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Louvre

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Louvre von der Champs-Élysées gesehen
Louvre bei Nacht
Datei:DSCN6370.JPG
Besucherandrang im Louvre

Die frühere französische Königsresidenz Louvre in Paris ist heute das weltweit größte Museum (frz. Musée du Louvre), dessen Sammlungen neben dem British Museum in London und dem Museumsensemble auf der Museumsinsel in Berlin zu den weltweit bedeutendsten gehören.

Geschichte

Der Louvre war über Jahrhunderte hinweg eine Großbaustelle. Fast jeder Herrscher, König und Kaiser hat den Louvre umgebaut, erweitert oder renoviert.

Ursprünglich war der Louvre im 12. Jahrhundert unter Philippe-Auguste ein trutziger Zweckbau (Donjon) zum Schutz des rechten Seineufers. Als die Stadt in der zweiten Hälfte des 14. Jahrhunderts rasch wuchs und die Stadt außerdem durch einen weiteren äußeren Mauerring geschützt war, ließ Karl IV. die Burg zu einer bewohnbaren Residenz umbauen. Als Haupttwohnsitz des französischen Königs dient der Palast aber erst ab dem 16. Jahrhundert unter Heinrich II, jetzt im Stil der italienischen Renaissance. Auch in den folgenden Jahrhunderten wird der Louvre nach den Bedürfnissen der jeweiligen Herrscher umgestaltet und vor allem gewaltig erweitert. Als der Königshof mit Louis XIV. nach Versailles umzog, verwahrloste der Bau allerdings. Die Stadt Paris übernimmt das Gebäude, teils noch im Rohbau und ohne Dach, die Académie française zieht in die Königsgemächer ein, andere Gebäudeteile werden von Künstlern als Behausung und Arbeitsraum genutzt. Auch Cabarets und Verkaufsstände finden sich in dem immer mehr verfallenden Gemäuer. Erst die Revolution bescherte dem Louvre eine neue Bedeutung als das erste öffentliche Museum Frankreichs (Eröffnung 1793). Hier wurden die Kunstschätze des Königs und der Adligen zusammengetragen, sofern sie nicht geplündert und zu Geld gemacht worden waren. Mit Napoleon zieht allerdings wieder ein Herrscher in den Palast ein und sein Neffe, Napoleon III vollendet den Bau und insbesondere die Fassade weitgehend in seiner heutigen Form. 1873 ist die Karriere des Louvre als Zentrum weltlicher Macht endgültig vorbei, der Präsident der Republik zieht in den Elysée-Palast, ein Flügel, der Tuilerien-Palast fällt 1871 (Kommune-Aufstand) einem Feuer zum Opfer und wird 1882 abgerissen.

Der ehemalige Staatspräsident François Mitterrand ließ in den 1980er Jahren den Louvre generalüberholen. Dabei standen nicht so sehr äußere Veränderungen im Vordergrund, als eine Umgestaltung der Ausstellungsräume und der meist unterirdischen Forschungseinrichtungen und Labors. Außerdem beherbergt der Palast seither zwei weitere Museen, das Musée des Arts Décoratifs mit dem Musée de la Mode et du Textile.

Architektur

Der heutige klassizistische Bau entstand zum Großteil im 17. Jahrhundert. Das Gebäude besteht aus 3 Flügeln (benannt nach Denon, Sully, Richelieu). 1989 baute der Architekt Ieoh Ming Pei, der unter anderem auch für das MIHO-Museum in Japan verantwortlich zeichnet, eine Glaspyramide im Innenhof des Louvre (1989), welche heute als Haupteingang zum Musée du Louvre dient. Anfangs als Gewächshaus und Käseglocke verspottet, haben sich die Pariser inzwischen daran gewöhnt. Zur Zeit läuft das "Grand-Louvre" Projekt, in dessen Rahmen unter anderem die Galerie d'Apollon restauriert wird. Der Abschluß ist für 2006 vorgesehen.

Sammlung

Datei:DSCN6389.JPG
Rubens-Saal
Datei:DSCN6383 bearbeitet.JPG
Blick auf den Denon-Flügel durch die Pyramide
Das Floß der Medusa

Die Sammlung des Museums umfasst fast 30 000 Exponate in sieben Abteilungen, die auf einer Fläche von über 60 000 m2 präsentiert werden. Damit ist der Louvre das größte Museum der Welt. Jährlich wird das Museum von über 5 Millionen Menschen besucht.

Die Kunstsammlungen des Louvre sind aber auch qualitativ einzigartig: Dicht gedrängt werden Höhepunkte von 2500 Jahren europäischer Kulturgeschichte ausgestellt. Heraus ragen die griechische und römische Antikensammlung, die italienische Renaissancemalerei, die niederländische Malerei des 16. und 17. Jahrhunderts sowie die französische Malerei des 15. bis 19. Jahrhunderts.

Abteilungen im Louvre

  • Orientalisches Altertum
  • Ägyptisches Altertum
  • Griechisches und Römisches Altertum
  • Gemälde (mit zehn Unterabteilungen, darunter die Collection Caillebotte)
  • Skulptur
  • Stiche und Zeichnungen
  • Kunsthandwerk

Berühmte Werke im Louvre (Auswahl)

Commons: Louvre – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien