Zum Inhalt springen

Ludwigsburg

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 17. Februar 2005 um 20:17 Uhr durch Holger Engelke (Diskussion | Beiträge) (Bildung). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenlink
Deutschlandkarte, Position von Ludwigsburg hervorgehoben
Basisdaten
Bundesland: Baden-Württemberg
Regierungsbezirk: Stuttgart
Regionalverband: Stuttgart
Landkreis: Ludwigsburg
Gemeindeart: Große Kreisstadt
Geografische Lage: 48° 54' n. Br.
09° 11' ö. L.
Höhe: 288 m ü. NN
Fläche: 43,33 km²
Einwohner: 87.581 (31.12.2003)
Bevölkerungsdichte: 2.021 Einwohner je km²
Postleitzahl: 71601-71640 (alt: 7140)
Vorwahl: 07141
Kfz-Kennzeichen: LB
Gemeindeschlüssel: 08 1 18 048
Adresse der
Stadtverwaltung:
Wilhelmstraße 11
71638 Ludwigsburg
Offizielle Website: www.ludwigsburg.de
E-Mail-Adresse: rathaus@stadt.ludwigsburg.de
Politik
Oberbürgermeister: Werner Spec

Ludwigsburg ist eine Stadt in der Mitte des Bundeslandes Baden-Württemberg, etwa 12 km nördlich der Stuttgarter Innenstadt. Sie ist die Kreisstadt und mit über 87.000 Einwohner die größte Stadt des Landkreises Ludwigsburg sowie nach Esslingen am Neckar die zweitgrößte Mittelstadt Baden-Württembergs. Ludwigsburg bildet mit der südlichen Nachbarstadt Kornwestheim ein Mittelzentrum im Bereich des Oberzentrums Stuttgart. Zum Mittelbereich Ludwigsburg/Kornwestheim gehören noch die Städte und Gemeinden Affalterbach, Asperg, Benningen am Neckar, Erdmannhausen, Freiberg am Neckar, Großbottwar, Hemmingen, Marbach am Neckar, Markgröningen, Möglingen, Murr, Oberstenfeld, Pleidelsheim, Remseck am Neckar, Schwieberdingen und Steinheim an der Murr.

Die Einwohnerzahl Ludwigsburgs überschritt um das Jahr 1901 die 20.000-Grenze. 1935 wurde Ludwigsburg Stadtkreis, gehörte aber weiterhin zum Oberamt bzw. Landkreis Ludwigsburg und 1945 wurde Ludwigsburg "unmittelbare Kreisstadt". Mit Inkrafttreten der baden-württembergischen Gemeindeordnung am 1. April 1956 wurde Ludwigsburg kraft Gesetzes zur Großen Kreisstadt erklärt.

Geografie

Ludwigsburg liegt am so genannten "Langen Feld" auf einer Hochfläche des Neckarbeckens, zwischen dem Neckartal und dem Hohenasperg. Durch das innere Stadtgebiet fließt der Tälesbach, der ca. 3 km nordöstlich in den Neckar mündet. Die inzwischen eingemeinden Stadtteile Neckarweihingen und Poppenweiler liegen am Neckar. Der höchste Punkt im Stadtgebiet liegt im Salonwald und beträgt 338 m über Normalnull, der tiefste Punkt liegt am Neckar und beträgt 196 m.

Nachbargemeinden

Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Ludwigsburg. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Nordosten genannt und gehören alle zum Landkreis Ludwigsburg:
Marbach am Neckar, Erdmannhausen, Affalterbach, Remseck am Neckar, Kornwestheim, Möglingen, Asperg, Tamm, Freiberg am Neckar und Benningen am Neckar.

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Ludwigsburgs besteht aus der Kernstadt und 7 Stadtteilen. Die Kernstadt wird unterteilt in die Stadtbezirke Mitte (01), West (02), Nord (03), Ost (04) und Süd (05). Die Stadtteile sind: Pflugfelden (06), Eglosheim (07), Hoheneck (08), Oßweil (09), Grünbühl (10), Neckarweihingen (11) und Poppenweiler (12).

