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Radevormwald

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Wappen Karte
Stadtwappen von Radevormwald Deutschlandkarte, Position von Radevormwald hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Köln
Kreis: Oberbergischer Kreis
Geografische Lage: 51° 12' n. Br.
7° 21' ö. L.
Höhe: 421 m ü. NN
Fläche: 53,77 km²
Einwohner: 25.390 (31.12.2004)
Bevölkerungsdichte: 472 Einwohner je km²
Postleitzahl: 42477
Vorwahl: 02195 und 02191
Kfz-Kennzeichen: GM
Gemeindeschlüssel: 05374036
Adresse der
Stadtverwaltung:
Hohenfuhrstr. 13
42477 Radevormwald
Website: www.radevormwald.de
E-Mail-Adresse: stadt@radevormwald.de
Politik
Bürgermeister: Dr. Josef Korsten (SPD)
Karte mit wichtigen Ortsteilen
Karte von Radevormwald mit den wichtigsten Ortsteilen

Radevormwald gehört zu den ältesten Städten im Bergischen Land in Deutschland und ist ein Mittelzentrum im Oberbergischen Kreis.

Allgemeine Beschreibung

Herkunft des Namens

Radevormwald bedeutet "Rodung vor dem Walde". Auch der ältere Name Rotha steht für "Rodung". Die gerodete Lichtung auf dem 400 m hohen Höhenzug wurde angelegt, um in Vorzeit einen befestigten Ort gegen anstürmende Sachsen zu bauen.

Lage

Mit 421 m über NN war der Ort die höchstgelegene Stadt im Regierungsbezirk Düsseldorf und liegt jetzt im Regierungsbezirk Köln. Die Nachbarstädte sind Ennepetal, Breckerfeld, Halver, Wipperfürth, Hückeswagen, Remscheid und Wuppertal.

Charakter

Die Stadt Radevormwald ist durch ihre Klein- und Mittelständischen Unternehmen überwiegend im Dienstleistungssektor geprägt. Im Hinblick auf die Rheinschiene mit den Städten Köln und Düsseldorf im Westen und der Verkehrsanbindung befindet sich die Stadt in einer Randlage. Diese lässt Freiräume für die Nutzung vieler Ressourcen im Bereich Natur und Erholung und verschafft so der Stadt eine relativ hohe Lebensqualität. Eine Vielzahl von religiösen Gemeinschaften haben hier ihre Heimat gefunden. Ihre Kirchen zeugen von der Vielfalt.

Ältere historische Bauwerke, wie in vielen anderen Orten des Bergischen Landes, sind nicht erhalten. Eine Ausnahme bildet das historische Gartenhaus im Stadtpark, das den letzten Stadtbrand im Jahr 1802 überstanden hat.

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung von 1792-2000
Jahr Einwohnerzahl Jahr Einwohnerzahl
1792 4.320 1961 20.957
1807 3.429 1975 24.526
1826 5.383 1983 23.850
1865 8.879 1995 25.720
1900 10.446 2000 25.852
1939 13.861 2003 25.517
1946 17.159 2004 25.390


