KAMAZ
КАМАЗ KAMAS
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Rechtsform | Aktiengesellschaft |
Gründung | 1969 |
Sitz | Nabereschnyje Tschelny |
Leitung | Sergei A. Kogogin |
Mitarbeiterzahl | unbekannt |
Umsatz | 1 Milliarde US$ |
Branche | Fahrzeugbau |
Website | www.kamaz.net |

Das Unternehmen KAMAS (englische Schreibweise KAMAZ, russisch OAO КАМАЗ / OAO Kamas, Abkürzung für Камский автомобильный завод / Kamski awtomobilny sawod) befindet sich in der russischen Industriestadt Nabereschnyje Tschelny in der Nähe des Kama-Staudammes. Hier werden außer Lastkraftwagen (Lkw) auch Dieselmotoren, Omnibusse (NEFAS - НефАЗ) und Panzer produziert.
Geschichte
Mitte der 1960er-Jahre bestand in der damaligen Sowjetunion ein hoher Bedarf an mittelschweren Lkws, der aus eigener Produktion nicht gedeckt werden konnte. Aus diesem Grund wurde Ende der 1960er-Jahre ein komplettes Produktionswerk geplant und innerhalb von 5 Jahren errichtet. Der mit einer Computeranalyse ermittelte optimale Produktionsstandort ist Nabereschnyje Tschelny. Mittlerweile umfasst der Produktionskomplex zehn große Spezialwerke mit einer Kapazität von bis zu 65.000 Lkws, 1.000 Bussen und bis zu 75.000 Dieselmotoren pro Jahr. Damit sind die KAMAS-Werke einer der jüngsten und größten Nutzfahrzeughersteller weltweit.
Zunächst wurden in dem Moskauer Ingenieurinstitut I. A. Lichatschow 24 Prototypen (Versuchsmuster) gebaut, die in dem zentralen sowjetischen Fahrzeugplanungs- und Entwicklungsinsitut NAMI erprobt wurden sowie in unterschiedlichsten sowjetischen Klimagebieten wie Sibirien, Ural und in heißen Südrepubliken auf ihre Alltagstauglichkeit und Robustheit erprobt wurden. Die Motoren wurden zentral in den sowjetischen Jaroslawl-Werken entwickelt. Die Versuchsmuster sahen insbesondere in der Führerhausgestaltung noch anders aus, als die späteren Serien-Lkw. Drei Baumuster wurden zunächst gefertigt. Ein Pritschenwagen Modellkennung 5320, eine Sattelzugmaschine Modellkennung 5410 und ein Muldenkipper Modellkennung 5511 - alle jeweils als dreiachsige Varianten. Am 16. Februar 1976 lief der erste KAMAS-Serien-Lkw vom Band. Damit begann genau eine Woche vor dem XXV. Parteitag der KPdSU die Serienproduktion. Eigentlich sollte die Produktion genau zum XXV. Parteitag der KPdSU beginnen, allerdings haben die Mitarbeiter aufgrund einer Planübererfüllung die bereits produzierten Lkw den Bürgern der Sowjetunion als Geschenk zum Jahrestag übergeben. Im ersten Jahr wurden so bis Oktober 1976 15.000 und bis Dezember 22.000 Lkw in der Gewichtsklassen von 8 bis 20 Tonnen produziert. Die Fahrzeuge waren bis Anfang der 1990er Jahre in ganz Osteuropa sehr verbreitet.
Mit den politischen Umwälzungen in Osteuropa veränderten sich auch die Rahmenbedingungen der Produktion. Trotz des weggebrochenen Absatzmarktes wurden bis August 1993 1.500.000 und bis August 1999 1.600.000 Lkw gebaut. Des weiteren verließen bis 2003 rund 2,3 Millionen Dieselmotoren das Werk.
Am 23. August 1990 wurde der Betrieb als erster Russlands in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Die Fahrzeuge sind bis heute in den GUS-Staaten weit verbreitet und werden nach Werksangaben weltweit in ca. 30 Länder exportiert.
Produktionsstandorte
Lkw
Autobusse
Modelle
- KAMAS 4320: Pritschenwagen, altes Modell
- KAMAS 5460: Sattelzugmaschine
- KAMAS 5511
- KAMAS 6520: Muldenkipper
- KAMAS 43253: Pritschenwagen
- KAMAS 49252
- KAMAS 49256
- KAMAS 4911: Sport-Truck
- NEFAZ 5299: ÖPNV-Omnibus
- NEFAZ 52991: Reisebus
Motorsport

An der Rallye Dakar nahm das Werk mit bis zu drei T4-Kategorie-Fahrzeugen teil. Dabei belegte KAMAS in der Truck-Gesamtwertung der Jahre 1996, 2000 und 2002–2006 jeweils den ersten Rang.
Platzierungen bei der Rallye Dakar
Jahr | Fahrer (Nationalität) | Trucks | Strecke |
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1996 | Moskowskich, Kusmin (beide RUS) | Platz 1 | Granada –Dakar |
2000 | Tschagin, Jakubow, Sawostin (alle RUS) | Platz 1 | Paris – Dakar – Kairo |
2002 | Tschagin, Jakubow, Sawostin (alle RUS) | Platz 1 | Arras – Madrid – Dakar |
2004 | Tschagin, Jakubow, Sawostin (alle RUS) | Platz 1 | Clermont-Ferrand – Dakar |
2005 | Kabirow, Beljajew, Mokejew (alle RUS) | Platz 1 | Barcelona – Dakar |
2006 | Tschagin, Jakubow, Sawostin (alle RUS) | Platz 1 | Lissabon – Nouakchott – Dakar |
Weitere Erfolge
Rustam Minnikhanov, der Premierminister von Tatarstan, ist in seiner Freizeit ein begeisterter Rennfahrer und gewann 2002, 2003, 2004 und 2006 mit einem Werks-KAMAS-4911-Truck die UAE Desert Challenge in den Vereinigten Arabischen Emiraten.