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Rosen

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Rosen

Hunds-Rose (Rosa canina)

Systematik
Klasse: Dreifurchenpollen-
Zweikeimblättrige
(Rosopsida)
Unterklasse: Rosenähnliche (Rosidae)
Ordnung: Rosenartige (Rosales)
Familie: Rosengewächse (Rosaceae)
Unterfamilie: Rosoideae
Gattung: Rosen
Wissenschaftlicher Name
Rosa
L.

Die Rosen (Rosa) sind die namensgebende Pflanzengattung der Familie der Rosengewächse (Rosaceae). Sie ist durch ihre typische Merkmalskombination von Stacheln, Hagebutten und unpaarig gefiederten Blättern eine sehr gut abgegrenzte Gattung.

Merkmale

Datei:Rosendornen.jpg
Stacheln einer Rose, der vordere Stachel zur Demonstration abgestreift.

Die Rosen sind sommergrüne, selten immergrüne Sträucher. Ihre Sprosse sind aufrecht und bis rund vier Meter hoch, oder auch kletternd; aufliegende Sprosse werden länger, manche sind niederliegend oder kriechend. Viele Arten bilden verholzte Bodenausläufer und bilden dann Kolonien.

Der Stamm, Äste und Zweige sind mit Stacheln besetzt, die umgangssprachlich im allgemeinen „Dornen“ genannt werden. Die Stachlen können gleichartig (homoeacanth) oder verschiedenartig (heteracanth) sein. Die Sprossachsen können mit Drüsen oder Haaren besetzt sein, beides kann auch fehlen.

Blätter

Fünfzählig gefiedertes Laubblatt.

Die Blätter sind wechselständig, stehen in 2/5-Stellung und sind unpaarig gefiedert. Meist besteht das Blatt aus fünf bis neun Fiederblättchen, es können selten auch drei bis 19 sein. Nebenblätter sind vorhanden. Lediglich bei einer Art sind die Blätter einfach und die Nebenblätter fehlen. Auch bei den Blättern können Drüsen und Haare vorkommen oder auch fehlen. An der Blattspindel (Rhachis) sitzen manchmal kleine Stacheln oder Stachelborsten. Die Fiederblättchen sind sehr unterschiedlich gestaltet, meist sind sie elliptisch bis eiförmig, verkehrt eiförmig oder rundlich. Der Blättchenrand ist – regelmäßig oder unregelmäßig – einfach oder mehrfach gesägt, seltener gekerbt oder annähernd ganzrandig.

Blütenstand und Blüten

Blütendiagramm von Rosa tomentosa.

Die Blüten stehen end- oder achselständig in traubigen, rispigen, manchmal doldig verkürzten Blütenständen. Der Blütenstand kann auch auf eine einzelne Blüte reduziert sein.

Die Blüte ist gestielt bis sitzend. Meist ist sie ansehnlich, häufig duftend. Hochblätter werden gebildet, selten sind sie hinfällig oder fehlend. Ein Außenkelch wird nicht gebildet. Es gibt fünf Kelchblätter, nur bei einer Art vier. Sie sind meist lanzettlich, laubblattartig, ungeteilt oder es sind die beiden äußeren auf beiden Seiten und das mittlere auf einer Seite geteilt: fiederteilig, -schnittig oder -spaltig. Auch der Kelch kann behaart oder mit Drüsen besetzt sein. Er ist nach der Blüte zurückgeschlagen, abstehend oder aufgerichtet; zur Fruchtreife ist er abgefallen, abfallend oder krönt die Frucht.

Der Durchmesser der Blüte beträgt meist drei bis sieben Zentimeter, kann aber auch zwischen einem und zehn Zentimeter liegen. Die fünf (bei einer Art vier) Kronblätter sind hinfällig, ihre Farbe ist meist rosa bis rot, oder weiß, seltener gelb, etwa bei nicht-mitteleuropäischen Arten und Kulturrosen. Die 50 bis 200 (selten 20 bis 265) Staubblätter stehen vor den Kronblättern und setzen am Rande des Blütenbechers an. Die Staubbeutel sind nach innen gerichtet, von gelber bis oranger oder brauner Farbe. Die Staubfäden haben meist eine davon abweichende Färbung und sind meist weiß oder strohgelb.

