Elmsfeuer

Das Elmsfeuer (Sankt-Elms-Feuer, Eliasfeuer) ist ein Elektrometeor. Es handelt sich um eine kontinuierliche Koronaentladung, die in der Atmosphäre bei Feldstärken von mehr als 100 kV/m – also bei gewittrigen Wetterlagen – an hohen, spitzen Gegenständen, wie zum Beispiel Schiffsmasten, Kirchtürmen und Bergspitzen, auftritt. Auch an Frontscheiben von Flugzeugen tritt es auf, wurde allerdings bisher nur selten filmisch dokumentiert. Es ist nach Erasmus von Antiochia (italienisch Elmo) benannt, den die Schiffsleute anrufen, wenn sie durch einen Sturm in Not geraten.
Auch im Gebirge bei einer nahenden Gewitterfront wird von diesem Phänomen berichtet. Besonders im Bereich des Gipfelkreuzes, gepaart mit dem charakteristischen Surren (Pickelsausen) einer elektrostatischen Aufladung, kann es zu diesen Erscheinungen kommen. Sehr selten berichten auch Bergsteiger von einem Leuchten in Bodennähe, welches ca. eine Minute andauert. Dies wird oft mit einer dem Nordlicht ähnlichen Erscheinung verglichen. Menschen in der Nähe eines Elmsfeuers stehen aufgrund der starken Potentialdifferenz oft die Haare zu Berge.
Elmsfeuer treten extrem selten auf. Allerdings besteht bei Elmsfeuer unmittelbare Blitzgefahr und somit höchste Lebensgefahr für den Menschen. Obwohl es kaum Fotografien und Videoaufnahmen von Elmsfeuern gibt, besteht an deren Existenz kein Zweifel.
Elmsfeuer leuchten aufgrund der Spektrallinien der Gase Sauerstoff und Stickstoff in der Erdatmosphäre blau violett.
Es besteht der Verdacht, dass die Explosion des Luftschiffs LZ 129 „Hindenburg“ 1937 in Lakehurst durch ein Elmsfeuer verursacht wurde.
Von dem Musiker John Parr gibt es ein Lied, das sich "St. Elmo's Fire" nennt.
Literatur
- Elmsfeuer. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 569.
- Kristian Schlegel: Vom Regenbogen zum Polarlicht. Leuchterscheinungen in der Atmosphäre. Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg, ISBN 3-8274-1174-2.