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Hans Pfitzner

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Hans Pfitzner auf einer deutschen Briefmarke (1994).
Berliner Gedenktafel in Berlin-Wilmersdorf, Durlacher Straße 25

Hans Erich Pfitzner (* 5. Mai 1869 in Moskau; † 22. Mai 1949 in Salzburg) war ein deutscher Komponist und Dirigent.

Leben

Pfitzner war der Sohn eines Orchester-Violinisten und erhielt schon früh von seinem Vater Musikunterricht. Die Familie zog 1872 nach Frankfurt am Main um. Bereits mit elf Jahren komponierte der kleine Hans seine ersten Werke, 1884 entstanden die ersten überlieferten Lieder. Von 1886 bis 1890 studierte Pfitzner am Hoch’schen Konservatorium in Frankfurt Komposition bei Iwan Knorr und Klavier bei James Kwast. Er unterrichtete von 1892 bis 1893 am Koblenzer Konservatorium und wurde 1894 Kapellmeister-Volontär am Stadttheater in Mainz.

1895 kamen dort die ersten größeren Werke Pfitzners zur Uraufführung, die Oper Der arme Heinrich und die Schauspielmusik zu Das Fest auf Solhaug von Henrik Ibsen. 1897 übersiedelte er nach Berlin und wurde Lehrer am Stern’schen Konservatorium. Er heiratete 1898 Mimi Kwast, die Tochter seines ehemaligen Klavierlehrers. 1903 wurde Pfitzner erster Kapellmeister am Berliner Theater des Westens, sein erster Sohn Paul wurde geboren.

An der Wiener Hofoper unter Gustav Mahler wurde 1905 Pfitzners zweite Oper Die Rose von Liebesgarten aufgeführt. Sein zweiter Sohn Peter wurde 1906 geboren, seine Tochter Agnes 1908. Im gleichen Jahr zog die Familie nach Straßburg. Pfitzner leitete dort das Städtische Konservatorium und die Sinfoniekonzerte der Straßburger Philharmoniker. 1910 übernahm er zugleich die musikalische Leitung der Straßburger Oper, wo er auch als Regisseur wirkte. 1913 erfolgte seine Ernennung zum Professor.

1917 wurde im Münchner Prinzregententheater unter Bruno Walter die „Musikalische Legende“ Palestrina uraufgeführt, die als Pfitzners bedeutendstes Werk gilt. Im Mittelpunkt des vielschichtigen Dramas steht das in die Renaissancezeit übertragene Spannungsverhältnis zwischen der Autonomie des Kunstwerks und Künstlers einerseits und den Forderungen der Gesellschaft andererseits. Giovanni Pierluigi da Palestrina soll eine Messe komponieren, um verfeindete Parteien des Klerus zu versöhnen. Da er ablehnt, muss er mit Verfolgung durch die Inquisitionsbehörde rechnen und denkt über Selbstmord nach. In völliger Vereinsamung erlebt er eine plötzliche Inspiration und schreibt das Werk – nicht mehr wegen des Auftrags, sondern um seiner selbst willen.

Thomas Mann würdigte die Oper in einem kurzen, im Oktober 1917 erschienenen Essay Palestrina, den er später erweiterte und in seine Betrachtungen eines Unpolitischen aufnahm. Er gründete gemeinsam mit anderen Künstlern 1918 den Hans-Pfitzner-Verein für deutsche Tonkunst. 1917 war Pfitzners Schrift Futuristengefahr erschienen, die sich gegen Ferruccio Busonis Entwurf einer neuen Ästhetik der Tonkunst richtet. Einen abstrakten Fortschrittsbegriff in der Musik (in dem Sinne, dass ein Werk je fortschrittlicher in den Mitteln desto höher zu bewerten sei), lehnte Pfitzner ab, und er wandte sich – wie auch Arnold Schönberg und Paul Hindemith in ihren Randbemerkungen zu Busoni – gegen Spekulationen darüber, wie zukünftige Musik zu komponieren sei. 1920 veröffentlichte er Die neue Ästhetik der musikalischen Impotenz: Ein Verwesungssymptom?; darin griff er Paul Bekker, den Schöpfer des Begriffs Neue Musik, an und entfaltete im Gegenzug seine von Arthur Schopenhauer her gedachte Einfalls-Ästhetik (der geniale Einfall als Ausgangspunkt und Qualitätsmerkmal eines Werkes). Wie hier, so findet man fast durchwegs in Pfitzners theoretischen Arbeiten die konstruktiven, durch das eigene künstlerische Schaffen beglaubigten Momente überlagert von einer irrationalen, chauvinistischen und antisemitischen Polemik (Ausdrücke wie „undeutsch“ oder „internationales Judentum“ kehren immer wieder). In seiner letzten größeren Schrift Werk und Wiedergabe (1929) macht Pfitzner praktische Vorschläge für eine streng aus Text und Musik entwickelte Opernregie (im Gegensatz zum Regietheater).