Daneben unterscheidet man gelegentlich noch weitere Wohnplätze oder Wohngebiete, deren Namen sich im Laufe der Zeit eingebürgert haben. Die Grenzen sind hier jedoch meist nicht genau festgelegt. Hierunter gehören zum Beispiel Kugelberg, Markenhof, Monrepos, Mäurach und Osterholz.

Geschichte

Blick vom oberen Schlosspark auf das Schloss Ludwigsburg

Das Mittlere Neckarland, in dem Ludwigsburg liegt, war schon in der Steinzeit und in der Bronzezeit besiedelt. Zahlreiche Funde aus dem Stadtgebiet und der näheren Umgebung sind aus der keltischen Siedlungszeit erhalten geblieben.

Gegen Ende des 1. Jahrhunderts besetzten die Römer die Region. Sie verlegten um 150 den Limes weiter östlich und beherrschten die Region bis 260, als die Alemannen das Neckarland besetzten. Auch die alemannische Besiedlung ist durch Grabfunde auf dem heutigen Stadtgebiet nachgewiesen.

Ludwigsburg entstand zu Anfang des 18. Jahrhunderts (1718-1723) durch den Bau des größten Barockschlosses (siehe auch: http://www.barockerlebnis.de/) Deutschlands unter Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg. Ursprünglich plante Eberhard Ludwig nur ein Lustschloss, mit dessen Bau 1704 begonnen wurde. Das Beispiel anderer Fürsten weckte in ihm jedoch den Wunsch, seine absolutistische Macht durch die Gründung einer Stadt herauszustellen. Die barocken Bauten wurden durch das Jagd- und Lustschloss Favorite (1713-1728) und das Seeschloss Monrepos (1764-1768) ergänzt.

Ab 1709 entstand beim Schloss eine Siedlung welche am 3. April 1718 die Stadtrechte erhielt. Im gleichen Jahr wurde Ludwigsburg Sitz eines Oberamtes, aus dem 1938 der Landkreis Ludwigsburg hervorging.

Schloss Ludwigsburg
Residenzschloss Ludwigsburg, Innenhof
Jagd- und Lustschloss Favorite
Schloss Monrepos

In den Jahren zwischen 1730 und 1800 wechselte die königliche Residenz mehrmals zwischen Stuttgart und Ludwigsburg hin und her. 1800 wurde Württemberg von Frankreich unter Napoléon Bonaparte besetzt und zum Bündnis mit Frankreich gezwungen. 1806 nahm Kurfürst Friedrich die von Napoléon verliehene Würde des Königs von Württemberg an. 1812 wurde in Ludwigsburg das württembergische Heer für Napoléons Russlandfeldzug aufgestellt. Die Mehrzahl der Soldaten überlebte ihn nicht.

1921 wurde Ludwigsburg größte Garnison in Südwestdeutschland. 1926 wurde im Zuge des Baus der Nord-Süd-Leitung das noch heute existente große Umspannwerk in Ludwigsburg-Hoheneck gebaut, welches auch heute noch ein zentraler Knotenpunkt im Stromnetz Baden-Württembergs darstellt.

Im Zweiten Weltkrieg erlitt die Stadt - im Vergleich zu anderen deutschen Städten - mäßige Zerstörungen. Die Bevölkerung hatte 1.500 Tote zu beklagen.

In den etwa 45 Jahren nach dem Krieg unterhielten die Amerikaner am Rande der Stadt die große Garnison Pattonville mit einer US Army Highschool. 1956 wurde die Tradition als deutsche Garnisonsstadt durch die Bundeswehr wieder aufgenommen.

Am 5. Oktober 1957 ging zwischen dem Umspannwerk Ludwigsburg-Hoheneck und dem Umspannwerk Rommerskirchen die erste 380kV-Leitung in Deutschland in Betrieb.

1966 wurde die Pädagogische Hochschule und die Staatliche Sportschule Ludwigsburg eingeweiht. 1974 entstand die schlimmste Bausünde Ludwigsburgs, das Marstall-Center, das seitdem als Hochhaus-Klotz über der barocken Altstadt thront.

2004 feierte das Residenzschloss Ludwigsburg seinen 300. Geburtstag mit der Eröffnung der Barockgalerie und des Keramikmuseums im Residenzschloss.

