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Bariumsulfat

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Strukturformel
Allgemeines
Name Bariumsulfat
Summenformel BaSO4
Andere Namen Schwerspat
Kurzbeschreibung --
CAS-Nummer --
Sicherheitshinweise
keine Gefärdungsklasse
R- und S-Sätze --
Handhabung
Lagerung
MAK Maximale Arbeitsplatzkonzentration ml/m3
LD50 (Ratte) -- mg/kg
LD50 (Kaninchen) -- mg/kg
Physikalische Eigenschaften
Aggregatzustand fest
Farbe weiß
Dichte 4,5 g/cm3
Molmasse 233,39 g/mol
Schmelzpunkt 1580 °C
Siedepunkt -- °C
Dampfdruck -- hPa
Löslichkeit -- g/l in Wasser (20 °C)
Gut löslich in Schwefelsäure
Schlecht löslich in --
Unlöslich in Wasser
Thermodynamik
Kristallstruktur --
ΔfH0g in kJ/mol
ΔfH0l in kJ/mol
ΔfH0s in kJ/mol
S0g, 1 bar in J/(mol · K)
S0l, 1 bar in J/(mol · K)
S0s in J/(mol · K)
Analytik
Klassische Verfahren --

SI-Einheiten wurden wo möglich verwendet. Wenn nicht anders vermerkt wurden Normbedingungen benutzt.

Bariumsulfat (BaSO4) ist das Barium-Salz der Schwefelsäure.

Vorkommen

In der Natur tritt Bariumsulfat im Mineral Baryt auf, das als Hauptrohstoff zur Herstellung anderer Barium-Verbindungen dient.

Stoffeigenschaften

Barium (Ordnungszahl 56 im PSE) ist abgeleitet vom griechischen bary=schwer. Aufgrund der hohen Elektronendichte kann Bariumsulfat als positives Röntgenkontrastmittel verwendet werden.

Als Laborchemikalie ist Bariumsulfat ein weißes, sehr schwer in Wasser lösliches Pulver.

Bei hohen Temperaturen zesetzt sich Bariumsulfat zu Bariumoxid, Schwefeldioxid und Sauerstoff.


Verwendung

Röntgenkontrastmittel

In der Medizin wird es als Röntgenkontrastmittel Patienten in Form einer milchigen Suspension zum Trinken gegeben, um den Verlauf des Verdauungstraktes bei einer Röntgenuntersuchung zu kontrastieren. Barium ist zwar eigentlich sehr giftig, aber das Sulfat ist dermaßen schwer löslich, dass es bedenkenlos verabreicht werden kann. Bei der Anwendung als Röntgenkontrastmittel wird Bariumsulfat meist in Kombination mit Kohlendioxid verabreicht, um ein Aufblähen des Gastrointestinaltraktes (Magen-Darmtrakt) zu erreichen. Im Juli 2003 wurden jedoch in Brasilien zwölf Menschen durch verunreinigtes Bariumsulfat getötet. (Quelle)

Weißpigment

Als Barytweiß, Blanc fixe oder Permanentweiß ist das gefällte Bariumsulfat das weiße Pigment in vielen Malerfarben. Es ist vollkommen lichtecht und auch chemisch sehr stabil, daher der Name Permanent. Die Bindemittelbeständigkeit ist dagegen ungenügend: nur mit wässrigen Bindemitteln bleibt es weiß, in der Ölmalerei wird Bariumsulfat fast transparent und ist daher als Weißpigment nicht zu gebrauchen. Andererseits ermöglicht dies die Verwendung als Verschnittmittel.

Für organische Pigmente werden häufig organische Farbstoffe mit Bariumsulfat als Träger verkollert (vermalen). Auf Grund der meist hohen Farbintensität dieser Farbstoffe beeinträchtigt dies die Brillanz aber nur wenig, unterstützt sogar durch die Möglichkeit von zarten Lasuren.

Als Blanc fixe wurde es erstmals 1830 von Kuhlmann in Lille in den Handel gebracht, natürlicher gemalener Baryt dürfte aber schon früher verwendet worden sein. Das durch Fällung hergestellte Bariumsulfat ist wesentlich feiner und brillanter und daher als Pigment besser geeignet.

Im Gemisch mit Zinksulfid nennt man es Lithoponeweiß.

Zudem verwendet man es als Füllstoff für Papier und Kautschuk. Weitere Verwendung findet es bei Fotopapier im Barytpaier.

weitere

In unreinerer Form (Mineral Baryt) wird Bariumsulfat auch als Zusatz zu Schwerbeton verwendet.