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Luise von Österreich-Toskana

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
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Luise Antoinette Marie von Toscana (* 2. September 1870 in Salzburg; † 1947 in Brüssel) war Kronprinzessin von Sachsen und Gemahlin von Friedrich August III.. Wäre sie nicht geschieden worden, hätte sie Sachsens letzte Königin werden können.

Ehemalige Kronprinzessin Luise (um 1911)

Leben

Sie wird am 2. September 1870 in Salzburg als Erzherzogin von Österreich und zweites Kind des letzten Grossherzogs von Toscana, Ferdinand IV. geboren. Im Jahre 1890 lernt sie auf dem Schloß Sibyllenort bei Breslau den 20-jährigen Kronprinzen von Sachsen kennen. Er war der Sohn von Georg I., der ab 1902 König von Sachsen wird. Nur eineinhalb Jahre nach der Begegnung sind die Beiden verheiratet und sie gebar ihm sechs Kinder. Sie kann sich aber nicht mit der strengen Dresdner Hofetikette und mit der Familie ihres Mannes, den bigotten Schwiegereltern und besonders der bissigen und kleinkarierten Prinzessin Mathilde von Sachsen (die auch bei allen königlichen Adjutanten verhasst war, siehe Erinnerungen von Ludwig Renn), anfreunden. Da ihre Popularität im Volke für Georg und den Innenminister Georg von Metzsch immer problematischer wird, macht man ihr das Leben mit großen und kleinen Intrigen schwer. So wird ihr eine Affäre zum belgischen Hauslehrer André Giron angehängt. Als sie schwanger mit dem siebten Kind ist, verläßt sie am 9. Dezember 1902 Dresden in Richtung Genfer See. Damit wird das sächsische Ehedrama zum ersten Skandal des deutschen Hochadels des 20. Jahrhunderts.

König Georg lässt ohne Anhörung seines Sohnes, des Kronprinzen Friedrich August, die Ehe am 11. Februar 1903 per Sondergericht scheiden. Da Georg am 15. Oktober 1904 stirbt, hofften die Sachsen, das alles sich zum Guten wenden würde, doch Friedrich August III. musste seinem Vater versprechen Luise nicht mehr an den Dresdner Hof zurückzulassen. So ist ihr Versuch am 21. Dezember 1904 ins Dresdner Taschenbergpalais zu gelangen, um ihre Kinder wiederzusehen, vergeblich, da die Polizei das Gebäude umstellt hat.

Sie bekommt von ihrem Vater nach der Scheidung den Titel Gräfin Montignoso, heiratet 1907 den Komponisten Enrico Toselli und trennt sich schon 1908 wieder von ihm. Sie nennt sich nun Marquise d´Ysette und lebt in Brüssel. Dort stirbt sie als Blumenfrau 1947.

Kinder

  • Kinder von Luise von Toscana und Friedrich August III.
  • Kinder von Luise von Toscana und Enrico Toselli
    • Karl Phillipp Emanuel

Sonstiges

Ihr zu Ehren tragen einig Restaurants ihren Namen, so z.B. der Luisenhof und das Cafe Toscana am Blauen Wunder in Dresden-Loschwitz.

Literatur

  • Almanach de Gotha, Gotha 1887 und 1931;
  • Louisa of Tuscany: My own Story, London 1911;
  • Karl Kraus: Luise von Toscana, Mein Lebensweg, ISBN 3-86530-047-2;
  • Erika Bestenreiner: Luise von Toscana, ISBN 3492231942.