Ortschaften und Ortsteile

A Altendorf - Altenhof - Am Grimmelsberg - Auf´m Hagen
B Beck - Berg - Bergerhof - Birken - Böhlefeldshaus - Borbeck - Born - Braake - Brebach - Brunsheide - Brunshöh - Buschsiepen
D Dahlerau - Dahlhausen - Diepenbruch - Dieplingsberg
E Eich - Eistringhausen - Erlenbach - Espert
F Feckinghausen - Feldmannshaus - Felsenbeck - Filde - Filderheide - Finkensiepen - Freudenberg - Fuhr - Funkenhausen
G Geilensiepen - Grafweg - Griesensiepen - Grüne - Grünenbaum
H Hahnenberg - Harbeck - Hardt - Heide - Heidt - Heidersteg - Herbeck - Herkingrade - Hinüber - Honsberg - Hönde - Hönderbruch - Höltersiepen - Hürxtal - Hulverscheidt - Husmecke
I Im Busch - Im Hagen - Im Holte - Im Kamp - Im Walde - Im Wiesental - Im Wildental - Ispingrade
J Jakobsholt
K Kaffekanne - Karlshöh - Karthausen - Kattenbusch - Keilbeck - Kettlershaus - Klaukenburg - Knefelskamp - Kötterhaus - Kottmannshausen - Kräwinkel - Krebsöge - Krebsögersteg - Kronenberg
L Laake - Lambeck - Lambeckermühle - Langenkamp - Landwehr - Leimbecker Mühle - Leimhol - Leye - Linde - Lichteneichen - Lorenzhaus
M Milspe - Möllersbaum
N Nadelsiepen - Neuenhammer - Neuenhaus - Neuenhof - Niederdahl - Niedernfeld - Niederwönkhausen
O Oberbuschsiepen - Oberdahl - Oberdahlhauen - Obergraben - Obernfeld - Obernhof - Oberkarthausen - Oberschmittensiepen - Oedeschlenke - Oege - Önkfeld
P Pastoratshof - Plumbeck - Rechelsiepen
R Remlingrade - Rochollsberg - Rädereichen
S Scheideweg - Scheidt - Schlechtenbeck - Schmittensiepen - Schnellental - Siepen - Sieplenbusch - Sondern - Stoote - Studberg
T Tanne
U Uelfe I - Uelfe II - Uelfe III - Uelfe IV - Ümminghausen - Umbeck - Untergraben - Unterm Busch - Unterste Mühle
V Vogelshaus - Vogelsmühle - Vor der Heide - Vor der Mark - Vorm Baum - Vorm Holte
W Waar - Walkmüllersiepen - Wellershausen - Wellringrade - Weyer - Wiebach - Wilhelmstal - Winklenburg - Wintershaus - Wönkhausen
Z Zum Hofe

In der Wuppertalsperre versunkene Ortschaften

Wupperortschaften

Ein Teil des Stadtgebietes wird von der Wupper durchflossen. Dies führte dazu, dass sich in den Ortschaften Dahlerau, Vogelsmühle und Dahlhausen, die im Tal der Wupper liegen und daher von der Bevölkerung Wupperortschaften genannt werden, etliche Textilfabriken ansiedelten. Diese Ansiedlungen nutzten das Wasser zur Energieerzeugung durch Wasserräder und später durch Laufwasserkraftwerke für die eigene Produktion. Mit Errichtung der Arbeiterwohnhäuser durch die Firmen nahm auch die Bevölkerungszahl in den Wupperortschaften zu. Auch der Mittelstand siedelte sich an, und vor allem in Dahlerau gab es viele Einzelhandelsunternehmen. Durch den Niedergang der Textilindustrie gegen Ende des 20. Jahrhunderts sowie die gestiegene Mobilität gaben jedoch die meisten Geschäfte in den Wupperorten auf – viele ehemalige Ladengeschäfte werden heute als Wohnhäuser genutzt.

Geschichte

Erste urkundliche Erwähnung und Stadtrechte

Vermutlich im Jahr 1050 wird der Ort das erste Mal urkundlich erwähnt. Klaus Pampus schreibt in seinem Buch Urkundliche Erstnennungen oberbergischer Orte, dass Radevormwald im Besitz der Reichsabtei Werden war und zu diesem Zeitpunkt Rotha genannt wurde.

Zwischen 1309 und 1316 verleiht Graf Adolf VI. von Berg der Ort die Stadtrechte. Die Ansiedlung vor dem Walde ist 1363 in einer Rentverschreibung des Grafen Wilhelm II. von Jülich-Berg (als Herzog hieß er Wilhelm I.) als mit einer Mauer umfasste Stadt bezeichnet. Radevormwald diente unter den Grafen von Berg als Grenzfeste gegen das märkische Sauerland.

Die gehobene Bedeutung von Radevormwald im Mittelalter ergibt sich aus dem Vorgang, dass es zur Einlösung verpfändeter Landesteile des Herzogtums Berg 166,5 Goldgulden zahlte, während z.B. Solingen nur 88, Elberfeld 84,5 und Hückeswagen nur 34,5 Goldgulden aufbrachte.

Die Stadt prosperiert. Mauern, Türme und Tore schützen das sich angesiedelte Gewerbe der Schmiede, Wollweber und Gewandmacher.

Im 16. Jahrhundert wüteten zwei schwere Stadtbrände, der erste war am 17. Juli 1525.

15 Jahre später, im Jahr 1540 treten das Kirchspiel und die Geistlichkeit der Stadt zur reformierten Konfession über.

Das zweite große Feuer dieses Jahrhunderts verwüstet 1571 Radevormwald.