Religionen

Katholische Pfarrkirche am Marktplatz. Ursprünglich Kirche der Reformierten Gemeinde. Im Vordergrund Marktbrunnen mit Statue des Stadtgründers Eberhard Ludwig.
Evangelische Stadtkirche am dem Marktplatz. Evangelische und katholische Kirche stehen einander gegenüber.

Das Gebiet der heutigen Stadt Ludwigsburg gehörte ursprünglich überwiegend zum Bistum Konstanz (Archidiakonat vor dem Wald), Eglosheim jedoch zum Bistum Speyer (Archidiakonat zur Hl. Dreifaltigkeit). Wie in ganz Württemberg wurde auch im Raum Ludwigsburg ab 1534 die Reformation eingeführt, infolgedessen das Gebiet über viele Jahrhunderte überwiegend protestantisch war. Die ersten evangelischen Bewohner der Stadt Ludwigsburg waren zunächst den Kirchengemeinden Oßweil und Eglosheim zugeordnet. 1711 wurde Ludwigsburg eine eigene Pfarrei und 1718 wurde sie anstelle von Markgröningen Sitz des Superintendenten (Dekans). Doch erst 1726, nach Fertigstellung der evangelischen Stadtkirche, hatte die junge Gemeinde auch ein eigenes Gotteshaus. Auch den zugewanderte reformierten Gemeindeglieder wurde zunächst von Herzog Eberhard Ludwig eine eigene Kirche versprochen und als solche auch mit dem Bau gegenüber der evangelischen Stadtkirche begonnen. Nach der Fertigstellung 1781 wurde diese jedoch als lutherische Garnisonskirche eingeweiht. 1823 wurden die reformierten Gemeindeglieder in die (lutherische) Landeskirche Württembergs eingegliedert. 1903 wurde die neue Garnisonskirche (die heutige Friedenskirche) erbaut. Die bisherige Garnisonskirche wurde 1906 katholische Pfarrkirche St. Trinitatis.

Im 20. Jahrhundert entstanden aufgrund starken Anwachsens der protestantischen Gemeinde 5 weitere Kirchengemeinden bzw. Kirchen und zwar die Auferstehungskirche (1934), die Erlöserkirche (1936), die Martinskirche (1954), die Paul-Gerhardt-Kirche (1958) und die Kreuzkirche (1964). Heute bilden alle 7 Kirchengemeinden zusammen mit der Kirchengemeinde Pflugfelden die Gesamtkirchengemeinde Ludwigsburg. Weitere Kirchengemeinden im Stadtgebiet Ludwigsburg sind Eglosheim, Hoheneck, Neckarweihingen, Oßweil und Poppenweiler. Sie alle gehören zum Dekanat Ludwigsburg innerhalb der Evangelischen Landeskirche in Württemberg. Ludwigsburg war zwischen 1823 und 1956 sowie zwischen 1992 und 2003 auch Sitz einer Prälatur.

Schon seit der Stadtgründung gab es in Ludwigsburg auch Katholiken. Es waren vor allem italienische Künstler und Bauarbeiter am Schloss. Ab 1725 konnten sie in Privathäusern ihre Gottesdienste feiern. Der katholische württembergische Herzog Alexander ließ 1733 die Schlosskapelle in ein katholisches Gotteshaus umwandeln. Doch waren beide Konfessionen erst ab 1806 gleichberechtigt. 1807 entstand eine katholische Garnisonsgemeinde. Ab 1810 konnten die Katholiken in der Garnisonskirche, die seitdem simultan genutzt wurde, ihre Gottesdienste halten. Nach dem Neubau der Garnisonskirche 1903 (der heutigen Friedenskirche) wurde die bisherige Garnisonskirche vollständig den Katholiken überlassen. Diese richteten dort die heutige Stadtpfarrkirche St. Trinitatis ein. Ludwigsburg wurde später Sitz eines Dekanats innerhalb des Bistums Rottenburg-Stuttgart. Die Pfarrkirche St. Trinitatis bildet heute mit der 1969 gegründeten Pfarrei St. Elisabeth Grünbühl (Kirche von 1965), der 1973 gegründeten Pfarrei Auferstehung Christi Neckarweihingen und der 1974 gegründeten Pfarrei St. Paulus Ludwigsburg eine Seelsorgeeinheit. Die zweite Seelsorgeeinheit im Ludwigsburger Stadtgebiet umfasst die 1960 gegründete Pfarrei St. Johann Baptist (Kirche von 1959) und die 1962 gegründete Pfarrei St. Thomas Morus Eglosheim (Kirche von 1955).

