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Grigor Parlitschew

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Grigor Stawrew Parlitschew (auch: Pârlichev, bulg. Григор Ставрев Пърличев, maz. Григор Ставрев Прличев), *18. Januar 1830 in Ohrid, †25. Januar 1893 ebenda, war ein bulgarischer[1] Schriftsteller.

Parlitschew besuchte eine griechischsprachige Schule in Mazedonien. In den 1850er Jahren war er in Tirana, Prilep und Ohrid als Lehrer tätig. 1858 begann er ein Medizinstudium in Athen, wechselte dann aber an die sprachwissenschaftliche Fakultät. 1860 gewann er mit seiner Ballade Serdar den ersten Preis beim jährlichen Dichterwettbewerb in der griechischen Hauptstadt. Parlitschew bekam daraufhin Stipendien für die Universitäten von Oxford und Berlin angeboten. Er ging aber nicht nach Westeuropa.

Seit 1862 engagierte sich Parlitschew im Kampf für das bulgarischsprachige Kirchen- und Schulwesen im noch osmanischen Mazedonien. Parlitschew unterrichtete zwar weiter in griechischer Sprache, er kämpfte aber in Ohrid darum, dass Bulgarisch als gleichberechtigte Schulsprache zugelassen würde. Bei einem Aufenthalt in Konstantinopel hatte er sich in den dortigen Bibliotheken mit der altbulgarischen Schriftsprache und Literatur vertraut gemacht.

1868 kam er wegen seines Engagements für die bulgarische Sprache für einige Monate ins Gefängnis, weil er vom griechischen Bischof in Ohrid als Unruhestifter angezeigt worden war. 1870 übersetzte Parlitschew seine Ballade Serdar ins Bulgarische. Seit dieser Zeit schrieb und veröffentlichte er nur noch Werke in bulgarischer Sprache. Als erster übersetze er Homers Ilias; der Stil seiner Übertragung ist jedoch verschiedentlich scharf kritisiert worden.

Er war danach jedoch weiterhin als Lehrer des Bulgarischen nicht nur in Mazedonien unterwegs, unter anderem in Struga, Gabrowo (heute Bulgarien), Bitola und Thessaloniki. Kurze Zeit arbeitete Parlitschew in der neu gegründeten bulgarischen Nationalbibliothek zu Sofia. In Thessaloniki schrieb er 1885 seine Autobiographie.

Parlitschew hatte zwei Kinder: den Sohn Kiril Parlitschew, der in der IMRO tätig war, und eine Tochter.

Werke

  • Сердарот (Serdar)
  • Скендербеј (Skanderbeg)
  • Воспитание или Дванаесет песни за деца (Erziehung oder Zwölf Lieder für Kinder)
  • Автобиография (Autobiographie)
  • Кратка славянска граматика (Kurze slawische Grammatik)
  • Избрани творби. Скопје 1985. (Werkausgabe).

Literatur und Einzelnachweise

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  • Александар Спасов (Hrsg.): Животот и делото на Григор Прличев. Rеферати од научен собир одржан во Скопје на 21 и 22 април 1993 година. Скопје 1994. (Leben und Werk von Grigor Prličev. Referate, gehalten auf der wissenschaftlichen Konferenz in Skopje 21. u. 22. April 1993).
  • Диaна Иванова: Григор Пърличев и българската книжовноезикова ситуация през 60-те - 80-те години на XIX век. Пловдив 1995 (Diana Ivanova, Grigor Prličev und die Situation der bulgarischen Literatur in den 60er und 70er Jahren des 19. Jahrhunderts, Plowdiw 1995).
  1. Grigor Parlitschew: Autobiographie - " [...] От каква сте народност? – Българин. ..."