Durch die Abtretung von Elsass-Lothringen an Frankreich nach dem Ersten Weltkrieg aus Straßburg vertrieben, zog Pfitzner 1919 nach Unterschondorf am Ammersee. Er wurde 1920 Leiter einer Meisterklasse für Komposition an der Preußischen Akademie der Künste. Seine romantische Kantate Von deutscher Seele (1921) nach Gedichten von Joseph von Eichendorff und seine wichtigsten Instumentalwerke, das Klavierkonzert Es-Dur (1922), das Violinkonzert h-Moll (1923) sowie das Streichquartett cis-Moll (1925), welches der Komponist 1932 zur Sinfonie umarbeitete, sind Werke, die in ihrem gesteigerten Ausdruckswillen bis an die Grenzen der traditionellen Harmonik getrieben sind. Das gilt auch für die nach dem Tode seiner Frau Mimi (1926) geschriebene Chorfantasie Das dunkle Reich (1930), eine Trauermusik nach Gedichten von Michelangelo, Goethe, Conrad Ferdinand Meyer und Richard Dehmel.

Die Feiern und Ehrungen zu seinem 60. Geburtstag 1929 brachten Pfitzner noch einmal große öffentliche Anerkennung. Er verlegte 1930 seinen Wohnsitz nach München und schrieb im folgenden Jahr seine letzte Oper Das Herz. 1934 wurde er an der Staatlichen Akademie der Tonkunst in München pensioniert, wobei es zu Auseinandersetzungen mit dem preußischen Ministerpräsidenten Hermann Göring kam. 1936 starb sein Sohn Paul. Im folgenden Jahr überwarf sich Pfitzner mit seinen Kindern Peter und Agnes.

1939 ging Pfitzner eine zweite Ehe mit Mali Stoll ein. Die Feiern und Ehrungen zu seinem 70. Geburtstag waren weit weniger spektakulär als zehn Jahre zuvor. 1942 entgingen Pfitzner und seine Frau wie durch ein Wunder dem Tod durch einen Bombenangriff in der Nähe von Nürnberg, als der Schlafwagen, in dem sie sich auf einer Fahrt befanden, völlig zerstört wurde. 1943 wurde sein Wohnhaus in München durch Bomben getroffen,und er siedelte nach Wien-Rodaun über. Nachdem seine Tochter Agnes sich bereits 1939 das Leben genommen hatte, fiel sein zweiter Sohn Peter 1944 in Russland. Pfitzner floh 1945 nach Garmisch-Partenkirchen, wo er in einem Flüchtlingslager unterkam. Im Jahr darauf zog er in ein Altersheim in München-Ramersdorf. 1948 wurde er entnazifiziert und von der Spruchkammer München „als vom Gesetz nicht betroffen“ eingestuft. 1949 starb er auf einer Reise in Salzburg an einem zweiten Schlaganfall. Er wurde auf dem Wiener Zentralfriedhof beigesetzt.

