Korosten
Korosten (ukrainisch/russisch Коростень, ) ist das Zentrum des gleichnamigen Rajons im Oblast Schytomyr in der Ukraine mit etwa 65.000 Einwohnern (Hochrechnung 1. Januar 2005), am Fluss Usch gelegen. Sie ist ein wichtiger Verkehrsknoten. In Umgebung der Stadt werden die wertvollen Sorten von Granit gewonnen. In Stadt befindet sich eine Porzellanfabrik.
Geschichte
Die Stadt ist vermutlich schon in 9. Jh. auf einem Granithügel gegründet worden und hieß damals Iskorosten. Der Name bedeutet "Wände mit Baumrinde". Iskorosten wurde 914 erstmalig urkündlich erwähnt und war die Hauptstadt von Drewljanen, eines ostlawischen Stammes. 945 ließ die Fürstin Olga von Kiew die Stadt aus Rache für seinen von Drewljanen getöteten Ehemann Igor belagern und niederbrennen. Iskorosten gehörte seitdem zum Fürstentum von Kiew.
1240 wurde die Stadt von Mongolen erobert. Seit 1370 gehörte Iskorosten Litauen und später Polen. 1589 hat sie die Stadtrechte erhalten. 1649-1667 gehörte die Stadt dem Kosakenstaat von Bohdan Chmelnyzkyj, danach fiel sie wieder an Polen. 1795 kam die Stadt unter russische Hoheit. Damals war das eine kleine provinzielle Stadt. 1902 wurde hier eine Eisenbahnstation gebaut und die Stadt wurde in Korosten umbenannt. Die Stadt wurde im Zweiten Weltkrieg komplett zerstört.
Korosten wurde in 1986 vom Tschernobyl-Unfall schwer getroffen.