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Beinhausen

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Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Beinhausen ist eine Ortsgemeinde in der Verbandsgemeinde Kelberg im Landkreis Vulkaneifel in Rheinland-Pfalz.

Geografie

Geografische Lage

Der Ort liegt in der Eifel zwischen Kelberg und Daun an der Lieser. Im Zuge der kommunalen Neuordnung von Rheinland-Pfalz kam der Ort 1970 zur Verbandsgemeinde Kelberg.

Geschichte

Im Mittelalter gehörte Beinhausen zum Amt Daun im Kurfürstentum Trier. Erstmals Erwähnung findet der Ort in Dokumenten am 10. August 1290 als Beinchenhusen. Später 1311 ist von einem Beyirhusen die Rede und schließlich werden im Jahre 1504 in einem Kaufvertrag ein gewisser „Clais van Beyhusen“ sowie die „Kirchenmeister von Hilgenrait“ genannt. Unter preußischer Verwaltung war der Ort Gemeinde in der Bürgermeisterei Sarmersbach.

Beinhausen ist überwiegend katholisch geprägt und ist Pfarrsitz der katholischen Pfarrei St. Hubertus Beinhausen, zu der die Dörfer Boxberg, Beinhausen, Neichen, Kradenbach, Nerdlen, Sarmersbach und Gefell gehören. Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts gehörte auch Katzwinkel zum Hilgerather Pfarrsprengel. Das Gebiet der Pfarrei Beinhausen wird landläufig auch als Struth bezeichnet.

Die Pfarrkirche Hilgerath, alleinstehend hoch oben auf dem Berg zur Gemarkung Neichen gehörend, ist von jeher Pfarrkirche. Der Turm stammt bauartbedingt ca. aus der Mitte des 15. Jahrhunderts, das Hauptschiff besteht seit 1804 in der heutigen Form. 1950 wurde die Kirche durch zwei Seitenschiffe erweitert.

In neuerer Zeit durfte für die Geschichtsbücher die Rückkehr des Hilgerather Gnadenbilds (Mitte 15. Jahrhundert) „Beweinung Christi“ notiert werden. Es war im Jahr 1975 bei einem Einbruchdiebstahl aus der Pfarrkirche entwendet worden und blieb seitdem verschwunden. Im Jahr 1994 konnte Bernhard Euteneuer, der von 1992 bis 2000 Pfarrer von Beinhausen war, das wertvolle Gnadenbild, das in Biberach/Riß aufgetaucht war, nach Hilgerath zurückholen. Aus Dankbarkeit begehen die Struther Katholiken seitdem jährlich eine Sternwallfahrt nach Hilgerath, jeweils am Sonntag nach Kreuzerhöhung.

Pfarrkirche Hilgerath

Über die Gründung der Kirche Hilgerath, deren Ort Gott selbst bestimmt haben soll, berichten einige Sagen. Eine der bekanntesten, ist diese: Zwischen den Dörfern der Struth entbrannte dereinst ein großer Streit, an welcher Stelle und in welchem Ort die neue gemeinsame Pfarrkirche errichtete werden sollte. Die Nerdlener und Sarmersbacher waren sich einig, sie auf Sarmersbacher Bann zu bauen, denn nah war dann der Weg zu ihr, und die Grafen von Daun hatten bereits Platz und Geld zur Verfügung gestellt. Doch ebenfalls einen geeigneten Bauplatz hatten die Einwohner von Beinhausen. Für diesen Platz stimmte auch der Zehntherr von Oberehe und natürlich der Oberehener Pastor, dem der Weg dorthin ja näher war als der Weg über den Berg nach Sarmersbach. Die Leute aus Neichen und Kradenbach wollten natürlich die Kirche in der Mitte ihrer Dörfer sehen, waren bereit Fron- und Spanndienste zu leisten und erklärten sich einverstanden, die Bauarbeiter zu beköstigen. Aber auch die Gefeller beanspruchten den Neubau in ihrem Dörflein, für deren Errichtung der Ulmener Graf recht viel an Gold und Silber beisteuern wollte. Auch hatte er dort recht viele Waldungen, die bestes Holz fürs Kirchendach liefern würden. Lange währte bereits der Zank und Streit, entzweite mehr und mehr die Eintracht der Dörfer und die Freundschaft der Bewohner. So sandte schließlich, des Streites überdrüssig, die Herrin des Scheidhofes ausgangs des Dorfes Sarmersbach, der im Besitz des Klosters Springiersbach war, einen Boten hin zum Abt, um von diesem weisen Mann rat und Hilfe zu erbitten. Nach Tagen kehrte der Bote in scharfem Ritt zurück und verkündete des Abtes Rat. Ein Gottesurteil sollte entscheiden. Zwei junge Ochsen, die noch nie im Gespann einen Wagen zogen, sollten einen mit Bauholz beladene Karren ziehen. Gottes Fügung werde dann den Ort selbst bestimmen, wo dereinst die Kirche erstehen sollte. Zufrieden waren alle Bewohner und lobten laut den klugen Rat des Klostervorstehers.

