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Diablo (Computerspiel)

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Diablo ist eine Serie von erfolgreichen PC- und Mac-Computerspielen, die seit Ende der 1990er Jahre bei Blizzard Entertainment erschienen ist. Die Serie ist in die Sparte der Action-Rollenspiele oder auch Hack-&-Slay-Spiele einzuordnen. Zusammen mit der D&D-lastigeren RPG-Serie Baldur's Gate wird Diablo häufig als Wegbereiter für die „Wiederbelebung“ der einst totgeglaubten Computer-Rollenspiele genannt.

Diablo
Entwickler Blizzard North
Publisher Blizzard Entertainment
Veröffentlichung Januar 1997
Plattform PC (Windows), Playstation, Mac
Genre Action-Rollenspiel
Spielmodus Singleplayer, Multiplayer
Steuerung Tastatur, Maus
Medium CD-ROM
Sprache Englisch
Aktuelle Version 1.09b
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen

Diablo

In Diablo geht es um die Befreiung einer Welt von dem mächtigen Dämon Diablo. Der Spielercharakter durchstreift dabei die Labyrinthe 16 verschiedener Ebenen, in denen er Monster bekämpfen muss, um schließlich in der letzten Ebene gegen Diablo selbst anzutreten.

Durch Töten von Monstern erhält der Charakter Erfahrungspunkte, durch die er ein höheres Charakterlevel erreicht und mächtiger wird. Grundbestandteile der Fähigkeiten sind die vier Charakterwerte (Stärke, Magie, Geschicklichkeit und Vitalität). Pro Levelaufstieg erhält der Spieler fünf Punkte, die er beliebig auf die vier Charakterwerte seiner Figur aufteilen kann, bis sie einen jeweils von der Klasse abhängenden Maximalwert erreicht haben. Außerdem hängen die Möglichkeiten und die Ausgangswerte von den drei Chrarakterklassen ab. Ein Warrior (Krieger) kämpft vornehmlich nur mit Nahkampfwaffen, ein Sorcerer (Magier) mit Magie und eine Rogue (Jägerin) mit Fernkampfwaffen.

Abhängig von den vier Charakterwerten sind die Sekundärqualitäten Rüstungswert, Trefferwahrscheinlichkeit, Lebens- und Manapunkte sowie Schadensvermögen. Alle Eigenschaften können zusätzlich durch magische Ausrüstungsgegenstände beeinflusst werden. Lediglich die Resistenz gegenüber Magie wird ausschließlich durch diese beeinflusst.

Handlung

Die Handlung spielt in der Welt von Sanktuario, genauer in der Stadt Tristram und in einem Labyrinth unter dieser. Der Spieler wird im Verlauf des Spiels von den Bewohnern der Stadt durch Handel, Reparatur der Ausrüstung oder Wissen unterstützt.

In den Labyrinthen kämpft der Spieler gegen Monster und findet dabei unterschiedlichste Gegenstände, wie Waffen und Rüstungsteile, die ihn mit ihren besonderen Eigenschaften unterstützen, oder Zauberbücher in Bibliotheken, die ihm weitere oder verbesserte Zaubersprüche ermöglichen. Oft stößt er auch auf geheimnisvolle Schreine, die ihre gute oder schlechte Wirkung entfalten, wenn sie berührt werden, oder auf Truhen und Sarkophage, die teilweise durch Fallen gesichert sind und in denen nützliche Dinge enthalten sein können. Das gesamte Spiel ist in verschiedene Ebenen eingeteilt, von denen jeweils einige einen gemeinsamen Bereich darstellen, in dem sich ähnliche Gegner und eine ähnliche Umgebung findet.

Im Einzelspieler-Modus muss er dabei immer wieder Quests (Aufgaben) erfüllen, die ihm häufig die Bewohner der Stadt erteilen, und die eine Belohnung einbringen. Am Ende des Spiels steht der Kampf gegen Diablo. Der Mehrspieler-Modus enthält nur wenige dieser Aufgaben.

Gegenstände

Die Waffen, die im Spiel vorkommen, unterteilen sich in verschiedene Gattungen (Bögen, Äxte, Keulen, Schwerter und Stäbe), unter denen es wiederum verschiedene Abstufungen gibt, von denen der Schaden der Waffe, aber auch die Anforderungen an die Figur abhängen. Gleiches gilt für Rüstungen, Schilde und Helme. Amulette und Ringe unterstützen den Spieler durch magische Fähigkeiten. Daneben gibt es Bücher (die das dauerhafte Erlernen eines Zauberspruches ermöglichen), Schriftrollen (für einmalige Anwendung), verschiedene Tränke und das dem Handel dienende Gold.

