Heliohülle

Als Heliosheath (deutsch: etwa Sonnenscheide) wird das äußere Gebiet der Heliosphäre bezeichnet.
Die Heliosphäre bildet den Bereich um die Sonne, in dem der Sonnenwind sowie das mitgeführte magnetische Feld vorkommen. Im inneren Bereich der Heliosphäre weisen die Teilchen des Sonnenwindes Überschallgeschwindigkeit auf und werden in Form einer Stoßwelle (des sog. Termination Shock) auf Unterschallgeschwindigkeit abgebremst.
Da es sich bei dem Sonnenwind um ein Gas in Form eines Plasmas handelt, das eine gewisse Dichte besitzt und somit kein Vakuum darstellt, können sich auch Dichtestörungen im Plasma fortbewegen. Diese kann man als Schallwellen auffassen, die sich somit ebenfalls mit einer bestimmten Schallgeschwindigkeit fortbewegen können. Insofern ist die Angabe der Strömungsgeschwindigkeit in Bezug auf die Schallgeschwindigkeit durchaus möglich und sinnvoll, auch wenn eine klassische Vorstellung akustisch wahrnehmbarer Schallwellen hier nicht greift.
Außerhalb dieser Stoßfront befindet sich das Heliosheath, in dessen Bereich weiterhin Sonnenwindteilchen vorkommen, nun jedoch mit einer reduzierten Strömungsgeschwindigkeit bei höherer Dichte und Temperatur. In diesem Bereich mischen sich Sonnenwindteilchen und Partikel des lokalen interstellaren Mediums. Diese Zone ist vermutlich mehrere 10 Astronomische Einheiten (AE) groß. Den äußeren Rand des Heliosheath bildet die Heliopause.
Im Dezember 2004 überschritt die Raumsonde Voyager 1 den Termination Shock und befindet sich somit als erstes von Menschen entwickeltes Objekt innerhalb des Heliosheath. Ende August 2007 folgte Voyager 2.
Die Entfernung des Termination Shock als Beginn des Heliosheath von der Sonne beträgt ungefähr 80 bis 100 AE, die Heliopause als äußere Grenze wird bei einer Entfernung von etwa 150 AE vermutet.