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Wertheim (Warenhaus)

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Alfred Messel: Kaufhaus Wertheim am Leipziger Platz

Der Wertheim-Konzern hat seine Ursprünge in der Hansestadt Stralsund, wo im 19. Jahrhundert die erste "Manufactur" Georg Wertheims eröffnete. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde das Gebäude von der DDR-Handelskette "konsument" genutzt.

Stammhaus Abraham Wertheim Berlin, in der Illumination zur Großjährigkeitserklärung des Kronprinzen am 6. Mai 1900

Nachdem das Geschäft sehr erfolgreich angelaufen war wurde in der Stralsunder Ossenreyerstraße ein imposantes Kaufhaus mit moderner Architektur und einem beeindruckenden Lichthof erbaut.

Das Gebäude wurde – wie der gesamte Konzern, der mittlerweile durch Expansion entstanden war – von den Nationalsozialisten beschlagnahmt.

Das Gebäude wurde nach der "Wende" saniert; wegen seiner Größe und der wirtschaftlichen Situation wurde es allerdings nicht mehr in seiner Gesamtheit genutzt. Derzeit befinden sich im Gebäude vier Geschäfte.

Als das schönste Kaufhaus Deutschlands wurde Wertheim am Leipziger Platz gehandelt, ein Konsumtempel, der mit dem späteren KaDeWe (Kaufhaus des Westens) am Wittenbergplatz wetteiferte. Wertheim spielte in der gleichen Liga wie das Bon Marché in Paris. Mehr als die doppelte Fläche des Reichstages, maß die Frontlänge an der Leipziger Straße: 330 Meter. Die Kaufhausgründer Karstadt, Jandorf, Tietz und Wertheim hatten die französisch-amerikanische Erfindung des großen Warenhauses der 1850 Jahre nach Deutschland geholt, aber das Haus am Leipziger Platz übertraf alle. Der Kaiser lieferte mit seiner Cadinener Kachelmanufaktur an Wertheim. Die Kacheln schmückten die Wände und Brunnen des Sommergartens, der Kaiser war zur Einweihung des Warenhauses gekommen. Gebaut hatte das Haus Alfred Messel, ein Schinkel-Schüler.

Literatur

  • Erika Fischer / Simone Ladwig-Winters: Die Wertheims. Geschichte einer Familie. Rowohlt 2004 ISBN 387134435