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Jiddisch

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Jiddisch ist eine germanische Sprache, die von ca. vier Millionen Juden in der ganzen Welt gesprochen wird. Die Sprache entwickelte sich zwischen dem 9. und dem 12. Jahrhundert als eine Verschmelzung von mittelhochdeutschen Dialekten, in der viele hebräische Worte aufgenommen wurden. Das moderne Jiddisch enthält auch viele Worte, die slawischen Sprachen entlehnt wurden. Heute gibt es nur noch wenige Sprechergruppen (z.B. in New York, Paris und Amsterdam), die Jiddisch als hauptsächliche Alttagssprache verwenden.

Obwohl das Jiddische ein angepasstes Alphabet des Hebräischen benutzt und viele Lehnworte aus dem Hebräischen kommen, ist die Sprache selbst nicht linguistisch mit Hebräisch verwandt.

Die Periode zwischen 1800-1900 wird oft als goldenes Zeitalter der jiddischen Literatur gewertet; diese Periode trifft mit der Wiederbelebung des Hebräischen als gesprochene Sprache zusammen und der Wiedergeburt der hebräischen Literatur. Größtenteils durch jüdische Kulturschaffende haben jiddische Worte Eingang in die amerikanisch-englischen Lexika gefunden.

Auch im Deutschen gibt es ca. 1000 aus dem Jiddischen stammende Lehnworte wie z.B. Schlamassel, Schnitzel, meschugge, Mischpoke, Schmonzes, Stuß, Tinnef oder Fremdworte wie Chuzpe; im aktiven Wortschatz lassen sich heute (2003) jedoch nur ca. 50 Wörter belegen.

1859-1916 Saloman Rabinovic, besser bekannt als Shalom Aleichem, ist einer der größten jiddischen Autoren, vergleichbar mit Mark Twain.

1978 erhielt Isaac Bashevis Singer den Nobelpreis für Literatur.

Literatur

  • Hans Peter Althaus: Mauscheln. Ein Wort Als Waffe, Walter de Gruyter 2003.
  • Leo Rosten: Jiddisch. Eine kleine Enzyklopädie, dtv 2002.