Benchmarking
Als Benchmarking bezeichnet man in der Wirtschaft das Vergleichen von Leistungen, Prozessen und Praktiken zur Auffindung von Defiziten. Es handelt sich um ein wettbewerbswirtschaftliches Analyseinstrument.
Zum Teil handelt es sich dabei um einen kontinuierlichen Vergleich von Produkten, Dienstleistungen und Herstellungsmethoden zur Analyse der Leistungsunterschiede einzelner Unternehmen. Ziele sind Ermittlung der Ursachen von Wettbewerbsnachteilen und schließlich deren Beseitigung sowie die Steigerung der Leistungsfähigkeit des Unternehmens. Als Objekt, Zielgrößen und Partner für einen Benchmark-Vergleich kommen in Frage:
- Vergleichsobjekte: Produkte und Leistungen bzw. Komponenten oder Teile, Prozesse bzw. Teilprozesse oder Einzelaktivitäten etc.
- Vergleichspartner: andere Geschäftsbereiche, Konkurrenten, gleiche oder fremde Branche etc.
- Vergleichszielgrößen: Kosten, Preis, Qualität, Zeit, Kundenzufriedenheit
Es gibt verschiedene Formen des Benchmarking als wettbewerbswirtschafliches Analyseinstrument: internes Benchmarking, wettbewerbsorientiertes Benchmarking, funktionales Benchmarking, generisches Benchmarking. Das Benchmarking schlägt eine Brücke von der reinen Leistungsanalyse hin zu selbständigen Lern- und eigenständigen Veränderungsprozessen. Das Aufzeigen von besseren Leistungsstandards, die andere Unternehmen bereits erreicht haben, erleichtert das Aufbrechen bestehender, ineffizienter Strukturen im Unternehmen.
Der Erfolg ist in erster Linie abhängig von der Festlegung geeigneter Beurteilungskriterien und der Wahl vorbildlicher Referenzunternehmen (beides ist nur situationsspezifisch zu lösen). Weitere kritische Erfolgsfaktoren sind die notwendige hierachieübergreifende Unterstützung des Projektes durch das (Top-)Management und die jeweiligen Prozessverantwortlichen sowie die Veränderungsbereitschaft der Betroffenen und die Machbarkeit im Implementierungsprozess.
In der Europäischen Union wird das Benchmarking seit Ende 1996 als eine Methode angewandt, um die Leistungskraft der einzelnen Arbeitsmärkte der EU-Länder zu vergleichen. Dabei sollen Schwächen einzelner Mitgliedstaaten offen gelegt und die jeweiligen Regierungen in die Lage versetzt werden, dringend benötigte Reformen durchzuführen.
Mit Benchmarking wird im deutschen Sprachraum gemeinhin die Messung der Leistungsfähigkeit von Computern bezeichnet. In seiner ursprünglichen Bedeutung im Englischen ist die Messung der Leistung von Maschinen im Allgemeinen gemeint.
Im Computerbereich wird allgemein spezielle Software benutzt, welche eine bestimmte Belastungssituation simuliert. Je nach Umfang der Software gibt es mehrere Tests, welche unterschiedliche Komponenten des Rechners testen. Da die Komponenten in einem PC niemals alleine arbeiten, werden eigentlich immer alle Komponenten gleichzeitig getestet, jedoch je nach Test mit einem anderen Schwerpunkt.
Bekannte Benchmarking-Software ist z.B. 3dMark 2003. Wie bei fast allen Benchmarking-Programmen gibt es zum Schluss eine Zahl als Leistungsindex aus. Damit lassen sich Rechner miteinander vergleichen.
Siehe auch
Weblinks
In Kürze...
Benchmarking (Wirtschaft) ist grundsätzlich ein kontinuierlicher Prozeß, bei dem Produkte, Dienstleistungen oder Methoden und Prozesse zwischen den wichtigsten Wettbewerbern oder den führenden Wettbewerbern verglichen werden.