Alle Gegenstände kommen auch als magische Gegenstände vor, die dem Spieler dann eine zusätzliche Verbesserung seiner Fähigkeiten ermöglicht, solange er diese trägt. Einen besonderen Stellenwert unter den magischen Gegenständen haben die einzigartigen Gegenstände (Unique Items). Während normale magische Gegenstände nur eine oder zwei magische Eigenschaften haben, haben Unique Items bis zu sechs verschiedene magische Eigenschaften und einen eigenen Namen.

Magie

Es gibt drei grundsätzliche Arten von Zaubern: Feuer-, Blitz- und generelle Magiezauber. Jede Figur kann alle Zauber erlernen, sofern man die entsprechenden Bücher auftreibt und der Magiewert der Figur ausreicht, um diese zu lesen. Dies erfordert je nach Stufe und Art des Zaubers mehr oder weniger Magiepunkte.

Gegen alle drei Magiearten können Spielfiguren wie auch Monster in einem bestimmten Grad resistent, letztere sogar immun sein. Zu den generellen Magiezaubern gehören außerdem Fähigkeiten wie Heilung, Telekinese, Wiederbelebung oder Herbeirufung eines Golems.

Entwicklung

Zurück geht alles auf David Brevik und die Schaefer-Brüder. 1993 gründeten diese Herren die Firma Condor, die kurz vor der Veröffentlichung Diablos von Blizzard übernommen und in Blizzard North umbenannt wurde. Inspiriert durch Spiele wie Nethack, Moria und Angband und fasziniert von Tolkien und Might & Magic kamen sie auf die Idee, ein Spiel zu entwickeln, das ihren an diesen Vorbildern orientierten Vorstellungen entsprach. Die Echtzeit-Abläufe und die Point&Click-Steuerung Diablos waren ursprünglich noch nicht vorgesehen. Stattdessen sollte Diablo ein rundenbasiertes DOS-Spiel werden. Erst die Zusammenarbeit mit Blizzard, unter dessen Führung sie ihr Projekt in Angriff nehmen konnten, wurde Diablo als Windows-Echtzeitspiel neu konzipiert.

Diablo-Erweiterung: Hellfire

Im selben Jahr, in dem Diablo erschienen war, also 1997, wurde Synergistic Software, ein Mitglied der Sierra-Gruppe, mit der Entwicklung einer Erweiterung für Diablo beauftragt. Der zeitliche Rahmen für diesen Auftrag war sehr eng gesteckt, so dass das Add-on noch im Dezember 1997 herausgebracht wurde. Hierdurch wirkte das Produkt ziemlich unfertig – so fehlte eine Einbettung von Hellfire in die Storyline von Diablo, und es gab keinen Multiplayer-Modus. Dieser wurde aber als Patch nachgeliefert. Außerdem stürzte das Spiel einige Male ab, was bei der normalen Diablo-Anwendung praktisch nicht auftrat.

Neu waren zwei zusätzliche Labyrinth-Bereiche zu je vier Levels. Ferner gab es mit dem Monk (Mönch) eine neue Charakterklasse, die auf Stabkampf und Magie ausgelegt war und ohne schwere Rüstung auskam bzw. auskommen musste. Zwei weitere Klassen wurden zwar entwickelt, waren aber nicht standardmäßig verfügbar, dies war der Barbar (Aussehen des Kriegers), ein reiner Kämpfer ohne jegliches Magietalent und ein Barde (Aussehen der Jägerin/Räuberin), der zwei Waffen gleichzeitig führen konnte. Dazu kamen 10 neue Zaubersprüche, über 20 neue Monstertypen, zahlreiche Unique Items, einige neue Item-Typen, 6 neue Quests, diverse Öle, mit denen man Waffen verstärken konnte, und Runen.

Im Gameplay ergaben sich zwei Veränderungen. Zum einen konnte ein Spieler jetzt in der Stadt rennen, wenn auch nur in Form einer schnellen Animation des Gehens, zum anderen gab es einen Ort im Spiel, an dem man einen Gegenstand verwahren und auf andere der eigenen Charaktere übertragen konnte.

Diablo II

Diablo II
Entwickler Blizzard North
Publisher Blizzard Entertainment
Veröffentlichung 29. Juni 2000
Plattform PC (Windows), Mac
Genre Action-Rollenspiel, Hack & Slay
Spielmodus Singleplayer, Multiplayer
Steuerung Tastatur, Maus
Systemvor­aussetzungen PC: 233 MHz, 32 MB RAM, 650 MB Festplattenspeicher, DirectX-kompatible Grafikkarte;
Mac: G3-Prozessor, 64 MB phys. RAM, 650 MB Festplattenspeicher, Grafikkarte mit 256 Farben
Medium 3 CDs
Sprache Deutsch
Aktuelle Version 1.12a
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen

Diablo II wurde 2000 von Blizzard Entertainment herausgegeben. 2001 folgte das Erweiterungs-Set Lord of Destruction (kurz LoD). Diablo II ist auch aufgrund des kostenlosen Battle.net-Zugangs zu einem der populärsten Online-Spiele geworden. Weitere Gründe für die hohe Popularität von Diablo II sind die gut ausbalancierten Charakterklassen und die sehr hohe Vielfalt an Gegenständen, welche selbst fortgeschrittenen Charakteren noch viel Raum für Verbesserung lässt.

Charakterklassen

Während im ersten Teil nur zwischen drei Charakterklassen gewählt werden konnte, sind es in Diablo II fünf Charakterklassen: Amazone, Barbar, Zauberin, Paladin und Totenbeschwörer. Neben einer stark vergrößerten Spielwelt und einem stärker veränderbaren Äußeren der Spielfigur sind auch neue Gegenstandstypen in das Spiel gekommen, die Rare Items und die Set Items.

Akt I bis IV

Diablo II knüpft an die Handlung des Vorgängers an. Da das Böse im ersten Teil nicht vernichtet wurde, zieht man in Diablo II erneut (mit einem neuen Helden) los, um Diablo und seinen Verbündeten das Handwerk zu legen. Der Spieler löst in vier Akten verschiedene Aufgaben, in deren Verlauf er am Ende gegen die jeweiligen Endgegner der Akte, Andariel, Duriel, Mephisto und schließlich Diablo selbst, antreten muss. Jeder Akt spielt in einer anderen Umgebung. Das Add-on Lord of Destruction erweitert das Spiel um zwei weitere Charakterklassen (Assassine und Druide), einen fünften Akt und Baal als dessen Endgegner (siehe unten).

Man startet im „Lager der Jägerinnen“ in einer gemäßigten Wald- und Wiesenlandschaft. Nach Abschluss des ersten Aktes zieht man weiter in die Wüstenstadt „Lut Gholein“, die man bei Eintritt in den dritten Akt wieder verlässt und über das Meer in die verfallene Dschungelstadt „Kurast“ fährt. Im vierten Akt startet man in der „Festung des Wahnsinns“, von der aus man sich aufmacht, Diablo zu finden und zu besiegen.

Charakterstufen

Im Verlauf des Spiels wird die Spielfigur mächtiger durch gesammelte Erfahrung, die als ein steigender Wert dargestellt wird. Immer wenn ein bestimmter Wert erreicht ist, steigt die Spielfigur eine Stufe auf. Da die Monster immer stärker werden, aber auch mehr Erfahrung bringen, braucht man für jede Stufe mehr Punkte, um aufzusteigen. Für den Sprung von Level 1 auf 2 werden nur 500 Punkte benötigt, für die höchste Charakterstufe im Spiel, Level 99, müssen insgesamt 3.520.485.254 Punkte gesammelt werden.

Fertigkeiten

Jedes mal, wenn der Charakter eine Stufe aufsteigt, bekommt der Spieler zur Belohnung fünf Statuspunkte zum Training seines Helden, die er auf Stärke, Geschicklichkeit, Vitalität und Energie (Mana) verteilen kann. Außerdem erhält er einen Fertigkeitenpunkt, welchen er auf verschiedene charakterspezifische Fertigkeiten verteilen kann, von denen die meisten jedoch erst mit fortschreitendem Level freigeschaltet werden. Erst wenn der Charakter Level 30 erreicht hat, kann er sämtliche erlernbaren Fertigkeiten trainieren, allerdings setzt die Freischaltung der meisten Fertigkeiten außerdem voraus, dass bestimmte andere Fertigkeiten ebenfalls mit mindestens jeweils einem Punkt „erlernt“ wurden.

Für jede der fünf Charakterklassen existieren drei verschiedene Fertigkeitenbäume mit jeweils zehn Fertigkeiten, also insgesamt 30 verschiedene Fertigkeiten. Da bestimmte hochstufige Fähigkeiten effizienter sind als andere, gehört das sinnvolle Aufteilen von Fertigkeitspunkten zu einem der wichtigsten Erfolgsfaktoren in Diablo II.

