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Jarocin

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Jarocin (deutsch Jarotschin) ist eine kleinere Kreisstadt (27.000 Einwohner) und Hauptstadt des gleichnamigen Landkreises (Powiat Jarociński) im östlichen Teil der polnischen Woiwodschaft Großpolen.

Stadtwappen

Stadtwappen von Jarocin

Das Stadtwappen zeigt in Gelb ein rotes Stadttor mit drei blau behelmten Türmchen.

Kurze Tafel zur Geschichte der Stadt

  • 1800 v.Chr.: das heutige Jarotschiner Land ist von einem Jäger-und Hirtenstamm bewohnt.
  • 1257: die Herrschaft Jarotschin wird an einen Janko vom Wappenstamme Zaremba verliehen. Dies macht J. zur ältesten privaten Stadt in Polen. Im Prinzip verbleibt sie privat bis 1945.
  • 1400 (um): schnelle Entwicklung der Stadt, die an der Kreuzung der wichtigen Handelswege von Breslau nach Thorn und von Posen nach Kalisch liegt. Um diese Zeit ist mehr als die Hälfte der Stadtbevölkerung deutsch (vor allem Einwanderer aus Schlesien).
  • 1661: die Stadt geht an die Familie Radolinski über, einen Zweig des großpolnischen Uradelsgeschlechts Koszutski, und verbleibt ihr Eigentum bis 1945.
  • 1793 bis 1807: die Stadt gehört nach der 2. Teilung Polens zu Preußen, danach bis 1815 zum Herzogtum Warschau.
  • 1815: Jarotschin kommt wieder zu Preußen (Provinz Posen) und bleibt preußisch bis 1918.
  • 1850 (nach): schnelle Entwicklung der Stadt, Ansiedlung von Industrie.
  • 1875: ein wichtiger Eisenbahnknoten entsteht in Jarotschin.
  • 1889: preußische Verwaltungsreform. Der Landkreis Jarotschin wird geschaffen.
  • 1914 (bis): die Stadt erhält ein Gaswerk und Kanalisation, der Bahnhof elektrische Beleuchtung.
  • 1918, 8. November: der großpolnische Aufstand gegen die preußische Herrschaft bricht aus. In Jarotschin entsteht der erste Soldatenrat der Provinz Posen. An den Kämpfen mit den deutschen Freikorps nehmen fünf Kompanien aus Jarotschin teil.
  • 1939: nach der polnischen Niederlage wird Jarotschin vom Großdeutschen Reich annektiert als Teil des Warthelandes. Viele Polen werden von den NS-Behörden vertrieben und deutsche Siedler aus dem Baltikum, Wolhynien und der Bukowina angesiedelt. 1944 gibt es 35% Deutsche in der Stadt.
  • 1945, Ende Januar: die Stadt wird von den sowjetischen Truppen eingenommen. Die kommunistische Diktatur ersetzt die nationalsozialistische.
  • 1960 - 1975: energischer Aufbau der Industrie. Es entstehen neue Betriebe: Möbelprodution, Holzbearbeitung, Bekleidungs- und Maschinenfabriken.
  • 1975: polnische Verwaltungsreform. Jarotschin verliert seinen Rang als Kreisstadt und wird zu einer Stadtgemeinde in der neugebildeten Woiwodschaft Kalisch.
  • 1999: Wiederherstellung des Landkreises in der neuen Woiwodschaft Großpolen.

Söhne und Töchter der Stadt

Wirtschaft

In der Stadt sind über 2700 Firmen registriert. Jarotschin hat Bekleidungs-, Möbel-, und Lebensmittelindustrie.

Partnerstädte