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Sander

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Der Begriff Sander leitet sich vom isländischen sandur ab und meint breite Schwemmlandebenen, deren Untergrund im Allgemeinen aus Sanden, Kiesen und Geröllen besteht. Sie entstehen, wenn Gletscherschmelzbäche die Endmoräne durchschneiden und sich in der Ebene dahinter verbreitern. Dadurch verliert der Schmelzbach stark an Geschwindigkeit und lässt das mitgeführte Geröll in einem breiten Schwemmkegel liegen. Das anfangs recht große Neigungsverhältnis (bis zu 20 %) nimmt dabei rasch ab. Gröberes Material lagert sich nahe hinter der Endmoräne ab, wohingegen feinerer Kies und Sand noch weit flussabwärts getragen wird und so eine charakteristische Landschaft bilden.

Ein Beispiel für einen eiszeitlichen Sander ist die Zauche südwestlich von Berlin.

Beispiele aus Island sind der Mýrdalssander (vgl. Mýrdalsjökull) oder der Skeidarársander. Das Überqueren dieser Sander ist auch heute nicht ganz gefahrlos, denn durch einen plötzlichen Vulkanausbruch unter dem Gletscher kann es zu Flutwellen, den berüchtigten Gletscherläufen kommen, denen die Sander auch ihr Entstehen verdanken.


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