Löbau
Diese Seite behandelt die Stadt Löbau in Sachsen. Für die gleichnamige Stadt Löbau in Westpreußen (poln. Lubawa), siehe: Lubawa.
Wappen | Karte |
---|---|
Löbau | Deutschlandkarte, Position von Löbau hervorgehoben |
Basisdaten | |
Bundesland: | Sachsen |
Regierungsbezirk: | Dresden |
Landkreis: | Löbau-Zittau |
Fläche: | 78,74 km² |
Einwohner: | 18.624 (31. Dezember 2003) |
Bevölkerungsdichte: | 237 Einwohner/km² |
Höhe: | 260 m ü. NN (Markt) |
Postleitzahl: | 02708 |
Vorwahl: | 03585 |
Geografische Lage: | 14° 40' 0" ö. L. 51° 6' 0" n.Br. |
Kfz-Kennzeichen: | ZI (früher LÖB)
|
Gemeindeschlüssel: | 14 2 86 230 |
Gliederung des Stadtgebiets: | Kernstadt und 23 Stadtteile |
Adresse der Stadtverwaltung: | Altmarkt 1 02708 Löbau |
Website: | www.loebau.info |
E-Mail-Adresse: | info@svloebau.de |
Politik | |
Oberbürgermeister: | Dietmar Buchholz (parteilos) |
Bürgermeister: | Guido Storch (CDU) |
Löbau (sorbisch Lubij) ist Große Kreisstadt im Landkreis Löbau-Zittau in der sächsischen Oberlausitz.
Löbau liegt an der Eisenbahnstrecke Dresden-Görlitz-Breslau und an der von Bautzen nach Zittau und weiter nach Böhmen führenden Fernstraße.
Geografie
Löbau liegt im Lausitzer Bergland. Durch das Stadtgebiet fließt das Löbauer Wasser welches in die Spree mündet. Eine Besonderheit ist, das der Stadt Löbau schon seit dem 15. März 1311 der Berg Kottmar (583 m ü. NN) mit der Haupt-Spreequelle obwohl keine territoriale Verbindung mit dem übrigen Stadtgebiet besteht.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Stadt Löbau. Sie werden im Uhrzeigersinn beginnend im Norden genannt und gehören verschiedenen Landkreisen an:
Weißenberg (Oberlausitz), Landkreis Bautzen; Sohland a. Rotstein, Niederschlesischer Oberlausitzkreis; Rosenbach, Landkreis Löbau-Zittau; Niedercunnersdorf, Landkreis Löbau-Zittau; Großschweidnitz, Landkreis Löbau-Zittau; Lawalde, Landkreis Löbau-Zittau und Hochkirch, Landkreis Bautzen
Stadtgliederung
Das Stadtgebiet Löbaus besteht aus der Kernstadt und den Stadtteilen Altcunnewitz, Bellwitz, Carlsbrunn, Dolgowitz, Ebersdorf, Eiserode, Georgewitz, Glossen, Großdehsa, Kittlitz, Kleinradmeritz, Krappe, Laucha, Lautitz, Mauschwitz, Nechen, Neucunnewitz, Neukittlitz, Oppeln, Rosenhain, Wendisch-Cunnersdorf, Wendisch-Paulsdorf und Wohla. Gelegentlich werden innerhalb der Kernstadt noch Wohngebiete mit eigenem Namen unterschieden, wobei deren Grenzen meist nicht genau festgelegt sind (z.B. Altlöbau, Körbigsdorf, Oelsa, Tiefendorf. Ferner gibt es im Stadtgebiet auch Neubaugebiete wie Löbau-Ost, Löbau-Süd und Löbau-Nord.
Ortschaftsräte
In den eingegliederten Orten gibt es jeweils einen zuständigen Ortschaftsrat mit einem Ortsvorsteher. Die Hauptsatzung der Stadt Löbau hat hierzu die Ortschaftverfassung für 4 Ortschaften eingeführt. Es gibt die Ortschaft Ebersdorf (Stadtteil Ebersdorf), die Ortschaft Großdehsa (Stadtteile Eiserode, Großdehsa und Nechen), die Ortschaft Kittlitz (Stadtteile Bellwitz, Carlsbrunn, Georgewitz, Glossen, Kittlitz, Kleinradmeritz, Krappe, Laucha, Lautitz, Mauschwitz, Neucunnewitz, Neukittlitz, Oppeln und Wohla) sowie die Ortschaft Rosenhain (Stadtteile Dolgowitz, Rosenhain, Wendisch-Cunnersdorf und Wendisch-Paulsdorf). Die Ortschaftsräte werden von der Bevölkerung der Ortschaft bei jeder Kommunalwahl gewählt. Sie sind zu wichtigen, die Ortschaft betreffenden Angelegenheiten zu hören. Der Ortsvorsteher wird von den jeweiligen Ortschaftsräten gewählt.