Kritik

Wenn Pfitzner auch über fünfzig Jahre nach seinem Tod umstritten ist, dann nicht wegen seiner spätromantischen Musik, die sich gegen zeitgenössische Einflüsse verschloss, sondern vor allem wegen seiner politischen Äußerungen. Hans Pfitzner verstand sich selbst als deutschnational und bezeichnete das „Weltjudentum“ noch nach dem Ende des Dritten Reiches als „schwierigste[s] aller Menschenprobleme“, das auf jeden Fall gelöst werden müsse. Allerdings lehnte er die „berserkerhafte Plumpheit“, mit der Hitler es zu lösen versucht habe, ab. Pfitzners Gegner sehen in ihm einen Nationalisten und Anti-Modernisten und kritisieren seine Beziehungen zu den nationalsozialistischen Machthabern.

Die Kritik entzündete sich vor allem an seinem op. 54, der Krakauer Begrüßung, die er 1944 als fast ironische Hommage an den mit ihm befreundeten Hans Frank (1900-1946), Generalgouverneur von Polen, in Krakau zur Aufführung brachte. Ein plakatives Fanfarenthema wird in diesem Instrumentalstück mit einer melancholischen Polonaise kombiniert. Pfitzner hat dieses Werk, das sich heute im Besitz seines Verlegers befindet, nie zur Veröffentlichung vorgesehen und versucht, die nationalsozialistische Verbindung durch Umbenennung in Feierliche Begrüßung zu lösen. Frank sagte nach der Aufführung, Pfitzner hätte am besten einen Trauermarsch in a-Moll komponiert, worauf der 75-jährige Pfitzner erwiderte, in g(eh)-Moll – die Rote Armee stand damals schon in Polen. Nichtsdestoweniger zeigen die Werke des inspirationsgläubigen Spät-, ja Postromantikers größte kompositorische Qualitäten und stehen mit manchen grüblerischen Sperrigkeiten einer modernen Tonsprache vielleicht sogar noch näher als von ihrem Schöpfer beabsichtigt.

Bereits 1933 trat Hans Pfitzner als einer der Initiatoren des „Protests der Richard-Wagner-Stadt München“ gegen Thomas Mann auf, nachdem dieser in seinem Vortrag und Essay Leiden und Größe Richard Wagners ein vom deutschnationalen Großbürgertum unerwünschtes differenziertes Bild des Komponisten gezeichnet hatte.

Nach 1945 versuchte Pfitzner, seine Haltung im Dritten Reich als idealistisches Streben („den alten Heroismus treu bewahren“) zu verharmlosen (vgl. dazu besonders den Brief an seinen Schüler Felix Wolfes vom 11. Juli 1946; veröffentlicht in Bernhard Adamy (Hrsg.) Hans Pfitzner Briefe, Tutzing, 1991).

Der Chefdirigent des DSO Berlin, Ingo Metzmacher, erfuhr vom Zentralrat der Juden harsche Kritik, als er zum Tag der Deutschen Einheit 2007 Hans Pfitzners Eichendorff-Kantate „Von Deutscher Seele“ ins Programm nahm. „Mit der Aufführung des Konzerts ‚Von der deutschen Seele‘ des Komponisten Hans Pfitzner am Tag der Deutschen Einheit in der Berliner Philharmonie rehabilitiert Chefdirigent Ingo Metzmacher in skandalöser Weise einen Sympathisanten des Nationalsozialismus und selbsterklärten Antisemiten“, so der Vizepräsident des Zentralrats der Juden, Dieter Graumann. Das Konzert und die Wiederholung am darauffolgenden Tage fanden schließlich ohne nennenswerte Zwischenfälle statt.

Ehrungen

Kompositionen

Bühnenwerke

Opern

Schauspielmusik

Vokalkompositionen

Klavierlieder

Orchestrierte Klavierlieder

Orchesterlieder

  • Herr Oluf (op. 12; 1891). Ballade für Bariton und Orchester. Text: Johann Gottfried Herder. UA 4. Mai 1893 Berlin
  • Die Heinzelmännchen (op. 14; 1902-03) für Bass und Orchester. Text: August Kopisch. UA 1. Juni 1904 Frankfurt am Main
  • Lethe (op. 37; 1926) für Bariton und Orchester. Text: Conrad Ferdinand Meyer (1860). UA 14. Dezember 1926 München (Erik Wildhagen [1894-1966] [Bariton]; Münchner Philharmoniker, Dirigent: Hans Pfitzner)

