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Einsatzverhalten

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Das polizeiliche Einsatzverhalten (Abk. PE) bezeichnet das situative Handeln von Polizeivollzugsbeamten.

Bedeutung

PE dient der erfolgreichen und professionelle Durchsetzung von Maßnahmen und dem Eigenschutz (Eigensicherung).

Inhalte

Theorie

  • Rechtskunde (Unmittelbarer Zwang, Hilfeleistung, Verhältnismäßigkeit usw.)
  • Streßbewältigung
  • Konfliktentschärfung und Konfliktlösung
  • Lagebedingter Erstickungstod
  • Überlebenswille
  • Rausch, Geisteskranke, übermenschliche Kräfte
  • Besprechung von Fällen

Praxis

  • Kommunikation mit dem Gegenüber (verbal und non-verbal)
  • Sensibilisierung für Gefahrensituationen ("Gefahrenradar")
  • Sensibilisierung für situative Wendungen ("umschalten")
  • Offensiv- und Defensivtechnik (z.B. Rückzug, Verstärkung, Absprache)
  • Reaktive Wahl der Einsatzmittel
    • Umgang mit Waffen
      • Schußwaffen
        • Wahl der Schußwaffe
        • Schießfertigkeit in Nah- und Ferndistanzen und Automatisierung von Schußabgaben
        • Vermeidung einer ungewollten Schußabgabe (Sympathiebewegung)
        • Anschlagsoptionen und Waffenführung und Waffensicherung
        • Anschlag und Schußabgabe bei Dunkelheit
        • Schußwechsel
      • reaktive Messerabwehr
      • Erkennen von Bomben, inkl. USBV
      • Erkennen von Schußwaffen, die als Gegenstände des täglichen Lebens ausgestaltet sind
    • Abwehrsprays (Aerosole)
    • Situativer Umgang mit dem Mehrzweckeinsatzstock
    • Nahkampf und Selbstverteidigung
  • Ausnutzen, Schaffen von Deckungen; Effektive Deckung
  • Vorrücken, Raumsicherung, Gebäudeumstellung
  • Zugriffstechnik, Polizeigriffe und Festnahmetechniken
  • Durchsuchungstaktik und -technik (Personen, Fahrzeuge, Gebäude)
  • Verbringen von Personen in bzw. aus Fahrzeugen
  • Personen- und Fahrzeugkontrolle
  • Verfolgung und Anhaltung von Fahrzeugen
  • Eigenschutz, Feuerschutz
  • Amoklagen
  • Geiselnahmen
  • Selbstverteidigung (Stand- und Bodenkampf, Griffe, Hebel)
  • Einsatzbewältigung (Vor-/Nachbereitung)
  • Luftverlastung und Abseilen
  • Stürmung
  • Razzien uvm.

Die Aus- und Fortbildung hierzu wird von erfahrenen Spezialisten in Kleingruppen, in Zug- bzw. Abteilungsstärke oder in Großübungen durchgeführt. Dabei werden u.a. praxisnahe Szenarien dargestellt, die von den Einsatzkräften bewältigt werden müssen. Die Praxisnähe wird durch Streßversetzung, reale Übungsumfelder (Wohnungen, Häuser, Akustik), reale Situationen, reale Einsatzmittel (Fahrzeuge, Funk, z.T. scharfe Waffen etc.) und Darsteller erzeugt. In der Regel werden die Szenarien videografiert und am Übungsende diskutiert.

Die übungen müssen regelmäßig erfolgen, um effektiv zu sein. Ziel ist die Standardisierung des Verhaltens der Polizeivollzugsbeamten in Gefahrensituationen.

Weblink http://www.streife-online.de/streife_reportagen.html

siehe auch: Spezialeinsatzkommando