Im Jahr 1620 wird der Ort durch die reformierten Hessen unter Philipp dem Großmütigen erobert. Radevormwald war im Dreißigjährigen Krieg (1618 bis 1648) zeitweise Hauptquartier und Lager der Spanier und Österreicher unter dem Kommando von Octavio Piccolomini (einem General Wallensteins). 1635 und 1636 besetzen Holländer und 1638 westfälischen Truppen den Ort, 1639 erfolgt erneut die Einnahme durch die Hessen. Alle diese Besetzungen gingen mit Mord, Plünderungen, Brandschatzungen und Schändung der Zivilbevölkerung einher, die durch diese Vorgänge drastisch dezimiert wurde.

Nach dem Westfälischen Frieden (1648) verfolgte der katholische Herzog von Berg Philipp Wilhelm von Pfalz-Neuburg (Regierungszeit 1652 bis 1690) in seinem Herrschaftsbereich Wiedertäufer und Mennoniten, so dass viele von ihnen flohen. Ein solcher Flüchtling war 1656 (eine andere Angabe besagte 1650) auch Adolf von der Leyen aus Radevormwald, der das neue Gewerbe der Seidenweberei nach Krefeld brachte.

Im Jahr 1742 gab es in Radevormwald eine Hungersnot.

Am 24. August 1802 kam es zum letzten großen Stadtbrand von Radevormwald, der in seinem Verlauf und in seinen Zerstörungen von der Literatur relativ genau dokumentiert ist. 1833 wurde erstmals ein Postkutschenverkehr in die umliegenden Städte aufgenommen und ein Postanstalt eingerichtet. Gegen Ende des Jahrhundert folgte dann auch die Eisenbahn, denn am 1. März 1886 feierte man die Eröffnung der Eisenbahnstrecke LennepKrebsögeDahlerauOberbarmen. Vier Jahre später, am 3. Februar 1890 wurde von Krebsöge ein Abzweig nach Radevormwald eingerichtet. Sämtliche Eisenbahnlinien in der Umgebung der Stadt waren typische preussische Nebenstrecken, die innerhalb eines groß angelegten Entwicklungsprogramm ab 1885 in ganz Deutschland gebaut wurden.

Radevormald war Station auf der optischen Zeigertelegrafenlinie (1833 bis 1849) von Berlin nach Aachen. Der Standort des Zeigertelegrafen lag an der heutigen Straße "Am Telegraf".

1884 nahm das städtische Gaswerk seinen Betrieb auf mit der Produktion von Stadtgas auf.

Ziegelei vor Spannagels Teich (1920 abgebrochen)

Das 20. Jahrhundert bis zum Ersten Weltkrieg

Im Jahre 1910 gab es zwei wichtige Ereignisse. Mit der Eröffnung einer Eisenbahnstrecke nach Halver wird das Eisenbahnnetz um Radevormwald komplettiert und am 1. Juli feiert die zweitälteste Jugendherberge der Welt, gleichzeitig die erste im Rheinland, ihre Einweihung.

Das 20. Jahrhundert bis 1945

Radevormwald entwickelt sich zum Industriestandort. Ansässige Gewerbe: Schloß-, Feilen-, Fahrrad-, Papier-, Schlittschuh-, Baubeschlagfabriken, Motoren- und Textilindustrie, Kammgarnspinnereien und Tuchfabriken.

Am 26. Mai 1928 stürzte morgens um 8.15 Uhr ein Flugzeug vom Typ Junkers F13 der Lufthansa im Ortsteil Hahnenberg auf der „Schlegelschen Wiese“ ab. Drei Menschen kamen dabei ums Leben. 1934 stellt das Gaswerk mit dem Anschluss an eine Ferngasleitung im November des Jahres die Eigenproduktion von Stadtgas ein.

Das 20. Jahrhundert ab 1945

Bismarck-Zweiräder

Im Jahr 1957 endet in Bergerhof die Produktion von Bismarck-Zweirädern.

Spiel ohne Grenzen

Im Jahr 1970 nimmt Radevormwald am Fernsehwettstreit „Spiel ohne Grenzen“ teil und gewinnt so einen gewissen Bekanntheitsgrad. Mit Heidemarie Ecker-Rosendahl im Team – die bei einem Spiel an entscheidener Stelle leider patzte – belegt man im internationalen Finale in Verona/Italien den dritten Platz. In Erinnerung ist vielen Zuschauern noch der strömende Regen beim Finale, die den Ausgang des Wettbewerbs zur Lotterie machten.