Neben den beiden großen Kirchen gibt es in Ludwigsburg auch Freikirchen, darunter zwei Evangelisch-methodistische Kirchen (Christuskirche und Erlöserkirche), zwei Evangelisch-Freikirchliche Gemeinden (Baptisten), eine Freie Evangelische Gemeinde (FeG), eine Evangelische Täufergemeinde, eine Gemeinde der Volksmission entschiedener Christen, eine Gemeinde der Siebenten-Tags-Adventisten und das Biblische Glaubenszentrum e.V.. Ferner haben der landeskirchliche altpietistische Gemeinschaftsverband und der Süddeutsche Gemeinschaftsverband Gemeinden in Ludwigsburg.

Auch die Neuapostolische Kirche ist mit einer Kirche in Ludwigsburg vertreten.

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Die Zahlen sind Schätzungen, Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter (nur Hauptwohnsitze).

Bevölkerungsentwicklung
Jahr Einwohnerzahlen
1718 ca. 600
1726 2.442
1774 11.607
1803 5.248
1843 10.726
1. Dezember 1871 11.785
1. Dezember 1880 ¹ 16.100
1. Dezember 1890 ¹ 17.418
1. Dezember 1900 ¹ 19.436
1. Dezember 1910 ¹ 24.926
16. Juni 1925 ¹ 30.023
16. Juni 1933 ¹ 34.135
Jahr Einwohnerzahlen
17. Mai 1939 ¹ 43.505
Dezember 1945 39.638
13. September 1950 ¹ 58.651
6. Juni 1961 ¹ 73.512
27. Mai 1970 ¹ 78.019
31. Dezember 1975 83.622
31. Dezember 1980 81.589
27. Mai 1987 ¹ 78.884
31. Dezember 1990 82.343
31. Dezember 1995 86.810
31. Dezember 2000 86.897
30. Juni 2004 87.649

¹ Volkszählungsergebnis

Eingemeindungen

Folgende Gemeinden bzw. Siedlungen wurden nach Ludwigsburg eingegliedert:

Politik

Gemeinderat

Der Gemeinderat der Stadt Ludwigsburg hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 40 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien an:

  • CDU, 13 Mitglieder
  • FWV, 8 Mitglieder
  • SPD, 8 Mitglieder
  • GRÜNE, 6 Mitglieder
  • FDP, 2 Mitglieder
  • Liste unabhängiger Bürgerinnen und Bürger, 2 Mitglieder
  • REP, 1 Mitglied

Bürgermeister

An der Spitze der Stadt stand im 18. Jahrhundert ein rechtskundiger Bürgermeister, dem 2 weitere zur Seite standen. Ferner gab es einen Stadtschreiber. Eine einheitliche Vertretung der Bürgerschaft gab es erst ab 1819. In jener Zeit trug das Stadtoberhaupt die Amtsbezeichnung Stadtschultheiß, von denen die meisten den Ehrentitel Oberbürgermeister verliehen bekamen. Dieser wurde vom Gemeinderat und vom Bürgerausschuss gewählt. Heute ist wie bei allen Großen Kreisstädten in Baden-Württemberg Oberbürgermeister die generelle amtliche Bezeichnung des Stadtoberhaupts. Dieses wird von den Wahlberechtigten auf 8 Jahre direkt gewählt. Der Oberbürgermeister ist Vorsitzender des Gemeinderats. Seine allgemeinen Stellvertreter sind der 1. Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Erster Bürgermeister und der weitere Beigeordnete mit der Amtsbezeichnung Bürgermeister.

