Restless-Legs-Syndrom
Das Restless-Legs-Syndrom - RLS (engl: Ruhelose-Beine-Syndrom), auch Wittmaack-Ekbom-Syndrom genannt, ist eine neurologische Erkrankung mit Gefühlsstörungen und Bewegungsdrang in den Beinen (selten auch in den Armen), häufig einhergehend mit unwillkürlichen Bewegungen.
Symptome
RLS führt im Ruhezustand in Beinen (oder Armen) zu Kribbeln, Jucken oder sonstwie als äußerst unangenehm empfundenen Gefühlen, die dem Betroffenen den Drang vermitteln, sich bewegen zu müssen. Die Beschwerden treten meistens am Abend oder in der Nacht beim ruhigen Sitzen oder beim Liegen im Bett auf. Eine Bewegung der Gliedmaßen durch Umherlaufen, Kniebeugen usw. bringt kurzfristige Linderung. Die Häufung der Beschwerden abends/nachts wird zirkadianen Rhythmen (Innere Uhr) zugeschrieben, geht also nicht allein auf die zu dieser Tageszeit typische körperliche Ruhe zurück. Andererseits verstärkt auch körperliche Ruhe, wiederum unabhängig von der Tageszeit, die Beschwerden.
Häufige Begleiterscheinung des RLS sind periodische Zuckungen der Beine oder Arme im Schlaf (Periodic Limb Movements), ohne dass dies dem Patienten bewusst ist. Seltener können diese Bewegungen auch im wachen Zustand auftreten. Diese Zuckungen können zu Schlafstörungen durch wiederholtes kurzes Aufwachen (sogenannte Arousals) und in der Folge zu chronischer Müdigkeit und Antriebslosigkeit am Tag führen. Die Unruhe der Beine selbst und das daraus folgende Umherlaufen hindern oft daran überhaupt einzuschlafen. Das Außmaß an Schlafdefizit kann bei RLS-Patienten außergewöhnlich groß sein. Depressionen sind daher oftmals eine Begleiterscheinung dieser Krankheit.
Ursachen
Die Ursachen des RLS sind bis heute nicht eindeutig geklärt. Man vermutet eine Störung in Teilen des Hirnstamms. Dort besteht wohl eine erhöhte Erregbarkeit des motorischen Systems. Die Veranlagung zur Krankheit wird teilweise vererbt; zudem können eine Eisenmangelanämie, verschiedene Medikamente und bestehende Krankheiten/Zustände den Ausbruch begünstigen. Dies sind mit Niereninsuffizienz, Schwangerschaft, Magenoperationen und häufigen Blutspenden sämtlich Situationen, die mit Eisenmangel einhergehen können. Außerdem wird dem Neurotransmitter Dopamin eine zentrale Rolle bei RLS eingeräumt. Wahrscheinlich stehen Eisen und Dopamin in einer noch nicht abschließend geklärten Weise mit RLS in Zusammenhang. Häufig kommt das RLS erst ab dem dritten Lebensjahrzehnt zum Vorschein. Die Symptome verstärken sich tendenziell mit zunehmendem Alter.
Therapie
Als Therapie gilt vor allem die Verabreichung Dopamin, bzw. ähnlich wirkenden Stoffen. Diese führen zu fast sofortiger Linderung der Beschwerden. Ihre dauerhafte Gabe kann aber bei einigen Patienten das Krankheitsbild verstärken. Die Gabe von Eisenpräparaten bringt vor allem in den Fällen eine Verbesserung, in denen RLS mit erniedrigtem Bluteisen einhergeht (s.o.). Eine Heilung des RLS durch Beseitigung der Ursache ist noch nicht möglich (Stand 2004).