Gegenstände

In Diablo II gibt es verschiedene Arten von Gegenständen, beispielsweise Set-Gegenstände, die ihre volle Wirkung nur zusammen mit den anderen zum Set gehörenden Gegenständen entfalten, oder Unique-Items, welche gegenüber den Grunditems sehr stark verbesserte Eigenschaften haben können. Außerdem können mit einem (Horadrim-)Zauberwürfel viele Gegenstände im Spiel umgewandelt oder so genannte Crafted Items erzeugt werden, welche spezielle Eigenschaften haben (nur in Lord of Destruction).

Söldner

Hat man bestimmte Aufträge erledigt, kann man bei einigen Auftraggebern gegen Gold einen Söldner als Gehilfen anheuern, der dem Hauptcharakter automatisch (KI-gesteuert) folgt und ihn im Kampf gegen feindliche Wesen unterstützt. In Akt I ist eine Bogenschützin mit Elementarwirkung erhältlich, in Akt II ein Lanzenmann mit Aura und in Akt III ein Magier, der auch hin und wieder Nahkampfwaffen benutzt. Die Kampfqualitäten und Charakterwerte des Söldners erhöhen sich – ähnlich wie die des Hauptcharakters – durch erfolgreiches Erlegen gegnerischer Gestalten.

Es kann stets nur ein einzelner Söldner zur selben Zeit mitgeführt werden. Um den Söldner-Typ zu wechseln, muss man den bisherigen entlassen und für den neuen eine relativ satte Goldsumme hinlegen, die aber nur einmalig anfällt – es entstehen also keine laufenden Sold-Kosten. Fällt der Söldner, kann er ebenfalls beim Söldnerchef gegen Bezahlung wiederbelebt werden – mit gleichem Namen und allen erkämpften Eigenschaften. Sowohl die Wiederbelebung als auch der Wechsel des Söldners ist beliebig oft und jederzeit möglich, kann allerdings bei hoher Häufigkeit schnell den Goldbeutel leeren.

Online-Modi

Charaktere, die im Ladder-Modus spielen, haben die Möglichkeit, auf eine realm-weite Rangliste (Ladder) der höchststufigen Charaktere zu gelangen. Ladder-Charaktere können nicht mit normalen Charakteren zusammenspielen. In unregelmäßigen Abständen wird die Ladder neu gestartet: Alle Ladder-Charaktere werden zu normalen Charakteren – und nur neu erstellte Charaktere können nun an der Ladder teilnehmen. So wird garantiert, dass alle Spieler die selben Startvoraussetzungen haben.

Zweitens existiert ein sogenannter Hardcore-Modus. Charaktere, die hier sterben, können nicht mehr wiederbelebt werden und sind für immer verloren. Dadurch steigt der Schwierigkeitsgrad des Spiels enorm.

Patches

Blizzard Entertainment hat in der Vergangenheit mehrere Patches herausgebracht. Diese Patches korrigieren Programmfehler und verändern unter Umständen auch Spielinhalte. Dies wird von manchen Spielern als negativ angesehen, da bisherige Charaktere von einem Patch in ihrer Kampfstärke stark beeinflusst werden können. Mittlerweile ist es unter Spielern jedoch auch immer weiter verbreitet, genau diese Eigenschaft an Patches zu schätzen, da in vielen anderen Spielen miterlebt wurde, wie die Spieleschmieden ihre Spiele durch übertriebenes Befolgen von Spielerwünschen immer mehr zerstörten.

Der Patch 1.10 erschien nach ständigen Verschiebungen und zwei Jahren Wartezeit im Oktober 2003. Es war die aufwändigste nachträgliche Überarbeitung eines Spiels in der Geschichte von Blizzard.

Der Patch 1.11 ist am 1. August 2005 erschienen. Es wurden Fehler behoben und Hacks aus dem Spiel genommen. Fertigkeits- bzw. Charakterbalancing wurde nicht vorgenommen, dafür aber neue Runenwörter und seltene Gegenstände hinzugefügt. Eine interessante Neuerung ist außerdem das sogenannte Über-Tristram, in welchem man im Grunde genommen gegen eine superstarke Version der Bosse Izual, Andariel (hier Lilith), Duriel und in Tristram selber gegen Diablo, Mephisto und Baal antreten muss. Die Belohnung ist nicht zu verachten, jedoch hat sie nach Ansicht vieler einen schlechten Einfluss auf das Balancing der Charaktere.

Der Patch 1.12 wurde am 17. Juni 2008 veröffentlicht und entfernt den Kopierschutz aus dem Spiel. Somit ist es nach Installation des Patchs möglich Diablo 2 ohne CD zu spielen.

