Zum Inhalt springen

Fototechnik

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 3. Juli 2008 um 02:18 Uhr durch 77.185.112.162 (Diskussion). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.

Unter der Sammelbezeichnung Fototechnik werden alle nicht-künstlerischen Geräte, Methoden und Prozesse bezeichnet, die in der Fotografie sowie in der Filmtechnik und der Videotechnik verwendet werden; die Fototechnik wird heute maßgeblich von den Entwicklungen der Fotowirtschaft geprägt und weniger von herausragenden einzelnen Pionieren der Fototechnik. Der Begriff Fototechnik ergänzt das benachbarte Begriffsfeld Fotopraxis, die sich mit der Anwendung der Fototechnik beschäftigt, sowie die Fototheorie (Theorie der Fotografie), deren Gegenstand die theoretischen Grundlagen (z. B. Fotoästhetik) sind. Fotokunst hingegen bedient sich der Fototechnik und Fotoästhetik zur Schaffung eines künstlerischen Objektes.

Prozesse und Verfahren

Fototechnik umfasst folgende Bereiche im Prozess der Entstehung, Bearbeitung, Speicherung und Präsentation eines fotografischen Bildes:

Erstellen

Die Fototechnik umfasst sämtliche technischen Arbeitsmittel zum Erstellen der fotografischen Abbildung wie

sowie deren Funktion und Eigenschaften (z. B. Lichtstärke, Brennweite und Bildwinkel eines Objektivs oder Blende und Verschluss einer Kamera).

Des weiteren zählen hierzu

Aufzeichnen

Fototechnik umfasst auch das lichtempfindliche Aufzeichnungsmedium (z. B. Filmen bei analogen Kameras bzw. CMOS-/CCD-Sensor und Speicherkarte bei digitalen Kameras).

Verarbeiten

Die Verarbeitung bezieht sich in der analogen Fotografie vor allem auf das noch nicht lichtbeständige Bild.

Zu den fototechnischen Aspekten der Verarbeitung des fotografischen Bildes zählt

sowie

  • bei Digitalkameras der Transfer vom Speichermedium in einem Computer.

Bearbeiten

Ein Randaspekt der Fototechnik ist die Bildbearbeitung, deren Schwerpunkte jedoch eher im Bereich der Fotopraxis liegen; Bildbearbeitung bezieht sich auf das fertige, lichtbeständig fixierte Bild. Die Bearbeitung umfasst Techniken des Digital Imaging sowie klassische Methoden wie Aufhellen, Viragieren, Colorieren, Retouchieren usw.

Archivieren

Das lichtbeständige Bild wird in Archivsystemen (z. B. Archivschränke) aufbewahrt und durch technische Hilfsmittel zur Archivierung wie Bilddatenbanken wiederauffindbar gemacht. Dabei gehören Archivschränke, Dia- und Negativhüllen usw. zur Fototechnik, das Information Retrieval jedoch eher zur Fotopraxis im weiteren Sinne.

Präsentieren

Abschließend zählen auch die technischen Hilfsmittel zur Präsentation der fotografischen Bilder zur Fototechnik, z. B. Diaprojektor oder Videoprojektor für eine Diashow sowie Bilderrahmen und Passepartout für eine Ausstellung in einer Fotogalerie. Im weiteren Sinne zählt zur Präsentation auch das Erstellen einer Publikation (z. B. Bildband). Auch hier gibt es zahlreiche Überschneidungen zur Fotopraxis, die sich beispielsweise damit beschäftigt, wie eine Diashow dramaturgisch aufgebaut sein sollte. In Bezug auf Ausstellungen siehe auch Ausstellung- bzw. Museumsdidaktik.

Literatur

  • Jost J. Marchesi: Handbuch der Fotografie
    • Band 1: Geschichte, chemische und optische Grundlagen, 304 Seiten, Verlag Photographie, Gilching, 1993, ISBN 3-933131-18-9
    • Band 2: Sensitometrie, Fotografische Systemfehler, Negativtechnik, Positivtechnik, Lichtempfindliche Schichten..., 288 Seiten. Verlag Photographie, Gilching, 1995, ISBN 3-933131-19-7
    • Band 3: Die Technik der Farbfotografie, 303 Seiten, Verlag Photographie, Gilching, 1998, ISBN 3-933131-20-0

Siehe auch