Leopold von Bayern
Prinz Leopold von Bayern (* 9. Februar 1846; † 18. September 1930) war ein deutscher Generalfeldmarschall.
Leben
Leopold von Bayern wurde am 9. Februar 1846 als Enkel von König Ludwig I. von Bayern und Sohn des Prinzen Luitpold geboren. Er trat als 16jähriger Kadett in die Armee ein und kämpfte als Jägerleutnant im Deutschen Krieg 1866 gegen Preußen. Er erhielt als Führer des 3. und 4. Geschützes seiner Batterie bei Kissingen die Feuertaufe und nahm auch noch am Gefecht von Roßbrunn teil.
Im Deutsch-Französischen Krieg 1870/1871 bekam er als Batteriechef bei Sedan das Eiserne Kreuz 2. Klasse und bewährte sich dann im Gefecht bei Villepion so gut das er den Max-Josephs-Orden erhielt, die höchste bayrische Auszeichnung für Tapferkeit vor dem Feind. Für seine Teilnahme an den verlustreichen Gefechten bei Beauvert am 8. bis 10. Dezember 1870 wurde Prinz Leopold als Major mit dem Eisernen Kreuz 2. Klasse ausgezeichnet.
Im Frieden erweiterte er durch Reisen nach England und Island seinen Wissenskreis, eine Fahrt nach Ägypten, Konstantinopel und der Sinaihalbinsel schloß sich an. Er rückte Stufenweise bis zum General der Kavallerie auf und wurde an seinem 50. Geburtstag zum Generaloberst der Kavallerie befördert. Am Neujahrestag 1905 erhielt er aus den Händen Kaiser Wilhelm II. den Marschallstab. 1913, zwei Jahre nach seinem 50. Militärdienst-Jubiläum, zog sich der Prinz ins Privatleben zurück.
Am 16. April 1915 reaktiviert, übernahm Prinz Leopold von Bayern den Oberbefehl über die neunte Armee. Er trat an die Stelle von Mackensen und unterstand dem Generalfeldmarschall von Hindenburg. Seine Operationen zielten auf Warschau. Am 5. August wurde Warschau kampflos eingenommen. Am 9. Februar 1916 konnte Prinz Leopold seinen 70. Geburtstag in Slonim, seinem neuen Hauptquartier, begehen. Im Sommer 1916 wurde Hindenburg aus dem Osten abberufen und mit der Führung des ganzen deutschen Feldheeres beauftragt. An seine Stelle trat am 29. August Prinz Leopold als Oberbefehlshaber Ost. Seine Machtbefugnis mußte nach Süden schrittweise erweitert werden. Sie reichte schließlich von der Ostsee bis zu den Karpaten und umfaßte auch die K.u.K. II. und III. Armee. Nach Ausbruch der Revolution in Rußland, begannen am 26. November 1917 die Friedensverhandlungen von Brest- Litowsk.
Der Prinz wurde, zusammen mit Hindenburg und Mackensen, mit dem Großkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Nach dem Versailler Friedensschluss nach Bayern zurückgekehrt, floh er vor der in Deutschland ausgebrochenen Revolution. Erst während der Weimarer Republik ließ er sich wieder in München nieder und ist dort 84jährig am 18. September 1930 gestorben.
Nachkommen
Leopold heiratete Gisela von Österreich (1856-1932), Tochter von Kaiser Franz Joseph I. (1830-1916).
- Elisabeth (1874-??) ∞ Otto von Seefried
- Auguste (1875-??) ∞ Joseph von Österreich
- Georg (1880-??)
- Konrad (1883-??)