Cheats und Betrügereien

Mit dem Einführen des neuen Patches erzielte Blizzard einen schweren Schlag gegen Cheater. Ein neues serverseitiges Update scannt nach den von Hacks und Bots verwendeten .dll-Dateien. Wird eine dieser Dateien gefunden, belegt Blizzard diesen Benutzer dafür mit Sanktionen. Dies kann ein Verlust des Spiel-Accounts sein oder in den schlimmsten Fällen sogar ein Verbannen des Installations-Keys aus dem Battle.net. Um dann wieder online spielen zu können, ist ein Neukauf von Diablo II nötig. Das jüngste Ereignis zeigt, wie viele Nutzer trotzdem Hacks und Bots verwenden. Es wurden – eine Woche nach Einführung des Patches 1.11 – ca. 30.000 CD-Keys temporär verbannt. Bei diesen Usern wurde ein sogenannter Maphack entdeckt, der die Spielgegend ohne vorheriges manuelles Aufdecken anzeigt. Danach tauchten weiterentwickelte Hack- und Cheater-Programme auf, die nicht von Blizzard entdeckt wurden, oder sogar so programmiert worden sind, dass sie nicht entdeckbar waren. Programmierer setzten von dort an darauf, ihre Hacks zu verfeinern und mit Modulen auszustatten, die die Diablo 2 Warden (das Anticheatmodul, vergleichbar mit PunkBuster) blockieren sollten.

Viele Gegenstände werden gedupt (Kopien werden erstellt), vor Patch 1.10 vornehmlich seltene Gegenstände, nach 1.10 vornehmlich Runen. Nur ein Teil davon verschwindet nach einer gewissen Zeit wieder dank der Erkennung durch den Server. Durch die Vervielfältigung der äußerst seltenen Runen und der Möglichkeiten, aus diesen sehr starke Runenwort-Gegenstände zu erschaffen, nimmt die Spielbalance starken Schaden. Des Weiteren braucht der Vorgang der Vervielfältigung einen instabilen, langsamen Server, ein Zustand, der künstlich herbeigeführt wird und alle Spieler auf diesem Server behindert bzw. das Spielen durch Lags (Verbindungsverzögerungen zwischen Server und Anwender-PC), Spielabbrüche und vergebliche Versuche ein Spiel zu betreten unmöglich macht.

Weitere Cheats sind Hacks, die die Karte aufdecken (Maphack), und Bots, die die Charaktere computergesteuert spielen und dem Spieler so ohne sein Zutun über Nacht zu Erfahrung und Gegenständen verhelfen, bekanntestes Beispiel ist der Diablo 2 Java Script Parser, kurz D2jsp. Mehr als 20.000 Leute haben zur Zeit des 1.11b Patch diesen Bot benutzt. Mehrere Monate später wurden noch einmal 40.000 CD-Keys temporär verbannt. Besonders an dem Bot war, dass man mehrere gleichzeitig starten konnte. Dies führte dazu, dass in vielen Spielen nur noch Bots vorhanden waren. Der Ladder-Modus wird damit ad absurdum geführt. Dazu finden sich Skripte, die den Charakter computergesteuert und oft durch andere Hacks unterstützt andere Spielercharaktere töten lassen, was den Hardcore-Modus in nicht passwortgeschützten Spielen unspielbar macht.

Diablo-II-Erweiterung: Lord of Destruction

Diablo II: Lord of Destruction
Entwickler Blizzard North
Publisher Blizzard Entertainment
Veröffentlichung 29. Juni 2001
Plattform PC (Windows), Mac
Genre Action-Rollenspiel, Hack & Slay
Spielmodus Singleplayer, Multiplayer
Steuerung Maus, Tastatur
Systemvor­aussetzungen Pentium III 500 MHz
Medium 1 CD-ROM
Sprache Deutsch, Englisch, Französisch
Aktuelle Version 1.12
Altersfreigabe
USK
USK ab 16 freigegeben
USK ab 16 freigegeben
PEGI
PEGI ab 16 Jahren empfohlen
PEGI ab 16 Jahren empfohlen

Lord of Destruction (abgekürzt LoD; dt.: Herr der Zerstörung) ist das 2001 erschienene offizielle Add-on zum Action-Rollenspiel Diablo II aus dem Hause Blizzard Entertainment.

Mit dem Add-on wird die Spielwelt um einen Abschnitt (Akt) erweitert, der die Geschichte des Spiels ergänzt und neue Aufgaben bietet. Des Weiteren werden zwei neue Spielercharaktere und eine Vielzahl neuer Gegenstände und Gegenstandsklassen eingeführt. Für diese hat der Spieler nun auch mehr Platz, da seine persönliche Schatzkiste vergrößert wird. Er kann nun außerdem eine Reservewaffe bei sich tragen, die er bei Bedarf gegen diejenige austauscht, mit der er gerade kämpft. In LoD besteht die Möglichkeit, eine höhere Bildauflösung (800 × 600 statt 640 × 480 Pixel) zu wählen.