Das Eisenbahnunglück von Dahlerau

Gedenkkreuz und Gräber für die Opfer auf dem Kommunalfriedhof in Radevormwald im Oktober 2004

Am 27.Mai 1971 abends befuhr ein Triebwagen der damaligen Deutschen Bundesbahn als Sonderzug die Eisenbahnstrecke Wuppertal-Oberbarmen - Radevormwald (Wuppertalbahn). Der Zug war mit einer Schulklasse auf ihrer Schulabschlussfahrt voll besetzt und hatte etwa 30 Minuten Verspätung. Der Triebwagen befand sich kurz vor dem Bahnhof in Dahlerau. Ein entgegen kommender Güterzug sollte eigentlich im Bahnhof von Dahlerau warten, fuhr aber trotz des vom Fahrdienstleiter mit seiner Handleuchte signalisierten Haltebefehls weiter. Der Lokführer des Güterzuges war von der Verspätung nicht unterrichtet. Etwa 1100 m hinter dem Bahnhof stießen die beiden Züge zusammen. Der Motorwagen der zweiteiligen Schienenbuseinheit wurde bei dem Aufprall fast vollständig zerstört, bei dem Unglück kamen 46 Fahrgäste zu Tode, davon 41 Schüler. 25 Fahrgäste wurden meist schwer verletzt. Der Hergang des Unglücks ließ sich nicht mehr genau rekonstruieren, denn der Fahrdienstleiter des Bahnhofs starb kurze Zeit nach dem Ereignis bei einem Autounfall. Der überlebende Lokführer des Güterzuges sagte in der Vernehmung aus, der Fahrdienstleiter habe ihm mit seiner grün abgeblendeten Handleuchte die freie Durchfahrt signalisiert. Ein Ausfahrtsignal hatte keiner der Bahnhöfe dieser Nebenstrecke.

Fast alle der toten Schüler und Schülerinnen erhielten auf dem Kommunalfriedhof in Radevormwald ein gemeinsames Gräberfeld und ein steinernes Denkmal mit der Inschrift: „Komme Geist von den vier Winden herbei und hauche diese Toten an, damit sie lebendig werden“. Das Unglück war bis zur Katastrophe von Eschede der folgenschwerste Unfall der Eisenbahn in der alten Bundesrepublik Deutschland.

Ab 1975 – Radevormwald im Oberbergischen Kreis

Am 1. Januar 1975 wird der Rhein-Wupper-Kreises aufgelöst und Radevormwald dem Oberbergischen Kreis zugeschlagen. Ein Jahr später, 28. Mai 1976 findet der letzte reguläre Personenverkehr auf der Eisenbahn in Radevormwald statt.

Bereits seit den [[1950er]]-Jahren wurde der Bau der Wuppertalsperre geplant, Mitte der 1980er-Jahre werden die jahrelangen Vorbereitungen abgeschlossen, und mit dem Bau wird begonnen. Zahlreiche Ortschaften müssen abgerissen werden, denn 1987 wird der Staudamm in Krebsöge eingeweiht. Im selben Jahr wird die Umgehungsstraße der B 237 eröffnet.

Seinen Ruf als Sportstadt versucht Radevormwald 1990 mit der Einweihung des Stadions am Kollenberg und des Hallenbads „Aquafun“ gerecht zu werden. Diese Bemühungen erleiden aber 2004 einen Rückschlag, als die Landessportschule geschlossen wird.

Kultur

Idylle am Ülfebad

Ausflugsziele

In der Umgebung liegen verschiedene Talsperren und Stauseen, unter anderem die Wuppertalsperre, Bevertalsperre, Neyetalsperre (Wipperfürth), Ennepetalsperre (Breckerfeld), Heilenbecker Talsperre und Schevelinger Talsperre.

