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Siamun

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Siamun war der 6. Herrscher der 21. Dynastie. Er regierte um 979–960 v. Chr.

Er ist der in der 21. Dynastie der am Besten bezeugte Pharao. Allerdings ist seine Abstammung unklar. Möglicherweise ist er der Sohn seines Vorgängers Osochor.

Siamun regierte vermutlich 19 Jahre (es ist das höchste belegte Jahr).

Titulatur (Nebti- und Goldname unbekannt):

  • Horus: Starker Stier, Geliebter der Maat (geliebter Sohn des Amun, der aus seinem Leib hervorgegangen ist),
  • Thronname: Mit göttlicher Gestalt, ein Re, Erwählter/Geliebter des Amun (Netjer-cheper-Rê setep-en-Amun),
  • Eigenname: Sohn des Amun

Im Süden amtiert Pinudjem II. als Hohepriester des Amun. Nach dessen Tod wird die berühmte Cachette von Deir el-Bahari als Versteck für die Königsmumien angelegt.

Siamun tut besonders durch seine Bautätigkeit hervor. So erweitert er in Tanis den Amuntempel durch einen vorgelagerten Pfeilerhof und einen von Psusennes I. errichteten Schrein durch Triumphszenen des Palästinafeldzuges. Siamun idz es vermutlich, der Amenemope in der Grabanlage Psusennes I. neu bestatten läßt. In Memphis läßt Siamun durch den Hohepriester des Ptah, Pipi, und den Priester des zu verehrenden Gottes, Anchefenmut, einen dem "Amun, Herrn des Lapislazuli" geweihten Tempel erreichten.

Weitere Zeugnisse: Eine Bronzesphinx, ein Block in Khatana, eine Inschriftenzeile auf dem Obelisk Thutmosis III. in Heliopolis, eine Stele (Bestätigung eines Landverkaufs durch Ptahpriester), ein Graffito in Abydos und einen Eintrag in den Priesterannalen von Karnak (hier auch Datierung nach Siamun auf Mumienbinden, dem Amunorakel am 10. Pylon, den Dekreten für Henuttaui und Neschons).

Das Triumphrelief aus Tanis unterrichtet über die Außenpolitik in Palästina. So kann der Kronprinz Hadad von Edom, der von dem Vorgänger des Siamun, Osochor, Asyl erhalten hat, nach dem Tode König Davids wieder in seine Heimat zurückkehren. Dieser ist mit einer Schwester der Königin verheiratet. Siamun unternimmt nach dem Regierungsantritt Salomos, des Sohnes von König David, einen Feldzug gegen die Philister-Seevölker. Diese haben sich, nachdem Ramses III. ihren Vorstoß abgewhehrt hat, in Südwestpalästina angesiedelt. Eine Tochter Siamuns wird mit König Salomo verheiratet und erhält als Mitgift die eroberte Stadt Gezer (Gaza). Dies soll die Allianz zwischen Ägypten und Israel besiegeln. Noch in der 20. Dynastie wäre eine Verheiratung einer ägyptischen Prinzessin mit einem ausländischen König undenkbar gewesen. Dies beweist die Wichtigkeit der Beziehung beider Königreiche.