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Lunestedt

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Wappen Deutschlandkarte

Hilfe zu Karten
Basisdaten
p1
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Cuxhaven
Samtgemeinde: Beverstedt
Höhe: 5 m ü. NHN
Fläche: 17,25 km2
Einwohner: 2533 (31. Dez. 2006)Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 147 Einwohner je km2
Postleitzahl: 27616
Vorwahl: 04748
Gemeindeschlüssel: 03 3 52 033Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Gemeindeverwaltung:
Hauptstraße 14
27616 Lunestedt
Website: www.lunestedt.de
Bürgermeister: Manfred Woltmann (CDU)

Lunestedt ist eine Gemeinde in der Samtgemeinde Beverstedt im Landkreis Cuxhaven in Niedersachsen, welche 1969 durch eine Gebietsreform aus den Gemeinden Freschluneberg und Westerbeverstedt hervorging. Die Gemeinde erstreckt sich auf einer Fläche von 17,27 km².

Geografie

Geografische Lage

Die Gemeinde liegt an dem Flüsschen Lune, einem Nebenfluss der Weser, und an der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven. Der Bahnhof an der 1862 eingerichteten Strecke zwischen Bremen und Geestemünde wurde 1879 eröffnet.

Geschichte

Die Gemeinde Lunestedt ist unter diesem Namen erst 1969 im Zuge der Gebietsreform aus den Gemeinden Freschluneberg und Westerbeverstedt entstanden. Der Ort Westerbeverstedt wurde erstmalig 860 durch die Aufzeichnung des Erzbischofs Ansgar über die Wunderheilung am Grabe des Heiligen Willehad genannt. Hügel- und Großsteingräber zeugen von wesentlich früherer Besiedlung auf den Geesteinseln nördlich der Lune. Genaueres ist nachzulesen auf der Internetseite des Ortsheimatpflegers.

Auf dem Gut Altluneberg (Ortsteil von Wehdel, Gemeinde Schiffdorf) wurden Unterlagen gefunden über einen Hexenprozess, der 1607 in Heyerhöfen (zwischen Beverstedt und Heerstedt) geführt wurde. Die Dorfwirtin Engell von Grollen aus Westerbeverstedt (heute Ortsteil von Lunestedt) wurde der Hexerei angeklagt.

Quellen:

Kurt Eckert: Gesche Milden und ihr Buhle, Nordsee-Zeitung, Bremerhaven vom 13. April 1950

Dr.Wilhelm Stölting: Westerbeverstedt, 1100 Jahre Geschichte eines Dorfes, Nordwestdeutscher Verlag Ditzen & Co, Bremerhaven, 1960

Lutz Hoeppner: Swatte Smeer, Chronik des Pfarrers Johann Weisvogel über den Beverstedter Hexenprozess 1607, Selbstverlag (L. Hoeppner, Lunsheide 9, 27616 Beverstedt) 2007, ISBN 978-3-00-022426-3

Politik

Datei:Lunebiber290508.jpg
Wappenfigur-Biber vor der Volksbank in Lunestedt

Gemeinderat

  • CDU - 7 Sitze
  • SPD - 4 Sitze
  • Einzelkandidat - 1 Sitz

(Stand: Kommunalwahl 2006)

Wappen

Das Wappen der Gemeinde zeigt einen goldenen aufrecht stehenden Biber auf grünem Grund und in der nichtheraldisch rechten oberen Ecke des Wappenschildes eine silberne nach nichtheraldisch links geöffnete Mondsichel. Am Schildfuß befindet sich ein silbern-blauer Wellenlauf. Das Ortswappen zeigt damit Sinnbilder der beiden früheren Ortsteile Westerbeverstedt und Freschluneberg.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Musik

Ansgari-Chor, Kinderchor, L'unisono-Chor, Lunedudel-Ensemble

Bauwerke

Hermann Kück (Lunekring) spricht beim Richtfest des Dorphuuses

Marion Köser hatte gegenüber der Schule ein Fachwerkhaus renoviert und dort seit 1976 Heimatfreunde um sich geschart - den "Lunekring". Nachdem sie am 6. Mai 2005 plötzlich verstarb, konnte das geschichtliche Kulturgut, das der Lunekring zusammengetragen hatte, nicht mehr im Haus Köser bleiben. Das Haus stand zum Verkauf.

In der Nachfolge des Lunekrings bildete sich der "Arbeitskreis Lunekring im Heimatverein der Samtgemeinde Beverstedt". Er hat 2007 ein Fachwerkhaus in Köhlen abgetragen und zwischengelagert. Am 19. Juni 2008 wurde das neben Feuerwehr und Schule aufgebaute "Dorphuus"[1] gerichtet. Darin wird dann die Sammlung aus dem Hause Köser wieder der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Der Arbeitskreis Lunekring plant nach der Fertigstellung zur 1150 Jahr-Feier des Ortes auch kulturelle Veranstaltungen.

Parks

Otterbiotop (ehemalige Teichkläranlage) an der Lune (wird instand gehalten vom "Forum Natur-Lunekring")

Sport

TSV (Turn- und Sportverein), Lunestedter Tennisverein, Schützenverein Westerbeverstedt, Schützenverein Freschluneberg, Angelsportverein

Regelmäßige Veranstaltungen

Der Ort feiert alle vier Jahre ein Dorfgemeinschaftsfest und - versetzt dazwischen - alle vier Jahre ein großes Erntefest. Das nächste Fest ist die 1150-Jahr-Feier (3. - 6. Juni 2010).


Wirtschaft und Infrastruktur

In Lunestedt werden 1.270 ha der Gemeindefläche (etwa 75%) landwirtschaftlich als Acker- und Grünland genutzt. Die Betriebe haben eine Größe zwischen 20 und 100 ha. Aufgrund der günstigen Verkehrsverbindungen und einer regen Bautätigkeit ist mit einem stetigen Anwachsen der Bevölkerung zu rechnen. An der Bahnhofstraße befindet sich ein Gewerbegebiet mit einer Möbelfabrikation und der Zentrale einer landwirtschaftlichen Genossenschaft. Im neu ausgewiesenen Gewerbegebiet am Bahnhof nutzen erste Betriebe die Erweiterungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. An der Straße nach Heyerhöfen befindet sich eine Biogas-Anlage. Lunestedter Betriebe haben sich zum Gewerbeverein zusammengeschlossen, der alljährlich am Sonntag nach Pfingsten einen Gewerbetag in der Wesermünder Straße zwischen Bahnhof und Hauptstraße veranstaltet.

Im Ort gibt es einen Einkaufsmarkt, zwei Schlachtereien, eine Bäckerei, eine Apotheke, ein Modegeschäft, drei Restaurants und einen zusätzlichen Saal. In Bahnhofsnähe gibt es eine Kfz-Werkstatt.

Die St. Ansgari-Kirche ist eine evangelische Kirchengemeinde im Kirchenkreis Wesermünde-Süd des Sprengels Stade.

Verkehr

Lunestedt hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Bremen–Bremerhaven. Im Stundentakt fahren Nahverkehrszüge nach Bremen und nach Bremerhaven.

Die A 27 verläuft wenige Kilometer westlich. Ab dem Jahr 2017 (Schätzung) könnte die A 22 an der Ortsgrenze zu Heerstedt verlaufen.

Bildung

Eine voll ausgebaute Mittelpunkt-Grundschule mit Turnhalle, Sport- und Hartplatz steht in der Schulträgerschaft der Samtgemeinde und befindet sich im Ortsteil Westerbeverstedt. An der Grundschule werden knapp 200 Schülerinnen und Schüler aus den Gemeinden Heerstedt, Hollen und Lunestedt von 12 Lehrerinnen und Lehrern unterrichtet. Im Kindergarten werden z.Z. drei Gruppen betreut. Für den Sport steht ein weiterer Sportplatz zur Verfügung. Das solarbeheizte Schwimmbad wird in den Sommermonaten auch von vielen Einwohnern anderer Gemeinden genutzt.

Persönlichkeiten

  • Marie Grab (1901 - 1982): langjährige Dorfchronistin, Mitarbeiterin der Nordsee-Zeitung, Mitbegründerin des Lunekrings und Heimatdichterin
  • Hildegard Wesche (1914 - 1992): Gründungsmitglied des DRK-Ortsvereins (12. Oktober 1952) erhielt 1985 das Bundesverdienstkreuz
  • Karl-Heinz Ahrens (geb. 1920): Bürgermeister von 1956 bis 1988, 1982 ausgezeichnet mit dem Bundesverdienstkreuz
  • Marion Köser (1926 - 2005): Gründerin und Sponsorin des Lunekrings, Sammlerin dörflichen Kulturgutes im Hause Köser

Sagen und Legenden

  • Die Pestgruben. In der Feldmark von Westerbeverstedt haben Bauern Pestgruben weitab vom Dorf angelegt, "um wenigstens ein paar Tiere zu retten". Davon sollen einige noch erkennbar sein.

Quelle:
Männer vom Morgenstern: Hake Betken siene Duven; Das Sagenbuch aus dem Land an Elb- und Wesermündung. 1999, ISBN 3-931771-16-4

Einzelnachweise

  1. Internetseite "Dorphuus"