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Archiv

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Als Archiv (v. lat.: archivum aus griech.: archeion Regierungs-, Amtsgebäude) bezeichnet man im Allgemeinen eine geordnete Sammlung von Dokumenten, Urkunden, Akten etc. sowie die Gebäude, Räumlichkeiten oder Institutionen, in denen diese aufbewahrt werden. Daneben werden auch Systeme zur Elektronischen Archivierung oder für die Datensicherung, wie beispielsweise andere Dateien enthaltene Tar-Dateiformat, als Archive bezeichnet.

Erklärung

Während eine Bibliothek in der Regel darauf ausgerichtet ist, Bücher und andere Medien für den Bedarf der Benutzer anzubieten, steht beim Archiv die Erfassung und langfristige Aufbewahrung im Vordergrund; es gehört in der Regel aber auch zu den Aufgaben eines Archivs, die Materialien Forschern und interessierten Bürgern zugänglich zu machen. Materialien werden dann in ein Archiv abgegeben, wenn sie für den Geschäftsbetrieb nicht mehr vonnöten sind (zuvor werden sie, so lange sie noch in laufenden Geschäftsgängen benötigt werden, in einer Registratur geführt).


Archive sind für die Sicherung des Schriftgutes ihrer Trägerorganisationen zuständig. Träger von Archiven sind der Bund, die Länder, Kreise und Kommunen, Kirchen, Parteien, Hochschulen, Wirtschaftsunternehmen etc. Archive gehören zu den Einrichtungen des BID-Bereiches - viele Bibliotheken und Museen haben auch gleichzeitig eine Archivfunktion.

Bestandsbildung

In den Organisationseinheiten des Trägers entstehen im Zuge der täglichen Arbeit Unterlagen, die den Arbeitsgang strukturieren und gleichzeitig die getane Arbeit dokumentieren. Diese Unterlagen sind deshalb zwangsläufig immer Unikate. Durch die Archive werden die Unterlagen einer positiven Bewertung unterzogen, d.h. aus der Masse der überlieferten Akten werden die herausgefiltert, denen ein bleibender Wert zukommt. Diese Akten mit einem bleibenden historischen Wert werden dann für immer aufbewahrt.

Konservierung

Die in Archiven gelagerten Materialien (das Archivgut) stellen hinsichtlich ihrer Erhaltung verschiedene Anforderungen an die Lagerung. Mikroformen sind eine Möglichkeit, Schriftgut und Bilder platzsparend und sicher auch über Zeiträume von mehreren hundert Jahren zu bewahren.

Eine andere Möglichkeit ist die Digitalisierung. Die Langzeitverfügbarkeit von digitalen Informationen (Datenträger beispielsweise mit elektronischer Publikationen [siehe dort] oder Teilen des Internets) stellt die elektronische Archivierung jedoch aufgrund des schnellen Medienwandels vor neue Probleme. Beispielsweise sollen angeblich jetzt schon Teile der Magnetbänder mit den Daten des Apollo-Projektes nicht mehr lesbar sein.

Beispiele

Archive in Deutschland

Siehe Archivsparten

Spezialarchive


Siehe auch: Archivkunde, Archivwesen, Archivar, Langzeitarchivierung, Datenschutz, LifeLog.

Literatur

  • Adolf Brennecke: Archivkunde, bearb. und erg. von Wolfgang Leesch, Leipzig 1953.
  • Norbert Reimann (Hg.): Praktische Archivkunde. Ein Leitfaden für Fachangestellte für Medien- und Informationsdienste, Fachrichtung Archiv, Ardey-Verlag Münster 2004, geb., 360 Seiten, ISBN 3-87023-255-2
  • Bernd Hüttner: Archive von unten. Bibliotheken und Archive der neuen sozialen Bewegungen und ihre Bestände, Verlag AG SPAK, Neu-Ulm 2003, ISBN 3-930830-40-X, 180 S.