Charakterklassen

Neben den fünf althergebrachten Charakterklassen aus Diablo II Classic stehen mit der Erweiterung Lord of Destruction zwei gänzlich neue zur Auswahl.

  • Die Assassine kann sich in drei Richtungen ausbilden. Wenn sie den Weg der „Kampfkünste“ einschlägt, erlernt sie die ihr eigentümlichen Nahkampftechniken, die in einer geschickten Aufeinanderfolge von Ladung und Entladung ihren spektakulären Ausdruck finden. Hierbei kommt häufig die der Assassine vorbehaltene Waffengattung „Klaue“ zum Einsatz, von denen sie zwei gleichzeitig führen kann. Eine in „Schattendisziplinen“ bewanderte Assassine beherrscht psychokinetische Kräfte, mit denen sie ihre eigenen körperlichen Fähigkeiten erweitert oder ihre Feinde täuschen und manipulieren kann. Drittens kann sie die Kunst der Fallenlegung erlernen. Diese nicht magischen, sondern mechanischen Hilfsmittel, die sie teils hinterhältig, teils offen anwendet, können ihr im Kampf viel nutzen.
  • Der Druide hat die Gabe der Gestaltwandlung. Als Werwolf oder Werbär stehen ihm die besonderen Fertigkeiten dieser Tiere zur Verfügung. Allerdings gibt er für die Dauer einer Verwandlung seine menschliche Gestalt auf. Er versteht sich darauf, Tiere oder Tiergeister zu beschwören, die ihm im Kampf gegen das Böse wertvolle Dienste leisten, und die Kräfte der Natur zu mächtigen Elementarzaubern zu bündeln, die durch Feuer, Eis und Wind seinen Gegnern zusetzen.

Akt V

  • Sechs neue Quests
    Die größte Änderung des Add-ons gegenüber Diablo II Classic ist der fünfte Akt, der auf und um den Berg Arreat spielt. Der Spieler gelangt in eine Barbarenstadt namens Harrogath, die von Baals Diener belagert wird. Die Barbaren der Stadt lassen sich gegen eine kleine Gunstbezeugung gerne als Mitstreiter anheuern. Auch dieser Akt wartet mit sechs Aufgaben (Quests) auf, die bewältigt werden müssen. Das Ziel in diesem Akt besteht darin, den Belagerungsring zu durchbrechen und dessen Rädelsführer Shenk zu beseitigen, sowie den dritten der drei Brüder, Baal, samt dessen Dienern zu vernichten.
  • Neuer Endgegner: Baal
    In den Akten drei und vier hatte es der Held bereits mit Mephisto und Diablo zu tun. In diesem Add-on ist der Endgegner des fünften Aktes der dritte der drei teuflischen Brüder – Baal, der Herr der Zerstörung. Er versteckt sich im Weltsteinturm und wird von einer Vielzahl böser Monster bewacht.

Runen und Runenwörter

Konnte man im originalen Diablo II die Ausrüstung seines Helden nur durch Edelsteine verbessern, so kann man das in LoD auch durch 33 Runen, die in jeden Gegenstand mit freien Sockeln eingesetzt werden können, um diesem besondere Macht zu verleihen. Häufiger vorkommende Runen, wie z.B. die El-Runen, kann man mit Hilfe des Horadrim-Würfels in eine seltenere und mächtigere Rune, wie z.B. die Zod-Rune, umwandeln. Theoretisch sind für eine Zod-Rune über 14 Billionen El-Runen erforderlich – dies vermittelt eine gute Vorstellung vom Seltenheitswert der hohen Runen.

Bestimmte Kombinationen von Runen ergeben besonders mächtige Runenwörter. Ein Runenwort verleiht dem Gegenstand, in den man es in richtiger Reihenfolge nach speziellen Rezepten hineinsockelt, seine mehr oder weniger nützlichen Eigenschaften. Oft fällt es schwer, für ein ersehntes Runenwort die nötigen Runen aufzutreiben.

