Bakterien
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![]() Bacillus subtilis | ||||
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Die Bakterien (Bacteria) (griechisch bakterion – Stäbchen) bilden neben den Eukaryoten und Archaeen eine der drei grundlegenden Domänen, in die heute alle Lebewesen eingeteilt werden. Traditionell wird der Begriff in der Mikrobiologie für alle mikroskopisch kleinen, meistens einzelligen Organismen gebraucht, die keinen echten Zellkern besitzen und deshalb zu den Prokaryonten gehören. Hierzu zählen auch die Archaeen. Heute werden dagegen die Archaeen einer separaten Domäne zugeordnet. Zur Abgrenzung von dieser Gruppe spricht man manchmal auch von Eigentlichen Bakterien oder Echten Bakterien. Früher wurden sie zur Unterscheidung von den dann Archaebacteria genannten Archaeen mit wissenschaftlichem Namen auch Eubacteria genannt. Bei Bakterien ist die DNA nicht in einem vom Cytoplasma durch eine Doppelmembran abgegrenzten Zellkern enthalten wie bei Eukaryoten, sondern bei ihnen liegt die DNA frei im Cytoplasma (Kernäquivalent).
Bakterien wurden erstmalig 1676 von Antoni van Leeuwenhoek mit Hilfe eines selbstgebauten Mikroskops in Gewässern und dem menschlichen Speichel beobachtet und beschrieben.
Im Jahr 1999 wurde das bislang größte entdeckte Bakterium gefunden: Die so genannte Schwefelperle von Namibia, Thiomargarita namibiensis, ist ein bereits mit bloßem Auge sichtbares Schwefelbakterium und gilt somit als Blauwal unter den Bakterien.
Serologisch unterscheidbare Variationen von Bakterien nennt man Serotypen.
Aufbau der Bakterien

Bewegung
Bakterien bewegen sich meist durch Geißeln. Sie können auf verschiedene Reize reagieren. Diese Reaktionen werden als Phototaxis, Chemotaxis, Mechanotaxis und Magnetotaxis bezeichnet.
Klassifikation der Bakterien

Taxonomie
In der folgenden Übersicht werden die medizinisch relevanten Bakterien und ihre taxonomische Zuordnung dargestellt:
Bakterien mit dünner Zellwand (meist gramnegativ)
- Spirochaetales - Spirochäten
- Andere spiralige Bakterien
- Aerobe Stäbchen und Kokken
- Pseudomonadaceae
- Legionellaceae
- Neisseriaceae
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- Fakultativ anaerobe Stäbchen
- Enterobakterien (Enterobacteriaceae)
- Vibrionaceae
- Pasteurellaceae
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- N.N.
- Zymomonas, beispielsweise Zymomonas mobilis
- Anaerobe Stäbchen
- Anaerobe Kokken
- Rickettsiales
- Chlamydiales
Bakterien mit mehrlagiger Mureinschicht (Firmicutes, meist grampositiv)
- Aerobe und fakultativ anaerobe Kokken
- "Staphylococcaceae"
- Streptococcaceae
- "Enterococcaceae"
- Endosporenbildende Stäbchen und Kokken
- Aerobe Stäbchenbakterien
- Milchsäurebakterien - Lactobacillaceae
- N.N.
- N.N.
- Erysipelothrix
- Unregelmäßig geformte Stäbchen
- Bakterien mit Neigung zu Verzweigungen beziehungsweise Fadenbildung (Actinomycetales)
Bakterien ohne feste Zellwand
Literatur
- Albert Balows (Ed.): "The Prokaryotes; a handbook on the biology of bacteria: ecophysiology, isolation, identification, applications", 4 Bände (Vol. 1 - 4), New York u. a., Springer-Verlag, 1992, ISBN 0-387-97258-7, ISBN 3-540-97258-7
- Birgit Sattler, Hans Puxbaum, Roland Psenner: "Bakterien der Lüfte: Vom Winde verweht". Biologie in unserer Zeit 32(1), S. 42 - 49 (2002), ISSN 0045-205X
Siehe auch: Portal Lebewesen