Sterkelshausen
Der Ort Sterkelshausen ist seit 1972 Teilort der Gemeinde Alheim im Landkreis Hersfeld-Rotenburg, Regierungsbezirk Kassel, Bundesland Hessen, geographisch ist seine Lage den nordwestlichen Ausläufern des Knüll-Gebirges zuzurechnen. Sterkelshausen liegt im Tal des Osterbachs, einem Zulauf der Fulda.
Der älteste erhaltene schriftliche Nachweis über Sterkelshausen datiert auf das Jahr 1003 und entstammt der Grenzbeschreibung einer Schenkungsurkunde Kaiser Heinrichs II. über Wildrechte an die Abtei Hersfeld. Die namensgeschichtliche Forschung ordnet die Entstehungszeit des Dorfes dem 8. Jahrhundert zu. Sterkelshausen wird dem althessischen Kernland zugerechnet, dem früheren Siedlungsraum der germanischen Chatten.
Bis zur hessischen Gebietsreform im Jahr 1972 war das Dorf Sterkelshausen politisch selbständige Gemeinde, im damaligen Landkreis Rotenburg. Mit dem starken Rückgang der Klein- und Mittel-Landwirtschaft in den letzten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts, ging die bis dato für das Dorf prägende Landwirtschaft und das Kleingewerbe fast gänzlich verloren - der Ortscharakter wandelte sich, von dem eines Dorfes, hin zu dem eines ländlichen Wohn- und Schlaf-Ortes. Auch das Verständnis dessen, was für ein Dorf typisch ist, ging erheblich zurück. Der besonders seit den 1970er Jahren einsetzende, stark flächenverzehrende Wohnungsbau in Einfamilienhausgebieten, um den historischen Ortskern herum, war ein baulicher Ausdruck dieser Entwicklung. Die bis dahin flächeneffiziente und leistungsfähige Zonierung - Aufteilung in verschiedene Nutzungsbereiche des Grundstücks - und die angepaßte, typische Kubatur - Form und Größe der Baukörper - wurde nun ignoriert und nicht etwa weiterentwickelt. Zu diesem baulichen Wandel gehört auch der weitgehende Verlust der lokalen Bautradition und deren teilweisen Kompensation durch Versatzstücke aus anderen ländlichen Regionen, etwa durch den oberbayrische Balkon oder die norddeutsche Klinkerfassaden.