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Liste bedeutender Seeunfälle bis 1500

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Untergang der RMS Titanic am 15. April 1912

Die chronologische Liste umfasst die größten Katastrophen in der Seefahrt.

Chronik

bis 1799

Datum Name Opfer Beschreibung
28. Juli 1566 Dänisch-Lübische Flotte etwa 6.000 Durch einen Sturm sinken zahlreiche Schiffe der vor Gotland liegenden dänisch-lübischen Flotte. Etwa 6.000 Seeleute und Soldaten sollen dabei den Tod gefunden haben.
1588 Spanische Armada über 1.300 64 Schiffe der spanischen Armada gehen durch eine Serie von Schiffbrüchen vor allem entlang der Küsten von Schottland und Irland verloren, nachdem der Versuch einer Invasion Englands aufgegeben werden musste. Auf dem Weg zurück nach Spanien um die britischen Inseln herum werden die teilweise bereits durch Gefechte beschädigten Schiffe von schweren Stürmen getroffen.
10. August 1628 Vasa 30-50 Auf ihrer Jungfernfahrt sinkt das schwedische Kriegsschiff Vasa nach nur etwa 1.000 Metern vor Stockholm in der Ostsee, wobei 30 bis 50 der 150 Besatzungsmitglieder umkommen. Die Vasa wurde 1961 gehoben und steht heute in einem Museum.
5. Mai 1668 Santissimo Sacramento etwa 1.000 Die portugiesische Galeone Santissimo Sacramento, die als Eskorte eines von Portugal nach Brasilien segelnden Konvois dient, läuft aufgrund eines Navigationsfehlers des Lotsen kurz vor dem Hafen von Salvador da Bahia auf ein Riff. Trotz Notsignalen kann wegen des stürmischen Wetters kein Schiff zur Hilfeleistung auslaufen. Kurz vor Mitternacht drückt eine Sturmbö das beschädigte Schiff vom Riff in tiefes Wasser, wo es sofort sinkt. Von den über 1.000 Menschen an Bord können sich nur 70 retten.
3. September 1691 HMS Coronation und HMS Harwich etwa 1.000 Ein im Ärmelkanal vor Plymouth kreuzender Flottenverband aus Schiffen der britischen Royal Navy und der niederländischen Marine wird von einem schweren Südweststurm getroffen. Die Schiffe stehen damit in der großen Gefahr, an die Küste getrieben zu werden. Mehrere Kapitäne entscheiden sich deshalb für den gefährlichen Versuch, in den Plymouth Sound einzulaufen und sich damit in Sicherheit zu bringen. Hierbei gerät das Linienschiff Harwich (70 Kanonen) bei Maker Point auf Grund und wird von der Brandung zerschlagen, wobei 450 Mann der Besatzung ertrinken. Das Linienschiff Coronation (90 Kanonen) verliert schon vor dem Eingang in den Plymouth Sound seine Masten, versucht, sich durch Ankern zu retten, und sinkt zwischen Rame Head und Penlee Point in einer Regenbö. Von den etwa 550 Mann Besatzung überleben lediglich etwa 20. Die Linienschiffe Royal Oak (74 Kanonen) und Northumberland sowie eine Reihe kleinerer Schiffe stranden ebenfalls, können aber gerettet werden.
1. März 1694 ? > 1371 Ein unter dem Kommando von Admiral Sir Francis Wheeler stehender englisch-niederländischer Flottenverband mit insgesamt etwa 85 Kriegs- und Handelsschiffen gerät vor Gibraltar in einen schweren Sturm. Insgesamt gehen 13 Schiffe verloren, darunter das Flaggschiff HMS Sussex (80 Kanonen), die beiden kleineren Linienschiffe HMS Cambridge (70 Kanonen) und HMS Lumley Castle (56 Kanonen) sowie drei kleinere Kriegsschiffe. Nur zwei der 550 Mann an Bord der Sussex können sich retten, insgesamt sterben 823 Besatzungsmitglieder der Royal Navy, die Anzahl der Opfer auf den verloren gegangenen Handelsschiffen ist unbekannt. An Bord der Sussex befindet sich wahrscheinlich ein großer Geldbetrag.
26. November 1703 Großer Sturm etwa 2.500 Während eines besonders heftigen, als „Großer Sturm“ in die Geschichte eingegangenen Sturms sinken an der englischen Küste 12 Kriegsschiffe der Royal Navy und eine unbekannte Anzahl von Handelsschiffen. Dabei sterben über 1.500 Seeleute der Royal Navy und wahrscheinlich viele 100, wenn nicht über 1.000 Handelsschiffmatrosen.
1706 Kron-Printzen ? Das dänische Sklavenschiff Kron-Printzen sinkt in einem Sturm mit 820 Sklaven an Bord.
22. Oktober 1707 Flottenverband der Royal Navy 800–2000 4 von 21 Schiffen einer britischen Flotte unter dem Befehl von Admiral Sir Clowdisley Shovell auf dem Weg von Gibraltar nach Großbritannien laufen am 22. Oktober gegen halb acht abends vor den westlich von Cornwall gelegenen Scilly-Inseln auf Klippen auf. Alle vier schlagen leck und versinken innerhalb weniger Stunden mit der gesamten Besatzung. Einigen Berichten zufolge soll es 800 Tote gegeben haben, in anderen ist von 2000 die Rede. Als Ursache gilt eine mangelhafte Positionsbestimmung und Unkenntnis des Längengrads, die Flotte wähnte sich weitab von den Klippen im Ärmelkanal, mittlerweile werden aber auch fehlerhafte Karten und Navigationstabellen angenommen. Sir Clowdisley Shovell hatte am Tage zuvor einen Matrosen hängen lassen, der ihn auf den Navigationsirrtum hingewiesen hatte. Er selbst starb nach dem Unglück durch die Hand einer Strandpiratin.
22./23. August 1711 Britische Québec-Expedition 884 Ein von Konteradmiral Sir Hovenden Walker kommandierter Flottenverband der britischen Royal Navy dringt mit 15 Kriegsschiffen und weiteren Truppentransporten in den Sankt-Lorenz-Strom ein, um Québec, die Hauptstadt von Französisch-Kanada anzugreifen. Aufgrund schlechten Wetters und mangelhafter Kenntnisse des Fahrwassers laufen am 22. und 23. August acht Truppentransporter auf Grund. Von den etwa 1.400 an Bord befindlichen Soldaten und Seeleuten ertrinken 884, der Angriff muss abgebrochen werden.
31. Juli 1715 ? ca. 1250 Ein aus elf Schiffen bestehender spanischer Flottenverband mit einer wertvollen Ladung, bestehend aus etwa sieben Millionen Acht-Real-Silbermünzen, Gold und Silber in Barren sowie Edelsteinen und anderen wertvollen Gütern, wird auf dem Weg nach Spanien durch einen Hurrikan in die Florida Keys getrieben und von der Brandung zerschlagen. Kein einziges der elf spanischen Schiffe entgeht der Vernichtung, lediglich die die Flotte begleitende französische Grifon kann entkommen. Fast die Hälfte der 2.500 Menschen an Bord der Schiffe stirbt bei der neben den Verlusten der Armada schlimmsten Schiffskatastrophe in der Geschichte Spaniens. Ein wesentlicher Grund für das Desaster war eine durch die Bürokratie der Kolonialbehörden verzögerte Abfahrt aus Havanna, weshalb die Flotte in die Hurrikansaison geriet. Hinzu kam, dass die Schiffe überladen und – aufgrund des zu langen Aufenthalts in tropischen Gewässern – nur noch eingeschränkt seetauglich waren.
1725 Akerendam 200 Das Schiff der niederländischen Ostindien-Kompanie ist auf dem Weg nach Batavia im Sturm an den Klippen der norwegischen Insel Runde zerschellt und gesunken. Alle 200 Mann Besatzung kamen dabei um. Die Akerendam hatte einige Kisten mit Gold- und Silbermünzen an Bord. Dieser Schatz wurde 1972 von Sporttauchern entdeckt und geborgen.
1738 Leuden 702 Das holländische Sklavenschiff Leuden strandet in einem Sturm an der Küste von Suriname. Die Besatzung schließt die Luken und rettet sich; die 702 unter Deck eingeschlossenen Sklaven ertrinken.
2. Oktober 1746 ? etwa 1.200 Ein französischer Flottenverband wird nach der Eroberung von Madras (Indien) von einem Taifun getroffen. Hierbei sinken die Duc d'Orléans (54 Kanonen), die Phénix (54 Kanonen) und die Lys (40 Kanonen) sowie die beiden erbeuteten britischen Schiffe Mermaid und Advice. Etwa 1.200 Besatzungsmitglieder sterben. Das Flaggschiff Achille (74 Kanonen) und zwei weitere Schiffe werden entmastet. Dadurch sind alle Schiffe des Verbands entweder gesunken oder schwer beschädigt.
13. April 1749 HMS Pembroke und HMS Namur > 850 Während eines Angriffs auf das Königreich von Thanjavur in Südostindien geraten die beiden britischen Linienschiffe HMS Pembroke (60 Kanonen) und HMS Namur (74 Kanonen) – letztere das Flaggschiff von Konteradmiral Edward Boscawen – in einen Zyklon und sinken. Von den 344 Mann an Bord der Pembroke überleben nur 14, beim Untergang der Namur sterben 520 Besatzungsmitglieder, retten kann sich offenbar niemand. Vizeadmiral Boscawen, Kapitän Samuel Marshal und einige Offizieren überleben, weil sie sich zur Koordination der militärischen Operationen an Land befinden. Zu den insgesamt 850 Toten kommt noch eine unbekannte Anzahl Besatzungsmitglieder von zwei ebenfalls gesunkenen Schiffen der Britischen Ostindien-Kompanie.
13. April 1758 HMS Prince George 485 Das zu einer Cartagena (Spanien) blockierenden Schwadron der britischen Royal Navy gehörende Linienschiff HMS Prince George (90 Kanonen), das Flaggschiff von Konteradmiral Thomas Broderick, gerät aus unbekannten Gründen in Brand und sinkt. Aufgrund des hohen Wellengangs kentert ein Teil der Rettungsboote, 485 Besatzungsmitglieder sterben. Konteradmiral Broderick wird gerettet, nachdem er eine Stunde im Wasser geschwommen ist.
14. Februar 1760 HMS Ramillies über 700 Das britische Linienschiff HMS Ramillies (90 Kanonen) versucht, trotz schlechten Wetters nach Plymouth (England) einzulaufen, gerät aber aufgrund eines Navigationsfehlers in die durch die Felsenriffe von Bolt Head äußerst gefährliche Bigbury Bay. Eine Strandung kann durch das Kappen der Masten und Ausbringen von Ankern zunächst noch verhindert werden, doch bricht schließlich eine Ankertrosse und der zweite Anker kann das Schiff gegen Wind und Strömung nicht mehr halten. Die Ramillies wird in eine Höhle am Bolt Head getrieben und dort von der Brandung zerschlagen. Über 700 Besatzungsmitglieder sterben, nur 26 Mann können sich retten. Als einziger Offizier überlebt ein Midshipman. Der Schauplatz des Unglücks heißt bis heute Ramillies Cove.
29. August 1782 HMS Royal George ca. 800 Das britische Linienschiff HMS Royal George (100 Kanonen) sinkt plötzlich, während es im Spithead vor Anker liegt. Ungefähr 800 Menschen ertrinken, darunter Vizeadmiral Richard Kempenfelt, einer der fähigsten britischen Marineoffiziere seiner Zeit, sowie etwa 300 Frauen und 60 Kinder, bei denen es sich meist um Angehörige von Besatzungsmitgliedern handelt. Das Schiff war für kleinere Reparaturen gekrängt und gleichzeitig mit Rumfässern beladen worden. Eine Untersuchung stellte fest, dass für das Unglück wahrscheinlich der verrottete Zustand der Schiffshölzer verantwortlich war, dessentwegen ein Teil des Unterwasserschiffs herausbrach. Der Untergang ist bis heute das schwerste Schiffsunglück in Friedenszeiten in der Geschichte der Royal Navy.
16. Dezember 1796 Séduisant etwa 680 Das mit Truppen für eine Invasion in Irland beladene französische Linienschiff Séduisant (74 Kanonen) kollidiert beim Auslaufen aus dem Hafen von Brest durch die sogenannte „Passage du Raz“ mit dem „Grand Stevenet-Riff“ und sinkt, wobei etwa 680 Seeleute und Soldaten sterben. Gründe für das Unglück sind das nächtliche Auslaufen, eine kurzfristige Kursänderung durch Vizeadmiral Morard de Galles und das dadurch resultierende Chaos aus sich widersprechenden Lichtsignalen und Signalschüssen.

