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Gebirgsjäger

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Gebirgsjäger sind eine Spezialform der Infanterie und Teil der Gebirgstruppen.

Gebirgsjäger kämpfen unter extremen Witterungs- und Geländebedingungen in schwierigem Gelände. Dies geschieht entweder zu Fuß oder im Winter auf Ski.

Nachdem das Gebirge und der Winter als ungeeignet für die Kriegsführung angesehen wurden, begann Italien ab 1872 mit der Aufstellung von Alpini-Kompanien. Österreich-Ungarn bildete ab 1878 einzelne Jägerregimenter für den Kampf im Gebirge aus. Ab 1888 begann auch in Frankreich die Ausbildung von Chasseur-Alpin.

Im ersten Weltkrieg waren diese Gebirgsjäger sehr erfolgreich gegen die deutsche Infanterie in den Vogesen. Dies führte zur Aufstellung von deutschen Schneeschuh-Bataillonen, die mittels Ski auch im verschneiten Gelände beweglich waren. Weiterhin wurden diese Verbände nach französichen Vorbild mit einer eigenen Gebirgsartillerie ausgestattet, die nicht so stark von geräumten Straßen abhängig war.

Aus diesen Verbänden entstand das Deutsche Alpenkorps, das nach dem Kriegseintritt Italiens zunächst in Tirol eingesetzt wurde. Als Annerkennung der Leistungen erhielten die Angehörigen des Alpenkorps das Edelweiß der Tiroler Landesschützen verliehen. Dieses Abzeichen tragen deutsche und österreichische Gebirgstruppen, und somit auch die Gebirgsjäger noch heute.

Im Zweiten Weltkrieges hat die „Truppe unterm Edelweiß“ als Hitler-Elite blutige Spuren vor allem in der UdSSR und auf dem Balkan hinterlassen. Sie verübte Kriegsverbrechen auch in Griechenland, wo etwa die 12. Kompanie des Gebirgsjägerregiments 98 im August 1943 in der Ortschaft Kommeno 317 Zivilisten niedermetzelte. Truppen der 1. Gebirgsdivision ermordeten am 13. September 1943 auf der Insel Kephalonia mindestens 4.000 italienische Kriegsgefangene. Diese und weitere Verbrechen sind bis heute ungesühnt. Ermittlungen gegen mögliche Tatbeteiligte wurden zumeist Ende der 1960er Jahre eingestellt. Die Opfer der Massaker erhielten keinerlei Entschädigung und müssen – sofern sie dazu noch in der Lage sind – einen langwierigen Weg über internationale Gerichte beschreiten.

Heute sind die Gebirgsjäger der Bundeswehr in der Gebirgsjägerbrigade 23 zusammengefasst. Diese untersteht der 10. Panzerdivision und ist in Bad Reichenhall zuhause. Zu ihr gehören:


Die Gebirgsjäger haben einen aktiven Traditionsverband mit 8.000 Mitgliedern. Jährlich finden in Mittenwald an Pfingsten Treffen statt, an denen Ehemalige, Gebirgsjäger aus der Bundeswehr und Politiker teilnehmen.