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Polizeiuniform (Österreich)

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Polizeivollzugsbeamte mit bambusfarbenem Hemd und grüner Einsatzhose (Berliner Polizei)

Die Polizeiuniformen sind die Uniformen der Polizeivollzugsbeamten.

Sie sind je nach Bundesland, Land und Verband unterschiedlich gestaltet.

Deutschland

Hoheitsabzeichen der Bay. Polizei

Die Beamten der Polizei sind an ihrer Uniform erkennbar. Beamte der Kriminalpolizei tragen grundsätzlich zivile Kleidung, ebenso Angehörige der zivilen Einsatzgruppen. Es kommt auch vor, dass Angehörige der normalerweise uniformierten Schutzpolizei ihren Dienst zu besonderen Anlässen in ziviler Kleidung verrichten.

Die Uniformen der Länderpolizeien und der Bundespolizei sind grundsätzlich gleich gestaltet. Ausnahme: Polizei Hamburg, mittlerweile auch in Teilen von Niedersachsen, Schleswig-Holstein und Bremen. Hier ist der Wechsel von der grünen zur blauen Uniform bereits vollzogen oder findet gerade statt. Bei den Uniformen gibt es vereinzelt kleinere Unterschiede in der jeweiligen Ausgestaltung der Kleidungsstücke

Die Bundespolizei hatte Ende 2005 mit der Umstellung auf die neue blaue Polizeiuniform begonnen. Die Austeilung der blauen Alltagsdienstbekleidung begann im Frühjahr 2006. Hier werden allerdings in Zukunft hellblaue (Paris-blue), statt wie bei den Landespolizeien dunkelblaue Oberhemden getragen. Des Weiteren erhält die Bundespolizei runde, statt wie in Hamburg eckige (8-Point), Schirmmützen sowie ein neugestaltetes Ärmelabzeichen.

Die Polizei Hamburg ist die erste Landespolizei, die die neue blaue Uniform wieder eingeführt hat. Momentan stellen vornehmlich nur die norddeutschen Bundesländer und die Bundespolizei auf blaue Uniformen um. Damit verbunden ist auch eine farbliche Umgestaltung der Polizeifahrzeuge.

Bei fast allen Oberbekleidungen ist auf dem linken Oberarm das Hoheitsabzeichen mit der Aufschrift "Polizei" angebracht. Bei alten Pullovern ist dies manchmal auch auf der linken Brustseite zu finden. Die neuen blauen Uniformen tragen das Hoheitsabzeichen teilweise auf beiden Oberarmen.


Die bekannteste Uniform der Polizei ist die des normalen (Streifen-)Polizisten. Diese besteht in den meisten Bundesländern noch aus einer hellbraunen Hose, einem bambusfarbenen Hemd und aus einer dazugehörigen Jacke und einer Kopfbedeckung, wobei eine Abkehr von diesem Farbschema geplant ist (Blautöne). Auf den Schultern der Hemden, Blusen, Jacken und manchen Pullovern sind Schulterklappen angebracht. Entworfen wurde diese 1976 eingeführte Uniform von Designer Heinz Oestergaard. Dies war das erste Mal, daß die deutschen Länderpolizeien ein einheitliches Erscheinungsbild vorwiesen. Hamburg hat in den 2000er Jahren ein blaue Uniformen eingeführt, die von privaten Sponsoren finanziert wurden. In den meisten Ländern Europas werden blaue Polizeiuniformen getragen, daher soll dieser Schritt zu einer vereinheitlichten optischen Präsenz der Polizei führen.

Hose

Stoffhose oder khakifarbene Jeans, seit Kurzem sind auch Cargohosen verbreitet. Daneben gibt es grüne Einsatzhosen zum grünen Einsatzanzug. Seltener ist die Kombination mit dem Bambushemd und der grünen Einsatzhose. Bei Einsatzanzügen ist die Hose immer dunkelgrün. Zu jeder Hose gehört zumindest ein normaler Gürtel. Im Außendienst wird entweder ein lederner Leibriemen oder ein Einsatzgürtel mit Ausrüstungsgegenständen (z.B. Handfesseln, Pistole, Ersatzmagazin) getragen. Sondereinheiten tragen Einsatzanzüge in tiefblau (z.B. Unterstützungskommando) oder schwarz (Sondereinsatzkommando). In Baden-Württemberg ist die Farbe der Anzüge des Sondereinsatzkommandos und der Bereitschaftspolizei dunkelgrün.