Die Stadtoberhäupter seit 1720:

Wappen

Das Wappen der Stadt Ludwigsburg zeigt in Blau an schrägem rotem Fahnenstock mit goldener Spitze die goldene Reichssturmfahne, darin ein rot bewehrter und rot bezungter schwarzer Adler. Die Stadtflagge ist schwarz-gelb. Das Wappen wurde der jungen Stadt von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg am 3. September 1718 verliehen. Die Flagge wird seit ca. 1750 geführt. Die Reichssturmfahne befand sich bereits im alten herzöglichen Wappen Württembergs. Die Stadt Markgröningen war mit der Fahne belehnt und da Ludwigsburg anstelle von Markgröningen Sitz des Amtes wurde, erhielt Ludwigsburg die Fahne im Wappen.

Städtepartnerschaften

Ludwigsburg unterhält Städtepartnerschaften mit folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Ludwigsburg ist über die Anschlussstellen Ludwigsburg-Nord und Ludwigsburg-Süd an der Bundesautobahn 81 Stuttgart-Heilbronn zu erreichen. Ferner führt die Bundesstraße B 27 Stuttgart-Heilbronn durch das Stadtgebiet. Der Bahnhof Ludwigsburg liegt an der Bahnstrecke Stuttgart-Heilbronn bzw. Stuttgart-Mühlacker-Pforzheim. Hier halten auch die Linien 4 und 5 der S-Bahn Stuttgart. Ein weitere S-Bahn-Haltepunkt ist "Favoritepark" an der Linie S 4 nach Marbach am Neckar. Den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) bedienen darüber hinaus mehrere Buslinien. Alle Linien sind zu einheitlichen Preisen innerhalb des Verkehrs- und Tarifverbunds Stuttgart (VVS) zu benutzen.

Zwischen 1910 und 1923 verkehrten in der Stadt die Obusse der Ludwigsburger Oberleitungs-Bahn.

Ansässige Unternehmen

  • Beru AG
  • GdF Wüstenrot, Bausparkasse
  • Jetter AG
  • Mann+Hummel GmbH

Medien

In Ludwigsburg erscheint als Tageszeitung die "Ludwigsburger Kreiszeitung". Ferner ist Ludwigsburg Sitz des privaten Fernsehstudios von BTV4U.

Öffentliche Einrichtungen

Ludwigsburg hat ein Amtsgericht, ein Notariat und ein Finanzamt. Ferner befindet sich hier das Landratsamt des gleichnamigen Landkreises.

Bildung

Ludwigsburg hat zahlreiche allgemeinbildende und berufliche Schulen: Vier Gymnasien (Friedrich-Schiller-, Goethe-, Mörike- und Otto-Hahn-Gymnasium im Bildungszentrum West), zwei Realschulen (Elly-Heuss-Knapp-Realschule und Gottlieb-Daimler-Realschule im Bildungszentrum West) und zwei Förderschulen (Eberhard-Ludwig-Schule und Silcherschule) sowie zahlreiche Grundschulen bzw. Grund- und Hauptschulen oder reine Hauptschulen. Im Einzelnen: Anton-Bruckner-Grundschule, August-Lämmle-Grundschule Oßweil, Eichendorff-Grundschule Grünbühl, Friedens-Grundschule, Friedrich-von-Keller-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Neckarweihingen, Grundschule Hoheneck, Grundschule Pflugfelden, Hirschberg-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule Eglosheim, Justinus-Kerner-Hauptschule mit Werkrealschule, Lemberg-Grundschule Poppenweiler, Osterholz-Grund- und Hauptschule mit Werkrealschule im Bildungszentrum West, Oststadtschule I Hauptschule mit Werkrealschule, Oststadtschule II Grundschule, Pestalozzi-Grundschule, Schlößlesfeld-Grundschule, Schubart-Grundschule Eglosheim und Uhland-Hauptschule mit Werkrealschule.

