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Lothar II. (Lothringen)

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Lothar II. (* um 835, † 8. August 896 bei Piacenza) war vom 855 bis zu seinem Tod fränkischer König.

Lothar war zweiter Sohn von Lothar I., als dieser starb, wurde sein Reich zwischen den drei Söhnen geteilt (Teilung von Prüm): Ludwig II. (Italien) erhielt Italien und den Kaisertitel, Lothar das Mittelreich (Lothringen) mit der Residenz in Aachen und Karl Provence.

Lothars Leben war vor allem geprägt von der Kinderlosigkeit seiner Frau Theutbergas und dem Ehestreit, der daraus resultierte. Um seine dynastische Pflicht zu erfüllen, sah Lothar sich gezwungen, sich von Theutbergas zu trennen und seine Mätresse Waldrada zu heiraten, mit der er bereits einen Sohn hatte. Obwohl auf den Aachener Synoden (860 und 862) die Scheidung anerkannt wurde, blieb das Problem ungelöst. Der Erzbischof Hinkmar von Reims, der ein enger Berater Karls des Kahlen war, prangerte auf dessen Betreiben in einer Denkschrift diesen Beschluss an, woraufhin Papst Nikolaus I. sich in die Sache einschaltete.

Obwohl auf der Synode von Metz die Scheidung abermals anerkannt wurde, in Anwesenheit der päpstlichen Legathen, widerrief der Papst diese Entscheidung und exkommunizierte die Erzbischöfe Gunther von Köln und Theutgaud von Trier, die auf der Synode von Metz die treibende Kraft waren. Papst Hadrian II. erlaubte schließlich Lothar, seine Angelegenheit persönlich in Rom vorzutragen. Auf dem Rückweg dieser Reise jedoch starb Lothar, so dass eine endgültige Entscheidung überflüssig wurde.

Nach Lothars Tod wurde das Mittelreich zwischen Karl dem Kahlen und Ludwig dem Deutschen im Lotharii Regnum aufgeteilt.