Deutsche Vermögensberatung
Deutsche Vermögensberatung AG
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1975 |
Sitz | Frankfurt am Main, Deutschland |
Leitung | Reinfried Pohl |
Mitarbeiterzahl | 33.851 Vermögensberater[1] |
Branche | Finanzdienstleister |
Website | www.dvag.com |

Die Deutsche Vermögensberatung AG (DVAG) ist ein Finanzvertrieb. Das 1975 von Reinfried Pohl gegründete Unternehmen mit Sitz in Frankfurt am Main hat eine marktbeherrschende Stellung im deutschen Finanzvertrieb.
Unternehmen
Die Deutsche Vermögensberatung erwirtschaftete im Geschäftsjahr 2007 bei Umsatzerlösen von 1,004 Mrd. € (2006: 863 Mio. €, 2005: 833 Mio. €) einen Jahresüberschuss von 126,2 Mio. € (2006: 114 Mio. €). Der Gesamtbestand lag 2007 bei 135,8 Milliarden € [2]. Etwa 33.900 selbstständige, neben- und hauptberufliche Vermögensberater betreuen etwa 4,0 Millionen Kunden (Stand Dezember 2007).
Das Eigenkapital von 120 Mio. € ist aufgeteilt auf jeweils 2.000.000 Namens- und Vorzugsaktien mit einem Nennbetrag von 30 € je Aktie. Die Familie von Reinfried Pohl hält über eine Stiftung die Mehrheit von 50 % plus einer Aktie an der DVAG; die restlichen Anteile von 50 % minus einer Aktie hält die AMB Generali.[3]
Geschichte
1975 begann der Aufbau des Unternehmens durch Reinfried Pohl unter dem Namen „Kompass Gesellschaft für Vermögensanlagen mbH“. Er hatte von 1967 bis 1969 bei Investors Overseas Services (IOS) gearbeitet. IOS ging um 1970 in Insolvenz, und 500 Ex-Mitarbeiter des IOS wurden vom neuen Unternehmen übernommen.
1976 wurde die „Allgemeine Vermögensberatung AG“ (AVAG) gegründet. 1983 fimierte AVAG zur „Deutsche Vermögensberatung AG“ um. Die DVAG hat eine ähnliche Struktur wie IOS, und hat auch ähnlich hohe Gebührenbelastungen. 1993 gründet das Unternehmen eine Österreichische Tochtergesellschaft, 2004 folgt mit der SVAG die „Schweizer Vermögensberatung“. Seit 1999 ist die DVAG nach eigenen Angaben der weltweit größte eigenständige Finanzvertrieb.
Partnerunternehmen
Zu den verschiedenen Partnern der Deutschen Vermögensberatung zählt die AMB-Generali-Versicherungsgruppe mit Unternehmen wie etwa der AachenMünchener, der Central Krankenversicherung und der Bausparkasse Badenia. Die AachenMünchener ist mit rund 4,94 Milliarden EUR Beitragseinnahmen der größte Versicherer der AMB Generali Gruppe. Unter diesem Namen agieren die beiden Gesellschaften AachenMünchener Lebensversicherung AG und AachenMünchener Versicherung AG. Die AachenMünchener ist zweitgrößter Lebensversicherer in Deutschland, in Komposit zählt sie zur Spitzengruppe. Seit mehr als 32 Jahren kooperiert die AachenMünchener mit ihrem strategischen Partner, der Deutschen Vermögensberatung.
Die AachenMünchener zählt zu den finanzstärksten Versicherern in Deutschland. Seit 1999 wird die AachenMünchener Lebensversicherung AG ununterbrochen im Finanzkraftrating der Ratingagentur Standard & Poor's mit der hervorragenden Note AA ausgezeichnet - die AachenMünchener Versicherung AG erhält diese Auszeichnung ununterbrochen seit 2001. AA ist das derzeit höchste an deutsche Erstversicherungen verliehene Rating. [4].
In einer intensiven Partnerschaft mit der Deutsche-Bank-Gruppe vertreibt die DVAG seit 2001 Bankprodukte der Deutschen Bank und Investmentfonds der DWS. Weitere Partner des Frankfurter Finanzdienstleisters sind die Commerzbank, die HypoVereinsbank, die DSL-Bank (Geschäftsbereich der Postbank), die SEB (Svenska Enschilda Banken) und die Allianz Global Investors.
Werbung
Die DVAG konnte zahlreiche Prominente (Michael Schumacher[5], Joachim Löw, Jutta Kleinschmidt, Otto Rehhagel, Hubert Schwarz)[6] als Werbeträger für das Unternehmen gewinnen und tritt insbesondere als Sportsponsor auf. Sie ist Sponsor der DFB-Talentförderung[7] und des 1. FC Kaiserslautern[8].
Kritik
Das Geschäftsmodell von Strukturvertrieben ist bei Kritikern und einigen Verbraucherschützern umstritten. In den Neuen Bundesländern wurden nach der Wiedervereinigung hohe Abschlussraten an Unfall- und Kapitallebensversicherungen erzielt, die nach Darstellung von Kritikern teilweise durch nicht bedarfsgerechte Beratung erreicht wurden.[9]
Die DVAG versuchte in einem Fall über ein Gerichtsverfahren fast 100 Äußerungen aus einem Buch verbieten zu lassen, dessen Autor ein ehemaliger DVAG-Mitarbeiter war. Unter anderem Sätze, die die Begriffe „Drücker“, „Strukturvertrieb“ oder „Scientology“ enthielten. Das Oberlandesgericht Frankfurt (Aktenzeichen: 6 U 237/96) wies die Klage der DVAG durch Urteil vom 22. Januar 1998 zurück. Der Bundesgerichtshof (I ZR 42/98) ließ die Revision nicht zu; das Urteil ist rechtskräftig. Das Gericht bestätigte in seiner Urteilsbegründung, dass das Buch zwar Falschaussagen und rufschädigende Äußerungen enthält, unter dem Aspekt der freien Meinungsäußerung nach Artikel 5 GG jedoch davon abgesehen wird, dass Buch rechtlich zu verbieten.
Referenzen
- ↑ Geschäftsbericht, Stand 2007
- ↑ Unternehmensangaben
- ↑ Rolf Lebert: DVAG deklassiert Konkurrenten. Artikel vom 22. November 2007 in der Financial Times Deutschland.
- ↑ http://www.amb.de/internet/amb/amb_inter.nsf/docs/aachenerundmuenchener_d
- ↑ [1]
- ↑ [2]
- ↑ [3]
- ↑ [4](seit 1996)
- ↑ Bund der Versicherten warnt vor „Deutschen-Deutsche-Bank-Vermögensberatern“ im Internet Archive, Bund der Versicherten, 29. November 2001
Weblinks
- Vorlage:PND
- dvag.com Website des Unternehmens
- Finanztest zu Finanzberatern (aus Stiftung Warentest 10/2004)