  • Uelfebad, ehemalige Freibadanlage (im Winter bei entsprechender Witterung eine Natur-Eisbahn) mit Restaurant
  • Freizeitanlage Kräwinklerbrücke, auch Startpunkt für Wanderwege um die Wuppertalsperre
Gedenktafel am Bürgerhaus für die Opfer des Nationalsozialismus, Foto vom Januar 2002

Denkmäler

  • Historisches Rokoko-Gartenhaus im Stadtpark: 1777 erbaut, stand es beim Stadtbrand 1802 vor der Stadtmauer ca. 200m westlich des späteren Bahnhofs und ist damit das älteste Gebäude der Stadt. Der heutige Standort war nicht der ursprüngliche, es wurde in einer aufwendigen Aktion versetzt.
  • Kriegerdenkmal am Kollenberg
  • Kriegerdenkmal im Froweinpark (1998 vom alten Standort ehemaliger Sportplatz Herbeck zum jetzigen Standort überführt)
  • Gedenkkreuz für die Opfer des Zugunglücks 1971 auf dem Kommunalfriedhof Am Kreuz
  • Mondstein im Froweinpark als Erinnerung an die versunkenen Ortschaften in der Wuppertalsperre
  • Gedenktafel am Bürgerhaus für die Opfer des Nationalsozialismus
  • Denkmal auf der Nordseite des Schloßmacherplatzes für die Partnerstadt Châteaubriant in Frankreich
  • Gedenkstein an den Unternehmer und Feilenfabrikanten Frowein im Froweinpark
  • Das Bodendenkmal Bergisch-Märkische Landwehr bildet grob die Grenze zu Ennepetal und Breckerfeld und befestigte vermutlich eine Grenzziehung zwischen sächsischem und fränkischem Gebiet.

Mühlen (auch historische Mühlen)

  • Heesmühle (auch: Unterste Mühle): Die frühere Mühle wird heute als gastronomischer Betrieb geführt. Reste des Mahlwerks sind noch vorhanden.
  • Luhner Mühle: Die heute nicht mehr existierende Mühle lag in unmittelbarer Nachbarschaft zur Leimholer Mühle.
  • Leimholer Mühle am Uelfebach: Sie hat ihren Namen vom Ort Leimhol erhalten.
  • Lambecker Mühle: Über die Mühle selber ist nichts bekannt. Der Begriff Becke bezeichnet im niederdeutschen Sprachraum einen Bach und findet sich in einer Vielzahl von Fließgewässernamen der Region wieder. Die Ortschaft Lambeck wurde im Jahr 1789 als Langenbeck (=Langer Bach) erwähnt.
  • Neuenhammer: Diese Mühle war ein Hammerwerk am Uelfebach. Nur der Ortsname und ein Gebäude-Ensemble mit einer Forellenzucht ist übrig geblieben.
  • Oberste Mühle am Uelfebach: Auch diese liebevoll restaurierte ehemalige Mühle ist heute ein Gastronomiebetrieb.
  • Stooter Mühle Die Stooter Mühle war eine Getreidemühle an der Bever. Sie wurde 1828 im Urkastaster als solche eingetragen und wurde auch „Stötermühle“ genannt. 1902 wurde die Mühle für den Bau der alten Bevertalsperre abgerissen.
  • Vogelsmühle: Eine schon lange nicht mehr existierende Mühle. Im Jahr 1804 gab es in der heutigen Ortschaft Vogelsmühle eine Walkmühle. Sie war damit der Vorläufer für eine sich am Ort entwickelnde Tuchindustrie.
  • Wiebachmühle: Die Mühle Ausgangs des Wiebachtals wurde 1956 abgebrochen. Die Wiebach Vorsperre der Wuppertalsperre überflutet heute das Gelände.

Museen

  • Wülfing-Museum in Dahlerau
  • Heimatmuseum in der Hohenfuhrstraße 8 (direkt gegenüber dem Rathaus): Es zeigt die Geschichte von Radevormwald an Hand zahlreicher Ausstellungsstücke und Bilder. Geöffnet ist es jeweils sonntags von 15:00 bis 17:00 Uhr.

Kirchengebäude

Wenn man Stadtansichten von Radevormwald betrachtet, bietet sich eine seltene Skyline. In einem kurzen Ausschnitt sind vier Kirchengebäude auf einmal zu sehen:

Weitere Kirchen befinden sich im Ortsteil Remlingrade (evgl. Kirche), am Wallenberg (evgl. Kirche) sowie im Ortsteil Dahlerau (eine evgl. und eine katholische Kirche).