Am kommenden Sonntag trafen sich nach dieser rasch herumgesprochenen Botschaft alle Dörfler der Struth in Beinhausen, gespannt dem Ausgang des Gottesurteils harrend. Rasch waren zwei junge, kräftige Ochsen, die die Herrin des Scheidhofes zur Verfügung stellte, in das Joch des hoch mit Holz beladenen Wagens gespannt. Der Pastor von Oberehe segnete die Zugtiere und die Ladung, stimmte das Te-Deum an, und alle Leute des Liesertales sangen laut und inbrünstig mit. Die Ochsen zogen an, wendeten auf der geplanten Stelle und lenkten ihren Schritt den Wiesenpfad abwärts hin zur Lieser. Enttäuschung machte sich bei den Bauern aus Beinhausen breit und bei den Leuten von Neichen und Kradenbach wuchs die Hoffnung, die Ochsen nähmen den bequemeren Weg hin in ihre Auen. Doch die Tiere überquerten die kleine Furt der Lieser und begaben sich langsam den Berg hinauf. Hinter dem Wagen her schritten wie in frommer Prozession alle Gläubigen aus der Struth, Männer, Frauen und Kinder, still und abwartend. Diesen steilen Berg, nein, den würden dieses junge und unerfahrene Gespann nicht bewältigen. Sicherlich würde jeden Augenblick der holprige Karren umschlagen, so schossen Gedanken durch die Köpfe aller. Hier gab es keinen Weg mehr, keinen Pfad, nur struppiges Heidegras und brachliegende Felder. Sicher würden die Ochsen, vom Ziehen der ungewohnten Last ermattet, sich bald wenden und hangabwärts trotten, hin zum kühlen Nass der murmelnden Lieser. Doch wie von sicherer Hand geleitet, zogen die beiden Tiere, so als ob sie es schon immer getan hätten, den Karren den steilen Berg hinauf und selbst die steilste Stelle verlangsamte nicht ihren Schritt. Zum Stall werden sie gehen, zum heimatlichen Lager des Scheidhofes dort hinter dem Berg, murmelten viele. Der Geruch ihres Hofes zieht sie, flüsterten die anderen und die Sarmersbacher dachten, uns kann’s recht sein, so nah an unserem Dorf. Schon sah man von des Berges Höhe die Rauchfeuer des Scheidhofes steigen, als plötzlich die jungen Ochsen mit ihrer schweren Last stehen blieben. zweifelnd schauten sich Bauern an. Sollte dieser öde Ort, weitab von jeder Menschensiedlung der Kirche Standort sein? Man trieb die Tiere an, lockte, rief und peitschte sie, doch keines Irdischen Macht bewegte deren Schritte. Nun erkannte man Gottes Fügung, beugte sich dessen unerklärlichen Ratschluss und errichtete an jenem heiligen Platz, den Gott sich selbst erwählt hatte, die ehrwürdige Hilgerather Pfarrkirche.

Religion

Mehr als 90 Prozent der Einwohner gehören der Römisch-katholischen Kirche an.

Wappen

Die Wappenbeschreibung lautet: In silber ein grüner Berg, darin ein silberenes Haus, darüber ein schwarzer, hersehender Hirschkopf mit rotem Kreuz.