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Chieftain (Panzer)

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Der Chieftain ist ein britischer Kampfpanzer. Er war in den 1960ern und bis in die späten 70er einer der leistungstärksten Panzer seiner Zeit.

Er wurde Anfang der 60er Jahre entwickelt, um den in die Jahre gekommenen Centurion in den britischen Panzerregimentern abzulösen. Bei seinem Entwurf erhielten Schutz und Feuerkraft absolute Priorität vor der Beweglichkeit, eine Nachwirkung der Erfahrungen, die die Briten im Zweiten Weltkrieg beim Kampf gegen die schweren deutschen Panzer machen mußten.

Der Chieftain sollte in die militärische Lastenklasse MLC 50 passen, bei gleichzeitig möglichst starker Panzerung. Da eine gute Geländegängigkeit eine Bodenfreiheit von 50 cm voraussetzte, konnte die vorgebene Höhe nur eingehalten werden, indem die Panzerwanne sehr niedrig gebaut wurde. Dies führte dazu, daß der Panzerfahrer praktisch eine Liegeposition einnimmt. Die Formgebung ist als gelungen zu bezeichnen, mit allseits abgeschrägten Flächen. Wannenoberteil und Turm sind als Stahlgußteile ausgeführt. Das Laufwerk wurde fast unverändert vom Centurion übernommen und wird durch starke Panzerschürzen abgedeckt.

Der Antrieb ist die Schwachstelle des Chieftain, die im Laufe seiner Produktionszeit ständige Nachbesserungsversuche erlebte, ohne zu einer zufriedenstellenden Lösung zu gelangen. Der leistungsschwache Leyland-Dieselmotor, ursprünglich 650 PS/480 KW, später dann 720 PS/ 531 KW bzw. 750 PS/550 KW verhalf dem 55 t schweren Panzer nur zu einer Höchstgeschwindigkeit von 48 km/h und einer mehr als mäßigen Beschleunigung.

Die lange 120-mm-Zugrohrkanone war bis zum Erscheinen der russischen 125-mm- und der deutschen 120-mm-Glattrohrkanone die leistungs stärkste Panzerkanone. Da Geschoß und Treibladung getrennt sind, ist die Feuergeschwindigkeit unterdurchschnittlich, wozu auch die Tatsache beiträgt, daß die ersten Serien ein 12,7-mm-Einschieß-MG zur Entfernungsermittlung benutzten. Dieses wurde später durch einen Laserentfernungsmesser ersetzt. Verfeuert werden Unterkaliber- (HVAP) und Quetschkopfgeschosse (HESH). Neben Großbritannien führten der Iran (als "Khalid"), Kuwait, Jordanien ("Shir-1") und der Oman den Chieftain ein. Er wurde in den 1980ern durch den Challenger 1 ersetzt.

Abarten sind Bergepanzer, Brückenleger und Pionierpanzer sowie Umbauten mit Räumschild und Minenpflug.

Technische Daten

  • Gewicht: 55 t
  • Maße:
    • Länge: 7,480 m
    • Breite: 3,504 m
    • Höhe: 2,895 m
  • Reichweite: 500 km
  • Geschwindigkeit: 48 km/h
  • Motor: Leyland L60 6-Zylinder-Motor: 750 PS/550 KW
  • Besatzung: 4 Mann
  • Bewaffnung:
    • 120-mm-Kanone
    • 7.62-mm-MG koaxial
    • 7,62-mm-MG
    • 12.7-mm-Flugabwehr-MG

Siehe auch: Panzermodelle nach 1945