Oberbekleidung

Oberbekleidungen sind Jacken, Tuchröcke, Mäntel, Pullover und Blusen bzw. Hemden. An der rechten Brusttasche der Hemden, Blusen und Jacken werden in den meisten Bundesländern Verbandsabzeichen getragen.

Hemd/Bluse

Hemden bzw. Blusen gibt es in einer Ausführung mit kurzen oder langen Ärmeln. Das langärmlige Hemd wird grundsätzlich mit grüner Krawatte getragen. Auf den Schultern der Hemden, Blusen, Jacken und manchen Pullovern sind Schulterklappen angebracht. Zu besonderen Anlässen wird ein weißes Hemd getragen.

Pullover

In der kalten Jahreszeit wird als Oberbekleidung auch ein grüner oder beigefarbener Pullover getragen. Diese gibt es in verschiedensten Ausführungen, z. B. als Rollkragenpullover, als Strickjacke oder als normaler Pullover mit aufgenähten Taschen. Bei der Bayerischen Polizei gibt es seit 2006 einen dunkelgrünen Strickpullover mit Reißverschluß sowie einen bambusfarbenen Rollkragenpullover zum unterziehen.

Jacke

Entsprechend der unterschiedlichen Einsatzanforderungen werden verschiedene Jacken getragen. Als Wetterschutz dienen grüne Parkas, daneben stehen grüne Blousons oder schwarze Lederjacken für wärmere Witterung zur Verfügung. Gelb-reflektierende Parkas (Verkehrsmäntel) werden für den Verkehrsdienst (z. B. auf der Autobahn) verwendet.

Kopfbedeckung

Die Standard-Kopfbedeckung ist eine (meist) textile grasgüne Mütze mit einem schmalen schwarzen Schirm, dem Polizeistern sowie zum Teil mit einer Kokarde unter dem Stern. Es sind sowohl grüne als auch weiße Dienstmützen in Gebrauch. Die grüne Dienstmütze ist Standard. Die weiße Dienstmütze wird vor allem bei Fußstreifen und im Verkehrsdienst verwendet. In geschlossenen Einheiten wird ein Barett getragen (grün, weiß oder schwarz). In Baden-Württemberg und Bayern führen Motoradstreifen ein weißes Barett mit, das sie tragen, wenn sie keinen Helm tragen (z.B. bei der Unfallaufnahme). In Bayern wird im alpinen Bereich die Bergmütze getragen. In Hamburg ist die Dienstmütze dunkelblau und vieleckig (US-amerikanischer Stil).

Bereitschaftspolizei

Die Beamten der Bereitschaftspolizei tragen im geschlossenen Einsatz einen komplett grünen Einsatzanzug. Dieser wird mit einem grünen oder schwarzen Barett kombiniert. Bis vor einigen Jahren war anstelle des Baretts eine grüne Bergmütze vorgesehen. In einigen Bundesländern (z.B. Hamburg) wird statt des Baretts ein schwarzes Baseball-Cap mit dem Polizeistern und der Aufschrift "Polizei" getragen.

Wasserschutzpolizei

Die Uniformen der Wasserschutzpolizeien sind entsprechend der Marinetradition schon immer in einem dunkelblau gehalten, dabei sind weiße Hemden Standard.

Sonderkleidung

Polizeibeamte mit Verkehrswarnweste

Wenn eine erhöhte Warnwirkung oder eine erhöhte Sichtbarkeit der Polizeibeamten nötig ist, tragen diese eine Warnweste oder andere Warnkleidung mit retroreflektierenden Streifen und Beschriftung (z. B. Polizei, Einsatzleiter, Pressebetreuer). Die Westen gibt es in verschiedenen Farben, am weitesten verbreitet ist gelb und orange.

Österreich

Gemäß der Uniformtrageverordnung (UTV) des Bundesministeriums für Inneres sind die Angehörigen des Öffentlichen Sicherheitsdienstes (Bundespolizei, Flugpolizei, EKO Cobra, Höherer Dienst der Sicherheitsbehörden, Stadtpolizei) verpflichtet, im Dienst Uniform zu tragen. Für bestimmte Beamtengruppen, insbesondere jene, welche kriminalpolizeilichen Dienst versehen, bestehen dahingehend natürlich Ausnahmen.

Im folgenden werden nur mehr die neuen, blauen Uniformsorten behandelt, da die alten Uniformen der Bundesgendarmerie und des Bundessicherheitswachekorps ab 1. Jänner 2008 nicht mehr getragen werden dürfen.

Uniformsorten

Hose

Hosen gibt es in zwei verschiedenen Ausführungen. Bei der im regulären Dienst verwendeten Mehrzweckhose handelt es sich um eine dunkelblaue Mischfaserhose. Im Oberschenkelbereich befinden sich Außentaschen. An den Seiten der Hosenbeine befinden je zwei silberfärbige, nicht reflektierende Streifen. Die andere, ausschließlich zur Repräsentationsuniform getragene Uniformhose ähnelt der Mehrzweckhose, jedoch hat sie keine Schenkeltaschen. Der Inhaber der Verwendungsbezeichnung General trägt auf der Uniformhose statt der silbernen Seitenstreifen rote Lampassen.

Hemd/Bluse

Es gibt auch hier zwei verschiedene Ausführungen. Das blaue, langärmelige Uniformhemd bzw. Bluse wird im regulären Dienst getragen und auch zur Repräsentationsuniform. Bei heißer Witterung ist das Tragen des kurzärmeligen, weißen Hemdes gestattet, jedoch keinesfalls zur Repräsentationsuniform. Das Tragen der Krawatte ist zum langärmigen Hemd nur bei der Repräsentationsuniform vorgeschrieben.

Pullover

Bei kalter Witterung kann anstatt des Uniformhemdes ein blauer Rollkragenpullover getragen werden. Weiters ist auch ein blauer Wollpullover vorhanden, welcher sowohl über dem Uniformhemd alls auch über dem Rollkragenpullover getragen werden kann. Im Außendienst ist das Tragen der Pullover als oberste Bekleidungsschicht, außer in Fahrzeugen, nicht gestattet.

Jacke

Den Polizisten stehen zwei verschiedene Jackenarten zur Verfügung. Zum Einen die sogenannte Mehrzweckjacke, welche mit vielen Außentaschen ausgestattet ist und vornehmlich im regulären Außendienst getragen wird. Sie besitzt ein einzippbares Innenfutter und einen aufknöpfbaren Fleecekragen für kalte Witterung und eine aufknöpfbare Regenkapuze. Die sogenannte Einsatzjacke ist eine etwas enger und kürzer geschnittene sowie mit weniger Außentaschen ausgestattete Jacke, welche vor allem im ordnungspolizeilichen Bereich eingesetzt wird. Für den Verkehrsdienst ist ein signalgelber Überwurf vorgesehen.

Kopfbedeckung

Im regulären Dienst wird die Tellerkappe blau getragen, beim Verkehrsdienst die Tellerkappe weiß. Bei ordnungspolizeilichen Anlässen wird ein blaues Barett getragen. Abweichend davon haben bestimmte Einheiten Baretts in verschiedenen Farben. Von den Einsatzeinheiten wird ein schwarzes, von der EE Wega ein dunkelrotes und von den Diensthundeführern ein hellgrünes Barett getragen.

Sonstiges

Die Uniformen und Uniformteile von Polizisten sind unter gesetzlichen Schutz gestellt. Es ist nicht erlaubt, außer für szenische Zwecke (z.B. Filmaufnahmen) an einem öffentlichen Ort eine solche Uniform oder Uniformteile (Abzeichen, Distinktionen und dergleichen) zu tragen. Wer dem zuwiderhandelt, kann eine Strafe von bis zu € 360 oder Ersatzfreiheitsstrafe bis zu 2 Wochen erhalten.


Geschichtliches

Datei:Polizeischule-einbeck.jpg Lehrer an der preussichen Polizeischule Einbeck um 1910.


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