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Élie Ducommun

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Élie Ducommun, Friedensnobelpreisträger 1902

Élie Ducommun, (* 19. Februar 1833 in Genève, † 7. Dezember 1906 in Bern), Schweizer Journalist, Geschäftsmann und Friedensnobelpreisträger.

Journalist

Schon sehr früh machte Ducommun auf kommunaler Ebene politische Karriere. Mit 29 Jahren war der gelernte Journalist und überzeugte Liberale Kanzler des Kanton Genève. 3 Jahre später kehrte er zu seinem angestammten Beruf zurück. Als Herausgeber der politischen Zeitung "Progrès" (Fortschritt) kam er mit der damals in einigen europäischen Staaten aufblühenden Friedensbewegung in Berührung. Als Mitherausgeber der Zeitschrift "Les États-Unis d'Europe" arbeitete er zusammen mit Frédéric Passy, Gründer der "Internationalen Liga für Frieden und Freiheit".

Geschäftsmann und Politiker

Das Ziel des internationalen Friedens verlor Ducommun nicht aus den Augen, auch wenn ihn zeitweilig andere Geschäfte mehr bewegten. Ab 1857 bis 1865 sass er als Regierungsrat im Parlament des Kanton Genf. Um den Schweizer Arbeitern eine Bank mit günstigen Konditionen anzubieten, gründet er 1869 die "Schweizerische Volksbank". Es entsprach seiner Überzeugung, dass der soziale Friede in einem demokratischen Gemeinwesen entscheidend von der finanziellen Absicherung der Arbeiterschaft abhängt.

Neben seiner Tätigkeit als Abgeordneter widmete sich Ducommun in den folgenden Jahren als Generalsekretär dem Bau der "Jura-Simplon-Bahn".

Friedenspolitiker

Ducommuns Wirken für den Frieden war eher unauffällig aber effektiv. Nicht durch spektakuläre Aktionen, sondern durch beharrliche Arbeiten wurde er zu einem Pionier der Friedensbewegung. Nach dem Bau der Eisenbahnstrecke, 1887, konnte sich Ducommun wieder stärker dem Frieden widmen. An der 3. Konferenz der "Interparlamentarischen Union" in Rom wurde Ducommon zum Leiter des "Internationalen Ständigen Friedensbüro", mit Sitz in Bern, gewählt. Als Geschätsführer des Friedens hatte er die Aktivitäten der zahlreichen nationalen Friedensorganisationen zu koordinieren. Unermüdlich und ehrenamtlich war Ducommun bis zu seinem Lebensende für dieses Büro tätig. Für diese Arbeit wurde er 1902 mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.

Bibliographie

  • Derniers sourires: Poésies précédées d'une notice biographique, Bern 1908
  • Discours sur l'oeuvre de la paix prononcé à Genève le 23 mai 1893, Bern 1893
  • The Permanent International Bureau of Peace, The Independent 19. März 1903
  • Précis historique du mouvement en faveur de la paix, Bern 1899
  • Sourires: Poésies, Biel 1887