Es gibt zahlreiche, nicht verwachsene Fruchtblätter. Ihre Zahl liegt meist zwischen 10 und 50, kann aber auch 4 bis 140 betragen. Sie sitzen am Grund oder an der Wand des Blütenbechers, oder sind kurz gestielt. Jedes Fruchtblatt trägt ein bis zwei Samenanlagen. Der Griffel setzt seitlich oder selten endständig an. Die Griffel sind frei, bei wenigen Arten sind sie miteinander verwachsen. Die Narbe ist kopfig, behaart oder kahl.

Der Blütenbecher hat unterschiedliche Formen. Er ist dabei mehr oder weniger urnenförmig, drüsig oder drüsenlos, manchmal stachelborstig. Der obere Bereich ist verengt und als Diskus ausgebildet: er ist dem Nektarbildenden Drüsenring anderer Gattungen homolog, bildet jedoch nur bei wenigen Rosen-Arten Nektar. In der Mitte des Diskus öffnet sich der Griffelkanal: durch ihn treten die Griffelbündel ins freie, die Narbenköpfe stehen hier halbkugelig bis straußförmig. Sie können dem Diskus aufliegen oder deutlich über ihn hinausragen.

Früchte

Datei:Hagebutte der Kartoffelrose.jpg
Hagebutten der Kartoffel-Rose (Rosa rugosa).

Die Früchte sind einsamige Nüsschen von gelber bis brauner Farbe. Sie sind vom mehr oder weniger fleischigen, vergrößerten Blütenbecher umgeben, der innen oft behaart ist. Die so gebildete Sammelfrucht wird bei den Rosen als Hagebutte beziechnte. In reifem Zustand ist sie fleischig bis ledrig, weich bis hart. Sie kann sich lange an der Pflanze halten oder früh abfallen. Zur Fruchtreife ist sie häufig rot bis orange, in seltenen Fällen braun bis schwarz.

Cytologie und Inhaltsstoffe

Die Chromosomengrundzahl der Rosen beträgt x=7.

Krankheiten und Herbivore

Bei Rosen gibt es eine Vielzahl von Krankheiten. Virenerkrankungen sind häufig, ebenso durch Agrobacterium tumefaciens ausgelöste Krebserkrankungen. Wichtige Pilzerkrankungen sind Grauschimmelfäule (Botrytis cinerea), Echter Rosentaupilz (Sphaerotheca pannosa) und Falscher Rosentaupilz (Peronospora sparsa). An Verletzungen bewirkt der Obstbaumkrebs (Nectria galligena) Krebswucherungen. Von der Unzahl weiterer Pilze werden als die für Wildrosen in Mitteleuropa wichtigsten Arten Phragmidium mucronatum, Phragmidium tuberculatum und Sphaerotheca pannosa angesehen.

Unter den Insekten gibt es eine Vielzahl von Gattungs- und Art-spezifischen Tieren. Auffällig sind die verschiednen Rosengallen, etwa der Rosengallwespe (Diplolepis rosarum), aber auch anderer Vertreter der Gattung Diplolepis. Ebenfalls Gallenbildner sind die Rosenblattgallmücke (Wachtliella rosarum), die Schaumzikade Pilaenus spumarius und die Gallmilbe Aceria rhodites.

Verbreitung

Die Gattung ist ursprünglich auf die nordliche Hemisphäre beschränkt, ist also ein holarktisches Florenelement. Es kommt hier in allen drei temperierten Zonen vor: in der borealen, in der nemoralen und in der meridionalen Zone. Nach Süden hin reichen nur wenige Arten bis in die tropischen Gebirge: Rosa montezumae in Mexiko, Rosa abyssinica in Abessinien und Arabien, Rosa leschenaultiana im Südwesten Indiens, sowie Rosa transmorrisonensis und Rosa pillippinensis auf Luzon. Im Norden reichen einige Arten bis an die arktische Waldgrenze und sogar über den Polarkreis: Nadel-Rose (Rosa acicularis), Zimt-Rose (Rosa majalis) und Weiche Rose (Rosa mollis). In Europa reichen die Rosen bis Island und Nordskandinavien.

Es gibt nur eine Art, die natürlich sowohl in Europa als auch in Nordamerika vorkommt (Rosa acucularis). Nordamerikanische und asiatischen Arten kommen in Europa als Neophyten vor, europäische in Nordamerika.

Das Entfaltungszentrum sind die Gebirge Mittel- und Südwestasiens, von hier stamme auch die Stammarten der meisten Kulturrosen. Rosenreiche Gebiete in Mitteleuropa sind kalkreiche Gebirge in wärmeren Gebieten wie der Schweizer Jura oder das Thüringer Kalkhügelland, aber auch die klimatisch günstigen Alpentäler wie Veltlin und Unterengadin.

Systematik

Die Gattung Rosa wurde wurde traditionell als einzige Gattung der Tribus Roseae geführt, D. Potter u.a. haben 2007 bei ihrer Revision der Familie zusammen mit Rubus in die neue Supertribus Rosodae gestellt.[1]

Die Gattung wird in vier Untergattungen untergliedert, wovon eine weiter in Sektionen unterteilt wird:

  • Untergattung Hulthemia. Sie wird manchmal als eigenständige Gattung Hulthemia abgetrennt; mit einziger Art
  • Untergattung Rosa
    • Sektion Cinnamomae
    • Sektion Carolinae
    • Sektion Caninae
    • Sektion Synstylae
    • Sektion Pimpinellifoliae
    • Sektion Banksianae mit 2 Arten
    • Sektion Bracteatae mit 2 Arten
    • Sektion Indicae mit 2 Arten
    • Sektion Laevigatae, monotypisch mit Rosa laevigata
    • Sektion Rosa, monotypisch mit Rosa gallica
  • Untergattung Platyrhodon mit einziger Art
    • Rosa roxburghii
  • Untergattung Hesperhodos mit zwei Arten



Nutzung

Die wichtigste Nutzung der Rosen ist die Verwendung als Zierpflanze, sowohl als Gartenpflanze als auch als Schnittblume. Das Rosenöl (Rosae aetheroleum) wird in der Parfumindustrie verwendet. Das bei der Gewinnung von Rosenöl anfallende Rosenwasser wird bei der Herstellung von Marzipan und Lebkuchen verwendet. In der Heilkunde werden ganze Hagebutten (Cynosbati fructus cum semine), Hagebuttenschalen (Rosae pseudofructus) und die Hagebuttenkerne (Cynosbati semen). Hagebutten und die Kerne haben eine harntreibende und leicht abführende Wirkung. In Asien werden in Volksmedizin auch getrocknete Blüten, Blätter und Wurzeln verwendet. Das Holz wird in der Kunsttischlerei für Drechsel- und Einlegearbeiten verwendet.

Kulturgeschichte

Belege

  • Heinz Henker: Rosa. In: Hans. J. Conert u.a. (Hrsg.): Gustav Hegi. Illustrierte Flora von Mitteleuropa. Band IV, Teil 2C. Spermatophyta: Angiospermae: Dicotyledones 2(4). Rosaceae (Rosengewächse). 2. Auflage, Parey, Berlin 2003, S. 1–109. ISBN 3-8263-3065-X

Einzelnachweise

  1. D. Potter, T. Eriksson, R. C. Evans, S. Oh, J. E. E. Smedmark, D. R. Morgan, M. Kerr, K. R. Robertson, M. Arsenault, T. A. Dickinson, C. S. Campbell: Phylogeny and classification of Rosaceae. Plant Systematics and Evolution, Band 266, 2007, S. 5-43. doi:10.1007/s00606-007-0539-9
Wiktionary: Rose – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Rosen – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Wikiquote: Rose – Zitate


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