Eines der bekanntesten Runenwörter ist Enigma (dt. Rätsel), das sich aus den Runen Jah, Ith und Ber zusammensetzt. Es ist allerdings als Inbegriff unlauterer Spielmethoden berüchtigt; denn obwohl kaum jemand auch nur eine der beiden sehr seltenen Runen Jah und Ber findet, sind sie im Handel (im Spiel und auch in WWW-Itemshops) extrem billig, so dass erschreckend viele Charaktere mit einer Enigma ausgerüstet sind – erkennbar daran, dass sie nicht mehr laufen müssen, sondern sich teleportieren können, was eigentlich den Zauberinnen vorbehalten ist. Daher steht Enigma mittlerweile als Synonym für die Tatsache, dass absurd hohe Ausrüstungswerte oft in grobem Missverhältnis zum spielerischen Verständnis und Können ihrer Besitzer stehen. Ein anderes Runenwort, das sich viele durch Betrug beschaffen, ist Infinity (dt. Unendlichkeit): Es verleiht jedem Besitzer eine sonst dem Paladin vorbehaltene Aura, die die Widerstandskraft der Gegner schwächt. Die Spielbalance (Fairness) leidet hier erheblich, wenn Charaktere, die Elementarangriffe nutzen, eine solche Aura erhalten.

Juwelen

Wie schon Edelsteine und Runen erlauben Juwelen, die Ausrüstung des Helden zu modifizieren. Die Juwelen haben bestimmte mehr oder weniger nützliche Eigenschaften, welche auf einen Gegenstand übergehen, wenn man diesen mit einem Juwel verziert.

Juwelen können in magischen (blauen), seltenen (gelben) und seit dem Patch 1.10 auch speziellen (goldenen) Variationen gefunden werden, wobei die goldenen Juwelen, die sogenannten Regenbogenfacetten, immer entweder mit Blitz-, Feuer-, Kälte- oder Giftschaden ausgestattet sind und die jeweilige Resistenz des Gegners um bis zu 5 Prozent senken, dabei jedoch auch den Schaden der eigenen Feuer-, Gift-, Eis- oder Blitzfertigkeiten um maximal 5 Prozent steigern.

Zauber

Ebenfalls neu sind die Zauber, welche jeder Charakter in seinem Inventar mit sich umhertragen kann. Jeder Zauber wirkt schon beim Tragen und muss nicht gesockelt oder ähnlich vorbehandelt werden. So gibt es beispielsweise Zauber, welche die Lebensenergie erhöhen, den Angriffswert stärken oder dem Charakter mehr Stärke verleihen.

Es gibt drei Größenordnungen von Zaubern: kleine Zauber (nehmen ein Feld im Inventar ein), große Zauber (zwei Felder) und Riesenzauber (drei Felder). Zauber sind bis auf drei Ausnahmen immer magisch (blau). Diese Ausnahmen sind der spezielle Riesenzauber Gheeds Glück, welcher wie jedes andere Unique bei gewöhnlichen Monstern gefunden werden kann, der große Zauber „Höllenfeuerfackel“, welcher als Belohnung des Hellfire-Quests gefunden werden kann, und der kleine Zauber Vernichtikus, welcher dem Bezwinger des „Über-Diablo“ im World Event als Belohnung winkt.

Söldner

Wie auch schon in der Classic-Version kann maximal ein Söldner (Mercenary) zur selben Zeit mitgeführt werden. Die Neuerung des Add-ons besteht darin, dass in Akt V ein vierter Söldner-Typ (Barbarian) erhältlich ist und jeder Söldner-Typ nun auch heilbar und ausrüstbar ist, allerdings nicht so vielseitig wie die Hauptfigur. Er trägt nur Helm, Rüstung, Waffe und gegebenenfalls einen Schild. Außerdem kann man ihn im Falle seines Todes gegen eine Goldzahlung wiederbeleben, deren Betrag vom Söldnerlevel abhängt. Der mit der Hauptfigur im Level steigende Söldner bleibt nun auch bei einem Aktwechsel erhalten. Insbesondere die in Akt II erhältlichen Söldner, welche eine Paladinaura tragen, verstärken den Spieler erheblich.

Weiteres

  • Neue Monster
    Neben den aus dem Originalspiel bekannten Monstern kommen neue Monstertypen hinzu. So beispielsweise die Reanimierte Horde, untote Kämpfer, die, nachdem man sie besiegt hat, gelegentlich wiederauferstehen, um den Helden erneut anzugreifen, oder die geflügelten Diener Andariels, die unersättlichen Sukkubi, die es auf das Blut des Helden abgesehen haben.
  • Neue Gegenstände
    Die Einführung einer dritten Qualitätsklasse (Elite-Items), charakterspezifischer Gegenstände und Item-Sets (zum Beispiel Trang-Ouls Avatar für den Totenbeschwörer oder Griswolds Erbe für den Paladin) bereichert LoD um eine Vielzahl neuer Waffen und anderer Gegenstände, die es im originalen Diablo II (Classic) nicht gibt. Auch wurden neue Unique- und Set-Items hinzugefügt. Alle Items können mit mannigfaltigeren magischen Kräften versehen sein.
  • Mehr Platz
    Der Platz in der Truhe ist auch erweitert worden. Man kann in dieser nun mehr Gegenstände als im Inventar aufbewahren.

Diablo III

Am 28. Juni 2008 kündigte Blizzard Entertainment auf dem World Wide Invitational in Paris den dritten Teil der Serie an, welcher an die bisherige Story anknüpfen und 20 Jahre nach Diablo II spielen wird:[1]

Insgesamt leider nur fünf Charakterklassen werden teils bekannte, teils neuartige Typen (z.B. einen Hexendoktor) beinhalten und vielfach personalisierbar sein. Ebenso sind die vorkommenden NPCs (wie etwa Deckard Cain) und die erforschbaren Gebiete (Tristram) teilweise altbekannt, um die Geschichte Sanctuarys fortzuführen.

Diablo III nutzt eine selbstentwickelte 3D-Grafikengine, behält aber die bewährte Bedienoberfläche weitestgehend bei. Dazu gehört beispielsweise die isometrische Ansicht auf das Geschehen, welche jetzt auch zoombar ist. Zusätzlich ist die Havok-Engine implementiert, die für realistische und physikalisch korrekte Umgebungseffekte sorgt. Der Spieler kann somit herumstehende Gegenstände und natürliche Gegebenheiten in noch realistischer erscheinender Weise zu seinem Vorteil nutzen.

Der Release-Termin wird, wie es für die Diablospiele typisch ist, auf den 29. Juni 2009 geschätzt. Von Blizzard Entertainment wurde dies jedoch nicht bestätigt und es ist daher reine Spekulation der Diablo-Community.

Romane zum Spiel

Reihenfolge nach Bänden:

Modifikationen

Das Spiel erfreut sich stetiger Beliebtheit und wird von vielen Menschen weltweit gespielt. Manche passen das Spiel ihren Wünschen und Bedürfnissen an (modifizieren). Seit Patch 1.10 veröffentlicht wurde, ist es sehr einfach, sogenannte Mods zu entwickeln. Viele dieser Mods sind jedoch noch für Patch 1.10, da es umständlich ist, größtenteils fertige Modifikationen auf die darauf folgenden Patches umzustellen. Inzwischen haben sich Gemeinschaften gebildet, die sich speziell auf das Modden spezialisiert haben.

Modifikationen von deutschen Entwicklern sind:

  • Johnnys Mod: Umfangreiche Änderungen, viele neue Monsteranimationen, neue Skillanimationen oder komplett neue Skills, recht anspruchsvoll und auch auf einem speziellen Server (d2maniacs) im BattleNet spielbar (aktuelle Version 1.21, 127 MB, benötigt LoD 1.10)
  • Reign of Shadow
  • Chaos Empire
  • Snej-Mod
  • WalhallaMod
  • Nobbie's "1.10 LoD Classic Style MOD"

Modifikationen von internationalen Entwicklern sind:

  • Eastern Sun
  • Seven Lances

E-Sports in Diablo II

Entgegen einiger Stimmen ist in Diablo II ein sehr anspruchsvoller „Spieler gegen Spieler“-Modus integriert, der sich von der Spielweise her eher mit First-Person-Shootern als mit einem Rollenspiel vergleichen lässt. Hierbei kommt es auf extrem gute Reflexe (gepaart mit sehr viel Spielerfahrung) an, da man eine Vielzahl möglicher Angriffe abwehren muss.

Diablo II hat über die Jahre einige E-Sports-Projekte hervorgebracht. Auf dem Europe-Realm sind dabei vor allem folgende zu nennen.

  • Duellliga (2007 geschlossen): Erste große E-Sports Liga, die ihren Höhepunkt gegen Ende des 1.09-Patches feierte. An ihren damaligen Userzahlen müssen sich aktuelle europäische Ligen heute noch messen lassen.
  • Art of War (2008 geschlossen): Kurz nach der Eröffnuung der Duellliga erschienen, entwickelte sich diese Plattform zu einer sich an erfahrenere Spieler richtende PvP-Plattform, die sich bis 2008 großer Beliebtheit erfreute.
  • Euro-PvP (aktiv): Internationale europäische Liga, die sehr ähnliche Regeln wie die vergangene Duellliga hat.
  • D2PvP (aktiv): Deutschsprachige Community zu allen E-Sports-relevanten Fragen.
  • PCL (aktiv): Relativ junge polnische Clanliga.

Quellen

  1. http://www.heise.de/newsticker/Computerspiel-Diablo-III-angekuendigt--/meldung/110155