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Der 1948 gegründete Kulturkreis Radevormwald erstellt jährlich ein Programmangebot an kulturellen Veranstaltungen. Auf dem Spielplan stehen Theaterstücke, Musicals, Kabarett und Konzerte. Diese Veranstaltungen finden im Bürgerhaus Radevormwald statt.
  • Das Radevormwalder Stadtfest findet gewöhnlich am 1. Maiwochenende statt.
  • Das Radevormwalder Schützen- und Heimatfest ist ein fester Bestandteil der Radevormwalder Veranstaltungen.
  • Seit einigen Jahren findet im Sommer ein Profiradrennen mit bekannten Fahrern im Stadtzentrum statt.
  • Im September findet die traditionelle Pflaumenkirmes statt.
  • Jeweils am 1. Oktoberwochenende veranstaltet die Kulturgemeinde Önkfeld ihr traditionelles Erntedankfest im Ortsteil Önkfeld.

Wanderwege

(siehe auch: Wanderwege im Oberbergischen Land)
Das gezeichnete Radevormwalder Wanderwegenetz wird vom Sauerländischen Gebirgsverein (SGV) betreut und umfaßt neben 12 örtlichen Rundwanderwegen auch drei Hauptwanderstrecken und einen Bezirkswanderweg.

  • Am nordöstlichen Rand des Stadtgebiets verläuft die Hauptwanderstrecke X3 von Hagen nach Biedenkopf. Sie wird „Talsperrenweg“ genannt und ist ca. 174 km lang.
  • Am südlichen und westlichen Rand des Stadtgebiets verläuft die Hauptwanderstrecke X7 von Arnsberg nach Düsseldorf-Gerresheim. Sie wird „Residenzenweg“ genannt und ist ca. 153 km lang.
  • Mitten durch das Stadzentrum verläuft die Hauptwanderstrecke X28 von Hattingen nach Schladern an der Sieg. Sie wird „Graf-Engelbert-Weg“ genannt und ist ca. 100 km lang.
  • Der Bezirkswanderweg 8 des SGV-Bezirks Bergisch-Land beginnt im Radevormwalder Zentrum und führt bis Köln-Höhenhaus. Er ist ca. 51 km lang.
  • In Planung für 2005 ist der Wupper-Wanderweg (Bezirkswanderweg 6) von der Quelle zur Mündung, der ebenfalls das Stadtgebiet berühren wird.


Ausgangspunkt Neuenhof

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke Weglänge
Rundwanderweg A1 Neuenhof - Knefelskamp - Neuenhof 2,3 km
Rundwanderweg A2 Neuenhof - Vogelshaus - Im Holte - Umbeck - Braake - Ennepetalsperre - Beck - nördlich Funkenhausen - Neuenhof 5,8 km

Ausgangspunkt Radevormwald (Rathaus)

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke Weglänge
Rundwanderweg A1 Radevormwald - Uelfebad - Radevormwald 3,2 km
Rundwanderweg A2 Radevormwald - IV.Uelfe - Rochollsberg - südlich Oberönkfeld - südlich Önkfeld - Unterste Mühle - Uelfebad - Radevormwald 6,8 km
Rundwanderweg A3 Radevormwald - IV.Uelfe - nördlich III.Uelfe - nördlich Knefelskamp - Vogelshaus - Im Holte - Umbeck - Braake - Ennepetalsperre - Beck - nördlich Funkenhausen - Neuenhof - II.Uelfe - III.Uelfe - Radevormwald 12,3 km

Ausgangspunkt Uelfebad

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke Weglänge
Rundwanderweg A4 Uelfebad - Im Hagen - Herkingrade - Eistringhausen - Unterste Mühle - Uelfebad 4,8 km
Rundwanderweg A5 Uelfebad - Leimhol - Herbeck - Neuenhammer - östlich Keilbeck - östlich Herkingrade - Eistringhausen - Heidt - Oberste Mühle - Uelfebad 8,9 km
Rundwanderweg A5 Uelfebad - Im Hagen - Herkingrade - westlich Sondern - Remlingrade - Birken - Oberönkfeld - Rochollsberg - Oberste Mühle - Uelfebad 10,8 km

