Dassault Super Étendard



Die Dassault Super Etendard ein Angriffsjäger von Dassault Aviation die für den Einsatz von Flugzeugträgern für die französische Marine entwickelt wurde. Der Flugzeugtyp ist eine Weiterentwicklung seines aus den 1950'iger Jahren stammenden Vorgängers Étendard IV. Der erste Prototyp hatte am 28. Oktober 1974 seinen Erstflug und diente unter anderem der Treibwerkserprobung und Lenkwaffentests. Mit dem zweiten Prototyp, der im März 1975 zum ersten mal flog, wurden Navigations- und Waffensysteme getestet. Anfangs wurden 100 Maschinen für die französische Marine bestellt, der Vertrag vom 4. September 1973 wurde später jedoch auf 71 Maschine reduziert. Die erste Serienmaschine hob am 24. November 1977 zum ersten mal ab und 1978 wurden die ersten Maschinen ausgeliefert. Im Februar 1979 wurde dann volle Einsatzbereitschaft erreicht. Zusätzlich wurde eine abgewandelte Version als Fotoaufklärer gebaut.[1]
Insgesamt wurden 14 Maschinen nach Argentinien geliefert, wovon die bis zum November 1981 gelieferten 5 Maschinen im Jahre 1982 im Falklandkrieg eingesetzt wurden (eine diente jedoch aufgrund eines Embargos nur als Ersatzteilspender). Dabei versenkten sie zwei britische Schiffe, darunter die HMS Sheffield. Der erste Einsatz erfolgte am 2. Mai 1982, mustte jedoch Aufgrund eines misglückten Luftbetankungsmanövers abgebrochen werden. Zweit Tage später glückte dieses Manöver und zwei Etendards griffen im Tiefflug 160 km südlich von Port Stanley den Zerstörer Sheffield an. Eine der beiden abgefeuerten Exocet Raketen traf das Schiff und riss ein 1,2*3,0 m großes Loch in Bordwand und setzte das Schiff in Brand. Es sank sechs Tage später. Am 29. und 30. Mai folgten weitere Angriffe auf die Flugzeugträger Hermes und Invincible, wobei jedoch bei ersteren die Raketen abgelenkt wurden und eine das Containerschiff Conveyor traf, welches fünf Tage später sank.[1]
Fünf Super Etendard wurden von der französischen Aeronavale ab Oktober 1983 während des Iranisch-Irakischen Golfkrieges an die Irakischen Luftstreitkräfte verliehen, da die vom Irak bestellten Mirage-Flugzeuge noch im Bau waren. Die Maschinen kamen ab 1984 etwa 50 mal zum Einsatz, wobei am 27. März 1984 ein griechischer Tanker durch eine Exocet und später etwa zehn weitere Schiffe beschädigt wurden. Nach Ende des Krieges (1985) wurden sie wieder an Frankreich zurückgegeben.
Frankreich selbst setzte die Maschinen (darunter eine Etendard IVP) vom Flugzeugträger Foch aus ab dem 6. September 1983 im Libanonkrieg ein. So flogen Super Etendards am 22. September 1983 Angriffe auf drusische Stellungen östlich von Beirut und am 17. November 1983 Angriffe auf Milizenstellungen in der Nähe der syrischen Grenze. Ausserdem kamen die Maschinen bei Einsätzen in Bosnien (Operation Deny Flight) im März 1999 bei Angriffen auf serbische Ziele und später bei Aktionen in Afghanistan zum Einsatz.[1]
Die Maschinen wurden im Laufe der Zeit mehrfach modernisiert. Aktuell ist der Stand Super Etendard Modernisé 5 mit verbesserter Kommunikationssystemen und Avionik, neue Unterflügelstationen zur Mitführung von lasergelenkten Bomben und dem Zielbehälter Damocles. 35 Maschinen sollen auf diesen Standard umgerüstet werden. Die restlichen Maschinen bleiben auf dem Modernisé 4 Stand oder werden nur mit neuer Software zum Stand 4+ gebracht.
Ab 2009 sollen die Maschinen auf den Flugzeugträgern durch die Rafale ersetzt werden. Bis zum Jahre 2013 sollen auch die auf Marinestützpunkten im Einsatz stehenden Flugzeuge durch diese ersetzt werden, wodurch das Ende des Einsatzes der Super Etendard in Sicht ist.
Technische Daten
Die Super Etendard ist ein einstrahliges Flugzeug, welches gegenüber der Etendard IVM eine verstärkte Zelle, ein stärkeres Triebwerk, ein Radar (Typ Agave mit etwa 50 km Reichweite), modernere Avionik einschlieslich Head-up System im Cockpit und neueren Waffensystemen besitzt.
Dassault Super Étendard
Typ: | einsitziger trägergestützter Luftangriffsjäger |
Triebwerk: | ein SNECMA Atar 8K50 Triebwerk mit 49,03 kN Schub |
Höchstgeschwindigkeit: | 1200 km/h in Meereshöhe, 1380 km/h in 12.000 m |
Reichweite: | 1.700 km |
Dienstgipfelhöhe: | 13.700 m |
Leermasse: | 6.450 kg |
max. Startmasse: | 12.000 kg |
Spannweite: | 9,60 m |
Länge: | 14,31 m |
Höhe: | 3,85 m |
Tragflügelfläche | 28,40 m² |
Bewaffnung | Zwei 30 mm DEFA533 Kanonen mit je 125 Schuss und bis 2100 kg weitere Waffen an vier Flügelstationen, einschließlich AM 39 Exocet, Sidewinder und nukleare Marschflugkörper ASMP (bei 50 modernisierten Flugzeugen) und Zusatztanks (z.B. zwei 1.100 l) |