Der Landkreis Ludwigsburg ist Träger der vier Beruflichen Schulen (Carl-Schaefer-Schule - Gewerbliche Schule, Mathilde-Planck-Schule - Hauswirtschaftliche und Landwirtschaftliche Schule, Oscar-Walcker-Schule - Gewerbliche Schule und Robert-Franck-Schule - Kaufmännische Schule) sowie der drei Sonderschulen (Fröbelschule für Sprachbehinderte mit Schulkindergarten, Schule am Favoritepark für Geistig- und Körperbehinderte jeweils mit Schulkindergarten und Schule für Kranke in längerer Krankenhausbehandlung).

Die Privatschulen Abendrealschule Ludwigsburg e.V., Freie Waldorfschule Ludwigsburg, Inglingia Sprachschule Berufsfachschule sowie die Kirchliche Ausbildungsstätte für Diakonie und Religionspädagogik und die Private Kaufmännische Sonderberufsschule für Körperbehinderte der Stiftung Karlshöhe runden das schulische Angebot Ludwigsburg ab.

Ferner gibt es in Ludwigsburg noch das Landesinstitut für Schulsport Baden-Württemberg und ein Staatliches Seminar für Didaktik und Lehrerbildung (Realschulen).

Auch Hochschulen sind in Ludwigsburg zu finden: Die Pädagogische Hochschule Ludwigsburg, die Fachhochschule Ludwigsburg (Hochschule für öffentliche Verwaltung und Finanzen), die Filmakademie Baden-Württemberg und die Evang. Fachhochschule Reutlingen-Ludwigsburg (Hochschule für Soziale Arbeit, Religionspädagogik und Diakonie).

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Theatervorstellungen finden vor allem im Forum am Schlosspark statt. Eine der bekanntesten kulturellen Veranstaltungen sind die von Wilhelm Krämer im Jahre 1932 ins Leben gerufenen Ludwigsburger Schlossfestspiele. Dabei handelt es sich um Internationale Festspiele mit einer Vielzahl von Veranstaltungen an mehreren Spielorten und in verschiedenen Kunstsparten. Die Festspiele haben ein eigenes Festspielensemble, das unter der Leitung von Wolfgang Gönnenwein steht.

Ludwigsburg ist auch bekannt als Sitz der 1991 gegründeten Filmakademie Baden-Württemberg.

Museen

Das Städtische Museum zeigt Ludwigsburger Geschichte und Kulturgeschichte bis ins 20. Jahrhundert, vor allem Stadtbaugeschichte, Handwerk und Gewerbe sowie Persönlichkeiten. Darüber größte ist dort eine Sammlung württembergischer Grafik mit Stadtansichten und Plänen des 18. und 19. Jahrhunderts zu sehen.

Das Landeskirchliche Museum in der Friedenskirche zeigt in wechselnden Ausstellungen eine umfassende Darstellung der Kirchen-, Landes- und Kulturgeschichte Württembergs.

Das Strafvollzugsmuseum zeigt das Leben oder das tragische Ende vieler Gefangenen in früheren Zeiten.

Die 2004 eröffnete Barockgalerie im Schloss zeigt über 120 ausgewählte Werke deutscher und italienischer Malerei des 17. und 18. Jahrhunderts.

Das ebenfalls 2004 eröffnete Keramikmuseum im Schloss bietet eine umfangreiche Porzellan-, Fayence- und Keramiksammlung des Württembergischen Landesmuseums Stuttgart.

Das Dorfmuseum Poppenweiler zeigt landwirtschaftliche Geräte, Maschinen und Alltagsgegenstände im 19. Jahrhundert.

Bauwerke

Die bedeutendste Sehenswürdigkeit und Wahrzeichen der Stadt ist das Residenzschloss, eine der größten Barockanlagen Deutschlands. Weitere Schlösser sind das Jagd- und Lustschloss Favorite (erbaut 1713-1728) und das Seeschloss Monrepos (erbaut 1764-1768). Weitere historische Gebäude in der Innenstadt sind das Palais Graevenitz, die zweitürmige evangelische Stadtkirche (erbaut 1718-26) und die schlichte katholische Dreifaltigkeitskirche (erbaut 1721-27) am Marktplatz mit dem Marktbrunnen. Nördlich des Marktplatzes der Holzmarkt mit einem Obelisk.

Das Heil- und Thermalbad im Stadtteil Hoheneck wurde 1907 eröffnet.

Parks

Während der Sommermonate ist das "Blühende Barock" eine vielbesuchte Parklandschaft um das Residenzschloss. Ein Teil der Anlagen ist dem überregional bekannten "Märchengarten" vorbehalten.

Nachtleben

  • Diskothek Rockfabrik (bekannte Hardrock-Diskothek mit 2000 Quadratmeter Fläche)
  • Discotheque Waldhaus (Club mit jungem Publikum und Themenabenden, 7 Tage die Woche geöffnet)

Regelmäßige Veranstaltungen

  • Mai: Ludwigsburger Pferdemarkt
  • Juni: Marktplatzfest
  • Juli: Musikfeuerwerk
  • Oktober: Antikmeile
  • September: Venezianische Messe
  • November: Kürbisausstellung im "Blühenden Barock"
  • Dezember: Barockweihnachtsmarkt

Persönlichkeiten

Carl Maria von Weber und Friedrich Silcher haben in Ludwigsburg gewohnt und musiziert. Die Familie Scholl ("Die Weiße Rose") lebte von 1930-1932 in der Stadt und Horst Köhler, der derzeitige Bundespräsident, ist in Ludwigsburg aufgewachsen.

Ehrenbürger

Die Stadt Ludwigsburg hat folgenden Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen:

  • 1882: Ludwig von Hofer, Hofbildhauer
  • 1897: Emil Eberhard Heinrich von Abel, Oberbürgermeister a.D.
  • 1899: Hermann Heinrich Franck, Fabrikant
  • 1903: Reinhold Hoffmann, Fabrikant
  • 1907: Friedrich Wilhelm von Schaal, Baudirektor
  • 1909: Wilhelm Eisenmenger, Fabrikdirektor
  • 1909: Ferdinand Schnaidt, Polizeikommissär
  • 1915: Dr. Dr. Ing. Wilhelm Gröner, Generalmajor, Reichswehrminister und -innenminister
  • 1918: Dr. h.c. Robert Franck, Fabrikant
  • 1918: Dr. jur. h.c. Richard Franck, Fabrikant
  • 1920: Karl Weigle, Architekt
  • 1921: Otto Hoffmeister, Mechanikermeister
  • 1921: Gottlieb Schäfer, Landwirt und Weingärtner
  • 1924: Christian Belschner, Professor
  • 1931: Albert Ahles, Handelsrat
  • 1933: Paul von Hindenburg, Reichspräsident
  • 1947: Oscar Walcker, Orgelbaumeister und Fabrikant
  • 1950: Wilhelm Keil, Drechsler, Schriftsteller und Redakteur
  • 1952: Dr. med. Carl Schaefer, Fabrikant
  • 1962: Dr. Dr. Ing. e.h. Karl Hüller, Fabrikant
  • 1966: Dr. Dr. h.c. Karl Frank, Generaldirektor, Finanzminister a.D., Oberbürgermeister a.D.
  • 1976: Hans Klenk, Senator und Generalkonsul
  • 1990: Dr. h.c. Albert Schöchle, Gartengestalter

Söhne und Töchter der Stadt

Literatur

  • Andrea Hahn: Ludwigsburg, Stationen einer Stadt, Andreas Hackenberg Verlag, Ludwigsburg 2004, ISBN 3-937280-02-2
  • Gernot von Hahn, Friedhelm Horn: Ludwigsburg, Stadt der Schlösser und Gärten, Medien-Verlag Schubert, Stuttgart 1998, ISBN 3-929229-55-2
  • Bruno Hahnemann: Ludwigsburg. Stadt - Schlösser - Blühendes Barock, Verlag Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 1979
  • Albert Sting: Geschichte der Stadt Ludwigsburg. Band 1: Von der Vorgeschichte bis zum Jahr 1816. Verlag Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 2000, ISBN 3-930872-04-8
  • Albert Sting: Geschichte der Stadt Ludwigsburg. Band 2: Von 1816 bis zum Kriegsende 1945. Verlag Ungeheuer + Ulmer, Ludwigsburg 2004, ISBN 3-930872-08-0
  • Württembergisches Städtebuch; Band IV Teilband Baden-Württemberg Band 2 aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1961