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K.u.k. Husarenregiment „Graf Radetzky“ Nr. 5

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Feldmarschall Graf Radetzky

Das Husaren-Regiment „Graf Radetzky“ Nr. 5 war ein Kavallerieverband der k.u.k. Armee innerhalb der Österreichischen Landstreitkräfte.

Das Regiment hatte diesen Namen auf immerwährende Zeiten zu führen.

Status und Verbandszugehörigkeit 1914:

V. Armeekorps - 1. Kavallerie Truppendivision - 12. Kavalleriebrigade
Nationalitäten: 90% Magyaren - 10% Sonstige
Garnison: Stab, II. Div: Komárom (Friedrich-Kaserne in der Festung Sandberg) - I. Div: Györ (Das Regiment bestand aus zwei Divisionen zu je drei Eskadrons.)
Kommandant: Oberstleutnant Eduard Vetsey
Regimentssprache: ungarisch
Uniform: Dunkelblaue Attila mit weißen Oliven und krapprotem Tschakobezug

Aufstellung

Am 28. April 1798 wurde befohlen, in Warasdin in Kroatien aus den jeweils dritten Divisionen des Husaren-Regiment „Kaiser“ Nr. 1, Husaren-Regiment Erzherzog Joseph Nr. 2, Husaren-Regiment Wurmser Nr. 8 und Husaren-Regiment Erdödy Nr. 9 ein Husaren-Regiment mit der Nummer 5 aufzustellen.

1860 musste das Regiment eine aus der aufzulösenden 4. Division formierte Eskadron an das Freiwilligen-Husaren-Regiment Nr. 1 abstellen.

Ergänzungen:

Bis 1857 ergänzte sich das Regiment aus dem Bezirk Ödenburg

  • 1857 bis 1860 aus dem Bezirk Raab
  • 1860 bis 1867 aus dem Bezirk Ödenburg und Kanisza
  • 1867-89 aus den Wehrbezirken 48 und 76
  • ab 1889 aus dem Bereich des V. Korps (Pressburg)

Friedensgarnisonen:

I. II. III.

Regimentsinhaber:

Feldzüge und Kampfhandlungen:

  • 1799 kämpfte das Regiment mit der Armee in Italien bei Verona-Pastrengo, Parona, Magnano und nahm an den Belagerungen von Pizzighettone, Mailand, Alessandria und Tortona teil. Ebenso war der Verband an der Schlacht von Novi beteiligt. Streifkorps führten Gefechte bei Cremona, S. Giuliano, Fressonara, Acqui und Pasturana.
  • 1800 unternahm das Regiment Streifzüge an der Riviera di Genova, kämpfte bei Bocchetta, Cremona und in der Schlacht bei Marengo. Des weiteren ein Scharmützel bei Pozzolo-Valeggio.
  • 1805 Rückzugsgefechte bei Gonars (am Tagliamento)
  • 1809 Eine Eskadron unter Major Luszensky führte ein Gefecht bei Caporetto, das übrige Regiment kämpfte unter großen Verlusten bei Sacile. Teilnahme an der Schlacht an der Piave, Streifkorps führten Gefechte bei San Daniele, Tarvis und Raab.
  • 1813 Drei Divisionen kämpften in Innerösterreich bei Weixelburg, St. Marein, Groß-Laschitz und Zirknitz. Eine Division zeichnete sich an der Podpetsch-Brücke bei Krainburg aus, wo eine Abteilung französischer Soldaten der Division Berlotti gefangengenommen werden konnte. Eine weitere Division kämpfte in Istrien bei Castelnuovo. Nach der Zusammenführung des Regiments nahm es an den Verfolgungskämpfen über den Isonzo teil.
  • 1814 Das Regiment operierte in der Gegend um Parma, Streifkorps fochten bei Cadeo, Fiorenzuola, Pontremoli, Parma, Reggio und an der Nura. Eine Division war zur Belagerung von Venedig, zwei zur Belagerung von Mantua abgestellt.
  • 1815 Kämpfe gegen die Truppen des Marschall Murat. Teile des Regiments hatten Gefechten bei Catoliea, Panaro, Rubiera und kämpften in der Schlacht von Tolentino. Danach Einmarsch und Besatzungstruppe in Südfrankreich.
  • 1821 Eine Division nahm am Feldzug nach Neapel teil, der Rest des Verbandes stand mit drei Divisionen in Piemont, um die dortigen Unruhen zu bekämpfen.
  • 1848 Nach Ausbruch der Revolution war das Regiment bei den Straßenkämpfen in Mailand eingesetzt. Danach folgten Gefechte bei Montanara, Curatone und Goito. Ein Teil des Regiments kämpfte in der Schlacht bei Custozza. Streifkorps kämpften bei Vicenza, Valeggio und Le sei Vie
  • 1849 Eine Division als Streifkommando bei Borgo San Siro und Vigevano, eine weitere focht bei Gamboló und stieß bis in die Romagna vor.
  • 1866 Fünf Eskadronen kämpften in der Nord-Armee in Gefechten bei Kratzau, Liebenau, später bei Zdirec, Saaz, Schelletau und Martinkau und waren später in der Schlacht bei Königgrätz eingesetzt.

Im Ersten Weltkrieg sahen sich die Husaren den unterschiedlichsten Verwendungen ausgesetzt. Sie kämpften zunächst im Regimentsverband kavalleristisch, wurden aber auch auf allen Kriegsschauplätzen infanteristisch verwendet.

Nachdem sich Ungarn im Oktober 1918 von Österreich gelöst und für selbstständig erklärt hatte, forderte die Interimsregierung alle ungarischstämmigen Soldaten zum Abbruch der Kampfhandlungen und zur unverzüglichen Heimkehr auf, was diese auch in der Regel in die Tat umsetzten. Damit existierte das Regiment formal praktisch nicht mehr. Ob es offiziell aufgelöst wurde oder ob der Verband als solcher weiter bestand und in die neue ungarische Armee integriert wurde, ist nicht bekannt.

Literatur:

  • Obstlt. Alphons Frhr. v. Wrede, Geschichte der K.u.K. Wehrmacht von 1618 bis Ende des XIX Jh. Wien, 1898-1905
  • György Ságvári, Das Buch der Husaren, Magyar Könyvklub Verlag, Budapest 1999
  • Georg Schreiber: Des Kaisers Reiterei. Kremayr & Scheriau 1967.