Werke mit Chor

  • Der Blumen Rache (1888) für Alt-Solo, Frauenchor und Orchester. Text: Ferdinand Freiligrath (1838). UA 6. Dezember 1911 Straßburg
  • Rundgesang zum Neujahrsfest 1901 (1900) für Bariton, gemischten Chor und Klavier. Text: Ernst von Wolzogen
  • Columbus (op. 16; 1905) für 8-stimmigen gemischten Chor a cappella. Text: Friedrich Schiller. UA 6. Dezember 1911 Straßburg
  • Gesang der Barden (1906) aus Kleists Hermannsschlacht: siehe unter Schauspielmusik
  • Zwei deutsche Gesänge (op. 25; 1915/16; Alfred von Tirpitz gewidmet) für Bariton, Männerchor (ad libitum) und Orchester. Texte: August Kopisch, Joseph von Eichendorff
1. Der Trompeter (Kopisch). UA 14. März 1916 Straßburg – 2. Klage (Eichendorff). UA 22. März 1915 München
  • Von deutscher Seele (op. 28; 1921; Dem Andenken meiner lieben Schwägerin Eva Kwast gewidmet). Kantate für Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel. Texte: Joseph von Eichendorff. UA 27. Januar 1922 Berlin
  • Das dunkle Reich (op. 38; 1929/30). Chorphantasie mit Orchester, Orgel, Sopran- und Baritonsolo. Texte: Michelangelo, Johann Wolfgang von Goethe, Conrad Ferdinand Meyer, Richard Dehmel. UA 21. Oktober 1930 Köln
  • Fons salutifer (op. 48; 1941) für Chor, Orchester und Orgel. Text: Erwin Guido Kolbenheyer, Fons Carolinus (aus: Kämpfender Quell, 1929). UA 30. April 1942 Karlsbad
  • Zwei Männerchöre (op. 49; 1941) mit Flöte, Horn und Sopran-Solo. Texte: Hans Franck, Ludwig Uhland. UA 26. April 1942 Köln
  • Drei Gesänge (op. 53; 1944) für Männerchor und kleines Orchester. Texte: Werner Hundertmark
  • Urworte. Orphisch (op. 57; 1948/49). Kantate für Solostimmen, Chor, Orchester und Orgel (Fragment; ergänzt von Robert Rehan). Texte: Johann Wolfgang von Goethe

Orchesterwerke

  • Scherzo c-moll (1887). UA 23. Juni 1888 Frankfurt am Main
  • Cellokonzert a-moll (1888)
  • Klavierkonzert Es-Dur (op. 31; 1922). UA 16. März 1923 Dresden (Walter Gieseking [Klavier]; Dirigent: Fritz Busch)
  • Violinkonzert h-moll (op. 34; 1923). UA 4. Juni 1924 Nürnberg
  • Sinfonie cis-moll (op. 36a; 1932; Bearbeitung des Streichquartetts cis-moll op. 36). UA 23. März 1933 München (Tonhalle; Münchner Philharmoniker, Dirigent: Hans Pfitzner)
  • Cellokonzert G-Dur (op. 42; 1935). UA 27. September 1942 Frankfurt am Main
  • Duo für Violine, Violoncello und kleines Orchester (op. 43; 1937). UA 3. Dezember 1937 Frankfurt am Main
  • Kleine Sinfonie G-Dur (op. 44; 1939). UA 17. November 1939 Berlin
  • Elegie und Reigen (op. 45; 1940). UA 29. April 1941 Salzburg
  • Sinfonie C-Dur (op. 46; 1940; Widmung: An die Freunde). UA 11. Oktober 1940 Frankfurt am Main
  • Cellokonzert a-moll (op. 52; 1944). UA 23. März 1944 Solingen
  • Krakauer Begrüßung (op. 54; 1944; Hans Frank gewidmet). UA 2. Dezember 1944 Krakau („Philharmonie des Generalgouvernements“, Dirigent: Hans Swarowsky)
  • Fantasie a-moll (op. 56; 1947; Rolf Agop gewidmet). UA 23. April 1947 Nürnberg

Kammermusik

  • Klaviertrio B-Dur (1886)
  • Streichquartett Nr. 1 d-moll (1886)
  • Cellosonate fis-moll („Das Lied soll schauern und beben…“; op. 1; 1890; Heinrich Kiefer gewidmet). UA 21. Januar 1891 Frankfurt am Main
  • Klaviertrio F-Dur (op. 8; 1896). UA 14. Dezember 1896 Frankfurt am Main
  • Streichquartett Nr. 2 D-Dur (op. 13; 1902/03; Alma Mahler gewidmet). UA 13. Januar 1903 Wien
  • Klavierquintett C-Dur (op. 23; 1908). UA 17. November 1908 Berlin
  • Violinsonate e-moll (op. 27; 1918). UA 5.(25.?) September 1918 München (anlässlich der Gründung des Hans-Pfitzner-Vereins)
  • Streichquartett Nr. 3 cis-moll (op. 36; 1925; Max von Schillings gewidmet). UA 6. November 1925 Berlin
  • Streichquartett Nr. 4 c-moll (op. 50; 1942). UA 5. Juni 1942 Berlin
  • Unorthographisches Fugato (1943) für Streichquartett
  • Sextett g-Moll (op. 55; 1945) für Klavier, Klarinette, Violine, Viola, Violoncello und Kontrabass. UA 19. April 1946 Berlin

Klaviermusik

  • Konzertwalzer a-moll (1892; verschollen)
  • Fünf Klavierstücke (op. 47; 1941)
  • Sechs Studien für das Pianoforte (op. 51; 1943). UA 10. März 1943 Wien

Schüler von Hans Pfitzner

Trivia

  • Über die Kollegen Georg Vollerthun und Paul Graener, die sich erfolgreicher als er selbst um eine Karriere im NS-Musikbetrieb bemühten, verfasste Pfitzner den Spottvers: „Zween Meistern floß bislang der Ruhm nicht dick, / er wird es künftig Vollerthun und schöner. / Im einen liegt zwar kaum ein Gran Musik, / im anderen immerhin zwei Graener.“ (Quelle: Johann Peter Vogel, Hans Pfitzner)
  • Pfitzner lehnte es ab, eine neue Bühnenmusik zu Shakespeares Sommernachtstraum zu komponieren. Die von Mendelssohn könne niemand übertreffen. (Die gewünschte Musik schrieb 1939 Carl Orff, auf der Basis einer früheren Fassung von 1917.) (Quelle: ebd.)
  • Das Werk eines jungen Komponisten, der aus Baldur von Schirachs Hitler-Jugend hervorgegangenen war, bezeichnete Pfitzner – um seine Meinung gefragt – als „Eine Pimpfonie in Bal-dur“. (Quelle: Leserbrief von Margret Grüninger (Hamburg-Wohltorf), in: Die Zeit, 12. Mai 1949)
  • Bei einem Fliegerangriff wurde Pfitzners Haus von einer Bombe getroffen. Als es brennend einstürzte, soll er geäußert haben: „Und da sagen die Leute, mir fiele nichts mehr ein.“ (Quelle: Johann Peter Vogel, Hans Pfitzner)
  • In Bezug auf „moderne Musik“ wurde Pfitzner der Kalauer „Egk mich am Orff“ in den Mund gelegt. (Laut Johann Peter Vogel nicht authentisch)
  • Pfitzner soll bei einem Bekannten so unbeliebt gewesen sein, dass dieser seinen Hund nach ihm benannte. (Quelle nicht ermittelt)

Literatur

  • Sabine Busch: Hans Pfitzner und der Nationalsozialismus. Stuttgart 2001
  • Ekkehard Lippold: Hans Pfitzners Konzeption des musikalischen Dramas. Dissertation, Universität Freiburg i. Br. 1996 (Volltext)
  • Hans R. Vaget: Seelenzauber. Thomas Mann und die Musik. S. Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2006, ISBN 3-10-087003-4 (Kapitel 8)
  • Johann Peter Vogel: Hans Pfitzner. Rowohlt Taschenbuch Verlag, Reinbek bei Hamburg 1989, ISBN 3-499-50386-7
  • Johann Peter Vogel: Hans Pfitzner - Leben, Werke, Dokumente. Atlantis, Zürich 1999.