1800–1849

Datum Name Opfer Beschreibung
17. März 1800 HMS Queen Charlotte 673 Das britische Linienschiff HMS Queen Charlotte (100 Kanonen) gerät vor dem Hafen von Livorno (Italien) in Brand und sinkt. Von den 829 Besatzungsmitgliedern können nur 156 gerettet werden. Somit sterben 673 Seeleute. Grund für die Katastrophe ist wahrscheinlich ein brennendes Streichholz, das in einer Dose für das Salutschießen aufbewahrt wird und auf dem Deck herumliegendes Stroh entzündet. Die hohe Anzahl der Opfer liegt unter anderem daran, dass die geladenen Geschütze durch die Hitze detonieren und dadurch Rettungsschiffe fernhielten.
5. Februar 1805 Earl of Abergavenny 261 Der Ostindienfahrer Earl of Abergavenny strandet auf dem Weg nach Indien aufgrund schlechten Wetters und eines inkompetenten Lotsen auf einer Sandbank in der Nähe von Weymouth (Dorset), England. Das Schiff kommt zwar wieder frei, sinkt aber bei dem Versuch, Weymouth zu erreichen, wobei 261 der 405 Menschen an Bord sterben, darunter der Kapitän John Wordsworth, ein Bruder des Dichters William Wordsworth. Bei modernen Untersuchungen des Wracks stellt sich heraus, dass konstruktive Mängel eine Schlüsselrolle beim plötzlichen Untergang des Schiffs gespielt haben.
Februar 1807 HMS Blenheim und HMS Java etwa 820 Das britische Linienschiff HMS Blenheim (74 Kanonen) und die begleitende Fregatte HMS Java (32 Kanonen) gehen vermutlich in einem Zyklon nahe der Insel Rodrigues mit ihrer gesamten Besatzung im Indischen Ozean verloren. Das genaue Datum des Unglücks ist unbekannt, die Schiffe verließen am 12. Januar Madras Richtung Kapstadt. Unter den ca. 820 Ertrunkenen (600 der Blenheim, 220 der Java) ist auch Konteradmiral Sir Thomas Troubridge.
November/ Dezember 1811 Baltikum-Konvoi Ein aus etwa 130 britischen Handels- und Kriegsschiffen bestehender Konvoi wird im November und Dezember 1811 auf dem Weg von Schweden nach Großbritannien in dänischen Gewässern von mehreren schweren Stürmen getroffen. Allein bei der Strandung der beiden Linienschiffe HMS Defence (74 Kanonen) und HMS St. George (90 Kanonen) an der Westküste Jütlands sterben 1.407 Seeleute, nur 18 können gerettet werden; bei Texel sinkt das Linienschiff HMS Hero (74 Kanonen), wobei von den 550 Mann Besatzung nur 8 überleben (anderen Quellen zufolge gab es keine Überlebenden). Eine große Anzahl an Handelsschiffen geht ebenfalls verloren, insgesamt sterben mehr als 2.000 britische Seeleute, mehr als im Kampf in den gesamten Napoleonischen Kriegen gefallen sind. Neben der verspäteten Abfahrt des Konvois wegen widriger Winde werden die mangelhafte Ausstattung der Royal Navy mit modernen Navigationsinstrumenten als Ursache der Tragödie genannt.
31. August 1812 Salvador 470 Der spanische Truppentransporter Salvador strandet auf dem Weg von Spanien nach Montevideo im Mündungsgebiet des Río de la Plata während eines Sturms auf einer Sandbank, bricht auseinander und sinkt. Von den etwa 600 Menschen an Bord – größtenteils Soldaten, die einen Aufstand gegen die spanische Kolonialherrschaft niederschlagen sollen – ertrinken 470. Es handelt sich um das schwerste Schiffsunglück in der Geschichte von Uruguay.
2. Juli 1816 Fregatte Medusa siehe Das Floß der Medusa
20. November 1820 Essex (Walfänger) Das Walfängerschiff Essex wird von einem Wal angegriffen und sinkt dadurch. Die Mannschaft rettet sich auf drei kleine Walfängerboote durchquert in einer 3.500 Seemeilen langen Reise den halben Südpazifik. 3 Männer bleiben auf der kleinen Pazifikinsel Henderson zurück, es kommt zu Kannibalismus in den Booten. Mit den Männern auf Henderson überlebten 8 der 20 Mann starken Besatzung. Diese Katastrophe wird die Vorlage für Herman Melvilles Roman Moby Dick.
Januar 1822 Tek Sing Die chinesische Dschunke Tek Sing (dt.: Wahrer Stern) segelt im Januar 1822 mit einer Ladung Porzellan, mehr als 200 Mann Besatzung und mindestens 1.600 Passagieren an Bord von der chinesischen Hafenstadt Amoy (heute Hsiemen) in Richtung Java, kollidiert aber unterwegs im südchinesischen Meer mit dem „Belvidere-Riff“ und sinkt. Ein chinesisches Begleitschiff nimmt zwar im Vorbeifahren 18 Schiffbrüchige auf, stoppt aber nicht. Zwei Tage später segelt der britische Ostindiensegler Indiana unter dem Kommando von Kapitän James Pearl an der Unfallstelle vorbei. Seine Mannschaft rettet unter Einsatz des eigenen Lebens 180 Schiffbrüchige. Trotzdem sterben mindestens 1.600 Menschen, mehr als beim Untergang der Titanic.
4. August 1846 Cataraqui 414 Das britische Auswandererschiff Cataraqui strandet auf dem Weg von Liverpool nach Australien bei King Island in der Bass Strait zwischen Australien und Tasmanien. Beim schwersten Schiffsunglück in der Geschichte Australiens sterben 414 Passagiere und Besatzungsmitglieder, nur neun Überlebende können sich retten.

1850 − 1899

Datum Name Opfer Beschreibung
26. Februar 1852 Birkenhead 445 Beim Untergang des Schiffes vor Danger Point kommen 445 Personen (alles Männer) ums Leben.
Mai 1854 RMS City of Glasgow 480 Der Passagierdampfer City of Glasgow der britischen Reederei Inman Line läuft am 1. Mai 1854 aus dem Hafen von Liverpool in Richtung New York aus und verschwindet mit 480 Menschen an Bord spurlos. Bis heute gibt es keine Hinweise auf seinen Verbleib oder den Grund des Verlusts.
27. September 1854 Arctic etwa 350 Der Schaufelrad-Passagierdampfer Arctic der amerikanischen Collins Line kollidiert nahe Neufundland mit dem französischen Segelschiff Vesta und sinkt während des vergeblichen Versuchs, die Küste zu erreichen. Aufgrund der Panik an Bord ist keine organisierte Rettung möglich. Die Angaben über die Opfer schwanken zwischen 285 und 372 Opfern, am wahrscheinlichsten dürften etwa 350 Tote sein, darunter alle Frauen und Kinder an Bord.
15. Februar 1855 La Sémillante 693 Die mit Truppen und Ausrüstung für den Krimkrieg beladene französische Fregatte La Sémillante wird in der Straße von Bonifacio zwischen Sardinien und Korsika von einem Orkan überrascht, auf die Felsen der Lavezzi-Inseln getrieben und von der Brandung zerschlagen. Von den 693 Seeleuten und Soldaten an Bord überlebt niemand.
11. September 1857 SS Central America Der Schaufelrad-Segel-Passagierdampfer SS Central America versinkt mit 425 Menschen nach Wassereinbruch und tagelangen Kampf gegen einen Sturm. Das Schiff war mit 477 Passagieren und 101 Crew-Mitgliedern auf den Weg von Panama nach New York City, mit einen Zwischenaufenthalt in Havanna. Es hatte eine große Ladung Gold an Bord. Das Wrack wurde 1987 geortet und große Mengen Gold gehoben.
13. September 1858 Austria 471 Der Passagierdampfer Austria der HAPAG gerät auf dem Weg von Hamburg in die USA mit 538 Menschen an Bord in Brand, als der Schiffsarzt die Zwischendecks ausschwefeln lässt. An Bord bricht Panik aus, eine geordnete Rettung ist unmöglich. Nur 61 Überlebende können sich mit einem Rettungsboot von dem sinkenden Schiff retten und werden von der französischen Bark Maurice aufgenommen, 471 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben.
1. April 1873 Atlantic 535 Der Passagierdampfer Atlantic der britischen White Star Line gerät auf dem Weg von Liverpool nach New York in so schweres Wetter, dass er seine Kohlevorräte vorzeitig verbraucht und Halifax (Kanada) anlaufen muss, um neue Kohle zu laden. Bei Sturm und Dunkelheit verfehlt die Atlantic jedoch die Einfahrt in die Hafenbucht von Halifax und strandet an der Felsküste von Neuschottland bei Meagher Island. Ein Teil der Menschen an Bord kann über eine 150 m lange Seilverbindung an das Ufer gerettet werden, trotzdem sterben 535 von 957 Menschen an Bord, darunter alle Frauen und alle Kinder bis auf eines.
17. November 1874 Cosapatrick 472 Am 17. November 1874 gerät der britische Klipper Cosapatrick mit 433 Auswanderern und 42 Mann Besatzung auf der Route von London nach Auckland im Südatlantik, etwa 550 km südlich vom Kap der guten Hoffnung aus ungeklärter Ursache in Brand und sinkt. Nur zwei Boote mit etwa 60 Menschen können entkommen. Ein Boot mit fünf Menschen, von denen zwei nach der Rettung sterben, wird zehn Tage später von der British Sceptre gefunden, das andere Boot bleibt spurlos verschwunden. Die Geretteten haben durch Kannibalismus an Verstorbenen aus dem Boot überlebt. Insgesamt verlieren bei diesem Schiffsunglück 472 Menschen ihr Leben, darunter 111 Kinder und 16 Säuglinge.
7. Mai 1875 Schiller 335 Am 7. Mai 1875 läuft der deutsche Segeldampfer Schiller auf der Fahrt von New York nach Hamburg auf die den Scilly-Inseln vorgelagerten Riffe auf. Nur 37 Menschen können gerettet werden, 335 Besatzungsmitglieder und Passagiere ertrinken.
24. März 1878 HMS Eurydice etwa 350 Das Schulschiff Eurydice der britischen Royal Navy gerät auf der Fahrt von Bermuda nach Portsmouth in einen Schneesturm und sinkt vor der Isle of Wight aus bis heute unbekannten Gründen. Von den über 350 Männern an Bord überleben nur zwei.
19. Januar 1883 Cimbria 437 Am 19. Januar 1883 kollidiert der HAPAG-Passagierdampfer Cimbria auf der Reise von Hamburg nach New York in dichtem Nebel bei Borkum mit dem britischen Dampfer Sultan und sinkt. Diese Schiffskatastrophe fordert 437 Todesopfer.
13. Juli 1893 Duchess of Albany 2 Am 13. Juli 1893 strandet das in Liverpool registrierte Vollschiff Duchess of Albany - benannt nach Helene von Waldeck-Pyrmont - auf der Reise von Rio de Janeiro nach Valparaíso in dichtem Nebel an der Atlantikküste der Halbinsel Mitre, Feuerland, beim Versuch, eine sichere Bucht zu finden. Der Kapitän schlägt sich per Boot weiter ostwärts in die Thetisbucht durch und gelangt mit 13 anderen später per Dampfer zurück nach England. 16 andere Seeleute und Passagiere schlagen sich zu Fuß an der Küste entlang durch, 14 werden später von einem chilenischen Schlepper aufgenommen. Das zerfallende Wrack liegt nunmehr seit 115 Jahren (2008) am Strand. Die schöne Galionsfigur konnte 1979 geborgen werden, und befindet sich restauriert im "Museo del Fin del Mundo" in Ushuaia.
30. Januar 1895 Elbe 332 Am 30. Januar 1895 wird der Dampfer Elbe vom Norddeutschen Lloyd vom englischen Frachter Crathie, nördlich der Straße von Dover, gerammt. Die Elbe befindet sich mit 352 Auswanderern auf der Fahrt von Nordenham nach New York. Sie sinkt binnen 20 Minuten. Nur 20 Menschen überleben. Zum Zeitpunkt der Kollision befinden sich weder Wachoffizier noch Ausguck auf der Brücke der ausweichpflichtigen Crathie. Der Rudergänger bemerkt das deutsche Schiff erst, als es sich direkt vor dem Bug befindet. Die Elbe hat den Briten zwar rechtzeitig bemerkt, muss aber, als Wegberechtigte, Kurs und Geschwindigkeit genau beibehalten. Bis zuletzt hält man sich an diese Bestimmung und unterlässt fatalerweise eine Warnung durch das Typhon. Es erschien der deutschen Brückenwache zu unwahrscheinlich, dass ein so großes, hellerleuchtetes Schiff einfach übersehen werden könnte.
15. Februar 1898 USS Maine 266 Vermutlich auf Grund eines Brandes im Kohlebunker der USS Maine, die zu diesem Zeitpunkt im Hafen von Havanna (Kuba damals in spanischem Besitz) vor Anker liegt, explodiert das Munitionsdepot des Schiffes, das daraufhin sinkt. 266 Mann Besatzung kommen dabei ums Leben. Das Ereignis ist in weiterer Folge Auslöser für den Spanisch-Amerikanischen Krieg, weil die US-Regierung von einem Torpedoangriff Spaniens ausgeht.

1900–1939

Datum Name Opfer Beschreibung
28. Oktober 1900 H. Bischoff 12 Das unter der Flagge der Hamburger Reederei H. Bischoff & Co. fahrende Viermastvollschiff H. Bischoff strandete vor der Elbmündung auf dem Großen Vogelsand. Acht Mann der Besatzung und vier Feuerschiffsleute von Feuerschiff Elbe 2, das mit Ruderrettungsbooten die Mannschaft des Viermasters aus Seenot retten wollte, verloren ihr Leben. Feuerschiff Elbe 3 und weitere Schiffe halfen, die letzten Seeleute und den Kapitän nach 32stündigem Einsatz aus dem Wrack zu bergen.
15. Juni 1904 General Slocum 1021 Die General Slocum war ein Raddampfer der New Yorker Knickerbocker Steamship Company, der am 15. Juni 1904 auf dem New Yorker East River in Brand geriet und sank. Bei der Katastrophe kamen 1.021 Menschen ums Leben, hauptsächlich Frauen und Kinder. Es war die bis heute größte zivile Schiffskatastrophe in den USA. Bei den vom Unglück betroffenen Passagieren handelte es sich um Ausflügler der lutherischen St.-Markus-Kirche im Stadtteil Kleindeutschland auf der Lower East Side (East 6th Street). Das Unglück besiegelte den Untergang dieser deutschen Gemeinde, die an diesem Tag das Ende des Sonntagsschuljahres feiern wollte. In New Yorks Kleindeutschland lebten damals etwa 80.000 deutschstämmige Emigranten. Dabei wurde alljährlich ein Boot gechartert, um zu einem nahegelegenen Erholungspark, dem Locust Grove am Long Island Sound, zu fahren. Am Tag des Untergangs waren 1.388 Personen an Bord der General Slocum.
13./14. Dezember 1907 Thomas W. Lawson 16 Der US-amerikanische Segeltanker und Siebenmastgaffelschoner Thomas W. Lawson strandet und sinkt während des Versuchs, einen Sturm innerhalb der westlichen Scilly-Inseln abzuwettern, auf der Reise von Philadelphia nach London. 16 Seeleute und der Lotse kommen ums Leben. Erste Ölkatastrophe.
23. Januar 1909 Republic 6 Der 15.000 BRT große Passagierdampfer Republic der britischen White Star Line kollidiert vor Nantucket im dichten Nebel mit dem kleinen italienischen Dampfer SS Florida. Sechs Menschen sterben. Die Florida hält sich trotz Beschädigungen über Wasser, die Republic dagegen geht 36 Stunden nach der Kollision unter. Die Rettung der Passagiere der beiden Schiffe durch die RMS Baltic ist einer der größten auf See durchgeführten Personentransfers der Geschichte.
26./29. Juli 1909 Waratah 211 Das Dampfschiff Waratah verschwindet auf der Reise von Durban nach Kapstadt. 211 Menschen kommen auf ihr ums Leben. Bis heute konnte das Wrack nicht entdeckt werden.
14. April 1912 RMS Titanic 1502 Die Titanic stößt auf ihrer Jungfernfahrt über den Nordatlantik in der Nacht zwischen dem 14. und 15. April 1912 etwa 350 sm SSW-lich von Neufundland mit einem Eisberg zusammen und sinkt innerhalb von 2 Stunden und 40 Minuten. 1502 der 2207 an Bord befindlichen Personen sterben. Da die Mannschaft versucht, das Schiff an der Steuerbordseite entlang am Eisberg vorbeizusteuern, anstatt ihn frontal zu rammen, wird der Rumpf der Titanic auf einer Länge von 90 Metern durch zahlreiche Risse von der ersten bis zur sechsten Abteilung beschädigt. Ein Frontalzusammenstoß hätte das Schiff wahrscheinlich nicht zum Sinken gebracht.
29. Mai 1914 Empress of Ireland 1012 Der aus Québec kommende Passagierdampfer Empress of Ireland der Reederei Canadian Pacific stößt mit dem norwegischen Kohlenschiff Storstad im Nebel zusammen. Von den 1477 Menschen an Bord der Empress of Ireland sterben 1012.
26. November 1914 HMS Bulwark 738 Das bei Sheerness vor Anker liegende britische Linienschiff HMS Bulwark wird durch eine Munitionskammerexplosion zerstört und sinkt. Von den 750 Männern an Bord überleben nur 14 das Unglück, zwei davon sterben im Krankenhaus. Als wahrscheinlichste Ursache für die Explosion gilt die Selbstentzündung von Korditladungen, die entlang eines Schotts zu einem der Kesselräume gelagert wurden. Diese könnten sich unter Hitzeeinwirkung entzündet und die ebenfalls dort gelagerten Granaten zur Explosion gebracht haben.
7. Mai 1915 RMS Lusitania 1198 Die Lusitania der britischen Cunard Line ist mit 1959 Menschen besetzt auf der Fahrt von New York nach Liverpool. Sie wird vom deutschen U-Boot U-20 südlich von Queenstown versenkt. 1198 Menschen sterben.
8. November 1915 Ancona 208 Der 8210 BRT große italienische Passagierdampfer Ancona wird im Mittelmeer vom deutschen U-Boot U 38 unter Kapitän Max Valentiner gestoppt und torpediert, bevor alle Passagiere und Mannschaftsmitglieder das Schiff verlassen konnten. 208 Menschen sterben.
30. Dezember 1915 SS Persia 343 Südlich von Kreta wird der 8000 BRT große britische Passagier- und Frachtdampfer SS Persia, der sich auf dem Weg von England nach Persien befindet, vom deutschen U-Boot U 38 unter Kapitän Max Valentiner torpediert und innerhalb von fünf Minuten versenkt. Von den 519 Menschen an Bord sterben 343, darunter der größte Teil der Frauen. Von den 19 Kindern überleben zwei.
21. November 1916 Britannic 30 Die Britannic, ein Schwesterschiff der Titanic, läuft wahrscheinlich auf eine Mine, die vermutlich vom deutschen U-Boot U-73 gelegt wurde, und sinkt nach nur 55 Minuten. Die Evakuierung des Schiffes erfolgte geordnet. Dennoch sterben 30 Menschen, da zwei Rettungsboote in den Sog der noch laufenden Propeller geraten.
25. Februar 1917 RMS Laconia 12 In der Nähe von Fastnet Rock, an der südirischen Küste, wird der 18.000 BRT große Passagierdampfer Laconia der Cunard Line von dem deutschen U-Boot U 50 versenkt. Zwar können die meisten der etwa 300 Menschen an Bord gerettet werden, der Tod zweier amerikanischer Staatsbürger sorgt jedoch für politische Spannungen.
9. Juli 1917 HMS Vanguard 843 Das in Scapa Flow vor Anker liegende britische Linienschiff HMS Vanguard wird durch eine Munitionskammerexplosion zerstört und sinkt. 843 Besatzungsmitglieder sterben, nur zwei Mann überleben das Unglück. Man vermutet, dass sich durch die Hitze eines nicht bemerkten Brands in einem Maschinenraum in einem der nahe gelegenen Magazine für die beiden mittschiffs gelegenen Geschütztürme ein Teil des dort gelagerten Kordits entzündet und eine Kettenreaktion ausgelöst hat.
6. Dezember 1917 Halifax-Explosion 1635 Im Hafen von Halifax stoßen das Französische Munitionsschiff Mont Blanc (Schiff) und der Norwegische Frachter Imo zusammen. Das ausbrechende Feuer führt schnell zur damals größten von Menschen verursachten Explosion, die 1635 Menschen tötet und tausende weitere verletzt.
1. Februar 1918 Battle of May Island 105 Aufgrund logistischer und konstruktiver Probleme kollidieren mehrere britische U-Boote untereinander und mit Überwassereinheiten. Zwei U-Boote sinken. Fünf U-Boote und ein Zerstörer werden schwer beschädigt. Bei dem Unfall finden 105 Seeleute den Tod.
1. Januar 1919 Iolaire 205 Vor Stornoway sinkt die Iolaire. 205 Personen kommen um.
8. September 1923 Schiffskatastrophe bei Honda Point 23 Bei Honda Point in Kalifornien laufen neun Zerstörer der United States Navy auf Grund, von denen sieben verloren gehen. Bei diesem größten Schiffsverlust der US Navy im Frieden sterben 23 Seeleute.
Dezember 1928 Schulschiff København 80 Die dänische Auxiliar-Fünfmastbark København der Dänisch-Ostasiatischen Kompanie, bei ihrem Bau 1921 das drittgrößte Segelschiff der Welt, verschwindet während einer Weltumsegelung auf der Fahrt von Buenos Aires nach Melbourne spurlos zusammen mit der gesamten Besatzung von 60 Mann, davon 45 Kadetten im Südatlantik. Trotz intensiver Suche werden keine Trümmer des Schiffs entdeckt. Man vermutet auch hier wie bei der Admiral-Karpfanger-Katastrophe eine Kollision mit einem Eisberg.
23. November 1930 Luise Leonhardt 30 Der Frachtdampfer strandete bei schweren Sturm auf den Untiefen des Großen Vogelsand (Sandbank in der Elbmündung vor Cuxhaven). Dabei kamen alle 30 Besatzungsmitglieder ums Leben.
14. Juli 1931 St.Philbert 483 Der Ausflugsdampfer St.Philbert (189 Tonnen) gerät auf der Rückfahrt von der Île de Noirmoutier in einen schweren Sturm und sinkt. Nur acht von 491 Personen an Bord werden gerettet.
16. Mai 1932 Georges Phillipar 350 Das Passagierschiff Georges Phillipar (21.000 to) befand sich auf seiner Jungfernfahrt, als es am 16.Mai 1932 im Golf von Aden in Brand geriet. 350 Personen starben an Bord.
26. Juli 1932 Segelschulschiff Niobe 69 Das Segelschulschiff der deutschen Reichsmarine ist auf einer Ostsee-Reise, als um 14.27 Uhr in der Nähe des Feuerschiffs Fehmarnbelt eine an Stärke schnell zunehmende, fast senkrechte Böe einfällt, die das Schiff innerhalb weniger Minuten zum Kentern bringt. 69 Seeleute finden beim Untergang der Niobe den Tod.
9. September 1934 Morro Castle 171 Das Passagierschiff Morro Castle gerät in der Nähe von Asbury Park, New Jersey, in Brand. Von den insgesamt 558 Personen an Bord sterben 171, viele werden verletzt.
März 1938 Admiral Karpfanger 60 Die Viermastbark Admiral Karpfanger  ex L'Avenir, ein frachtfahrendes Segelschulschiff der deutschen Hamburg-Amerika-Linie, verschwindet auf der Fahrt von Port Germain, Australien, nach Hamburg mit einer Fracht Weizen im Südatlantik. Am 1. März sendete sie auf 51° S, 172° O "alle wohlauf". Nie wieder wurde das Schiff gesehen. Die gesamte Besatzung von 60 Mann, davon 33 Kadetten, bleiben mit dem Schiff verschollen. Vermutet wird eine Kollision mit einem Eisberg in der Kap-Hoorn-Region, da Jahre später in Patagonien Trümmer der Admiral Karpfanger angespült werden.

1940–1949

Datum Name Opfer Beschreibung
17. Juni 1940 Lancastria ca. 2000 Der zur Evakuierung britischer Truppen aus Frankreich eingesetzte Passagierdampfer Lancastria wird vor St-Nazaire von deutschen Bombern angegriffen und kentert nach mehreren Treffern. An Bord befinden sich über 6.000 britische Soldaten, Zivilisten und Besatzungsangehörige. Ältere Schätzungen gehen von bis zu 5.000 Toten aus, neuere Forschungen haben eine Opferzahl von etwa 2.000 ergeben. Die Versenkung der Lancastria gilt als die schlimmste Schiffskatastrophe der britischen Geschichte. Auf Befehl Winston Churchills wird der Vorfall geheim gehalten.
7. November 1941 Armenija ca. 5000 Das sowjetische Lazarettschiff Armenija nahm ca. 4000 Verletzte aus dem belagerten Sewastopol auf und fuhr nach Jalta, wo es weitere 800 Menschen zur Evakuierung aufnahm, um sie nach Noworossijsk zu bringen. Die wirkliche Anzahl der Passagiere dürfte jedoch deutlich höher gewesen sein. Mehrere Kilometer vor Jalta wurde das Schiff von den deutschen Heinkel He 111 angegriffen, obwohl es deutliche Rotes-Kreuz-Kennzeichen trug. Das Schiff sank mit nach konservativen Schätzungen 5000 Personen. Lediglich 8 Personen konnten sich retten. Dieser Vorfall diente der Sowjetmarine als Präzedenzfall für die späteren Torpedierungen deutscher Flüchtlingsschiffe.
19. Januar 1942 Van Imhoff 466 Ein japanisches Flugzeug versenkte den niederländischen Frachter Van Imhoff. Die niederländische Besatzung von 110 Mann ging in die Rettungsboote, 478 deutsche Zivilinternierte aber wurden ihrem Schicksal hinterlassen. Zwölf von ihnen konnten sich auf eine Insel retten, die übrigen ertranken.
9. Februar 1942 Normandie ? In New York soll der dort wegen des Krieges aufgelegte französische Transatlantikliner Normandie (CGT) zu einem Truppentransporter der amerikanischen Marine mit Namen Lafayette umgerüstet werden. Arbeiter entfachen bei Schneidarbeiten versehentlich Feuer in einem Ballen von Schwimmwesten. In Folge der Löschversuche bringt das in großen Mengen eingebrachte Löschwasser die Normandie schließlich zum Kentern. Eineinhalb Jahre bleibt sie im Schlick des Piers von Brooklyn liegen, bis sie aufgerichtet werden kann. Erst im Oktober 1947 ist ihre Verschrottung abgeschlossen.
24. Februar 1942 Struma min. 763 Der unter der Flagge Panamas fahrende bulgarische Dampfer Struma, mit dem sich 764 jüdische Flüchtlinge vor der nationalsozialistischen Judenverfolgung retten wollen, wird im Schwarzen Meer in der Nähe des Bosporus durch das sowjetische U-Boot ShCh-213 versenkt. Die Besatzung hält das Schiff offenbar für ein Fahrzeug der Achsenmächte. Es gibt nur einen Überlebenden. Die aus Constanţa ausgelaufene Struma war zuvor von türkischen Behörden zur Rückkehr in das Schwarze Meer gezwungen worden. Man hatte weder eine Weiterreise noch eine Landung der Flüchtlinge gestattet.
1. Juli 1942 Montevideo Maru min. 1053 Das japanische Passagier- und Frachtschiff Montevideo Maru läuft am 22. Juni 1942 aus Rabaul (Papua-Neuguinea) aus. Es hat 1.053 überwiegend australische Kriegsgefangene und Zivilinternierte an Bord, als es in der Philippinischen See durch das amerikanische U-Boot USS Sturgeon versenkt wird. Alle Gefangenen und eine unbekannte Anzahl von japanischen Besatzungsmitgliedern sterben. Das Schiff war nicht als Gefangenentransport markiert oder angekündigt.
12. September 1942 Laconia ca. 1500 Das britische Passagierschiff Laconia wird im Atlantik von dem deutschen U-Boot U 156 vor der westafrikanischen Küste torpediert. Als sich herausstellt, dass neben der regulären Besatzung weitere 2000 Menschen an Bord sind, leitet die U 156 Rettungsmaßnahmen ein, drei weitere U-Boote kommen zur Hilfe. Als sie von amerikanischen Flugzeugen bombardiert werden, brechen die U-Boote die Rettung ab. Insgesamt sterben ca. 1500 Menschen.
1. Oktober 1942 Lisbon Maru 842 Der japanische Frachter Lisbon Maru soll 1.816 britische Kriegsgefangene von Hongkong nach Shanghai transportieren, als er in der südchinesischen See durch das amerikanische U-Boot USS Grouper torpediert wird. Beim Untergang des Schiffs sterben 842 Gefangene.
14. November 1942 Scillin min. 945 Der italienische Frachter transportiert alliierte Kriegsgefangene von Nordafrika nach Italien. Das britische U-Boot HMS Sahib torpediert und versenkt das Schiff vor Sizilien. Über 780 Kriegsgefangene und 165 Italiener finden den Tod. Das U-Boot kann lediglich 60 Schiffbrüchige aufnehmen und retten.[1]
8. Februar 1944 Petrella min. 2670 Der in deutschen Diensten stehende Dampfer Petrella transportiert 3173 italienische Kriegsgefangene, als er bei Kreta von dem britischen U-Boot HMS Sportsman torpediert wird. 2670 Gefangene finden den Tod. Die hohen Verlustzahlen sind auch darauf zurückzuführen, dass die deutschen Wachmannschaften die eingesperrten Italiener nicht frei ließen und sogar auf sie schossen.[2]
12. Februar 1944 Khedive Ismail 1396 Der zu dem Geleitzug KR8 gehörende britische Truppentransporter Khedive Ismail wird im Indischen Ozean in der Nähe der Malediven durch das japanische U-Boot I-27 torpediert und versenkt. Von den 1.511 Menschen an Bord überleben nur 208 Männer und 6 Frauen, unter den 1.297 Toten befinden sich 77 Frauen. Ein Teil der Opfer wurde möglicherweise durch Wasserbomben der Geleitschiffe getötet. I-27 wird durch die Wasserbomben zum Auftauchen gezwungen und durch den britischen Zerstörer HMS Petard versenkt. Von den 99 Mann Besatzung kann sich niemand retten.[3]
29. Juni 1944 Tango Maru und Ryusei Maru Tango Maru ca. 3000; Ryusei Maru 4998 Aufgrund entschlüsselter Funksprüche greift das amerikanische U-Boot USS Rasher bei Lombok (Indonesien) einen japanischen Konvoi an und versenkt erst den Frachter Tango Maru mit 3.500 Zwangsarbeitern und Kriegsgefangenen an Bord, später den Truppentransporter Ryusei Maru, auf dem sich 6.600 Soldaten befinden. An Bord der Tango Maru sterben etwa 3.000 Menschen, mit Ryusei Maru gehen 4.998 Soldaten und Besatzungsmitglieder unter.
29. Juni 1944 Toyama Maru ca. 5600 Auf dem total überladenen japanischen Truppentransporter Toyama Maru befinden sich 6.000 Soldaten einer Infanteriebrigade, die von Kyushu (Japan) nach Okinawa gebracht werden sollen, als er von dem amerikanischen U-Boot USS Sturgeon torpediert wird. Etwa 5.600 Soldaten werden durch die Torpedoexplosionen getötet, ertrinken oder verbrennen, als die ebenfalls an Bord befindliche Ladung Benzinfässer in Brand gerät.
3. August 1944 Koshu Maru 1540 Der japanische Transporter Koshu Maru transportiert 1.513 indonesische Zwangsarbeiter, Rüstungsmaterial und 540 andere Passagiere nach Makassar auf Celebes, als er in der Meeresstraße zwischen Borneo und Celebes von dem amerikanischen U-Boot USS Ray torpediert und versenkt wird. Beim Untergang des Schiffs sterben 273 Passagiere, 28 Besatzungsmitglieder und 1.239 der Arbeiter.
22. August 1944 Tsushima Maru 1529 Die Tsushima Maru soll 1.788 japanische Zivilisten, darunter viele Schulkinder mit ihren Lehrern, von Okinawa nach Kagoshima evakuieren, wird aber kurz nach der Abfahrt von dem amerikanischen U-Boot USS Bowfin torpediert und versenkt. 1.529 Passagiere und Besatzungsmitglieder sterben, von den 741 Kindern an Bord überleben nur 59.
12. September 1944 Rakuyo Maru min. 1015 Das japanische Fracht- und Passagierschiff Rakuyo Maru soll 1.318 überwiegend britische und australische Kriegsgefangene, die den Bau des Death Railway zwischen Burma und Thailand überlebt haben, von Singapur nach Japan bringen. Der Konvoi wird jedoch südlich von Taiwan von amerikanischen U-Booten angegriffen. Hierbei versenkt die USS Sealion II die Rakuyo Maru. Fast alle Gefangenen können sich aus dem Schiff retten, doch die japanischen Eskortschiffe nehmen lediglich 157 Schiffbrüchige an Bord und überlassen den Rest seinem Schicksal. 159 Männer, von denen sieben nach ihrer Rettung sterben, werden von amerikanischen U-Booten geborgen, 1.008 Kriegsgefangene und eine unbekannte Anzahl japanischer Besatzungsmitglieder und Soldaten sterben.
18. September 1944 Junyo Maru ca. 5620 Der japanische Frachter Junyo Maru transportiert 2.300 alliierte Kriegsgefangene und 4.200 zivile Zwangsarbeiter von Batavia (Java) nach Padang (Sumatra) und wird kurz vor seiner Ankunft durch das britische U-Boot HMS Tradewind versenkt. Beim Untergang des Schiffs sterben etwa 5.620 Menschen.
22. September 1944 Hofuku Maru 1047 Der japanische Transporter Hofuku Maru mit 1.289 britischen und holländischen Kriegsgefangenen an Bord gehört zu einem Konvoi, der von Manila nach Japan fahren soll, aber vor der Küste von Luzon von amerikanischen Kampfflugzeugen angegriffen wird. 40 Maschinen attackierten die Hofuku Maru und versenken das Schiff, wobei 1.047 der Gefangenen sterben.
24. Oktober 1944 Arisan Maru 1792 Der japanische Transporter Arisan Maru hat 1.800 amerikanische Kriegsgefangene an Bord, als er südlich von Taiwan durch das amerikanische U-Boot USS Shark torpediert wird. Da die Geleitschiffe nur die japanischen Besatzung retten, überleben nur acht Kriegsgefangene, 1.792 starben.
18. Dezember 1944 Taifun Cobra 790 Die 3. US-Flotte gerät vor Luzon bei einem Seeversorgungsmanöver in einen schweren Taifun. Drei amerikanische Zerstörer sinken in bis zu 120 Knoten schnellen Winden und meterhohen Wellen, 28 weitere Schiffe werden beschädigt. 790 Seeleute sterben, 80 werden verletzt.
30. Januar 1945 Wilhelm Gustloff ca. 9000 Die Wilhelm Gustloff wird von dem sowjetischen U-Boot S 13 in der Ostsee versenkt, dabei ertrinken bis zu 9000 Menschen. Die Versenkungen der Wilhelm Gustloff, der Goya, der Steuben und der Cap Arcona innerhalb von nur wenigen Monaten werden als die verlustreichsten Schiffsuntergänge der Weltgeschichte angesehen.
10. Februar 1945 Steuben ca. 4000 Die Steuben wird mit ca. 4.000 Flüchtlingen in der Ostsee versenkt. Angreifer ist das sowjetische U-Boot S 13, das auch die Wilhelm Gustloff versenkt hatte.
16. April 1945 Goya ca. 7000 Der Frachter Goya wird auf der Ostsee durch ein sowjetisches U-Boot versenkt. Laut Schätzungen ertrinken rund 7.000 Menschen, überwiegend Flüchtlinge aus West- und Ostpreußen sowie flüchtende Soldaten.
3. Mai 1945 Cap Arcona ca. 8000 Die Cap Arcona, die Thielbek und die Athen treiben mit KZ-Häftlingen vorwiegend aus dem KZ Neuengamme in der Lübecker Bucht zwischen Neustadt (Holstein) und Scharbeutz. Sie werden von alliierten Fliegern versenkt. Rund 7.000 bis 8.000 KZ-Insassen ertrinken in der kalten Ostsee.
4. Mai 1945 Orion ca. 150 Der Frachter Orion, unterwegs nach Kopenhagen wird auf der Reede vor Swinemünde von sowjetischen Bombern versenkt. Etwa 150 der mehr als 4.000 Flüchtlinge an Bord kommen ums Leben, die übrigen werden von in der Nähe befindlichen Schiffen gerettet. Das Wrack wird 1952 verschrottet.

1950–1979

Datum Name Opfer Beschreibung
16. April 1951 U-Boot HMS Affray (P421) 75 Das britische U-Boot HMS Affray (P421) der Amphion-Klasse, versinkt nordwestlich von Alderney im Ärmelkanal und 75 Besatzungsmitglieder kommen ums Leben.
16. Juni 1955 U-Boot HMS Sidon (P259) 13 Das U-Boot HMS Sidon (P259) der Royal Navy gehörte zur S-Klasse und wird im Hafen der Isle of Portland im Ärmelkanal nach einer Torpedoexplosion schwer beschädigt. 13 Besatzungsmitglieder werden getötet.
26. Juli 1956 Andrea Doria 46 Die Andrea Doria fährt von Genua nach New York. Behindert durch Nebelbänke, steuert sie auf das schwedische Passagierschiff Stockholm zu. Die beiden Schiffe kollidieren. 46 der 1.706 Passagiere der Andrea Doria sterben.
21. September 1957 Segelschulschiff Pamir 80 Die Viermastbark Pamir, ein Segelschulschiff der deutschen Handelsmarine, geht in einem Sturm auf dem Nordatlantik unter, wobei 80 der 86 Besatzungsmitglieder ums Leben kommen.
2. Mai 1961 Segelschulschiff Albatross 6 Die SS Albatross sinkt etwa 125 Seemeilen westlich der Dry Tortugas, während der Überfahrt von Progreso (Mexico) nach Nassau (Bahamas); als mögliche Ursache wird eine Weiße Bö angenommen. Das Unglück, bei dem sechs Mitglieder der US-amerikanischen Besatzung ertrinken, führt dazu, dass die Anforderungen für die Konstruktion und Stabilität von Segelschulschiffen durch die US-Küstenwache überarbeitet wird; die neuen Regeln wurden im „Sailing School Vessels Act“ von 1982 zusammengefasst.
21. Oktober 1962 Postschiff Sanct Svithun 41 Das nordgehende Hurtigruten-Schiff Sanct Svithun steuert zwischen Trondheim und Rørvik aus bis heute nicht geklärten Gründen einen falschen Kurs, läuft auf Grund und sinkt. Von den 89 Menschen an Bord kommen 41 ums Leben.
10. April 1963 U-Boot USS Thresher (SSN-593) 129 Bei Tieftauchversuchen in Begleitung des U-Boot Rettungsschiffs USS Skylark rund 350 km östlich von Cape Cod, Massachusetts, kommt es vermutlich durch den Riss einer Hochdruckleitung zu Problemen an Bord des U-Bootes der Thresher-Klasse, das mit 129 Mann an Bord sinkt.
14. September 1966 U-Boot U-Hai 19 Das Schul-U-Boot Hai der Bundesmarine sinkt am 14. September 1966 während der Ausbildung bei Überwasserfahrt in der Nordsee. Schwere Brecher dringen durch das nicht schnell genug geschlossene Turmluk ins Boot. Von der Besatzung kann sich nur ein Unteroffizier retten, 19 Soldaten ertrinken. Der Untergang von U-Hai ist der einzige Schiffsverlust der Bundesmarine (1956-1990).
8. Dezember 1966 Iraklion (Schiff) 241 Die griechische Fähre Iraklion sinkt nördlich von Mílos und 241 Menschen ertrinken dabei.
23. Februar 1967 SK Adolph Bermpohl Der Seenotkreuzer der DGzRS Adolph Bermpohl kentert am 23. Februar 1967 in dem nach diesem Unglücksfall benannten Adolph-Bermpohl-Orkan mit extremen, bis dato nicht gemessenen Windgeschwindigkeiten. Besatzung und bereits gerettete niederländische Fischer sterben.
18. März 1967 Torrey Canyon Der Großtanker Torrey Canyon läuft wegen eines Navigationsfehlers auf das Seven Stone-Riff zwischen den Scilly-Islands und Cornwall auf. Bei diesem ersten großen Tankerunglück treten 120.000 Tonnen Rohöl aus und verursachen schwere Schäden an der englischen und französischen Küste.
29. Juli 1967 USS Forrestal (CVA-59) 134 Eine fehlgezündete Rakete hatte ein Flugzeug auf dem achternen Flugdeck in Brand gesetzt. Dies löste eine Explosion aus, wodurch bereitstehende Munition sowie weitere Flugzeuge Feuer fingen. Der Großbrand setzte sich auch unterhalb des Flugdecks fort und konnte erst nach 17 Stunden gelöscht werden. (Forrestal-Katastrophe)
25. Januar 1968 U-Boot Dakar (U-Boot) 62 Das israelische U-Boot INS Dakar (hebräisch: ??? für Schwertfisch) der britischen T-Klasse, früher HMS Totem (P352), sinkt auf der Jungerfernfahrt von Portsmouth (England) nach Israel im östlichen Mittelmeer, dabei starben 62 Besatzungsmitglieder. Am 26. Mai 1999 fand ein US-amerikanischer Tiefsee-Robot die Dakar, die in zwei Teile zerbrach, in 2.900 Meter Tiefe rund 500 km von Israel entfernt.
27. Januar 1968 U-Boot Minerve 52 An Bord des französischen U-Boots Minerve (Q 248 / S 647) der Daphne-Klasse kommt es zu einem Unfall, das Boot sinkt im Mittelmeer mit 52 Seeleuten an Bord.
8. März 1968 U-Boot K-129 98 An Bord des sowjetischen U-Boots K-129 (Golf-Klasse) ereignet sich eine Explosion, worauf das U-Boot vor Hawaii sinkt. 98 Mannschaftsmitglieder finden den Tod. Dies ist der Auftakt zum „Jennifer-Projekt“, dem geheimen Versuch der CIA, ein U-Boot aus über 5.000 Metern Tiefe zu bergen.
10. April 1968 Wahine 53 Die Fähre Wahine läuft beim stärksten je in Neuseeland gemessenen Sturm in der Einfahrt zur Bucht von Wellington auf ein Riff und kentert schließlich.
22. Mai 1968 U-Boot USS Scorpion (SSN-589) 99 Das Atom-U-Boot der Skipjack-Klasse USS Scorpion sinkt aus ungeklärter Ursache im Nordatlantik, vermutet wird eine Torpedofehlfunktion mit anschließender Explosion und Flutung des Torpedoraumes. Auf der Scorpion verlieren 99 Seeleute ihr Leben.
31. August 1968 Schnellboot Willi Bänsch 7 In den ersten Stunden des 31. August 1968 kollidiert das Torpedo-Schnellboot 844 Willi Bänsch der Volksmarine der DDR bei dichtem Nebel mit der schwedischen Fähre Drottningen und sinkt. Sieben Besatzungsmitglieder finden dabei den Tod. Ein See-Gericht spricht den Kommandanten später frei, jedoch hält sich unter den Kameraden der Volksmarine der DDR die Meinung, dass seine Betriebs-Routine Schuld an diesem tragischen Unglück sei. Ein Gedenkstein befindet sich auf dem Friedhof von Dranske.
4. März 1970 U-Boot Eurydicé 58 An Bord des französischen U-Boots Eurydicé (Q 245 / S 644) der Daphne-Klasse kommt es zu einem Unfall, das Boot sinkt vor St. Tropez im Mittelmeer auf 750 Metern Tiefe. 57 Franzosen und ein pakistanisches Besatzungsmitglied kommen dabei ums Leben.
8. April 1970 U-Boot K-8 52 Während sich das sowjetische U-Boot der November-Klasse in der Biskaya befand, kommt es in zwei Abteilungen zu einem Feuerausbruch. Nach über zwei Tagen an der Oberfläche konnte das Feuer gelöscht werden. Der Kommandant ließ die beiden Reaktoren runterfahren und das Boot evakuieren, die Besatzung ging auf ein Hilfsschiff. Der Befehl wurde jedoch rückgängig gemacht, während des Schlepps in die Heimat sollte die Crew wieder an Bord gehen. Am Morgen des 11. April sank das Boot mit 52 Menschen an Bord.
14. Juni 1973 U-Boot K-56 27 Kollision des sowjetischen U-Boots K-56 der Echo-II-Klasse mit dem sowjetischen Aufklärungsschiff „Akademik Berg“ (russ.: Академика Берга) nahe Kap Verde im Atlantik, dabei starben 27 Mann an Bord durch eine Chlorgasvergiftung. [4]
14. Oktober 1976 Tanker Böhlen 26 Aufgrund eines Navigationsfehlers geriet das Schiff in die Chaussée de Sein, ein klippenreiches Gebiet im Westen der französischen Insel Île de Sein und schlug leck. Die Schiffsoffiziere schätzen die Lage nach der Grundberührung falsch ein und ließen Kurs auf hohe See nehmen, wo zu dieser Zeit gerade Sturm herrschte. Erst nach über 11 Stunden wurde eine Seenotmeldung abgesetzt. Gegen 17:00 Uhr sank der Tanker vor der Halbinsel Crozon. Beim Untergang starben 24 Besatzungsmitglieder und 2 mitreisende Ehefrauen.
16. März 1978 Tanker Amoco Cadiz Der Tanker Amoco Cadiz havariert vor der Bretagne. Das Tankschiff, unterwegs nach Rotterdam, ist in sehr schlechtem technischem Zustand und fährt unter liberianischer Flagge. Ein gigantischer Ölteppich verseucht das Meer und die französische Flora und Fauna.
12./13. Dezember 1978 MS München 28 Nach tagelangem Orkan setzt der moderne LASH-Frachter MS München nördlich der Azoren mehrere SOS-Rufe ab, die eine der größten internationalen Rettungsaktionen auslösen. Das Schiff bleibt samt Besatzung (28 Personen) verschollen, gefunden werden nur Trümmer.
8. Januar 1979 Tanker Betelgeuse Bei der Entladung des französische Tankers Betelgeuse kommt es zu während der Entladearbeiten am Entladeterminal auf Whiddy Island in Südwest-Irland nachts zu einer schweren Explosion und einen anschließenden Großbrand, bei dem der Supertanker auseinanderbricht und sinkt. 50 Personen, darunter alle 42 zum Explosionszeitpunkt auf dem Schiff befindlichen Besatzungsmitglieder sowie alle sieben auf dem Endladeterminal anwesenden Beschäftigten kommen bei dem Unglück ums Leben. Die Untersuchung des Unglücks deckte schwere Mängel beim Unterhaltungszustand des Supertankers auf. Auslöser des Brandes waren aneinanderreibende Stahlplatten der Außenhaut des Tankers.
11. August 1979 Katastrophe beim Admiral’s Cup 19 Im Atlantik geraten über 300 Yachten beim Admiral’s Cup in Seenot. 24 Yachten sinken, wobei 19 Segler sterben.

1980–1999

Datum Name Opfer Beschreibung
27. März 1980 Alexander-Kielland-Bohrinsel 123 Durch Sturm kentert die Erdölplattform Alexander Kielland; 123 Menschen sterben.
8. September 1980 Frachter Derbyshire 44 Ein katastrophaler Wassereinbruch in eine Ladeluke lässt das größte bisher verschollene Schiff binnen kürzester Zeit ohne SOS-Ruf vor Japan in der Okinawa-See mit 44 Mann Besatzung sinken. Es liegt in 4100 Metern Tiefe implodiert in Einzelteile. Das britische Schiff war 295 Meter lang.
26. Januar 1981 Tampomas 500 Die mit 300 Passagieren besetzte Tampomas gerät in Brand und sinkt einen Tag, nachdem sie explodiert ist. In der Javasee sterben dadurch 500 Menschen. Mangelhafte Sicherheitseinrichtungen sind der Hauptgrund.
15. Februar 1982 Ölplattform Ocean Ranger 84 Die Plattform wird durch eine Riesenwelle bei den Grand Banks im Nordwest-Atlantik nahe Neufundland komplett zerstört und geht unter. Rettung der Besatzung nicht möglich. 84 Mann sterben.
23. Juni 1983 U-Boot K-429 15 Das sowjetische Atom-U-Boot K-429 der Charlie-I-Klasse sinkt nahe der U-Boot-Basis Petropawlowsk-Kamtschatski im Pazifik in ca. 39 Metern Tiefe. Aufgrund mangelhafter Wartungsarbeiten trat Wasser in das U-Boot ein und tötete 13 Seeleute durch Ertrinken und zwei weitere Besatzungsmitglieder bei der Rettung.
31. August 1986 Kreuzfahrtschiff Admiral Nachimow 423 Das sowjetische Schiff kollidiert im Schwarzen Meer vor Noworossijsk mit einem Frachter und sinkt in nur sieben Minuten. Von insgesamt 1234 Menschen an Bord kommen 423 ums Leben.
6. März 1987 Fähre Herald of Free Enterprise 193 Die Fähre Herald of Free Enterprise läuft mit 623 Menschen aus dem Hafen von Zeebrugge aus. Durch nicht dicht verschlossene Tore kann Wasser eindringen. Das Schiff sinkt und 193 Menschen sterben.
20. Dezember 1987 Fähre Dona Paz 4386 Die philippinische Fähre Dona Paz kollidiert am 20. Dezember 1987 auf dem Weg von Leyte nach Manila in der Nähe von Mindoro mit dem Tanker Vector. Es kommt zu einer Explosion und einem anschließenden Brand. Nur 24 Überlebende von der Dona Paz und zwei Besatzungsmitglieder der Vector können gerettet werden. Die folgende amtliche Untersuchung kommt auf eine Opferzahl von 4.317 Passagieren, 58 Besatzungsmitgliedern der Dona Paz und elf Besatzungsmitgliedern der Vector. Es handelt sich damit um das schwerste Schiffsunglück in Friedenszeiten.
6. Juli 1988 Bohrinsel Piper Alpha 167 An Bord der Bohrinsel Piper Alpha kommt es zu einer Serie von schweren Explosionen, die 167 der 226 bis 229 Besatzungsmitglieder (Angaben sind widersprüchlich) das Leben kostet.
24. März 1989 Tanker Exxon Valdez Der Öltanker Exxon Valdez fährt auf ein Riff im Prince William Sound. 44.000 Tonnen Rohöl laufen aus und verseuchen Alaska.
7. April 1989 Atom-U-Boot K-278 Komsomolez 42 Auf dem getauchten sowjetischen U-Boot der Mike-Klasse bricht ein Feuer aus. Es gelingt mit Mühe aufzutauchen. Nach erfolgloser Brandbekämpfung sinkt das Boot im Nordatlantik auf Position Gradzahl-Fehler: NS: Breitengrad: DMS-Formatfehler EW: Längengrad: DMS-Formatfehler. Vor dem Untergang ist es der Besatzung gelungen, die Reaktoren herunterzufahren und zu sichern. 42 der 64 Besatzungsangehörigen kommen um.
7. April 1990 Fähre Scandinavian Star 161 Auf der dänischen Fähre Scandinavian Star bricht unterwegs von Oslo nach Frederikshavn im Skagerrak wegen Brandstiftung ein Feuer aus. Von den rund 500 Menschen an Bord kommen 161 ums Leben.
10. April 1991 Fähre Moby Prince 140 Um 22 Uhr kollidiert im Hafen von Livorno die italienische Fähre Moby Prince mit dem Tankschiff Agip Abruzzo. Bei dem entstehenden Brand werden 140 Personen getötet.
13. April 1991 Tanker Amoco Milford Haven 6 Nach einer Explosion bei Wartungsarbeiten am 11. April direkt vor dem Hafen von Genua wird der Tanker brennend aufs offene Meer geschleppt. Dabei bricht das komplette Vorschiff ab. Am 13. ist das Schiff komplett gesunken, bei dem Unglück laufen mehr als 100.000 Tonnen Rohöl aus und 6 von 36 Besatzungsmitglieder kommen um. Das Wrack liegt in 82 m Tiefe und ist beliebtes Ziel von Tiefsee-Sporttauchern.
4. August 1991 Kreuzfahrtschiff Oceanos Das griechische Kreuzfahrtschiff Oceanos wird nachts, bei schwerer See, vor der Küste der Transkei/Südafrikas von einer 25 Meter hohen Monsterwelle getroffen und schlägt leck. Der Kapitän bringt daraufhin sich und seine Familie sowie den größten Teil der Besatzung mit mehreren stark unterbesetzten Rettungsbooten in Sicherheit, wobei mehr als 200 Passagiere, darunter Frauen, Kinder und Rentner, an Bord zurückgelassen wurden. Am Morgen des 4. August 1991 können diese durch 16 Helikopter alle gerettet werden, ehe das Schiff sinkt.
16. Dezember 1991 Fähre Salem Express ? Die ägyptische Fähre Salem Express läuft auf der Fahrt von Dschidda (Saudi-Arabien) nach Safaga (Ägypten) nahe des Zielhafens auf ein Korallenriff auf und sinkt innerhalb von 7 bis 10 min. Grund für das Unglück ist wahrscheinlich, dass der Kapitän wegen eines Maschinenschadens eine Abkürzung durch ein gefährliches Riffgebiet nimmt. Nach offiziellen Angaben gibt es unter den 654 Personen an Bord 448 Todesopfer. Angeblich befanden sich jedoch weit mehr Personen an Bord, so dass 800-1.000 Tote, teilweise sogar bis zu 1.400 Tote vermutet werden.
14. Januar 1993 Jan Heweliusz etwa 55 Das RoRo-Schiff Jan Heweliusz sinkt vor der Küste Rügens. Ca. 55 Menschen sterben.
17. Februar 1993 Fähre Neptune mind. 1.000 Die haitianische Fähre Neptune sinkt auf dem Weg in die Hauptstadt Port-au-Prince in der Nähe der Île de la Gonâve. Angeblich wird das völlig überladene Schiff durch eine Panik unter den Passagieren zum Kentern gebracht. Es gibt weder Rettungsboote noch Schwimmwesten an Bord, ebenso wenig Passagierlisten. Es wird geschätzt, dass sich zwischen 1.500 und 2.000 Menschen an Bord befinden. Lediglich 300 Überlebende können gerettet werden.[5]
28. September 1994 Fähre Estonia 852 Die komplette Bugklappe der estnischen Fähre Estonia bricht bei schwerer See vor der Küste Finnlands ab. Das Schiff sinkt, 852 Menschen sterben.
30. November 1994 Achille Lauro An Bord des Kreuzfahrtschiffes Achille Lauro bricht 30 Seemeilen östlich von Somalia ein Brand aus, welcher nicht unter Kontrolle zu bringen ist. Nachdem die Feuerlöschpumpen ausfallen und immer weiter Wasser in das Schiff gefördert wird, wird es evakuiert. 3 Tage später sinkt es. Von den etwa 1.000 Personen an Bord kamen drei ums Leben.
1. Januar 1995 Seenotrettungskreuzer Alfried Krupp 2 Eine schwere Grundsee kentert das Schiff der DGzRS bei einem Rettungseinsatz durch. 2 Mann der Besatzung gehen über Bord.
16. Februar 1996 Tanker Sea Empress Das unter liberianischer Flagge fahrende Schiff kentert vor der Südküste von Wales. 147.000 Tonnen Öl fließen aus, unter anderem fallen dem mehr als 25.000 Seevögel zum Opfer.
21. Mai 1996 Fähre MV Bukoba etwa 800 Die tansanische Fähre kentert auf dem Viktoriasee bei der Fahrt von Bukoba nach Mwanza etwa 30 km nordwestlich des Zielhafens. Etwa 800 Menschen kommen ums Leben, nur etwa 120 können gerettet werden. Es ist dies das größte Schiffsunglück in der Geschichte Ostafrikas und eine der größten Katastrophen auf Süßwasserseen.
25. Oktober 1998 Frachter Pallas Die Pallas läuft mit Holzfracht im Herbst 1998 in die Nordsee aus und gerät bei schwerem Sturm und hoher See vor Jütland in Brand. Der Schiffskoch verliert beim Abbergen sein Leben. Auf Grund zahlreicher Pannen bei den Bergungsversuchen strandet das Schiff vor Amrum. Aus dem Wrack treten noch ca. 90 t Maschinenöl aus, das verdriftet und zu einem großen Vogelsterben im Wattenmeer führt.

seit 2000

Datum Name Opfer Beschreibung
12. August 2000 U-Boot K-141 Kursk 118 Das russische Atom-U-Boot Kursk der Oscar-II-Klasse sinkt mit 118 Besatzungsmitgliedern an Bord während eines Manövers in der Barentssee. Auslöser des Unglücks ist höchstwahrscheinlich ein schadhafter Torpedo mit Flüssiggas-Antrieb, der im Bugtorpedoraum explodiert. Mehrere Versuche, die Besatzung zu bergen, bleiben erfolglos.
26. September 2000 Fähre Express Samina 80 Die griechische Fähre kollidierte gegen 22.20 Uhr bei stürmischen Wetter mit einem vor der Kykladeninsel Paros befindlichem gut sichtbarem Felsen (Portes Islet) und sank. Von den 540 Passagieren kamen 80 ums Leben. Zum Zeitpunkt des Unglücks war die Brücke nur unzureichend besetzt, da Offiziere und Mannschaft sich die Übertragung eines UEFA Champions League-Spieles (Panathinaikos Athen gegen Hamburger SV) ansahen.
9. Februar 2001 U-Boot USS Greeneville (SSN-772) gegen Schulschiff Ehime Marru 9 Das amerikanische U-Boot der Los-Angeles-Klasse kollidiert während eines simulierten Notauftauchmanövers vor Hawaii mit dem japanischen Fischereischulschiff Ehime Maru. Das japanische Schiff sinkt innerhalb von 10 Minuten, neun Japaner sterben, darunter vier Schüler. Das Wrack wird aus 610 Meter geborgen und in flaches Gewässer geschleppt. Dort werden acht Leichen im Schiff gefunden. Später wird das Wrack in 2.600 Meter tiefem Wasser versenkt.
26. September 2002 Fähre Le Joola 1863 Die senegalesische Fähre Joola kentert vor der Küste Gambias. Nur 60 Überlebende werden gerettet. Die Gesamtzahl der Opfer wird zunächst mit etwa 1.000 angegeben, beträgt aber nach späteren Ermittlungen 1.863. Das Schiff war nur für 550 Passagiere zugelassen und total überladen. Der Untergang führt zu einer politischen Krise in Senegal und zur Entlassung der Regierung durch Präsident Abdoulaye Wade.
13. November 2002 Tanker Prestige - Der 26 Jahre alte Einhüllen-Tanker Prestige, beladen mit 77.000 Tonnen Öl, gerät in Seenot. Sechs Tage später bricht er auseinander und sinkt vor der Küste Spaniens. Er verliert mehr als 63.000 Tonnen Schweröl. Es ist die bis dahin schlimmste Umweltkatastrophe Spaniens.
14. Dezember 2002 Autotransporter Tricolor - Das norwegische Transportschiff mit 2.871 fabrikneuen Autos auf der Fahrt von Zeebrugge nach Southampton kollidiert mit dem Frachter Kariba und sinkt innerhalb einer halben Stunde im Ärmelkanal, die 24 köpfige Besatzung kann gerettet werden. In der Folge kollidieren noch mehrere Schiffe mit dem Wrack, das erst im Herbst 2003 in Sektionen zersägt gehoben werden konnte. Die vollständige Bergung wurde im Oktober 2004 beendet.
15. November 2002 Destroyer 2 Das 34 Jahre alte Kriegsschiff war auf dem Weg nach Estbelle (in der nähe von Kentory), um dort als Museum umgebaut zu werden. Auf der Strecke wurde das Schiff manövrierunfähig, die Besatzung versuchte den Schaden zu reparieren. Es kam jedoch zu einer Explosion im Maschinenraum, worauf das Schiff sank. Das Wrack liegt heute noch östlich von Sable Island in 1500 Meter Tiefe.
April 2003 U-Boot 361 70 Im konventionellen U-Boot Nr. 361 der chinesischen Ming-Klasse (gebaut 1971 bis 1996 auf Basis der sowjetischen Romeo-Klasse) kommt es zu einem Unglück ohne genaue Angaben über die Ursachen (Leck, Explosion?). Bei Seeübungen im Gelben Meer östlich der Inselgruppe Neichangshan am Eingang zum Golf von Bohai vor der Küste der Provinz Shandong in Nordostchina starben 70 Seeleute. Das U-Boot konnte beschädigt in den Hafen Lushun geschleppt werden.
19. Januar 2004 Frachter Rocknes 18 Vor der Küste Norwegens bei Bergen läuft der Frachter Rocknes auf Grund, schlägt Leck und kentert innerhalb von Minuten. 18 der 29 Besatzungsmitglieder verlieren ihr Leben. In der Behandlung des Falls vor dem Seeamt in Bergen kommt zu Tage, dass sich an der Stelle der Grundberührung im Fahrwasser eine 9 m Untiefe befindet (Tiefgang der Rocknes zum Zeitpunkt der Grundberührung: 10,40 m), während auf den verwendeten Seekarten dort eine Tiefe von über 50 m angegeben ist. Diese Untiefe war auch dem diensthabenden Lotsen nicht bekannt, der die Havarie überlebt, wohl aber der entsprechenden norwegischen Behörde, die vor einigen Jahren diese Stelle vermessen hatte, aber keine Dringlichkeitsmeldung darüber ausgegeben hatte. Ab 2003 wurde die Untiefe in offiziellen Seekarten eingetragen, auf der Rocknes wurde jedoch eine ältere Karte verwendet. Daraus ergibt sich eine intensive Diskussion, inwieweit Schiffe bestimmte Kartensätze zu verwenden haben, insbesondere mit Blick auf elektronische Karten und deren Software. Es ist anzunehmen, dass sich diesbezüglich verschärfte Vorschriften ergeben werden.
10. Februar 2004 Fähre Samson 111 Auf der Überfahrt von den Komoren nach Mahajanga (Madagaskar) sinkt die Samson mit 113 Passagieren an Bord in einem Zyklon. Alle Menschen an Bord mit Ausnahme zweier Personen, die in einem Rettungsfloß Madagaskar erreichen, kommen ums Leben.
zwischen dem 11. und 14. August 2005 Flüchtlingsschiff aus Manta (Ecuador) 104 Vor der Südwestküste Kolumbiens sinkt zwischen dem 11. und 14. August 2005 ein Flüchtlingsschiff mit 113 Passagieren. Es war am 11. August aus dem Hafen von Manta in Ecuador ausgelaufen. Am 14. August werden 9 Überlebende (7 Männer und 2 Frauen) gefunden und die 104 restlichen Passagiere für vermisst erklärt. Die Passagiere wollten angeblich ohne offizielle Papiere in die USA einreisen, das Boot soll nur für etwa 15 Passagiere ausgelegt gewesen sein. [6]
3. Februar 2006 Fähre Al Salam Boccaccio 98 1026 Im Roten Meer, auf dem Weg vom saudiarabischen Dhiba ins ägyptischen Safaga sinkt die ägyptische Autofähre 98 km vor Safaga mit 1.400 Passagieren und Mannschaftsmitgliedern.
6. April 2007 Sea Diamond 2 Nach der Kollision am 5. April 2007 mit einem Unterwasserriff ist das havarierte Kreuzfahrtschiff Sea Diamond vor dem Hafen der Insel Santorin untergegangen. Die Stelle des Untergangs ist nach Fischerangaben rund 200 Meter tief. Von den 1.167 Passagiere und 391 Besatzungsmitgliedern konnten bis auf zwei Passagiere alle gerettet werden.
23. November 2007 Explorer - Das Schiff, das sich auf einer Kreuzfahrt vom argentinischen Ushuaia zur Antarktischen Halbinsel befand, etwa 26 Seemeilen östlich der zu den Südlichen Shetlandinseln gehörenden King-George-Insel, kollidierte vermutlich mit einem Eisberg und schlug dabei leck. Etwa 15 Stunden nach der Kollision (nach Angaben von G.A.P. Adventures bereits gegen 19 Uhr UTC[7]) sank die Explorer auf 1100 Meter Tiefe.[8] 91 Passagiere, neun Expeditionsleiter und Lektoren sowie 52 Besatzungsmitglieder begaben sich in die Rettungsboote und wurden von der Nordnorge aufgenommen, die sich in der Nähe befand.[9] Der Kapitän und der Erste Offizier blieben zunächst an Bord und versuchten, das Schiff schwimmfähig zu halten, gaben das Schiff jedoch im Laufe des Tages auf.[10]
28. Oktober 2007 Omer N 8 In der Ostsee gekentertes Frachtschiff.
6. Februar 2008 M/S UND Adriyatik - Der RoRo-Frachter mit 200 Lkw gerät in kroatischen Hoheitgewässern in Brand. Die 22 Seeleute und die neun Passagiere konnten von einem griechischen Schiff gerettet werden.
21. Juni 2008 MV Princess of the Stars - Die Fähre sinkt vor der philippinischen Küste, nachdem sie in den Taifun Fengshen geraten ist. Vermutlich kommen mehr als 800 Menschen ums Leben.

Literatur

  • William Laird Clowes: The Royal Navy. A History from the Earliest Times to 1900, 7 Bde., London 1996, (Nachdruck der Ausg. 1897-1903)
  • Charles Hocking: Dictionary of Disasters at Sea during the age of steam. Including sailing ships and ships of war lost in action 1824-1962. London: Lloyd's Shipping Register, 2 Bd., 1969. Nachdruck in einem Band London 1989, ISBN 0-948130-47-4
Listet alle Schiffe über 500 Tonnen (britisch) bzw. 1.000 Tonnen (ausländisch) mit einem Verlust von fünf oder mehr Menschenleben sowie sämtliche Schiffsverluste über 10.000 Tonnen. (Vermutlich illegale) Scans sind als PDF-Dateien im Internet zu finden. Mit Schiffsnamen suchen.

Siehe auch

Erläuterungen und Referenzen

  1. www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/42-11.htm
  2. Quelle: www.wlb-stuttgart.de/seekrieg/kriegsrecht/transporte.htm
  3. Stephen Harper: Kampf um Enigma. Die Jagd auf U-559, Hamburg 2001, S. 110ff.
  4. navy.h1.ru/Page15/k56.html
  5. Quellen: New York Times: Hundreds Are Lost As Crowded Ferry Capsizes Off Haiti und New York Times: Ferry Disaster Underlines Haiti's Everyday Needs
  6. Tagesanzeiger Zürich vom 17. August 2005
  7. G.A.P. Adventures: "Explorer" News
  8. Welt online: Kreuzfahrtschiff rammt Eisberg und sinkt
  9. BBC News: Stricken Antarctic ship evacuated
  10. Welt online: Kreuzfahrtschiff rammt Eisberg und sinkt