Vernissage
Unter dem aus dem Französischen entlehnten Begriff Vernissage versteht man die feierliche Eröffnung einer Kunstausstellung.
Das Wort Vernissage stammt vom französischen le vernis, „der Firnis“, „der Lack“. Ursprünglich firnissten die Künstler an einem solchen Anlass ihre Bilder und gaben ihnen damit den letzten Schliff. Das Lackieren bzw. Aufbringen des Firnisses als Abschlussarbeit vor einer Ausstellung bezeichnet man daher als Vernissage. Dies bot zumeist Gelegenheit, das Ende der Arbeit an einem Bild – oder einer Bilderserie – mit einem kleinen Fest zusammen mit Freunden oder den Auftraggebern zu würdigen.
Wortherkunft
Das Wort „Vernissage“ ist entlehnt aus dem gleichbedeutenden frz. „vernissage“ , zu frz. „vernis“, Firnis. Hergeleitet aus it. „vernice“, zu mlat. „veronice“, zu maked. „veronikê“, das sich von Berenike (von Kyrene) herleitet, einer Stadt in der Kyrenaika (heute Benghazi). Von dort kamen die ersten Firnislacke. Das dt. Firnis geht auf mhd. „firnîs“, „firnîz“, „firnez“, „vernîz“, entlehnt aus dem altfranzösischen „vernis“ zurück. Ursprünglich ist damit wohl in der Regel Sandarak gemeint.
Die Herleitung aus einem angeblichen Eigennamen „Martin Vernis“ ist falsch. Der Begriff des „Vernis Martin“ bezeichnet alle französischen Lackarbeiten des 18. Jahrhunderts auf Holz (Täfelungen, Kutschen, Möbel, Dosen etc.). Er geht auf die Brüder Martin (Guillaume, gest. 1749; Etienne-Simon, gest. 1770; Julian, gest. 1783 und Robert, gest. 1766) zurück. Die Brüder Martin entwickelten einen Lack, der auch als „Cipolin“ bezeichnet wurde und zur Imitation von chinesischen und japanischen Lackarbeiten diente. 1730 (1744 erneuert) erhielten Guillaume und Etienne-Simon das Alleinrecht zur Herstellung von „Vernis Martin“.
Das feierliche Ende am letzten Tag einer Kunstausstellung nennt man Finissage.
Bei größeren Kunstausstellungen gibt es zur Halbzeit der Ausstellung auch eine Midissage.