Ausgangspunkt Hölterhof

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke Weglänge
Rundwanderweg A1 Hölterhof - Dieplingsberg - Hückeswagen-Hagelsiepen - Hückeswagen-Niederhagelsiepen - Kaffekanne - Kattenbusch - Sieplenbusch - Walkmüllersiepen - Kleinsiepen - Radevormwald - Hölterhof 3,9 km
Rundwanderweg A2 Hölterhof - Vorm Holte - Rädereichen - Hückeswagen-Scheuer - Hückeswagen-Niederdahlhausen - Hückeswagen-Neuenherweg - Hückeswagen-Niedebeck - Hückeswagen-Vormwald - Wiebachtal- Kattenbusch - Kaffekanne - Radevormwald - Hölterhof 9,2 km
Rundwanderweg A3 Hölterhof - Kaffekanne - Kattenbusch - Wiebachtal Wiebach-Vorsperre - südlich Hulverscheidt - Espert - Geilensiepen - Walkmüllersiepen - Kleinsiepen - Radevormwald - Hölterhof 7,6 km

Ausgangspunkt Niedernfeld

Rund-/Wanderweg Wegzeichen Wegstrecke Weglänge
Rundwanderweg A1 Niedernfeld - Uferweg der Wuppertalsperre - Honsberg - Obernfeld - Niedernfeld 4,4 km
  • Weiterhin gibt es die Radwege R1 und R3. Als Radweg ist auch die ehemalige Bahntrasse von Radevormwald in Richtung Wuppertal und Remscheid zu benutzen, wobei der Weg allerdings bei Kräwinkel an der Wuppertalsperre endet.

Gesundheitswesen

Für die stationäre Versorgung der Bevölkerung ist das Johanniter-Krankenhaus zuständig.

Persönlichkeiten

Verkehr

Busverbindungen

Der ÖPNV wird mit Omnibussen abgewickelt, der Ort selbst liegt auf den Gebiet des Verkehrsverbundes Rhein-Sieg an der Grenze zum Verkehrsverbund Rhein-Ruhr. Auf den Stadtlinien kommt jeweils der Verbundtarif zur Anwendung, in den die Buslinie führt.

(VRS: Verkehrsverbund Rhein-Sieg, VRR: Verkehrsverbund Rhein-Ruhr, VRL: Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe)

  • VRS Linie 339 zwischen Ennepetal-Schlagbaum und Hückeswagen über Radevormwald
  • VRR Linie 626 nach Wuppertal-Oberbarmen über die Wupperortschaften.
  • VRR Linie 671 nach Remscheid-Lennep
  • VRL Linie 134 nach Lüdenscheid über Halver

Seit 2004 verbindet ein Bürgerbusliniennetz das Zentrum mit den Außenortschaften.

Autobahnanschluss

Die Hauptverkehrsader ist die B 229, die von Remscheid-Lennep über Radevormwald nach Halver führt. Dabei überquert sie in Krebsöge die Wuppertalsperre. Die B 483 trifft aus Richtung Schwelm bei der Ortschaft Grüne auf die B 229, folgt ihr im Gleichlauf nach Rädereichen und zweigt dort nach Hückeswagen ab.

Eisenbahnanbindung

Eine Bahnverbindung (siehe auch Eisenbahnnetz (Oberberg)) existiert nicht mehr. Die durch Radevormwald führende Wuppertalbahn (Kursbuchstrecke KBS 403) zwischen Wuppertal und Halver wurde 1979 stillgelegt. Die Trasse wurde durch den Bau der Wuppertalsperre in diesem Bereich überflutet. Die Strecke liegt nur noch bis Wilhelmstal (Ortsteil von Radevormwald), ist aber außer Betrieb. Der Busbahnhof in Radevormwald befindet sich auf dem Gelände des ehemaligen Bahnhofs, zum Andenken wurden noch einige Formsignale aufgestellt, alle anderen Hinweise auf eine ehemalige Bahnstrecke sind dort verschwunden.

Sonstige Verkehrsmittel

Es gibt außerdem einen kleinen Sportflugplatz für Segel- und Motorflugzeuge im Radevormwalder Ortsteil Leye (Wellringrade).

Politik

Der Stadtrat setzt sich seit den Kommunalwahlen am 26. September 2004 wie folgt zusammen:

  • CDU 15 Mandate
  • SPD 12 Mandate
  • UWG 5 Mandate
  • FDP 3 Mandate
  • AL (Alternative Liste) 1 Mandat


Städtepartnerschaft