Geschichte
Erstmals wurde der Ort 1221 als Stadt bezeichnet. Löbau gehörte dem Oberlausitzer Sechsstädtebund an.
Von 1912 bis 1990 Garnisionsstadt. Lehrerbildungsstätten von 1873 bis 1998 (1873-1935 Königliches Lehrerseminar, 1955-1990 Institut für Lehrerbildung, 1993-1999 Staatliche Seminare für das Lehramt an Grund- bzw. Mittelschulen).
Politik
Stadtrat
Der Stadtrat der Stadt Löbau hat seit der letzten Kommunalwahl vom 13. Juni 2004 insgesamt 22 Mitglieder, die den Titel "Stadträtin/Stadtrat" führen. Sie gehören folgenden Parteien oder Wählervereinigungen an:
CDU | PDS | BL | FDP | SPD | Gesamt | |
2004 | 8 | 7 | 4 | 2 | 1 | 22 |
Stadtoberhäupter
An der Spitze der Stadt stand der Consul regens, der "regierende" Bürgermeister. Ihm standen die Exconsule, das sind der 1. und 2. stellvertretende Bürgermeister zur Seite. Unter diesen drei Bürgermeistern des Konsulats wechselte die Regierung.
Heutiges Stadtoberhaupt ist der Bürgermeister, seit 1. Januar 2000 Oberbürgermeister, der von der Bevölkerung auf 7 Jahre direkt gewählt wird. Sein ständiger Vertreter ist der "Erste Beigeordnete" mit der Amtsbezeichnung "Bürgermeister".
Bürgermeister bzw. (ab 2000) Oberbürgermeister
- 1831 - 1832: Carl Heinrich Schluckwerder
- 1832 - 1842: Karl Benjamin Schöbel
- 1842 - 1850: Moritz Lieberecht Friedrich
- 1850 - 1883: Karl Hartmann
- 1883 - 1890: Ferdinant Paul Damm
- 1890 - 1912: Carl Ernst Otto Mücklich
- 1912 - 1922: Dr. Georg Wilhelm Schaarschmidt
- 1922 - 1945: Dr. jur. Otto willi Ungethüm
- 1945: Dr. Johannes Bobeth (11.05. - 23.05., eingesetzt von der sowjetischen Kommandantur)
- 1945 - 1946: Otto Hermann (von den Sowjets verhafet)
- 1946: Adolf Klinger (kommissarisch)
- 1946 - 1948: Gustav Meder (SED)
- 1948 - 1950: Hermann Tütig
- 1950: Kurt Walter (LDPD) (01.09. - 31.10., kommissarisch)
- 1950: Walter Stöß (01.11. - 10.12.)
- 1950 - 1955: Kurt Walter (LDPD)
- 1955 - 1959: Gottfried Hahnewald
- 1959 - 1965: Hellmuth Walter (LDPD)
- 1965 - 1970: Oskar Zoubek
- 1970 - 1983: Hellmuth Schudack (LDPD)
- 1983 - 1989: Rainer Simmang (SED)
- 1989 - 1990: Isolde Thiele (SED, später parteilos)
- 1990: Heinz Hartstein (CDU, später SPD und parteilos; wurde gewählt, trat das Amt aber nicht an.)
- 1990 - 2001: Dietrich Schulte (FDP)
- 2001 - heute: Dietmar Buchholz (parteilos)
Beigeordnete bzw. (ab 2000) Bürgermeister
Partnerstädte
- die polnische Sechsstadt Lauban (poln. Luban) www.luban.pl
- Große Kreisstadt Ettlingen in Baden-Württemberg www.ettlingen.de
- die polnische Stadt Makó www.mako.hu
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Löbau ist per Straße über die A4 sowie die B178 und B6 zu erreichen. Die B178 wird von der A4 bis zur Bundesgrenze gegenwärtig als Schnellstraße neu gebaut. Löbau hat einen Bahnhof an der Bahnstrecke Dresden-Breslau.
Ansässige Unternehmen
Bis zum Ende der 1990er Jahre war die Textilindustrie Löbaus einer der wichtigsten Löbauer Erwerbszweige.
Aber auch das Bierbrauen hatt hier eine lange Tradition. Noch heute die gibt es die Bergquell-Brauerei von 1846.
Von 1918-1998 bestand ein Bahnbetriebswagenwerk, in dem Güter- und Personenwagen der Deutschen Reichsbahn gewartet wurden. Die Zuckerfabrik der Südzucker AG wurde im Herbst 2002 geschlossen.
Als Traditionsunternehmen im Klavier und Pianobau ist die Firma August Förster in Löbau ansässig.
Die Leuchtenbaufirma Hess hat in Löbau ein Zweigwerk von dem auch der internationale Markt beliefert wird. Für das anspruchsvolle Design und hochwertigen Verarbeitung erhält die Firma regelmäßig Auszeichnungen.
Die Firma Bison-Palfinger unterhält als Marktführer in der Produktion von Hubarbeitsbühnen ein Werk in Löbau, welches gleichzeitig Kompetzenz- und Forschungszentrum der Firmengruppe ist.
Medien
In Löbau erscheint als Tageszeitung eine Lokalausgabe der in Dresden erscheinenden "Sächsische Zeitung" (SZ).
Öffentliche Einrichtungen
Löbau hat u.a. ein Amtsgericht, eine Geschäftsstelle der Agentur für Arbeit, ein Finanzamt, eine Dienststelle der Bundespolizei (bisher Bundesgrenzschutz), eine Außenstelle des Landratsamtes des Landkreises Löbau-Zittau, eine Rettungsleitstelle, eine Geschäftsstelle der Landesversicherungsanstalt.
Bildung
In Löbau befinden sich folgende Schulen in Trägerschaft der Stadt:
- vier Grundschulen: Grundschule Löbau-Ost, Grundschule Herwigsdorf, Grundschule Kleindehsa und Grundschule Kittlitz
- zwei Mittelschulen: Heinrich-Pestalozzi-Mittelschule und Mittelschule Löbau-Süd
In Trägerschaft des Landkreises Löbau-Zittau befinden sich im Stadtgebiet Löbau:
- zwei Gymnasien: Geschwister-Scholl-Gymnasium und ein Wirtschaftsgymnasium
- zwei Berufsschulen: Berufliches Schulzentrum "August Förster" und das Berufliche Schulzentrum für Wirtschaft und Technik
- eine Musikschule
- eine Volkshochschule
Sehenswürdigkeiten
- Rathaus von 1714 und barocke Bürgerhäuser am Altmarkt
- Johanniskirche (ehemalige Franziskanerkirche) aus dem 13. Jahrhundert, heute Teil des städtischen Kulturzentrums
- König-Friedrich-August-Turm auf dem Löbauer Berg, 28 m hoch, 1854 erbauter einziger gusseiserner Aussichtsturm Europas
- Haus Schminke, Kirschallee 1b, geplant von Prof. Hans Scharoun, erbaut 1932-1933 durch Fritz & Charlotte Schminke, wichtiges Denkmal der Architektur des 20. Jahrhunderts. www.haus-schminke.de
Ortsteile
Zum Löbauer Stadtgebiet gehören die historische Stadt und die Ortschaften Altcunnewitz (Stara Chójnica), Bellwitz (Bělecy), Carlsbrunn, Dolgowitz (Dołhaćicy), Ebersdorf, Eiserode (Njeznarowy) mit Peschen (Stwěšin), Georgewitz (Korecy), Glossen (Hłušina), Großdehsa (Dažin), Kittlitz (Ketlicy) mit Unwürde (Wujer), Kleinradmeritz (Małe Radměrcy), Krappe (Krapow), Laucha (Luchow), Lautitz (Łuwoćicy), Mauschwitz (Mučnica), Nechen (Njechań), Neucunnewitz, Neukittlitz, Oppeln (Wopaleń), Rosenhain (Róžany), Wendisch-Paulsdorf (Serbske Pawlecy), Wendisch-Cunnersdorf (Serbske Kundraćicy), Wohla (Walowy).
Mit Ausnahme von Ebersdorf (südöstlich von Löbau) liegen alle eingemeindeten Dörfer nördlich und nordöstlich der Stadt. Mit den Nachbargemeinden Lawalde, Großschweidnitz und Rosenbach besteht eine Verwaltungsgemeinschaft.
Literatur
- Rudolf Drescher: Löbau. Bilder einer Stadt. Erfurt 2003. ISBN 3-89702-606-6
- Chronik der Stadt Löbau. Norderstedt 2001. ISBN 3-83112-245-8
Vorlage:Navigationsleiste Städte und Gemeinden im Landkreis Löbau-Zittau