Ervin Acél
Ervin Acél (* 3. Juni 1935 in Timisoara; † August 2006 in Wien) war ein ungarisch-rumänischer Dirigent.
Biografie
Acél wurde am 3. Juni 1935 in Timisoara (Temesvár) geboren, studierte am musischen Lyzeum in Timisoara und setzte seine Studien in Bukarest am Konservatorium fort (1953-1957). Seine Lehrer waren Victor Iusceanu (Theorie und Solfeggio), Paul Constantinescu (Harmonielehre), Silvia Capatana (Klavier), Adriana Sachelarie und George Breazul (Musikgeschichte), Constantin Silvestri (Orchesterleitung) und Ion Vicol (Chordirigieren), Von 1958 bis 1960 studierte er in Cluj Napoca (Kolozsvár) bei Antonin Ciolan und Anton Ronai Orchesterleitung.
Sein Debut gab Acél am 4. Oktober 1960 in Botosani, wo er als fixer Dirigent für kurze Zeit (1960-1963) verpflichtet wurde und dort auch als Klavierprofessor tätig war.
Im Jahre 1965 übernimmt er die Leitung der Philharmonie Oradea (Nagyvárad) wo er bis 1992 bleiben sollte. Unter seiner Leitung erlebte dieses Ensemble eine Hochblüte und es entwickelte sich zu einem der führenden Orchester Rumäniens. Maestro Acél nahm an zahlreichen Meisterkurse teil, unter Anderen in Hilversum (Holland) bei Jean Fournet.
Seit 1989 fanden in Baile Felix bei Oradea, die von ihm gegründeten Sommermeisterkurse in Orchesterleitung, statt - bis zu jenem Zeitpunkt eine einzigartige Sache in Rumänien. Unter seinen Schülern zählen Andreea Riderelli (Italien), Paul Murphy (England), Guillaume Boulay und Frederik Rabemanjara (Frankreich), Dan Ratiu, Cristian Neagu (Rumänien) u.v.a
Von 1980 bis 1989 war er neben seiner künstlerischer Tätigkeit auch Direktor der Philharmonie Oradea. Am 23. November 1985 leitete er im Rahmen eines kulturellen Austauschprogramms ein Konzert im Brahmssaal des Wiener Musikvereins. Von 1991 bis 1999 war Acél künstlerischer Leiter und Direktor der Philharmonie Szeged. In dieser sehr hoch angesehenen Funktion leitete er zahlreiche große Konzerte, machte viele Tourneen (darunter eine große Portugal Tournee 1997 bei welcher auch Agnes Baltsa mitwirkte) und viele Plattenaufnahmen.
Ab dem Jahr 1996 bekommt Acél eine Lehrstelle an der Universität für Musik und darstellender Kunst in Wien, wo er bis zu seinem Tode bleiben sollte. Allerdings bedeutete es keineswegs, dass er seine Aktivitäten als berühmter Dirigent in Ungarn und Rumänien aufgab. Seit 1999 kehrte er wieder nach Oradea zurück wo er regelmäßig Konzerte gab und somit ständig zwischen Wien, Szeged und Oradea unterwegs war.
Neben seinen berühmten und unter Studierenden sehr beliebten Meisterkurse in Rumänien, gab Acél seine Erfahrungen und Wissen, auf sehr angenehmer und professioneller Weise den Studierenden auch in Wien im Rahmen des Wiener Musikseminars und u.a. in Italien weiter. Seine vielen Sprachkenntnisse erleichterten ihm die Arbeit mit Studenten vieler Kulturen.
Seit 1996 bis zu seinem Tod 2006 war Elena Casella aus Mailand seine einzige Assistentin. Nach einer langjährigen Krankheit verstarb Acél Ende August 2006 in Wien. Er wurde in seinem Heimatort in der Nähe von Köszeg im Beisein vieler Musiker, Schüler und Freunde begraben. Er hinterließ nicht weniger als 40 Schallplattenaufnahmen, davon sind allerdings nur 10 auf CD erschienen.