eine wesentliche Vergrößerung des angestammten Käfigs vor dem Schloss. Der Rabe lebt nun mit seiner neuen Partnerin in einer fast neun Meter langen und vier Meter breiten Voliere. Diese besteht aus zwei achteckigen Käfigen, die miteinander verbunden sind. Im hinteren Teil der neuen Behausung sind Rückzugsmöglichkeiten (großer Vogelbau), die auch von Touristen nicht eingesehen werden können.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerentwicklung (grafisch)

Entwicklung der Einwohnerzahl (ab 1960 31. Dezember):

1834 bis 1933

  • 1834 - 8.830
  • 1875 - 13.664
  • 1880 - 15.205
  • 1890 - 17.669
  • 1925 - 25.630
  • 1933 - 31.576

1939 bis 1984

  • 1939 - 38.058
  • 1946 - 33.978 1
  • 1950 - 38.441 2
  • 1960 - 47.199
  • 1981 - 50.932
  • 1984 - 48.399

1990 bis 2005

  • 1990 - 43.815 3
  • 1995 - 41.576
  • 2000 - 37.127
  • 2005 - 34.581
  • 2006 - 34.411

Datenquelle ab 1990: Statistisches Landesamt Sachsen-Anhalt
1 29. Oktober
2 31. August
3 03. Oktober

Gedenkstätten

Politik

Altes Rathaus

Stadtrat

  • CDU: 13 Sitze
  • Fraktion Linkspartei/Grüne: 12 Sitze
  • SPD: 8 Sitze
  • STATT-Partei: 4 Sitze
  • FDP: 3

Oberbürgermeister

  • 1990 bis 2001: Dr. Jürgen Glietsch (SPD, 1990 bis 1994 nur Bürgermeister)
  • 2001 bis 2007: Reinhard Rumprecht (parteilos)

Gegen Reinhard Rumprecht wurde im September 2007 wegen des Besitzes kinderpornografischen Materials ein Strafbefehl erhoben. Er trat daraufhin von seinem Amt zurück und der bisherige Bürgermeister Jens Bühligen führte in Vertretung die Amtsgeschäfte bis zu seiner eigenen Wahl zum Oberbürgermeister im März 2008 weiter.

  • seit 2008: Jens Bühligen (CDU)

Wappen

Das Wappen der Stadt Merseburg zeigt in rot über einer durchgehenden, gezinnten, schwarz gefugten silbernen Rundmauer einen stilisierten silbernen Dom mit vier spitz-bedachten, golden beknauften Türmen. Dabei sind die mittleren Türme etwas erhöht und mit einem offenen, von einem goldenen Kreuz bekrönten gotischen Kirchenportal mit linearer schwarzer Rosette belegt. Die äußeren Türme haben je drei, die mittleren Türme je zwei schwarze Rundbogenfensteröffnungen nebeneinander. Im offenen Portal ist auf einem Altar mit damaszierter Goldener Decke das golden nimbierte schwarzhaarige Haupt Johannes des Täufers auf einer goldenen Schale dargestellt.

Die Farben der Stadt sind entsprechend dem Wappen rot und weiß.

Städtepartnerschaften

Merseburg unterhält Städtepartnerschaften mit

Wirtschaft und Infrastruktur

Bahnhof Merseburg
Züge im Bahnhof Merseburg

Verkehr

Merseburg ist über die Anschlussstelle Leipzig West/Merseburg an die A 9 (BerlinMünchen) angebunden. An der Südharzautobahn A 38 (GöttingenHalle/Leipzig) stellen die Abfahrten Merseburg-Nord und Merseburg-Süd die Verbindung zur Stadt dar.

Durch Merseburg zieht sich die B 91 Halle–Merseburg–WeißenfelsZeitz, welche im Bereich Halle–Merseburg als Schnellstraße ausgebaut ist. Weiterhin beginnt hier die B 181 nach Leipzig, welche in Merseburg teilweise vierspurig ausgebaut ist.

Ein Anschluss an das Schienennetz besteht seit 1846 durch die Thüringer Bahn von Halle nach Erfurt. Weiterhin nehmen hier die Strecken nach Schafstädt und Querfurt ihren Ausgangspunkt. Bis 1998 existierte eine Eisenbahnverbindung nach Leipzig über Leuna. In den 1960er Jahren erbaute man eine Eisenbahnverbindung zwischen Merseburg und Halle-Neustadt über die Buna-Werke. Die zum Schluss auf dieser Strecke verkehrende Regionalbahnlinie RB81 wurde im Dezember 2007 eingestellt.

Bis in die 1990er Jahre hatte Merseburg Anschluss an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn. Durch Sparmaßnahmen und mit der Einstellung des Produkts InterRegio verlor Merseburg diesen aber. Heute ist Merseburg mit den Regionalbahnlinien RB20 (Halle–Eisenach) und RB82 (Halle–Naumburg) erreichbar. Außerdem beginnen in Merseburg die oben erwähnten Regionalbahnlinien RB79 (Merseburg-Schafstädt) und RB82 (Merseburg-Querfurt), die von der Burgenlandbahn GmbH betrieben werden.

Merseburg hat Anschluss an das Hallesche Straßenbahnnetz mit der Überlandlinie 5 (Halle–Schkopau–Merseburg–Leuna–Bad Dürrenberg). Der Stadtverkehr wird durch zwei Straßenbahnlinien und vier Stadtbuslinien abgedeckt. Die Linie 5 sowie die nur innerhalb der Stadt Merseburg verkehrende Straßenbahnlinie 15 (Merseburg Zentrum-Merseburg Süd) werden von der Halleschen Verkehrs-AG HAVAG betrieben. Die Stadtbuslinien A, B, C und O werden von der Personennahverkehrsgesellschaft Merseburg-Querfurt (PNVG) mbH betrieben. Außerdem bestehen zahlreiche Regionalbuslinien in das Umland von Merseburg, die u . a. bis nach Leipzig reichen.

Bildung

Das Ältere der beiden in Merseburg ansässigen Gymnasien ist das Domgymnasium, das 1575 gegründet wurde. Das zweite Gymnasium ist das Herder-Gymnasium. Im tertiären Bildungsbereich ist die Hochschule Merseburg (FH) seit dem 1. April 1992 in Merseburg ansässig. Teile der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg (u.a. Werkstoffwissenschaften) sind auf dem Campus der Fachhochschule untergebracht. Seit 2008 sitzt das Europäische Romanikzentrum in der Domklausur.

Sechs Grundschulen sowie zwei Gesamtschulen sind in Merseburg untergebracht. Darüber hinaus gibt es zwei Sonderschulen, eine im Bereich für geistig Behinderte und eine weitere für Lernbehinderte.

Sehenswürdigkeiten

  • Schlossfest, Rabenkäfig, Kulturhistorisches Museum im Merseburger Schloss
  • Merseburger Dom mit Ladegast-Orgel
  • Kapitelhaus Merseburg mit Domstiftsarchiv und -bibliothek (Ausstellung der Merseburger Zaubersprüche)
  • Schlossgartensalon
  • Ständehaus am Schlossgarten
  • Obere Wasserkunst
  • Neumarktkirche St. Thomas
  • Altenburger Kirche
  • Altes Rathaus, Stadtkirche, Staupenbrunnen
  • Krummes Tor
  • Stadtfriedhof
  • Kirchenruine St. Sixti
  • Rosengarten
  • Gotthardteich
  • Südpark
  • Saale-Aue

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Personen, die mit der Stadt in Zusammenhang stehen

Siehe auch: Liste der Bischöfe von Merseburg

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Ernst Eichler, Hans Walther: Städtenamenbuch der DDR, 2. Aufl., Leipzig, 1988, S. 186-187
Commons: Merseburg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien