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Mattstedt

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Wappen Deutschlandkarte
?
Hilfe zu Wappen
Mattstedt
Deutschlandkarte, Position der Gemeinde Mattstedt hervorgehoben
Basisdaten
Koordinaten: 51° 3′ N, 11° 30′ OKoordinaten: 51° 3′ N, 11° 30′ O
Bundesland: Thüringen
Landkreis: Weimarer Land
Verwaltungs­gemeinschaft: Ilmtal-Weinstraße
Höhe: 160 m ü. NHN
Fläche: 4,92 km2
Einwohner: 521 (31. Dez. 2007)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 106 Einwohner je km2
Postleitzahl: 99510
Vorwahl: 03644
Gemeindeschlüssel: 16 0 71 054Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Teichplatz 94a
99510 Mattstedt
Website: www.vg-ilmtal-weinstrasse.de
Bürgermeister: Matthias Voigt

Mattstedt ist eine Gemeinde im Nordosten des Landkreises Weimarer Land und Teil der Verwaltungsgemeinschaft Ilmtal-Weinstraße.

Geschichte

Pfarrhaus 2007
Marienkirche 2007

Der Name stammt vom althochdeuten "mät", was soviel bedeutete wie "mähen, Gemähtes" und "statt, stedt" als Stätte oder zentraler Platz. Auch verweisen alte Kirchenbücher auf ein Adelsgeschlecht, welches den Namen "Matstete" oder "Matstat" führte.

  • 3. bis 5. Jahrhundert erste römische Siedlung (archäologische Funde nördlich von Mattstedt)
  • um 1000 Baubeginn der Mattstedter Marienkirche
  • 1218 erste urkundliche Erwähnung
  • 29. Mai 1613 Thüringer Sintflut Wasserstand der Ilm steigt 6 m über normal; das gesamte Unterdorf wird überschwemmt und großteils zerstört; ebenso die Karpfenteiche, erhalten blieb davon der Name Karwiese - Neuansiedelung im Mittel- und Oberdorf auf der Mattstedter Platte
  • 1634 durchziehende schwedische Truppen (Dreißigjähriger Krieg) plündern umliegende Höfe und die Pfarrei; nutzen diese als Quartier
  • 1707 Neubau der im Dreißigjährigen Krieg geschleiften Kirche mit dem heute erhaltenen Langschiff durch gesammelte Eigenmittel der Einwohner mit Genehmigung des Herzogs von Sachsen-Weimar
  • 1799 kurzzeitiger Kohleabbau durch Pfarrer Wilhelm Christoph Günther mit Auftrag des Großherzogs Carl August; wurde aber wegen schlechter Qualität der Kohle eingestellt - erhalten blieb lediglich der Ortsteil als Neuwerk "Poche" (hier ist noch der Straßengasthof und frühere Pferdewechselhof "zur Poche" erhalten geblieben und wird heute noch betrieben)
  • 1806 erneut ziehen Soldaten durch Mattstedt - fliehende preußische und nachrückende napoleonische Truppen des Marschall Louis-Nicolas Davout nach der Schlacht bei Jena und Auerstedt

Persönlichkeiten

  • Ken Roczen genannt: Kenny oder Evil - fährt unter der Nummer 94 (* 1994) in Apolda, Motocrossnachwuchs - auch: „größtes Moto-Cross-Talent aller Zeiten“ - so die Presse, Gewinner der DJFM, Outdoormeisterschaften 2000 und 2001, Vizeweltmeister 2004 und 2005, Deutscher Meister 2005; Zweiter beim ADAC MX Junior-Cups 2005; Gewinner des ADAC MX Junior-Cups 2006, Vizeweltmeister bei der Junioren-WM 2006, Vizeeuropameister bei der Junioren-EM 2006, Weltmeister 2007 in der Klasse über 85 ccm

Sehenswürdigkeiten

  • Marienkirche (Glockenturm 2006 restauriert – erstmal seit 1636 drei Glocken, darunter die neu gegossene Marienglocke) mit historischem Altar, Orgel (um 1800) und Fresken sowie Pfarrhaus
  • Rittergut

Kultur, Tourismus, Vereine

Mattstedt hat ein eigenes Kulturzentrum. Hier finden regelmäßig Konzerte (Biba und die Butzemänner) und Festivals statt, wie z. B. das Ilmrockfestival. Ferner werden dort die Zuchtschauen für den weltbekannten Dobermann und die Berner Sennhunde abgehalten.

Neben dem Feuerwehrverein und dem Heimatverein engagiert sich in Mattstedt sehr stark der in ganz Thüringen agierende Verein „Kinder von Tschernobyl“. Seit der Katastrophe 1986 sind hier jährlich ein bis zwei Gruppen von Kindern über mehrere Wochen in der alten Schule und in Gastfamilien zur Erholung untergebracht. Der Verein finanziert sich hauptsächlich durch Spenden.

Durch Mattstedt führt der von Ilmenau über Weimar kommende und bis zur Saalemündung (Großheringen) führende Ilmradwanderweg.

Wirtschaft/Landwirtschaft

  • mehrere mittelständische Betriebe
  • private Kleinbauern mit Ansätzen zu biologischer Landwirtschaft
  • landwirtschaftliche Hauptnutzung durch Agrargenossenschaft Rannstedt
  • große Industrieruine; ehemals Färberei, später Lakufa Farben und Lacke, nach Wende privatisiert und Konkurs


  1. Thüringer Landesamt für Statistik: Bevölkerung nach Gemeinden