Diskordianismus
Der Diskordianismus wird sowohl als "Religion versteckt als Scherz" als auch lediglich als "komplizierter Witz versteckt als Religion" bezeichnet.
Das stimmt auch beides, je nachdem, von welchem Gesichtspunkt man sich die Sache anschaut.
Allein diese Definition entspricht schon angewandtem Diskordianismus:
- Verwirrung stiften
- Zum Nachdenken anregen
- Dogmen brechen
- Neue Sichtweisen eröffnen.
Generell sind Diskordier gegen Autoritäten, gegen Zwang und gegen Traditionen. So haben sie zum Beispiel den Satz geprägt: "Wir Diskordier müssen auseinanderhalten!"
Entsprechend dieses Satzes gibt es keine zentrale Organisation, sondern mehrere kleinere. So existieren zum Beispiel die ELF (Erisian Liberty Front) für Anarcho-libertären Anti-Autoritarismus, gegründet von Kerry Thornley und die POEE (Paratheo-Anametamystikhood of Eris Esoteric), gegründet von Gregory Hill. Gregory Hill schrieb unter dem Namen Malaclypse der Jüngere zusammen mit Thornley alias Lord Omar Khayyam Ravenhurst die Principia Discordia, die Bibel des Diskordianismus. Durch dieses Buch, welches (fast) alle Geheimnisse des Diskordianismus enthält, entstand diese Religion erst.
Diese Religion betet Eris an, die griechische Göttin für Zwietracht, Chaos und Ähnliches - obwohl Agnostiker und Atheisten von der Religion keinesfalls ausgeschlossen werden.
In "Illuminatus!" von Robert Anton Wilson und Bob Shea sind die Diskordier die Leute, die unter ihrem (Nicht-)Führer Hagbard Celine gegen die Vorherrschaft der Illuminaten kämpfen. Wilson wurde auch lange für den Autor der Principia Discordia gehalten. Er widmete den ersten Teil übrigens niemandem anders als den Begründern des Diskordianismus, Hill und Thornley.
Mitbegründer Kerry Thornley wurde im Zuge der Ermittlungen um das Attentat auf John F. Kennedy der Komplizenschaft angeklagt aber aufgrund des Mangels von Beweisen niemals verurteilt.